DE239085C

DE239085C -

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Publication number: DE239085C
Application number: DENDAT239085D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

AjsSä.

PATENTSCHRIFT

- JVl 239085 KLASSE 21/. GRUPPE

in BERLIN.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 27. August 1910 ab.

Bei der Herstellung von Fäden für elektrische Glühlampen ist es erwünscht, den Widerstand dieser Fäden festzustellen, bevor dieselben an dem Halter befestigt werden. Es ergibt sich dann die Schwierigkeit, daß sich an den Zuleitungsstellen Übergangswiderstände bilden, welche eine genaue Messung unmöglich machen, wenn nicht durch geeignete Klemmvorrichtungen oder Eintauchen in

ίο Quecksilber für eine innige Berührung mit den Zuleitungsstellen gesorgt wird. Bei der großen Zerbrechlichkeit der Fäden muß die Klemmvorrichtung sehr vorsichtig gehandhabt werden und erschwert dadurch die schnelle Aufeinanderfolge von Messungen, während das Eintauchen in Quecksilber bei der hohen Oberflächenspannung dieses Metalls ebenfalls Schwierigkeiten bietet.

Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, trotzdem die Fadenenden an den Stromzuführungsstellen nur lose anliegen, an dieser Stelle einen durchaus sicheren Kontakt zu bewirken. Hierbei wird der Faden über einer etwas geneigten Fläche in' bekannter Weise derartig aufgehängt, daß seine unteren Enden durch ihr eigenes Gewicht die schneidenförmig ausgebildeten Stromzuführungsstellen berühren. Der auf diese Weise erzeugte unvollkommene Kontakt wird dadurch sofort in einen völlig sicheren verwandelt, daß die Einrichtung einen Augenblick in den Sekundärkreis eines kleinen Funkeninduktors oder in den Stromkreis einer anderen Funkenquelle, etwa Influenzmaschine,

eingeschaltet wird. Die an den Berührangsstellen auftretenden kleinen Funken bewirken eine innige Berührung mit den Fadenenden. Anscheinend beruht diese Funkenwirkung darauf, daß die · dünne Luftschicht, welche sich zwischen den Fadenenden und der Kontaktfläche befindet, unter dem Einfluß des Funkens sich erwärmt und dadurch verdünnt wird. Bei Ausschaltung des Induktors bewirkt dann der äußere Luftdruck ein festes Anpressen des Fadens an die Kontaktstelle, worauf dann die Widerstandsmessung in bekannter Weise vorgenommen werden kann.

Zur Vermeidung der jedesmaligen Abschaltung der Sekundärspule des Induktors bei der Widerstandsmessung des Fadens kann die Einrichtung getroffen werden, daß in den Funkenstromkreis an geeigneter Stelle eine kleine Luftstrecke eingeschaltet wird, welche dann der zur Widerstandsmessung benutzte schwache Strom nicht zu überbrücken vermag.

Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform bildet der Faden a, welcher unter entsprechender Neigung auf den beiden Auflageflächen b und c ruht, einen Zweig einer Wheatstoneschen Brücke. Es ist klar, daß bei einer Drehung des Doppelschalters d nach rechts sowohl die Meßbatterie als auch der Faden selbst einseitig von der Brücke abgeschaltet, dafür aber die den Funkeninduktor erregende Batterie eingeschaltet wird, so daß der in dem Sekundärkreis erregte Funkenstrom über b, α und c geleitet wird,

wobei die kurze Luftstrecke e ein jedesmaliges Abschalten des Sekundärkreises überflüssig macht.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Verfahren zur Beseitigung des Übergangswiderstandes bei Widerstandsmessungen an Fäden, die vorzugsweise für elektrische Glühlampen bestimmt sind, dadurch gekennzeichnet, daß man den lose auf den Kontaktstellen aufliegenden Faden vor der Widerstandsmessung kurze Zeit in einen Funkenstromkreis einschaltet.
2. Anordnung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in den Funkenstromkreis eine kleine Luftstrecke eingeschaltet ist, welche die jedesmalige Abschaltung dieses Stromkreises bei der Widerstandsmessung des Fadens unnötig macht.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.