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DE232120C - - Google Patents

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Publication number
DE232120C
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Authority
DE
Germany
Prior art keywords
bullet
shaft
weft
shot
lever
Prior art date
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Active
Application number
DENDAT232120D
Other languages
English (en)
Publication of DE232120C publication Critical patent/DE232120C/de
Active legal-status Critical Current

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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03DWOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
    • D03D45/00Looms with automatic weft replenishment
    • D03D45/20Changing bobbins, cops or other loom components carried by the shuttle

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Looms (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 232120 KLASSE 86 c. GRUPPE
auf jeder Stuhlseite.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. Dezember 1908 ab.
Bei Webstühlen mit selbsttätiger Nachfüllung der Schußspulen, bei denen die Einbringung einer frischen Spule aus einem an der einen Seite befindlichen Vorratsbehälter in den Schützen durch Vermittlung einer Vorrichtung erfolgt, die bei vollendeter Abwicklung des Fadens von der im Schützen befindlichen Spule in Wirkung tritt, kann der erste Faden des neuen Einschusses meist nicht in dasselbe
ίο Fach gelegt werden, das offen .war, als der Schußfäden abgewickelt war. Die Folge davon ist ein Fehler im. Tuch, besonders dort, wo mehrere Schäfte verwendet werden, da hier eine Fachbildung eintreten kann, in die kein oder nur ein unvollständiger Einschuß gelegt wurde. Gegenstand dieser Erfindung ist es, den ersten Faden der neuen Spule immer in dasselbe Fach zu bringen, in welchem der alte Schuß aufhörte. Die. Schüsse werden also verbunden und man erreicht damit, daß jedes Fach seinen vollen Schußfaden erhält. Falls auf die Einlegung eines unvollständigen Schußfadens unmittelbar die Einführung einer neuen Schußspule in den Schützen erfolgt, erhält das betreffende Fach schließlich in dem fertigen . Tuch einen vollen und einen unvollständigen Schuß, was aber bei vielen Geweben belanglos ist.
Ein Kennzeichen dieser Erfindung ist es, daß
der erste Faden des neuen Einschusses immer eingelegt wird, wenn der arbeitende Schützen in derselben Richtung läuft, in welcher er sich beim Aufhören des alten Einschusses bewegte, d..h. der neue Einschuß wird in ein Fach entweder auf der einen oder auf der anderen Seite gelegt, je nachdem der alte Einschuß auf der einen oder auf der anderen Seite aufhörte. Wenn daher der letzte Schuß unvollständig war, so besteht keine Gefahr, daß sein freies Ende durch den neuen Einschuß umgewendet oder in Unordnung gebracht wird. Für den neuen Einschuß wird dabei eine besondere Fadenschneide verwandt, die für den verbesserten, den Einschuß. verknüpfenden Mechanismus besonders geeignet ist.
Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt.
Fig. ι ist eine Seitenansicht so vieler Teile eines Webstuhles, als zum Verständnis der vorliegenden Verbesserungen nötig ist. Der Webstuhl ist so gezeichnet, wie er sich.beim Weben darstellt. Fig. 2 ist eine Draufsicht, teilweise im Schnitt. Fig. 3 ist eine Seitenansicht eines Webstuhlteiles, zum Teil im Schnitt und zeigt den Mechanismus kurz vor dem Durchschuß des Einschlages. Fig. 4 ist eine Seitenansicht der Geschirrsteuerung in Tätigkeit. Fig. 5 ist eine Draufsicht, Fig. 6 eine Seitenansicht (beide teilweise im Schnitt) der Geschirrsteuerungsapparate, wie sie gerade nach Aufhören eines Einschusses in Tätigkeit treten. Fig. 7 ist eine Frontansicht, teils im Schnitt, des Geschirrbewegungs- und Steuerungsmechanismus, jedoch ist derselbe nur für einen Schaft gezeichnet. Fig. 8 ist ein Horizontalschnitt eines Teiles des Mechanismus, der in Fig. 7 dargestellt ist. Fig. 9 und 10 sind Einzelheiten zu den Kurvensteuerungen. Fig. 11 ist eine Frontansicht, teilweise im Schnitt und zeigt die Verbindung zwischen der Schützenanzeigevorrichtung und
dem anliegenden Schußgabelhammer. Fig. 12 ist ein Schnitt durch einen Teil des Schaftbewegungs- und Steuerungsmechanismus in etwas anderer Lage als wie in Fig. 7 gezeichnet. Fig. 13 ist eine Einzelansicht und zeigt die Arretierung für die Kurvendaumen, wenn sie von ihrer Antriebswelle losgekuppelt sind. Fig. 14 ist eine Frontansicht des Steuerungshebels, teils im Schnitt. Fig. 15 ist eine An- sieht der Laufrolle am Steuerhebel. Fig. 16 ist eine Ansicht der Klinke, welche die Laufrolle steuert (teilweise im Schnitt). Fig. 17 ist eine Ansicht, die den Daumen zeigt, der den rechten Einschußschläger bewegt. Fig. 18 zeigt den Daumen für den linken Einschußschläger. Fig. 19 und 20 sind Vertikalschnitte, die in Fig. 2 durch die strichpunktierte Linie 19-20 angegeben sind. Dieselben stellen den besonderen Fadenabschneider dar. Fig. 21 ist ein Diagramm, das den Vorgang darstellt, wenn die rechte Schußgabel zuerst das Aufhören des Einschusses anzeigt. Fig. 22 ist ein Diagramm, das den Vorgang darstellt, wenn die linke Gabel zuerst das Aufhören des Einschusses anzeigt.
Bei dem als Beispiel dargestellten Webstuhl wird die Erschöpfung des Schußfadens durch Vorrichtungen (Anzeiger) angezeigt, die aus gewöhnlichen Schußgabeln bestehen. Von diesen sind zwei, A und B, eine an jeder Seite des Webstuhles (Fig. 2) vorhanden. Zur Unterscheidung sollen sie als »rechte« und »linke« Gabel bezeichnet werden.
Es ist angenommen, daß die automatische Einschußergänzung in der Weise vor sich geht, daß der abgespulte Fadenträger aus dem arbeitenden, selbsttätig einfädelnden Schützen herausgeworfen und ein neuer Einschußträger eingesetzt wird, wie dies in dem bekannten »Northrop«-Webstuhl der Fall ist. Eine solche Ergänzungsvorrichtung ist jetzt so bekannt, daß hierin nur so viel davon erwähnt ist, als zum Verständnis der vorliegenden Erfindung nötig ist. In Fig. 3 ist ein Teil der gewöhn-
liehen Übertragungsvorrichtung C gezeichnet mit der angelenkten unter Federzug stehenden Klaue D, die bei der Schwingung nach aufwärts auf den Vorsprung α der Lade E trifft. Diese Teile sind typisch für den bekannten Spulenbehälter und die bekannte Spulenauswechselvorrichtung. Bei der vorliegenden Einrichtung befindet sich der Vorratsbehälter mit der Übertragevorrichtung C und der Klaue D auf der rechten Seite des Webstuhles.
Der Mechanismus zum Antrieb des Geschirrs entspricht dem in der deutschen Patentschrift 182242 beschriebenen. Fünf Webschäfte sind gezeichnet, nur vier davon sollen jedoch in Tätigkeit sein. In folgendem wird von der Annahme ausgegangen, daß vier Schäfte verwendet, und daß diese so bewegt werden, daß j bei jeder Fachbildung ein Schaft unten ist, die anderen drei oben sind.
Der Zusammenhang ist besser verständlich nach Erklärung der Arbeitsweise, wofür auf die Diagramme Fig. 21 und 22 verwiesen wird. Diese Diagramme zeigen vier Schäfte 1, 2, 3, 4. Beim regelmäßigen Gang liegt jeder Schaft in der numerischen Ordnung, bei der sukzessiven Fachbildung einmal unten.
Angenommen, daß bei einem Schuß von links nach rechts (Schuß 1 in Fig. 21) Schaft 4 unten liegt und nur ein unvollständiger Faden hindurchkommt, wie dies durch die teils voll, teils gestrichelt gezeichnete Linie angedeutet ist, so wird das Aufhören des Einschusses durch die rechte Gabel A angezeigt. Die Schäfte wechseln hierauf in regelrechter Weise, d. h. Schaft 4 geht nach oben, Schaft 1 nach unten. Der leere Schützen läuft dann von rechts nach links, zieht aber keinen Faden durch, wie dies durch die gestrichelte Linie angedeutet ist. Die Schäfte wechseln jetzt wieder, aber ih diesem Falle nicht in normaler Folge, denn anstatt daß Schaft 1 nach oben und Schaft 2 nach unten geht, fällt Schaft 4, während sich Schaft 1 hebt. Der ungefüllte Schützen macht dann den Schuß 3, der auch ein »leerer« Schuß ist (gestrichelte Linie), und zwar von links nach rechts nach der Behälterseite des Webstuhles, go Der Schützen erhält jetzt eine neue Ladung. Aber, während Schaft 4 nach oben geht, fällt kein anderer Schaft, so daß kein Fach gebildet j wird und eine Pause in der Fachbildung entsteht. Wenn daher der gefüllte Schützen Schuß 4 macht (von rechts nach links), so legt er keinen Faden, weil kein Fach vorhanden ist, um den Faden aufzunehmen. Dennoch wird der neue Faden aus dem Schützen gezogen und geht unter sämtlichen Kettenfäden hindurch. Dieser Schuß mag daher als »blinder« Schuß bezeichnet werden, zum Unterschied vom »leeren« Schuß, sein abweichender Charakter ist in Fig. 21 durch die strichpunktierte Linie angedeutet. Jetzt fällt Schaft 4, so daß bei Schuß 5 dieselbe Fachbildung vorhanden ist als bei Schuß 1. Bei Schuß 5 legt der Schützen den ersten Faden des neu ergänzten Einschusses und macht den Weg in derselben j Richtung von links nach rechts wie beim Aufhören des alten Einschusses. Also kommt der erste neue Schuß in das richtige Fach und in richtiger Richtung, so daß dieses Fach niemals leer sein kann,. obwohl es — wie im Diagramm zu sehen — einen vollen und einen unvollständigen Schuß hat.
Aus Fig. 21 geht hervor, daß sich während der Anzeige- und Ergänzungsoperation Schaft 4 bei jedem Schuß entweder nach oben oder nach unten bewegt, daß der folgende Schaft 1 ab-
wärts, dann aufwärts geht, daß alle anderen \ Schäfte sich nicht bewegen, und daß. schließ-
lieh zwei »leere« Schüsse von den zwei Gabeln A und B anzuzeigen sind.
Diese Arbeitsweise erfordert also
1. daß die normale Aufeinanderfolge der Schäfte aufgehoben wird,
2. daß der oder die Schäfte, welche Fach bilden, während des Anzeigens und des Ladens des Schützen bestehen bleiben, d. h. daß eine »Wiederholung«, kein »Wechsel«, in der Fachbildung eintritt,
3. daß keine Fachbildung vor der richtigen Zeit entsteht,
4. daß der Einschuß ergänzt wird, und
5. daß die zwei Gabeln während der zwei leeren Schüsse nicht anzeigen.
Es sei jetzt angenommen, daß das Anzeigen des Aufhörens des Einschusses nach einem Schuß von rechts nach links erfolgt — wie in Fig. 22 dargestellt —, und daß in diesem Falle Schaft 1 der Fach bildende Schaft und daher unten ist, während sich die drei anderen oben befinden. Der Einschuß hört auf, wenn . der Schützen Schuß 1 macht, es sei aber angenommen, daß noch ein unvollständiger Faden gelegt wurde, wie dies durch die teils volle, teils gestrichelte Linie angedeutet ist. Nach diesem Schuß zeigt die linke Gabel B das Aufhören des Einschusses an, und die Schäfte wechseln in normaler Weise, d. h. Schaft 1 hebt sich, Schaft 2 senkt sich. Der ungefüllte Schützen macht dann Schuß 2 nach der rechten, also der Behälterseite, der Schuß ist leer, wie dies durch die gestrichelte Linie angedeutet ist. Jetzt erhält der Schützen eine neue Füllung. Die Schäfte wechseln wieder, aber nicht in normaler Folge, da sich Schaft 2 hebt und Schaft 1 (statt Schaft 3 bei regelmäßigem Gang) sich senkt. Hierdurch entsteht für Schuß 3 dasselbe Fach wie bei Schuß 1, so daß der ergänzte Schützen den ersten Schuß des neuen Einschlages in dasselbe Fach legt, in welchem der alte Einschuß aufhörte, und der Schützen läuft bei beiden Schüssen in derselben Richtung.
Diese Anzeige- und Ladeoperation, die in Fig. 22 dargestellt ist, erfordert
1. daß die normale Aufeinanderfolge des Schaftwechsels verhindert wird,
2. daß der Fach bildende Schaft während des Anzeigens und des Ladens sich wiederholt oder bestehen bleibt,
3. daß der Einschuß ergänzt wird,
4. daß die rechte Gabel bei dem leeren Schuß von links nach rechts nicht anzeigt.
Die in Fig. 21 dargestellte Operation vollzieht sich innerhalb fünf Schüssen, während die in Fig. 22 veranschaulichte in drei- Schüssen stattfindet, so daß dadurch eine verschiedene verzögernde Tätigkeit sowohl hinsichtlich der Folge der Fachbildungen als auch hinsichtlich der Zeit, während welcher der das Gewebe kennzeichnende Schaft sich wiederholt oder bestehen bleibt, bedingt ist. Diese verschiedenartige Wirkungsweise wird erzielt durch eine Differentialfachsteuerung, die sowohl den die Aufeinanderfolge der Fachbildungen regelnden Mustermechanismus als auch den Geschirrantrieb beherrscht. Wenn der Einschuß in der aus Fig. 21 ersichtlichen Weise aufhört, werden sowohl Mustermechanismus als auch Geschirrantrieb beeinflußt, während beim Aufhören des Einschusses in der in Fig. 22 dargestellten Art nur der Mustermechanismus beeinflußt wird.
Wenn die rechte Gabel zuerst das Aufhören des Einschusses anzeigt, wird die Ergänzung des frischen Einschusses um eine vorher bestimmte Zahl von Umdrehungen verzögert, die größer ist als zwei Umdrehungen der Kurbeloder der Ladenantriebswelle des Webstuhles; wohingegen, wenn die linke Gabel zuerst das Aufhören meldet, die Verzögerung nicht so lange andauert als bei einem Signal der rechten Gabel.
Für das Verständnis dieser Steuerung der Fachbildung wird die Kenntnis der Fachbildungseinrichtung vorausgesetzt. Hier ist nur so viel davon erwähnt, als zur Erläuterung der vorliegenden Verbesserungen nötig ist.
Jeder Schaft wird unmittelbar durch einen drehbar gelagerten Schafthebel b (Fig. 7) bewegt, an dessen entgegengesetzten Enden zwei Platinen c und d angelenkt sind, von denen jede mit einem Antrieb F (Messer) gekuppelt werden kann (wie dies allen Geschirren gemeinsam ist). Dieses Messer F wird mittels einer Stange e (Fig. 1, 4 und 7) auf und ab bewegt durch eine Kurvenscheibe f auf der Geschirrsteuerwelle G (Fig. 4), welch letztere in diesem Falle zugleich die Einschußdaumenwelle oder untere Welle des Webstuhles ist, und die eine Umdrehung macht bei zwei Umdrehungen der Ladenantriebs- oder Kurbelwelle H (Fig. 1). Die Kupplung eines jeden Schaftes mit dem auf und ab gehenden Messer F wird durch eine Nockenscheibe I (Fig. 7) bestimmt, von der für jeden Schaft eine vorhanden ist. Diese Scheiben sitzen auf einer Horizontalwelle g, die durch Kegelräder h von einer senkrechten Welle i bewegt wird. Auf dieser Vertikal welle i ist eine Klauenkupplung / durch einen Federkeil vertikal verschiebbar befestigt (Fig. 6), die mit einer Klaue K in Eingriff kommen kann. Die Klaue K sitzt fest auf einer weiter unten befindlichen vertikalen Antriebswelle j. Die zwei Klauen / und K stehen normalerweise durch die Feder k in Eingriff, so daß sich die zwei Wellen i und j zusammen drehen. Die Antriebswelle / wird durch eine Daumenscheibe I (Fig.'i) absetzend angetrieben, die, wie in der oben erwähnten Patentschrift beschrieben, auf der Kurbel-
welle H sitzt. Bei jeder Umdrehung der Kurbelwelle drehen sich die Nockenscheiben I um ein Stück, wodurch ein Wechsel in den Schäften erfolgt, die mit dem Messer F gekuppelt werden. Jede Nockenscheibe / steuert eine Nadel oder Anschlagstück m (Fig. 7), das durch feste Führungsleisten η (Fig. 9) horizontal geführt wird. Jedes Anschlagstück in wirkt mit den Platinen c und d eines jeden Schaftes zusammen. Jede Platine c und d wird gegen ihr Anschlagstück m durch eine, von Federkraft getriebene Gegennadel 0 gedrückt (Fig. 7 und 8). Die Nockenscheibe I drückt ihrerseits das Anschlagstück m gegen die. Platinen c und d und bewirkt dadurch die Entkupplung der in Tätigkeit befindlichen Platine von dem Messer F, wodurch wieder der entsprechende Schaft zum Stillstand kommt. Da jeder Schaft zwei Platinen hat, kann die Entkupplung eintreten, wenn sich das Geschirr sowohl oben als auch unten befindet. Der Platinenhebel b ist in Fig. 7 so gezeichnet, daß er gerade seinen Schaft hochhebt. Wenn es die Stellung einer Nockenscheibe I zuläßt, drückt das von Federkraft angetriebene entsprechende Anlagestück 0 die Kuppelstangen c und d gegen das Messer F und bringt eine der Stangen mit demselben F in Eingriff, wodurch der entsprechende Schaft mitgenommen wird. Es sind drei Bewegungen einer der Nockenscheiben erforderlich, um einen Schaft sowohl in als auch außer Tätigkeit zu setzen. Die erste Bewegung einer Nockenscheibe bringt den Antrieb in die in Fig. 7 gezeichnete Lage, in der ein Kuppeln der Platine c oder d mit dem Messer F nicht verhindert wird. Die zweite Bewegung einer Nockenscheibe läßt die Kupplung bestehen, wie in Fig. 12 gezeichnet. Die dritte Bewegung der Nockenscheibe kuppelt den entsprechenden Schaft vom Antrieb los. Die vierte Bewegung ist ohne Einfluß auf den Geschirrantrieb, wie in Fig. 10 ersichtlich ist. Alle diese zur Fachbildung nötigen Vorkehrungen sind genau dieselben in Ausführung und Wirkungsweise wie nach der erwähnten Patentschrift, mit Ausnahme der Klauenkupplung /, K und der Teilung der Vertikalwelle in zwei Teile i, j. Dies beides ist neu.
Beim Lösen der Klauenkupplung /, K hört die Aufeinanderfolge der Fachbildungen auf, und die dann mit dem Messer F gekuppelten Schäfte fahren fort, sich auf und ab zu bewegen bzw. sich zu wiederholen. Ein Schaft kann unabhängig von der betreffenden Nockenscheibe I durch Zuführung geeigneter Elemente vom Messer F losgekuppelt werden, wie dies in Fig. 7 dargestellt ist. Solche Hilfssteuerelemente für die Anschlagstücke m bestehen in einer Klinke L, die an ihrem inneren Ende mit jedem Anschlagstück m gelenkig verbunden ist. Die äußeren Enden aller Klinken L befinden sich zu gewissen Zeiten in der Bahn des oberen Endes eines Entkupplungshebels M, der in der Mitte sich um einen festen Punkt des Webstuhles dreht. Jede Klinke L hat eine abwärts gehende Nocke p, die auf dem ausladenden Teil der entsprechenden Nockenscheibe I aufliegen kann, und bei solcher Auflage wird die Klinke L von dem Hebel M nicht beeinflußt (s. Fig. 12). Aber der Schaft, der gerade in Tätigkeit gesetzt wurde, hat seine Klinkennocke in einem einspringenden Teil der Nockenscheibe I (Fig. 7), so daß die Klinke durch ihre eigene Schwere in den Weg des Entkupplungshebels M fällt. Durch die Bewegung des oberen Hebelarmes von M nach innen wird der zuletzt in Gang gesetzte Schaft losgekuppelt und zum Stillstand gebracht. Wenn die entkuppelte Kraft aufhört, wird der Hebel M durch seine Schwere und die mit Federkraft andrückenden Anlagestücke 0 außer Wirksamkeit gebracht, und das Geschirr arbeitet wieder. Durch selbsttätige Steuerung der Kupplung /, K und des Entkupplungshebels M wird bei der Anzeige vom Aufhören des Einschusses die Fachbildung zur Einschußergänzung in Beziehung gebracht, so daß die schon beschriebene Wirkung in Gestalt einer Verbindung des alten und des neu ergänzten Einschusses zustande kommt.
Wird das Aufhören des Einschusses von der rechten Gabel angezeigt, so wird die Kupplung /, K gelöst und danach der entkuppelnde Hebel M bewegt. Wenn dagegen die linke Gabel das Aufhören des Einschusses anzeigt, wird nur die Kupplung gelöst und bleibt nur für eine kürzere Zeit offen. Diese Steuerung erfolgt durch eine Fachsteuerscheibe N mit zugehöriger Einrichtung, die durch die Einschußgabeln gesteuert wird .und dafür, ihrerseits die Kupplung /, K und den Entkupplungshebel M bewegt.
Die Steuerung N ist eine auf der Geschirrsteuerwelle G fest sitzende Scheibe, die auf ihrer äußeren Seite mehrere Kurvenbahnen hat, in die ein Gleitstück O paßt. Dieses Gleitstück O dreht sich an dem unteren Ende eines Steuerhebels P, der seinerseits um einen festen Punkt am Webstuhl drehbar ist. An dem oberen Ende desselben sitzt ein seitwärts hervorspringender Bolzen q (Fig. 5 und 6), der auf die" obere Kurvenfläche eines Kupplungshebels Q wirkt. Dieser ist in der Mitte um einen festen Punkt des Webstuhles drehbar. Der Hebel Q hebt den oberen Teil / der Kupplung J1K. Beim normalen Lauf des Webstuhles nimmt der Hebel P die in Fig. 1 gezeichnete Lage ein, die Kupplung /, K ist dann geschlossen. Wenn dagegen der Hebel P in die in Fig. 6 gezeichnete Lage kommt, so drückt der BoI-zen q auf die Kurvenfläche des Hebels Q, wodurch sich dieser Hebel dreht und die Kupp-
lung J, K löst. Der Wechsel in der Fachbildung hört damit auf. Wenn der Hebel P in seine alte Lage zurückkehrt (Fig. i), so schließt die Feder K die Kupplung und die Geschirrnockenscheiben I arbeiten wieder.
Ebenso hat Hebel P an seinem oberen Ende ein Kurvenstück R (Fig. 5, 6 und 12), das mit der Rolle r am unteren Ende des Entkupplungshebels M (Fig.7) in Berührung kommt, wenn sich das obere Ende vom Hebel P vorwärts bewegt. Daher wird bei entsprechender Bewegung des Hebels P der Entkupplungshebel M die letzte Geschirrstellung, die gerade mit dem Messer F gekuppelt ist, außer Betrieb setzen. Dies tritt nur ein während des letzten Teiles der Vorwärtsbewegung vom oberen Ende des Hebels P, wohingegen der Klauenhebel Q schon während des ersten Teiles dieser Bewegung durch den Bolzen q bewegt wird und die Kupplung /, K löst. So kann durch geeignete Regelung des Schwingungsweges des Hebels P sowohl die Kupplung allein als auch der Entkupplungshebel M bewegt werden. Dies geschieht durch die verschiedenen Kurvenbahnen auf der Steuerscheibe N, die in Verbindung mit den Elementen zwischen den zwei Einschußgabeln und dem Gleitstück O erklärt werden sollen.
Das Gleitstück O hat eine Feder s (Fig. 15), welche sein oberes Ende nach der Welle G hindrückt; dies ist aber normalerweise durch einen Drücker 5 verhindert. Derselbe dreht sich um einen festen Punkt des Webstuhles (Fig. i, 4 und 16) und wird gewöhnlich durch die Feder t in einer Lage gehalten, in der das Gleitstück O seiner Feder s nicht folgen kann. Das. Hebelstück dieser Klinke ist durch die Verbindungsstange u mit einem Kurbelarm ν verbunden, der fest auf der Auswechsel welle T sitzt. Auf dieser sitzen — wiederum fest mit ihr verbunden — zwei Fingerhebel w, w (Fig. 3), die aufwärts gehend in die Bahnen der gewöhnlichen Schußgabelschlitten χ, χ der zwei Gabeln A und B greifen. Nur der Fingerhebel 'w für die linke Gabel B ist in Fig. 3 gezeichnet, in welcher er durch die Anzeigetätigkeit, der linken Gabel vorwärts gestoßen wird. Diese Gabeln werden auf gewöhnliche Weise durch gewöhnliche Schußhämmer U bewegt, die abwechselnd von Nocken y auf der Nockenwelle G angetrieben werden, wie in Fig. 17 und 18 gezeichnet.
Diejenige Gabel, welche zuerst das Aufhören des Einschusses entdeckt, wird durch ihren Schußhammer gefaßt, und ihr Schlitten χ geht nach vorwärts. Die Welle T dreht sich und löst die Klinke S des Gleitstückes O aus. In dieser Hinsicht besteht kein Unterschied in der Arbeitsweise der beiden Gabeln. Jede steuert einfach die Klinke S und auch das Aufnehmen derselben, wie hierin erläutert.
Der Unterschied in der Wirkung beruht auf dem Umstand, daß die Steuerscheibe N eine Umdrehung bei zwei Schüssen des Schiffchens macht und zwei Eingänge 21 und 22 zu ihren Kurvenbahnen vorhanden sind. Wenn daher Gabel A ein Aufhören des Einschusses anzeigt, geht das Gleitstück O in die Kurvenbahn durch Eingang 21, dagegen, durch Eingang 22, wenn die Gabel B anzeigt. Die Scheibe dreht sich in der durch den Pfeil in Fig. 4 angezeigten Richtung.
Angenommen, die rechte Gabel werde zuerst in Tätigkeit gesetzt. Das Gleitstück O wird dann im Verhältnis zur Drehung der Scheibe N zu einem solchen Zeitpunkt ausgelöst, daß es in die öffnung 21 eintritt und in Bahn 23 gleitet. Dadurch bewegt sich das untere Ende des Hebels P gegen die Welle G, und das obere Ende macht einen genügend großen Ausschlag, um den Klauenhebel Q zur Lösung der Kupplung /, K zu bewegen, wodiirch die Nockenscheiben / stehen bleiben. Der Gang ist für den in Fig. 21 dargestellten Fall derartig, daß Schaft 1 mit dem Messer F gekuppelt gewesen ist und Schaft 4 noch nicht entkuppelt wurde, und da die Tätigkeit der Aushebenockenscheiben / jetzt unterbrochen ist, bleiben diese beiden Schäfte in Betrieb und der Webstuhl arbeitet gewissermaßen als Zweischaftstuhl. Daher vollzieht, sich Schuß 2 (Fig. 21), wenn Schaft 4 oben und Geschirr 1 unten steht, genau so, als wenn der Einschuß nicht aufgehört hätte. Das Gleitstück O bleibt in Bahn 23 bis nach der nächsten Bewegung des Messers F, so daß Schaft 1 nach oben, Geschirr 4 nach unten geht und alles fertig für Schuß 3 ist. Bevor sich, jedoch Schuß 4 vollzieht, geht das Gleitstück O von Bahn 23 nach Bahn 24 (Fig. 4) und kommt somit der Welle G näher. Der Hebel P schlägt infolgedessen mit dem oberen Ende noch weiter aus. Dies setzt den Entkupplungshebel M in Betrieb, mit dem Erfolg, daß Schaft 1 vom Antrieb losgekuppelt wird (wie in Fig. 7 gezeichnet) und oben bleibt. Der noch arbeitende Schaft 4 ist indessen nicht losgekuppelt, da seine Klinke L infolge der Versetzung der Nockenscheibe / gegen diejenige des Schaftes 1 (s. Fig. 12) über den Bereich des Hebels M no hochgehoben wird, und zwar durch den Anschlag -p an der Klinke, der auf dem am weitesten ausladenden Teil seiner Nockenscheibe I schleift. Schuß 4 geht vonstatten, nachdem Schaft 4 durch das Messer F nach oben bewegt wurde, so daß nun alle vier Schäfte oben stehen und kein Fach gebildet wird. Daher ist Schuß 4 ein blinder, obgleich der Faden gezogen wurde, da ja neuer Einschuß inzwischen zugeführt wurde. Mit der Beendigung des Schusses 4 senkt sich Schaft 4 wieder, da seine Kupplung mit dem Antrieb F
fortbesteht. Auf diese Weise wiederholt sich dieselbe Fachbildung, welche beim Aufhören des alten Einschusses bestand, so daß der erste
. Faden des neuen Einschusses — also Schuß 5 — in das richtige Fach kommt. Bevor der nächste Schuß — also Schuß 6 — erfolgt, geht das Gleitstück 0 aus der Kurvenbahn durch den Ausgang 25 heraus, und. Schaft 1 ist wieder mit dem Antrieb verbunden, die Kupplung J1K ist geschlossen und die normale Folge der Fachbildungen wieder hergestellt.
Die Länge der Kurvenbahnen 21, 23, 24 und 25 ist so bemessen, daß die Geschirrsteuerapparate ihre Funktion absolvieren in der dem Schuß und den anderen Webstuhloperationen entsprechenden richtigen Zeit. Es ist zu beachten, daß der Schaft, welcher bei Beginn in Tätigkeit war — also Nr. 4 —, auch ständig in Tätigkeit bleibt während der ganzen Periode, und daß der zuletzt in Bewegung gesetzte Schaft — Nr. 1 — derjenige ist, welcher durch den Hebel M außer Tätigkeit gebracht wird. Für den Fall, daß die linke Gabel das Aufhören des Einschusses registriert, wird das Gleitstück O von der Klinke S losgelassen, wenn die Steuerscheibe N eine andere Stellung als im vorhergehenden Falle einnimmt, und demzufolge tritt das Gleitstück nicht durch Öffnung 21, sondern durch Öffnung 22 in die Gleitbahn ein. Die beiden Öffnungen liegen sich diametral gegenüber. Der Eingang 22 führt das Gleitstück O in die Gleitbahnen 26 und 27, die etwa 360° der Scheibe ausmachen, und es verläßt durch Ausgang 28 die Bahn.
Diese beiden Bahnen 26 und 27 kommen nahe genug an die Welle G heran, um dem Hebel P einen solchen Ausschlag zu geben, daß die Kupplung /, K und damit die weitere Bewegung der Nockenscheiben / aufgehoben wird.
Der Ausschlag genügt aber nicht, um irgendein Geschirr vom Messer F durch den Entkupplungshebel M loszukuppeln. Infolgedessen vollzieht sich die in Fig. 22 gezeichnete Fachfolge, d. h. die Nockenscheiben / werden ausgeschaltet zu einer Zeit, wo Schaft 1 noch mit dem Messer F gekuppelt ist, auch Schaft 2 ist mit dem Messer F verbunden. Daher bleiben während der Ladeperiode diese zwei Schäfte in Arbeit und werden abwechselnd auf und ab bewegt
(s. Fig. 22). Dies stellt das richtige Fach für die Aufnahme des ersten Schusses aus dem frisch gefüllten Schützen wieder her, wie schon erläutert. Vor dem nächstfolgenden Schuß (also Schuß 4 in Diagramm, Fig. 22) hat das Gleitstück O die Bahn bei 28 verlassen und die Kupplung /, K wurde damit geschlossen, wodurch die Nockenscheiben / wieder in Betrieb kamen und sich die normale Folge der Fachbildungen vollzieht.
Die Länge der Bahnen 22, 26, 27 und 28 ist so bemessen, daß die Geschirrsteuerapparate in der. dem Schuß und den anderen Webstuhl-' Operationen entsprechenden Zeit ihren vollen Hub ausführen, wenn die linke Gabel das Aufhören des Einschusses anzeigt.
Die Zeit der Bewegung des Geschirrsteuerapparates muß genau in Beziehung stehen zu der Zeit, in welcher die Einschußergänzung vor sich geht. Diese vollzieht sich nach Schuß 3 in Fig. 21 und nach Schuß 2 in Fig. 22, ,da sich der Vorratsbehälter auf der rechten Seite des Webstuhles befindet. Es ist daher klar, daß der Vorratszuführer C nicht arbeiten darf, wenn der Schützen im linken Schützenkasten ist. Die Mittel, um dies zu erreichen, sind nachstehend beschrieben.
Am Steuerhebel P ist ein Arm ζ befestigt (Fig. i, 3 und 14), der sich mit ihm dreht und einen durchbohrten Ansatz 29 hat, durch dessen Bohrung lose eine Stange V geht, die vor dem Ansatz 29 eine Ausbiegung 30 hat. Das vordere Ende dieser Stange ist an einen Hebel W angelenkt. Der Hebel W sitzt fest auf dem Zapfen 31 (Fig. 11), der im Webstuhlrahmen drehbar eingelagert ist. Dieser Hebel hat einen Schlitz 32 (Fig. 3), in dem ein seitlicher Anguß oder ein Zapfen 33 (Fig. 3 und 11) geführt wird, der sich an der durch Federkraft bewegten Klaue D befindet. Normalerweise stehen diese verschiedenen Teile in der in Fig. ι gezeichneten Lage und werden durch die Federn 34 (Fig. 3 und 14) und 35 (Fig. 11) darin festgehalten. Feder 35 hebt die Klaue D hoch. Wenn indessen das Gleitstück O in eine der Gleitbahnen eintritt, bewegt sich der Hebei P und damit auch der Hebelarm z, und zwar letzterer nach rückwärts. Der Ansatz 29 geht gleichfalls von der Ausbiegung 30 hinweg nach rückwärts. Dadurch wird die Stange V und der Hebel W frei und damit auch die Klaue D, die durch die Feder 35 in den Bereich des Ladenansatzes α kommt. Dies tritt in jedem Falle ein, welche Gabel auch das Ausbleiben des Einschusses anzeigt. Nur eine leichte Bewegung ist nötig, um das Gleitstück von seiner Klinke S auszulösen, und dies erfolgt sofort nach der Anzeige und bevor der folgende Schuß beginnt, der von der Versetzung der Schußhämmernocken y abhängt. Darauf tritt das Gleitstück sofort in die passende Kurvenbahn ein, so daß die Bewegung der Nockenscheiben 7 aufhört, bevor ein neues Auf- und Abgehen der Geschirre beginnt.
Da die Lade bei jedem Schuß des Schiffchens vorwärts schlägt, ist es nötig, daß ihr Ansatz α nicht die Klaue D trifft, ausgenommen, wenn sich der Schützen im rechten Schützenkasten befindet. Der Webstuhl hat einen Schützenwächter X (Fig. 3 und 11), der die Einschußergänzung zu verhindern hat, falls das Schiffchen auf der Behälterseite nicht richtig im Kasten sitzt. Der Schützenwächter
ist mit dem Hebel W auf derselben Welle 31 [ befestigt. Die Feder 35 will Schützenwächter X und Hebel W gegen die Lade bewegen, und ein Anschlag 36 begrenzt eine solche Rückwärtsbewegung beider Teile. Der Eintritt des Gleit-. Stückes 0 in eine der Gleitbahnen läßt den Schützenwächter und Hebel W frei, und diese werden durch die Feder 35 zurückbewegt.
Sollte der Schützenwächter einen Schützen am falschen Platz antreffen, so läßt die Feder 35 nach, und die Klaue D wird nicht weit genug gehoben, um vom Ladenanschlag α getroffen zu werden. Daher kann keine Einschußergänzung stattfinden, bevor nicht der Schützen richtig im Kasten ist. Die lose Verbindung zwischen Stange V und Ansatz 29 gestattet diese Operation.
Angenommen aber, daß der Schützen jedesmal richtig im Kasten eintrifft, so darf die Klaue D nicht in der Bahn des Ladenanschlages α sein, wenn der Schützen im linken Kasten ist. Zeigt die rechte Gabel A das Aufhören des Einschusses an, so erfolgt diese Anzeige durch das Setzen der Schußgabel, wenn die Lade nahe dem Frontmittelpunkt ist und nachdem der Ladenanschlag α den Punkt, wo er die Klaue trifft, passiert hat. Der rechte Einschußhammer U trifft dann die rechte Gabel, nachdem die Lade zurückgegangen ist und der Eingriff und die Gestalt seiner Hubscheibe y ■ (Fig. 17) ist so, daß die Gabel nicht wieder losgelassen wird, bis der Schützen im linken Kasten ist und der Ladenanschlag α wieder beim Vorwärtsschlag der Lade den Punkt, wo er die Klaue D trifft, passiert hat. Während dieser Operation des rechten Einschußhammers wird die Klaue D durch einen seitlichen Stift 37 (Fig. 2 und 11) am Einschußhammer U in
. einer tiefen Ruhelage gehalten. Dieser Stift 37 trifft den Schützenwächter X und verhindert den Hebel W daran, sich weit genug zu bewegen, um die Klaue D in die Bahn des Anschlages α zu bringen. Wenn dagegen der ' Schützen im rechten Kasten ist, so ist der Einschußhammer U so weit zurück, daß die Klaue D durch den Anschlag α getroffen und ■frischer Einschuß in den Schützen gegeben wird. Daher ist eine Füllung abhängig
1. von der Stellung des Gleitstückes O in einer der Gleitbahnen,
2. von der rückwärtigen Stellung des Schützenwächters,
3. von der Anwesenheit des Schützen im ■ ... Kasten auf der Behälterseite des Webstuhles. Die Meldung vom Aufhören des Einschusses durch die zwei Gabeln während der leeren Schüsse, nachdem das Gleitstück O in eine der Gleitbahnen eingetreten ist, bleibt ohne Wirkung, da das einzige, was dann erfolgt (abgesehen von der Steuerung des Aufwickeins) eine Leerbewegung der Klinke S ist.
Im Falle, daß der Schützenwächter die Einschußergänzung zur richtigen Zeit verhindern sollte, wird die Operation einfach wiederholt. Bei der nächsten Anzeige, die auf das Heraustreten des Gleitstückes aus einer der Gleit- < bahnen folgt, tritt das Gleitstück wieder in dieselbe Gleitbahn ein und so fort, bis die Ergänzung stattgefunden hat. Die Schäfte werden währenddessen durch die Differentialgeschirrsteuerung richtig gesteuert.
Man sieht hieraus, daß dieselbe Steuerung nicht nur die Schäfte, sondern auch den Einschußergänzungsmechanismus steuert, da dieser von dem Gleitstück O und dessen Kurvenbahnen abhängig ist. In dieser Hinsicht besteht kein Unterschied zwischen der Arbeitsweise der zwei Gabeln, deren jede die Steuerung in Tätigkeit setzt.
Das Aufwickeln wird während der Ergänzungsoperation in bekannter Weise eingestellt. Der Arm 38 deutet den dazu dienenden Mechanismus an.
Die Einschaltung des frischen Einschusses in der in Fig. 21 gezeichneten Weise macht eine neue Einschußschere wünschenswert, da der unter den Kettenfäden hindurchgezogene Faden (Schuß 4 in Fig. 21) so herunterhängen kann, daß er außer dem Bereich der gewöhnlichen Fadenschere liegt. Die dargestellte Schere ist besonders für diese neue Arbeitsweise anwendbar. Wie in Fig. 2, ig und 20 gezeichnet, besteht die Schere aus einem festen Messer Y und einem beweglichen Z. Das feste Messer wird von der Führung 39 getragen, die für den Schußgabelschlitten χ an der Behälterseite des Webstuhles vorhanden ist. Die bewegliche Schneide dreht sich bei 40 um einen Stift in der Führung 39 und wird damit durch eine Federscheibe 41 in den zum Schneiden nötigen Kontakt gebracht. Der Schwanz des Messers Z ist durch die Feder 42 mit dem Schußgabelschlitten χ verbunden. Wenn der Schlitten χ durch den Schußhammer U vorwärts bewegt wird (wie in Fig. 19 gezeichnet), wird die Feder gespannt, und das Messer Z wird geöffnet. Wenn dann die Lade vorwärts geht, trifft sie den Ansatz 43 des beweglichen Messers und drückt es in die in Fig. 20 gezeichnete Lage, wobei ein Faden, der sich etwa zwischen den zwei Messern befindet, zerschnitten wird. Eine Fadenführung 44 an der Lade bringt den frischen Faden, der von der Ergänzung zum Schützen führt, in die öffnung der Fadenschere. Die Spitzen der Messer gehen in den gewöhnliehen Gabelkanal 45 (Fig. 2) der Lade, wenn ' die Lade vorwärts geht. Der Kanal wird genügend weit gemacht. Wie vorher erwähnt, arbeitet der rechte Schußhammer U so, daß die Feder 42 weder angezogen, noch die Schere geöffnet ist, bevor nicht der Schützen auf der. linken Webstuhlseite ist. Daher wird nach
Schuß 4 (Fig. 21) der neue Faden zerschnitten, und ein langes Ende befindet sich unter den Kettenfäden bis zum Schützen in dem linken Kasten. Beim nächsten Schuß von links nach rechts wird dieses Einschuß ende in das Fach gezogen und bildet so den ersten Schuß des neuen Einschlages, wozu es lang genug ist, ohne auch zu viel herauszustehen.
Während des normalen Laufes des Webstuhles ist die Feder 42 nicht gespannt, so daß das bewegliche Messer nicht geöffnet ist und keine Gefahr vorliegt, daß der laufende Einschuß zerschnitten wird. Die Arbeitsweise der Fadenschere hängt von dem rechten Schußhammer ab, und diese folgt auch dem blinden Anzeigen der rechten Gabel A nach dem Schuß 3 in Fig. 21 und nach dem Schuß 2 in Fig. 22. Der Faden wird also zerschnitten, wenn der Schützen in dem linken Schützenkasten ist, welche Gabel auch immer zuerst das Aufhören des Einschusses anzeigt. Die Fadenschere liegt zwischen der Schußgabel A und der daranliegenden Tuchkante (Fig. 2), so daß, wenn der Faden nach Schuß 3 in Fig. 22 abgeschnitten ist, dies nahe der Tuchkante geschieht.
Sollte der neue Einschuß sich nicht automatisch in das Schiffchenöhr einfädeln, wie es gelegentlich vorkommt, so bricht der Einschuß ab, und es erfolgt eine neue Meldung und Einschußergänzung. Beim Vorhandensein dieser Einrichtung entsteht kein Fehler im Gewebe, da der Schuß verbunden werden wird, wenn tatsächlich eine Ergänzung stattfand.
Es ist wichtig, daß die Antriebsnockenscheiben / genau in ihrer Lage gehalten werden, wenn sie von der Antriebswelle j abgekuppelt sind. Zu diesem Zweck hat die Klaue / einen Flansch 46 (Fig. 5) mit Einschnitten 47, und zwar für jedes Drehungsstück der Welle j einen. Mit diesem eingeschnittenen Flansch steht ein fester Arretierbolzen 48 (Fig. 13) in Verbindung, der an einem festen Punkt des Webstuhles befestigt ist. Wenn die Klaue /, wie in Fig. 13 gezeichnet, gehoben wird, greift der Bolzen 48 in eine dieser Einschnitte ein und arretiert dadurch die Nockenscheiben I. Wenn die Kupplung /, K wieder geschlossen wird, so kommt Flansch 46 unter den Bolzen 48, der dann die freie Bewegung der Nockenscheiben in Verbindung mit der Antriebswelle j nicht hindert.
Diese Einschußverbindungseinrichtung ist auf eine beliebige Anzahl von Schäften anwendbar, ohne irgendeine Auswechselung der Fachsteuerung. Es ist zu beachten, daß jeweilig nur zwei' Schäfte tätig sind, die anderen stehen bleiben. Wie viele Schäfte stehen bleiben, ist belanglos. Die gleiche Einrichtung ist auch für Gewebe anwendbar, in denen Gruppen von Schäften zusammen bewegt werden. Im Falle einer beträchtlich größeren Schäftezahl als fünf, und da, wo der Wechsel durch einen Schaft auf einmal erfolgt, können Änderungen in den Klinken L nötig werden, damit ihr Anschlag j> richtig mit den erhöhten und einspringenden Teilen der Nockenscheiben zusammenpaßt, je-,, doch tritt keine Änderung in den übrigen Teilen der Vorrichtung ein. Die Schäfte können so mit dem Messer F gekuppelt werden, daß bei dem blinden Schuß der Schützen über die Kettenfäden statt darunterhin läuft. Es ist jedoch besser, daß der Schützen unter den Kettenfäden hin läuft, da hier die Möglichkeit vermieden ist, daß der Schützen herausgeworfen wird.
Die Differentialeinschußergänzungssteuerung und die Fadenschere sind auch für Webstühle verwendbar, in denen die Arbeitsweise anders erfolgt als hier beschrieben wurde. Z. B. kann eine Fachsteuerung nach demselben Grundprinzip in einem Webstuhl verwendet werden, in dem der Schützen nicht unten oder über den Kettenfäden nach bestimmten Zeiten hinläuft oder in Webstühlen, wo nur seine verzögernde Tätigkeit benutzt wird.
Das weite Anwendungsgebiet der Fachsteuerung mit der zugehörigen Einrichtung für eine verschiedene Anzahl der Schäfte und für beliebige Aufeinanderfolge derselben ist ein wichtiges Kennzeichen der Erfindung.
Die Einschußverbinderapparate können mit anderen Fadenschneidern und umgekehrt verwandt werden.
Anstatt daß man den vor der Anzeige vom Aufhören des Einschusses in Tätigkeit befindliehen Schaft weiter auf und ab gehen läßt (wie im Falle des Geschirres 4 in Fig. 21), kann auch die betreffende Klinke L so angeordnet sein (durch Änderung der Lage ihres Anschlages p), daß dieser Schaft 4 mit Schaft 1 zusammen vom Hebel M losgekuppelt wird, was zur Folge hat, daß die Fachbildung mit Schaft 4 unten bestehen bleibt. In diesem Falle wird der neue Faden mit Schuß 4 in Fig. 21 in das richtige Fach gelegt, der Schützen läuft aber nicht in derselben Richtung wie beim letzten unvollständigen Schuß mit dem vorhergehenden Einschuß. Dennoch ist die Einschußverbindung erfolgreich. Dies bedingt auch einen Unterschied in den Kurvenbahnen auf der Scheibe N.
In der beschriebenen Vorrichtung steuert jeder Anzeiger für das Aufhören des Einschusses die Einschußergänzung ganz unabhängig für sich. Welche Gabel auch zuerst das Aufhören anzeigt — die Vorrichtung, die die Einschußergänzung und die Fachbildung steuert, wird stets in Tätigkeit gesetzt, und es ist einerlei, wie die nachfolgende Anzeige der anderen Gabel ausfallen mag. Die andere Gabel kann das Aufhören bei einem blinden
Schützen anzeigen oder braucht überhaupt nichts anzuzeigen, immer wird der Einschußergänzungsmechanismus arbeiten, der seine Tätigkeit ohne Rücksicht auf die andere Gabei erfüllt. Ebenso macht es nichts aus, wenn eine Gabel das Aufhören des Einschusses anzeigte, der Einschußergänzungsapparat in Tätigkeit gesetzt wurde und jetzt dieselbe Gabel nochmals ein Aufhören anzeigt, oder es bei
ίο einem blinden Schützen noch vor der Ergänzung des Einschusses unterläßt. Dieses sind wichtige Gesichtspunkte bei einem den Einschuß verbindenden Webstuhl, da die Einschußgabeln gelegentlich das Aufhören des Einschusses nicht anzeigen, wenn sie es tun sollten, und sich durch den Einschußhammer fangen, wenn der neue Einschuß gerade vorhanden ist. Wenn die automatische Vorratsergänzung und das Verbinden des Einschusses in irgendeiner Weise von der richtigen Funktion der beiden Gabeln oder auch von den wiederholten, aufeinanderfolgenden Funktionen ein und derselben Gabel abhängig sind, kann der erste Faden des neuen Einschusses in ein falsches Fach gelangen, und es entsteht so ein unvollkommenes Gewebe, was der Einschußverbindungsapparat verhindern soll. Nach der Erfindung steuert jede Gabel die Fachbildung und die Vorratsergänzung ganz .unabhängig von der anderen und auch unabhängig von . ihrem eigenen weiteren Verhalten, nachdem sie einmal das Aufhören des Einschusses angezeigt und den Einschußergänzungsmechanismus in Tätigkeit hat.

Claims (4)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Webstuhl mit selbsttätiger Spulenauswechselung und einer Schußwächtereinrichtung auf jeder Stuhlseite, dadurch gekennzeichnet, daß jeder der beiden Schuß wächter unabhängig eine für beide Schußwächter gemeinsame Vorrichtung zur Ergänzung des Schußfadens in demjenigen Webfache steuert, in welchem der Faden brach oder fehlte.
  2. 2. Webstuhl nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Anordnung eines mit einem Hebel (W) verbundenen Steuerhebels (P) für die die Spulenauswechselung veranlassende Ubertragevorrichtung (C) in derartiger Verbindung mit den Schußgabeln (A und B), dem einen Einschußhammer (U), dem entsprechenden Schützenwächter (X) und der gleichfalls durch den Hebel (P) beeinflußten Fachsteuerung, daß die Ubertragevorrichtung (C) beim Aufhören des Einschusses in jeder Schußrichtung zum richtigen Zeitpunkt ausgelöst und der erste Faden des neuen Einschusses in das riehtige Fach gelegt wird.
  3. 3. Webstuhl nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine Verzögerungseinrichtung, deren Arbeitsweise vom Aufhören des Einschusses sowie davon abhängt, weleher der beiden Schuß wächter zuerst das Fehlen des Schusses meldete und der eine gewisse Zahl von leeren Schüssen und leeren Fachbildungen zuläßt, nachdem die Anzeige, daß der Einschuß aufhörte, erfolgt ist und bevor die Einschußergänzung eintritt.
  4. 4. Webstuhl nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine Steuerscheibe (N) mit verschiedenen Kurvenbahnen und zwei Eingängen (21, 22) und einem Gleitstück (O), das jeden der beiden Eingänge benutzen kann und mit den Schußwächtern so verbunden ist, daß das Gleitstück stets den Eingang benutzt, der dem auslösenden Schußwächter entspricht.
    Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
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