DE234994C

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Publication number: DE234994C
Application number: DENDAT234994D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung, mittels welcher Personen auf der Außenseite von Gebäuden, insbesondere bei Rettung aus Feuersgefahr, auf- und absteigen können. Die Vorrichtung besteht aus an Längsbäumen verschieb- und verstellbaren Fußtritten, die an Gegengewichten hängen und mit unter Federdruck stehenden, von Hand auslösbaren Sperrriegeln versehen sind, deren Anschläge an bestimmten Stellen des Ständers in Eingriff kommen. Um das Hinuntergleiten der Tritte zu regeln, können auch Bremseinrichtungen vorgesehen werden.

Die Zeichnungen stellen eine Ausführung der Erfindung dar, und zwar

Fig. ι eine Vorderansicht,

Fig. 2 eine Seitenansicht.

Fig. 3 zeigt die Fußtritte in größerem Maßstabe.

Fig. 4 ist ein Schnitt in der Richtung A-A,

Fig. 5 ein Schnitt in der Richtung B-B durch Fig. 2 und

Fig. 6 ein Schnitt in der Richtung D-D in Fig. i.

An den Längsbäumen α bewegen sich in den Rillen a¹ Fußtritte b, die durch Ketten oder Seile e, welche über Rollen c¹ laufen, an Gegengewichten c² angehängt sind; letztere gleiten zweckmäßig innerhalb der hohlen Längsbäume α und sind mit Rollen c³ zur Verminderung der Reibung ausgestattet. Die Fußtritte b sind durch die Kette b¹ miteinander verbunden, so daß sie sich nur um ein bestimmtes Stück

voneinander entfernen können. Unter einem jeden Fußtritt b sind um einen Zapfen drehbar federnde Sperriegel b² (Fig. 3 und 6) angeordnet, welche mit Bolzenköpfen «² oder mit anderen Anschlägen in die Seiten der Längsbäume eingreifen. Die Sperriegel δ² gleiten bei der Aufwärtsbewegung der Fußtritte über die Anschlage a¹ hinweg, kommen dagegen beim Niedergehen der Fußtritte damit in Eingriff. Die Sperriegel können durch die Hebel d, welche durch Ketten oder Seile d¹ mit ihnen verbunden sind, von den Anschlägen zurückgezogen werden, um ein Herabgleiten der Fußtritte an den Längsbäumen zu ermöglichen.

Zur Regelung der Geschwindigkeit beim Heruntergleiten dienen oberhalb der Fußtritte Handbremsen e mit den Bremsschuhen e¹; außer diesen Handbremsen kann noch eine Hilfsbremse angebracht werden, die aus einem Paar von Gelenkarmen f¹ getragenen Schuhen besteht. Die Arme f¹ sind schwenkbar an einem Joch f^e angebracht und werden durch eine Stange f^s, die in ähnlicher Weise wie die Stange f⁶ an den Fußtritten befestigt ist und an beiden Seiten Gewinde trägt, durch Anziehen der Flügelmuttern f⁵ gegen das Gestell gepreßt.

Zum Anstützen der Vorrichtung gegen ein Gebäude dient oben das Querstück a^z und unten ein entsprechendes Fußstück α¹, welches mit Puffern versehen sein kann. Die Hilfsbremse, die Handbremsen und der Auslösehebel d für je einen Fußtritt werden von je einem Gleitstückpaar g getragen, welches mit einem zweiten Gleit-

Claims

stückpaar g¹, das zum Führen der Fußtritte dient, durch ein Glied h verbunden ist.

Der Betrieb der Vorrichtung ist folgender: Es wird zunächst die Hilfsbremse gelöst und die Arme d durch Entfernen des Überwurfstückes d² freigegeben. Der die Vorrichtung bedienende Mann besteigt die Fußtritte und bewegt die Beine, als wenn er eine gewöhnliche Leiter emporsteigt. Beim jedesmaligen Anheben

ίο eines Beines geht der entsprechende Fußtritt infolge des Gegengewichtes ebenfalls in die Höhe, soweit es die Kette b¹ gestattet. Beim Wiederaufsetzen des Fußes kommt der Sperriegel des betreffenden Fußtrittes mit dem nächsten Anschlag an dem Ständer in Eingriff, so daß der angehobene Fußtritt in seiner oberen Stellung verbleibt. Durch Anheben des zweiten Fußes wird nun in gleicher Weise der andere Fußtritt um ein Stück emporgehoben.

Hat der Arbeiter die gewünschte Höhe erreicht, so kann er beispielsweise durch Kuppeln der Hebel d oder der Arme f¹ die beiden Fußtritte miteinander verbinden. Beim Abwärtssteigen werden die Sperriegel δ² in der oben beschriebenen Weise ausgelöst, und die Geschwindigkeit des Abwärtsgleitens kann durch die Bremsen geregelt werden.

Soll die Vorrichtung zum Retten von Personen aus Feuersgefahr dienen, so können an den Fußtritten Gurte zum Festbinden oder Käfige angebracht werden.

PateNT-AνSPRUCH :

Vorrichtung, mittels welcher Personen an den Außenseiten von Gebäuden auf- und absteigen können, mit zwei an Längsbäumen verschieb- und feststellbaren Fußtritten, dadurch gekennzeichnet, daß die Fußtritte an Gegengewichten hängen und mit unter Federdruck stehenden, von Hand auslösbaren Sperriegeln versehen sind, die mit an bestimmten Stellen des Ständers angeordneten Anschlägen in Eingriff kommen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.