Die Erfindung betrifft einen Plattendialysator mit zwischen den Platten angeordneten Membranen.
Dialysatoren besitzen ein sehr weites Anwendungsgebiet. Sie werden
z.B. für die Auftrennung von lösungsmittelhaltigen Flüssigkeiten, speziell für die Abtrennung von Kolloiden von molekular
dispergierten, darin enthaltenen kleineren Substanzen verwendet. Bei anderer Auslegung können solche Plattendialysatoren auch
für einen Austausch zwischen Flüssigkeiten und Gasen, beispielsweise als künstliche Lunge, für einen Gasaustausch, z.B. als
Ke/Bl/M
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künstliche Kiemen, oder als Wärmetauscher zwischen zwei strömungsfähigen
Medien benutzt werden, was von der Auswahl der Membranen abhängt, welche die an dem Material- oder Wärmeaustausch
beteiligten Medien voneinander trennen.
Ein besonderes Anwendungsgebiet für Plattendialysatoren ist die außerhalb des Körpers stattfindende Blutdialyse. Hierbei
übernimmt eine halbdurchlässige Membran die Aufgabe der Glomeruluskapillaren (der Niere) als physiologisches Filter.
Gemäß den Gesetzen der Osmose und Diffusion findet dann ein Stoffaustausch einerseits zwischen einem an der einen
Seite der Membran befindlichen Blutfilm und andererseits einer längs der anderen Seite der Membran fließenden Spülflüssigkeit
statt. Dieser Verwendungszweck eines Plattendialysators als künstliche Niere erlangt derzeit ständig zunehmende
Bedeutung; aus diesem Grund wird im folgenden speziell auf einen Blutdialysator Bezug genommen. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung eignet sich jedoch auch als Blutoxygenator bzw. -SauerstoffSättigungsapparat und für andere Anwendungszwecke, bei denen kein Blut behandelt wird.
Aufgabe der Erfindung ist mithin die Ausschaltung der den bekannten Konstruktionen zugrundeliegenden Nachteile und
Mängel durch Schaffung eines Plattendialysators stark vereinfachter Konstruktion, der verbesserte Diffusionseigenschaften
infolge einer verbesserten Strömungscharakteristik des Blutes und der die Vorrichtung durchfließenden Dialyselösung
sowie einfache Herstellbarkeit und Zuverlässigkeit gewährleistet.
Diese Aufgabe wird bei einer Diffusionsvorrichtung, beispielsweise
Blutdialysator, mit einem Stapel von durch halbdurchlässige Membranen voneinander getrennten Platten erfin-
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dungsgemäß dadurch gelöst, daß zu beiden Seiten der Membranen zwei getrennte, gegeneinander abgedichtete Strömungspfade festgelegt
sind, jede Platte eine profilierte Membran-Stützfläche aufweist, die mit mehreren Reihen von abstehenden VorSprüngen
besetzt ist und außerdem mehrere Stützrippen aufweist, die sich in der allgemeinen Strömungsrichtung erstrecken und sich
zur Bestimmung des Abstands zwischen einander zugewandten Platten an entsprechende Stützrippen einer benachbarten Platte
anlegen.
Grundsätzlich kann es sich beim erfindungsgemäßen Plattendialysator
um eine Gleichstrom-, eine Gegenstrom- oder eine QuerStromvorrichtung handeln. Außerdem ist die Erfindung auf
die meisten bekannten Arten von Plattendialysatoren anwendbar.
Im folgenden sind bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert, wobei diese
speziellen Ausfuhrungsformen Verbesserungen des Dialysators
gemäß der US-PS 3 730 350 darstellen und, soweit, nicht anders angegeben, nach der Lehre gemäß dieser Patentschrift hergestellt
werden können.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1- eine perspektivische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform
eines Dialysators gemäß der Erfindung in einem Zwischenstadium der Fertigung des Gehäuses,
Fig. 2 eine in vergrößertem Maßstab gehaltene und teilweise im Schnitt dargestellte Seitenansicht des Dialysators gemäß
Fig. 1 nach der Endmontage,
Fig. 3 eine teilweise weggebrochene Seitenansicht des Dialysators gemäß Fig. 1 nach der Endmontage,
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Fig. 4 eine schematische Darstellung, welche das Verhältnis
zwischen einer beim Dialysator gemäß Pig. I
verwendeten Platte und der darüber liegenden Membran sowie die typischen Strömungsbahnen der Dialyselösung
und des Bluts veranschaulicht,
Fig. 5 eine Aufsicht auf eine bevorzugte Plattenkonstruktion
zur Verwendung beim erfindungsgemäßen Dialysator,
Fig. 6 eine perspektivische Darstellung eines Plattenstapels nebst den zugeordneten Membranen,
Fig. 7 einen in vergrößertem Maßstab gehaltenen Schnitt längs der Linie 7-7 durch den Plattenstapel gemäß
Fig. 6, in welchem die einzelnen Teile zur besseren Veranschaulichung in lotrechter Richtung etwas voneinander
getrennt sind,
Fig. 8 eine in stark vergrößertem Maßstab gehaltene Teilaufsicht auf die eine Ecke der Platte gemäß Fig. 5»
Fig. 9 eine Aufsicht auf eine abgewandelte Ausführungsform
einer Platte für den erfindungsgemäßen Dialysator,
Fig.10 eine in stark vergrößertem Maßstab gehaltene perspektivische
Darstellung eines Randabschnitts der Platte gemäß Fig. 9 mit einem Fragment der darüberliegenden
Membran,
Fig.11 eine in stark vergrößertem Maßstab gehaltene Aufsicht
auf die eine Ecke der Platte gemäß Fig. 9,
Fig.12 einen Querschnitt durch eine weiter abgewandelte Aus-
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führungsform eines im wesentlichen der Vorrichtung gemäß Fig. 1 entsprechenden Dialysators, jedoch mit
unterschiedlicher Plattenkonstruktion,
Fig. 13 eine in vergrößertem Maßstab gehaltene schematische
Aufsicht auf die eine Ecke des Plattenstapels der Vorrichtung gemäß Fig. 12, in welcher in gestrichelten
Linien die Art und Weise der Anordnung der Rippen einer angrenzenden Platte gegenüber den Rippen
der dargestellten Platte veranschaulicht ist,
Fig. 14 einen in stark vergrößertem Maßstab gehaltenen Schnitt durch die Platten der Vorrichtung gemäß Fig. 12,
aus welchem das Verhältnis zwischen den Membranen und den betreffenden Rippen der Platten sichtbar ist,
Fig. 15 einen in vergrößertem Maßstab gehaltenen, schematischen Schnitt zur Veranschaulichung der Form des Blutverteilers
bzw. -Sammlers der Vorrichtung gemäß Fig. 1 und 12,
Fig.16 eine Teilaufsicht auf die Innen-Ecke einer Schale,
welche die Platten der Vorrichtung gemäß Fig. 1 und 12 umschließt und
Fig. 17 eine teilweise im Schnitt dargestellte Seitenansicht einer noch weiter abgewandelten Ausführungsform der
Erfindung.
Die erfindungsgemäße Stapelplatten-Diffusionsvorrichtung vermag speziell einen hohen Diffusionswirkungsgrad, zu gewährleisten,
so daß eine die Vorrichtung durchströmende Flüssigkeit, etwa Blut, im wesentlichen bei einem einzigen Durchlauf
durch die Vorrichtung vollständig behandelt werden kann. Dies
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-D-
ist darauf zurückzuführen, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung mit einem außerordentlich engen Strömungspfad
für das Blut ausgelegt werden kann, da die profilierten Flächen des Plattenstapels Strömungskanäle aufweisen, die eine
Tiefe von nur 0,5 mm oder noch weniger besitzen können. Ausserdem kann der erfindungsgemäße Dialysator für die
Halterung ultradünner Membranen ausgelegt sein, so daß der Diffusionsvorgang auf eine bei den bekannten Vorrichtungen
nicht mögliche Weise beschleunigt wird.
Bei der in den Fig. 1 bis 9 dargestellten Diffusionsvorrichtung ist ein Stapel aus Platten und Membranen auf die
in der US-PS 3 730 750 allgemein beschriebene Weise zusammengesetzt und zwischen zwei hohle Schalen 30, 32 eingesetzt,
die aus einem Kunststoff-Gußteil bestehen können. Die Schalen 30, 32 sind unter Festlegung einer inneren
Kammer einander zugewandt, wobei die Trennlinie zwischen den beiden Schalen mittels zweier Flansche 3^, 36 verspannt ist.
Vor dem Einsetzen des Stapels aus den Platten und Membranen, von denen Teile in Fig. 6 dargestellt sind, wird der Platten
Stapel vorzugsweise unter einem Druck von etwa 14-28 kg/cm zusammengedrückt, um die einander zugewandten Rückseiten der
Platten und die Membran-Enden dazwischen gegeneinander zu pressen und auf diese Weise den Durchtritt nennenswerter
Fluidmengen zwischen den einander zugewandten Rückseiten zu verhindern. Die genannten Druckwerte eignen sich besonders
für rechteckige Platten aus Polystyrol mit einer Länge von etwa 12 cm und einer Breite von etwa 6cm bei einer Dicke
von etwa 1 mm mit angrenzenden ultradünnen Membranen mit einer Dicke von etwa 10,u. Wenn die angegebenen Abmessungen
nennenswert geändert werden, kann sich auch der zur Erzielung der angestrebten Wirkung auf den Stapel aus den Platten
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und Membranen ausgeübte, optimale Druck ändern.
Typischerweise weist der Stapel zwischen 100 und 150 einzelne Platten und darüberliegende Membranen auf.
Vor dem Verpressen wird vorzugsweise an beiden Enden des Plattenstapels eine vergleichsweise dicke Druckplatte 37
angeordnet, welche die Platten schützt und ausrichtet und außerdem den beim Verpressen und später durch das Gehäuse
auf den Plattenstapel ausgeübten Druck gleichmäßig verteilt.
Nach dem Zusammenpressen wird der Stapel aus den Platten und Membranen zusammen mit den Druckplatten bzw. Abstandstücken
37 in die hohlen Schalen 32, 34 eingesetzt, wobei die Schalen
derart gegeneinander gedrückt werden, daß die Plansche 31I, 36 gemäß Fig. 8 aneinander anliegen. Zur Abdichtung ist
um die Verteilerkammer 44 und eine entsprechende Auslaß-Sammlerkammer herum eine Dichtanordnung 35 in Form einer
Nut und eines O-Rings (Fig. 1 und 15) vorgesehen.
Sodann können die Flansche 34 und 36 auf beliebigeherkömmliche
Weise gegeneinander abgedichtet werden. Vorzugsweise wird durch Spritzguß ein aus Kunststoff bestehender Rahmen
38 (Fig. 2 und 3) um den Umfang der Flansche 34, 36 herum
ausgebildet, welcher die Umfangsabschnitte dieser Flansche
umschließt und sie in fest aneinanderliegender Lage dauerhaft
miteinander verbindet. Gemäß Fig. 17 ist ein gleicher Rahmen 38 bei zwei abgewandelten Schalen vorgesehen.
An bestimmten Abschnitten der Flansche 34 und 36 sind Stege
bzw. Rippen 40 vorgesehen, um den aufgegossenen Rahmen 38
in fest sitzendem Verhältnis zu halten. Ein weiterer, nicht dargestellter Satz solcher Rippen befindet sich typischerweise
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an den Flanschteilen 41 an der anderen Seite der Dialysiervorrichtung.
Typischerweise tritt Blut in die Vorrichtung gemäß Fig. 1 über einen Zulaß 42 ein und wird über eine Verteilerkammer
44 (Fig. 15) längs der Seitenkantenflachen der gestapelten
Platten und Membranen über abgeschrägte Verteilerbereiche 46 (Fig. 6) der Platten verteilt, welche nach Art der Verbindungskammern
10 gemäß Fig. 3 der US-PS 3 370 350 wirken. Die Tiefe der Verteilerkammer 44 nimmt vom Zulaß 42 aus
in alle Richtungen ab, und die Verteilerkammer schließt mit einer Abstandrippe 50 zur Positionierung der Platten 52 ab.
Wahlweise kann ein Außenabschnitt der Kammer 44 tatsächlich mit den Platten 52 in Berührung stehen, wobei die Schalen
und 32 ausreichend elastisch bzw. flexibel sind, so daß sie sich leicht aufweiten, wenn ein unter Druck stehendes Strömungsmittel,
wie Blut, über den Zulaß 42 einströmt. Hierbei wird unter der Druckwirkung ein Strömungskanal mit einer
Tiefe von einigen Mikron gebildet. Der Vorteil dieser Ausbildung besteht darin, daß das in der Vorrichtung enthaltene
Volumen an Blut auf wünschenswerte Weise auf ein absolutes Minimum gebracht wird. Anderenfalls könnte die Mindesttiefe
der Kammer 44 im drucklosen Zustand auf etwa 1 mm oder weniger festgelegt sein.
Die vom Abstand vom Zulaß 42 abhängige Verkleinerung der Tiefe der Verteilerkammer 44 begünstigt auch die Verteilung
von Blut oder dergl. Strömungsmittel über die Seiten der Platten 52 auf eine Weise, welche dem Bedarf für zwischen
den Platten fließendes Strömungsmittel entspricht. Hieraus ergibt sich eine verbesserte Strömungsgleichförmigkeit bei
einem minimalen Blutvolumen in der Vorrichtung.
Die optimale Strömung von Blut oder dergl. Strömungsmittel durch die Verteilerkammer 44 wird mit einem Mindest-Blutvo-
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lumen in der Verteilerkammer kombiniert, wenn letztere eine in allen Richtungen im wesentlichen gleichmäßige Kurve beschreibt,
welche sich folgender Gleichung annähert:
2Sx(l-S2/S0 2)
+ c.
In dieser Gleichung bedeutet d (Fig. 15) die Tiefe aller Punkte der Verteilerkammer 44 längs Linien 43, die radial
von der Umfangswand 45 des Pluidzulasses 42 abgehen und
eine senkrecht dazu verlaufende Linie schneiden, die eine Verlängerung einer Umfangskante 47 der Kammer 44 bildet.
dQ bedeutet dabei die Tiefe der Verteilerkammer unmittelbar
unterhalb der Umfangswand 45, multipliziert mit dem Umfang des Zulasses 42; S stellt den Abstand des von der Wand 45
aus gemessenen Punkts längs der senkrechten Linie 43 dar; S0 bedeutet den Gesamtabstand längs der Linie 43 von der
Wand 45 zur Umfangskante 47 des Verteilers und C bedeutet
die kleinste Solltiefe des Verteilers 44 an der Umfangskante
Der Wert von C beträgt vorzugsweise etwa 0,5 bis 1 mm, während
bei einem Dialysator der beschriebenen, speziellen Art der
ρ Wert von dQ zweckmäßig etwa 0,5 cm und der Wert für SQ etwa
3 cm beträgt, wenn der Dialysator etwa 118 Platten aus Polystyrol mit einer Größe von 120 χ 60 χ 1 mm aufweist, an welche
sich ultradünne Membranen von etwa 10.u Dicke anschließen.
Das aus der Verteilerkammer 44 zuströmende Blut strömt zwischen den einander zugewandten Membranen benachbarter Platten hindurch
und wird dann in einer durch die Schale 32 gebildeten Sammlerkammer gesammelt, deren Aufbau derjenigen der Verteilerkammer
44 entspricht. Hierauf wird das Blut über einen Auslaß
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aus der Vorrichtung ausgetragen.
Die Dialyselösung (oder Sauerstoff, falls die Vorrichtung als Blutoxygenator verwendet werden soll) kann über einen Einlaß
56 in die Vorrichtung eintreten, wobei diese Lösung in einen Verteilerraum 60 (Fig. 3, 15 und 16) eintritt, in welchem
die Dialyselösung auf die Enden des Stapels der Platten 52 verteilt wird. Die Dialyselösung tritt sodann in Platteneinlässe
62 ein, die jeweils aus einer in der Rückseite jeder Platte ausgebildeten Nut bestehen, die gegenüber den
Enden 64 der Platten offen sind. Die Dialyselösung strömt dabei ohne Unterbrechung durch Dichtschultern 66 in den
Plattenstapel ein.
Die Einlasse 62 erstrecken sich über ein ausreichendes Stück
durch die Dichtschultern 66 hindurch, um eine zufriedenstellende
Abdichtung der Plattenenden zu gewährleisten. Eine jede Platte 52 vollständig durchsetzende öffnung 68 dient
als Verbindung zwischen dem Einlaß 62 und einem Strömungskanal 70. Letzterer ist eine in der Vorderseite jeder Platte
ausgebildete Nut zur Verteilung der Dialyselösung über die eine Plattenseite.
Sodann strömt die Dialyselösung vom Strömungskanal 70 über die profilierte Fläche 72 zu einem zweiten Strömungskanal
(Fig. 5), an welchem die Lösung gesammelt wird.
Der zweite Strömungskanal kommuniziert mit einer Plattenauslaßeinrichtung
76, die bezüglich Konstruktion und Arbeitsweise der Anordnung aus dem Einlaß 62 und der öffnung 68
entspricht.
Gemäß Fig. 5 sind die einzelnen Platten 52 anfänglich symmetrisch ausgebildet, wobei ihre Zulasse bzw. öffnungen an beiden Enden
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der Strömungskanäle 70 und 74 mit der Außenseite kommunizieren.
Hierdurch wird der Zusammenbau des Plattenstapels vereinfacht, da die Platten ohne besondere Berücksichtigung
der Montagegenauigkeit, wie sie beim flächigen Zusammensetzen von asymmetrischen Platten erforderlich ist, flächig
aneinander angesetzt werden können.
Nachdem die Platten zu einem Stapel zusammengesetzt worden sind, werden die jeweiligen zweiten, offenen Enden 78 der
Strömungskanäle 70 und 74 mittels eines erhitzten Stabs
verschweißt oder gemäß Fig. 2 bei 78a auf andere Weise verschlossen, so daß die Strömungskanäle 70 und 74 nur an den
Zulassen 62 bzw. 76 offen sind. Dieses Verschweißen erfolgt typischerweise nach dem vorher beschriebenen Zusammendrücken
der Platten, jedoch vor dem Einsetzen des Plattenstapels in die Schalen 3Q und 32.
An den Enden der Platten 52 werden kleine Stützplatten 79 angeordnet,
um die an jedem Ende der Platten vorgesehenen Dialysat-Verteilerräume 60 an einem Zusammenquetschen unter
den beim Spritzgießen, bei welchem der Rahmen 38 für das Verbinden der Schalen ausgebildet wird, auftretenden Drücken
zu hindern.
Fig. 4 veranschaulicht schematisch den quer über die Platte
52 verlaufenden und von dieser durch die Membran 39 getrennten BlutStrömungspfad 49, während der Dialysat-Strömungspfad
80 gemäß Fig. 4 über den Einlaß 62 in die Platte hinein und auf vorher beschriebene Weise verläuft.
Die profilierte Fläche 72 der Platte 52 weist gemäß Fig. 8 Reihen von abstehenden Vorsprüngen 82 auf, die typischerweise
im wesentlichen Pyramidenform aufweisen und eine Höhe von etwa 0,05 bis 0,5 mm besitzen. Beispielsweise können Vorsprünge
82 mit einer Höhe von 0,15 mm den größten Teil der
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Platte bedecken. Vorzugsweise sind die einander abwechselnden Vorsprungreihen gegenüber den benachbarten Reihen jeweils
seitlich versetzt angeordnet, so daß Blut und Dialyselösung einander schneidende Nuten 83 durchströmen, welche zwischen
den Dialyselösung-Strömungskanälen 70, 7 ^ verlaufen, wodurch
ein leichtes Durchmischen sowohl des Bluts als auch der Dialyselösung
bei der Strömung über die Plattenfläche gewährleistet wird.
Die Mittelpunkte der Vorsprünge 82 sind in den quer zur allgemeinen
Richtung des Blutstroms 8l über die Plattenfläche und im wesentlichen parallel zu den Strömungskanälen 70, 7^
verlaufenden Reihen mit einem Abstand D. von etwa 0,3 bis
1,5 mm angeordnet, so daß enge Rillen oder Nuten 83 festgelegt werden.
Der Vorteil dieser Ausbildung zeigt sich besonders bei Verwendung von ultradünnen Membranen mit einer Dicke von
höchstens etwa 20 .u, da hierbei die große Vielzahl von kleinen und dicht nebeneinanderliegenden Vorsprüngen eine
zufriedenstellende Abstützung für die dünne Membran bietet, wodurch ein Aufschlitzen oder ein Durchhängen der Membran
in die Strömungskanäle zwischen den Vorsprüngen verhindert wird. Da infolge dieser Plattenkonstruktion eine ultradünne
Membran verwendet werden kann, wird der Diffusionsgrad zwischen den auf gegenüberliegenden Seiten der Membran strömenden
Pluiden im Vergleich zu den bekannten, herkömmlichen Diffusionsmembranen, welche erheblich dicker sind, wesentlich
verbessert.
Der Strömungswiderstand über die Platten 52 wird dadurch verringert,
daß die Mittelpunkte der Vorsprünge 82 in parallel zur Blutströmungsrichtung 81 verlaufenden Reihen auf einen
größeren Abstand voneinander angeordnet werden als in den vor-
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her beschriebenen Querreihen. Dieser Abstand D„ beträgt üblicherweise
etwa das 2- bis 3-fache des Abstands D., d.h.
etwa 0,5 bis 5 mm, vorzugsweise etwa das 3-fache des Abstands D1. Ein bevorzugter Abstand D1 ist 0,5 mm, während
der Abstand D„ vorzugsweise 1,5 mm beträgt.
Gemäß Fig. 8 sind die pyramidenförmigen Vorsprünge 82 auf ihrer langen Achse typischerweise etwa 0,5 mm und auf ihrer
kurzen Achse 0,2 bis 0,3 mm lang.
Vorzugsweise wird die Dialyse-Membrane über den Platten 52 und Vorsprüngen 82 angeordnet, während sie in solcher Richtung
gespannt bzw. gestrafft ist, daß der Mittenabstand zwischen den Vorsprüngen 82 in der Spannrichtung der Membran
größer ist als der Vorsprung-Mittenabstand quer zur Spannrichtung der Membran. Mit anderen Worten: die Membran, bei
der es sich typischerweise um eine Membran auf Cellulosebasis für Blutdialysatoren handelt, wird quer über die Platte 52
gelegt, während sie im wesentlichen parallel zur Richtung leicht gespannt oder gestrafft wird. Wie erwähnt, beträgt
der Abstand zwischen den Vorsprüngen senkrecht zur Strömungsrichtung 81 etwa 1/3 des Vorsprungabstands in Strömungsrichtung 81.
Der Vorteil dieser Anordnung liegt darin, daß eine Dialysemembran auf Cellulosebasis und dergleichen im benetzten Zustand
bestrebt ist, sich auszudehnen, wobei der Dehnungsgrad senkrecht zur Spannrichtung größer ist als in Spannrichtung.
Wenn der Dehnungs- bzw. Expansionsgrad der feuchten Membran zu groß ist, kann die Membran durchsacken und die Dialysat-Strömungskanäle
83 zwischen den VorSprüngen 82 blockieren. Die Vorsprünge 82 sind daher zur Berücksichtigung dieses
größeren Durchsackens der Membran senkrecht zur Strömungsrichtung 8l dichter beieinander angeordnet. Wenn die Membran
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auf den Platten quer zur Strömungsrichtung 8l gespannt wird, kann der Abstand zwischen den Vorsprüngen 82 entsprechend
modifiziert werden, um ein unzulässiges Durchsacken der Membran zu verhindern.
An den Flächen einander benachbarter Platten sind als Abstandsstücke
dienende Stege bzw. Rippen 84 ausgebildet, die jeweils
mit den Stegen oder Rippen der anschließenden Platte übereinstimmen, wodurch die Vorsprünge 82 an den einander zugewandten
Platten daran gehindert werden, sich während des Zusammenpressens des Plattenstapels zwischen einander zu verlagern.
Fig. 16 ist eine Teilansicht des Inneren der Schalen 30 und
32. Ein Dialysat-Einlaßrohr 56 ist flüssigkeitsdicht in eine entsprechende Aufnahme für den Einlaß eingedichtet, während
eine Abstandrippe 50 dazu dient, die Platten gleichmäßig auf
Abstand zu halten.
In den Fig. 9 bis 11 ist eine abgewandelte Ausführungsform der Platten 85 dargestellt, die jeweils eine profilierte
Fläche mit Vorsprüngen 86 (Fig. 11) aufweisen. Die Platte weist, ähnlich wie die vorher beschriebenen Platten, zwei
Dichtschultern 88 auf, in denen jedoch mehrere Dialyseflüssigkeits-Einlässe
90 vorgesehen sind, welche durch an der Rückseite der Platte 85 vorgesehenen Nuten festgelegt werden,
ähnlich wie dies beim Einlaß 62 gemäß Fig. 8 der Fall ist. öffnungen 92 entsprechen den öffnungen 68, und vier Dialysatkanäle
94 zur Förderungen der Dialyselösung erstrecken sich
quer zu den durch die Vorsprünge 86 über die Platte 85 festgelegten Querrillen 87. Die Kanäle 94 besitzen jeweils unterschiedliche
Länge, so daß sie die Dialyselösung gleichmäßig auf den Zwischenraum zwischen jeder Platte und ihrer zugeordneten
Membran verteilen. Durch diese Anordnung wird gewährleistet, daß eine zufriedenstellende Zufuhr der Dialyselösung
zu den von den Einlassen 90 entfernten Bereichen der
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Platte 85 erreicht wird. Gewünschtenfalls können die Vorsprünge 86 auf die in Verbindung mit Fig. 8 beschriebenen
Weise auf Abstände voneinander angeordnet sein..
Auf entsprechende Weise sind mehrere Aufnahmekanäle 96 vorgesehen,
welche die Flüssigkeit von der Platte über Öffnungen 98, die mit an der Rückseite der Platte 85 yorgesehenen
Öffnungen bzw. Zulassen 100 kommunizieren, hinwegleiten, so daß die Lösung nach außen abgeführt werden kann, ohne daß
die durch die Dichtschulter 88 hergestellte Abdichtung aufgehoben wird.
An der einen Seite der Platte 85 sind zahnartige Gebilde 102 vorgesehen, die eine Verteilerkammer für Blut bilden.
Wie erwähnt, wird das Blut zwischen den zugeordneten Membranen (von denen eine in Fig. 10 bei 106 angedeutet ist)
über die Platten geleitet, wobei es entsprechend an der anderen Seite der Platte 85 austritt.
Bei der dargestellten Ausführungsform sind die Platten derart
gestapelt, daß die zahnartigen Gebilde 102 einander benachbarter, zugewandter Platten jeweils auf den voneinander
abgewandten Seiten liegen. Hierbei dient dann ein Satz von Zähnen 102 als Einlaßverteiler für das Blut, während
der andere Satz an der anderen Platte als Auslaßsammler dient.
Stützrippen 108 wirken auf die gleiche Weise wie die Rippen
84 (Fig. 5)» um zu verhindern, daß die Vorsprünge 86 der
einander zugewandten Platten ineinandergedrückt werden.
Die Figuren 12 bis 14 zeigen Längsschnittansichten einer der Vorrichtung gemäß Fig* 1 ähnelnden Vorrichtung, die eine ab-
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gewandelte Plattenkonstruktion aufweist. Wie vorher beschrieben, tritt hierbei das Blut über einen Einlaß 42
ein und über einen Auslaß 5^ aus. Die Dialyselösung tritt
über einen Einlaß 56 in eine Verteilerkammer 60 ein, die
- wie vorher beschrieben - durch Blöcke 79 unterstützt ist, welche ein Zusammendrücken der Verteilerkammer 60
während des Aufspritzens des Rahmens 38 verhindern. Die
Dialyselösung strömt aus den Verteilerkammern 60 über eine Vielzahl von Kanälen 110, die an der Rückseite jeder
Platte unterhalb von Dichtschultern 112 ausgebildet sind.
Die Kanäle 110 kommunizieren mit Öffnungen HH3 welche
sich unmittelbar neben der Dichtschulter 112 vollständig durch die betreffende Platte erstrecken, um einen Zugang
von den Kanälen 110 zur Vorderseite der Platte zu gewährleisten.
Der größte Teil jeder Platte ist mit einander abwechselnden Reihen von parallelen, kurzen Stegen oder Rippen 116 besetzt,
die typischerweise höchstens etwa 0,05 bis 0,5 mm hoch, etwa 1 bis 1,5 mm lang und wesentlich schmäler
(0,3 mm) sind, wobei die Rippen der einander abwechselnden Reihen gegenüber den Rippen der benachbarten Reihen Winkel
festlegen. Vorzugsweise legen alle kurzen Rippen 116 spitze Winkel zu den Kanten der betreffenden Platte zwischen den
Dichtschultern 112 fest, wobei auf der Platte mindestens in einer Richtung und vorzugsweise in beiden Richtungen eine
ungerade Zahl der Reihen dieser Rippen vorgesehen ist, so daß die kurzen Rippen 116 der flächig aneinander anliegenden
Platten die entsprechenden Rippen der benachbarten Platte kreuzen und berühren und dabei eine Abstandhalte-
und Stützfunktion zwischen den Platten übernehmen. Dieser Zustand ist in Fig. Ik veranschaulicht, in welcher zwei
einander benachbarte Membranen durch die einander kreuzenden Rippen Ho, 116' zweier benachbarter Platten gehalten
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2&05Q77
und verspannt werden. Die in Fig. 13 in gestrichelten Linien
eingezeichneten Rippen II61 veranschaulichen das gleiche
Prinzip. Bei Verwendung der einander kreuzenden Rippen 116 sind die langen Stege oder Rippen 84 (Fig. 5) nicht mehr
erforderlich, und außerdem wird hierbei eine gleichmäßigere Plattenunterstützung gewährleistet. Die Dialyselösung wird
dabei in entsprechenden Sammelkanälen 118, welche den Teilen 110, 114 entsprechen, aufgefangen und sodann über einen
Sammler 60 und einen Auslaß 57 abgeführt.
In Fig. 12 sind die Rippen II6 aus Gründen der Deutlichkeit
in vergrößertem Maßstab und in einer kleineren Zahl von Reihen dargestellt, als dies in der Praxis normalerweise
der Fall wäre. Ein typischer Rippenabstand 117 zwischen den Rippen benachbarter Reihen beträgt etwa 0,2 mm.
In Fig. 17 ist eine weiter abgewandelte Vorrichtung gemäß der Erfindung dargestellt, die zwei Schalen 120 und 122 aufweist.
Der Bluteinlaß 54 entspricht im wesentlichen demjenigen
gemäß den Fig. 1 und 12; das gleiche gilt auch für den Blutauslaß 42, den Rahmen 38 sowie für einen beispielhaft
dargestellten Stapel aus Platten und Membranen mit Rippen 116, die auf die vorher beschriebene Weise wirken. Bei dieser
Abwandlung sind jedoch der Einlaß und der Auslaß für Dialyselösung im Vergleich zum Gehäuse gemäß Fig. 1 oder 12 versetzt
angeordnet, um die Gießschwierigkeiten zu vermeiden, die dann entstehen, wenn diese Ein- und Auslässe in den
Gießvorgang des Rahmens 38 mit einbezogen werden. Demzufolge ist ein Dialysat-Einlaß 124 unterhalb des Rahmens 38 und ein Dialysat-Auslaß
126 oberhalb des Rahmens 38 angeordnet. Dabei sind Dialysat-Verteiler- oder -Sammlerkammern 128 vorgesehen,
welche den Kammern 60 gemäß Fig. 12 und 15 entsprechen, jedoch so große Tiefe und ein solches Volumen besitzen, daß
jegliche mögliche Strömungsungleichmäßigkeit infolge der
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asymmetrischen Anordnung von Einlaß 124 und Auslaß 126 ausgeschaltet wird.
Ersichtlicherweise können hierbei die Schalen 120 und 122 mit der gleichen Spritzgießform hergestellt und einfach dadurch
zusammengesetzt werden, daß sie bei der Montage in entgegengesetzte Richtungen weisend angeordnet werden.
Selbstverständlich soll die vorstehende Offenbarung die Erfindung lediglich erläutern und keinesfalls einschränken.
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