DE231668C

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Publication number: DE231668C
Application number: DENDAT231668D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 45g. GRUPPE

die gegen die Zitze gepreßt werden.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 30. April 1910 ab.

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an solchen Melkmaschinen, bei denen das Melken mittels einer oder mehrerer beweglichen Platten o. dgl. erfolgt, die gegen die Zitze gepreßt werden, und die einen besonderen, über sie hinausragenden Absperrteil tragen, welcher die Zitze an der Wurzel zusammendrückt und vom Euter absperrt, bevor die Zitze durch die Platte o. dgl. zusammengedrückt wird. Bei

ίο den bekannten Melkmaschinen dieser Gattung ist der Absperrteil so mit der Platte verbunden, daß er sich im wesentlichen geradlinig gegen die Zitze bewegt. Dies hat zur Folge, daß sich, wenn die Platte gegen die Zitze gepreßt wird, zwischen dem Absperrteil und der Platte an der Zitze eine Hautfalte bildet, wodurch die Zitze leicht verletzt und ein vollständiges Ausmelken erschwert wird.

Die Faltenbildung soll durch die den Gegenstand der Erfindung bildende Vorrichtung unmöglich gemacht werden. Diese Vorrichtung besteht in der Hauptsache darin, daß der Absperrteil mit der Platte 0. dgl. so verbunden ist, daß er, wenn er gegen die Zitze gepreßt wird, sich nach oben bewegt und sich nach hinten zu etwas von der Platte entfernt. Hierdurch wird derjenige Teil der Zitze, der sich zwischen dem Absperrteil und der Platte befindet, gestreckt, so daß eine Faltenbildung vermieden wird.

Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung an einem Melkorgan dargestellt, und zwar zeigen die Figuren das Melkorgan im senkrechten Schnitt bei verschiedenen Lagen der Druckplatte und deren Antrieb.

Das Melkorgan besteht wie üblich aus einer Platte o. dgl. 1, die gegen die Zitze 2 beweglich ist und diese zwischen sich und der festen Wand 3 des Melkorgans zusammenpreßt. Die Platte ι wird von zwei um einen Zapfen 4 drehbaren Armen 5 getragen, so daß die Bewegung der Platte längs einem Kreisbogen erfolgt. Die Platte wird mittels einer Kurbel 6 angetrieben, die durch eine Kurbelstange 7 mit der Platte verbunden ist. Die Kurbelstange besteht aus zwei ineinander verschiebbaren, durch eine Feder 8 auseinandergehaltenen Teilen, wodurch der Druck der Platte ι gegen die Zitze ein nachgiebiger wird. 5" Die Platte 1 trägt mittels einer Feder 9, welche an ihrer Hinterseite, und zwar am unteren Teile derselben befestigt ist, einen Absperrteil in der Form einer Rolle 10. Die Feder 9 ist so gebogen, daß die Rolle 10, wenn sie nicht an der Zitze anliegt (Fig. 1), sich etwas vor der Platte 1 befindet und somit zuerst mit der Zitze in Berührung kommt, wenn die Platte 1 sich gegen diese bewegt. Nachdem die Rolle 10 mit der Zitze in Berührung gekommen ist, preßt sie den oberen Teil der Zitze zusammen (Fig. 2) und sperrt somit die Zitze gegen das Euter hin ab. Hierauf wird die Platte 1 selbst gegen die Zitze bewegt (Fig. 3) und preßt die Milch aus der Zitze heraus. Die Feder 9 muß sich hierbei nach hinten biegen, wie aus Fig. 3 ersichtlich, wobei sie jedoch immerfort die

Rolle ίο gegen den oberen Teil der Zitze drückt. Sobald die Kurbel sich über den toten Punkt bewegt und wieder begonnen hat, die Platte ι von der Zitze zurückzuziehen, bleibt die Rolle io anfangs gegen die Zitze liegen, wird aber bald von der Platte ι mitgenommen, indem die Feder 9 sich an die obere Kante derselben anlegt. Hieraus ergibt sich, daß die Rolle 10 eine wirksame Absperrung der Zitze und eine Ausstreckung desjenigen Teiles der Zitze, der sich zwischen der Rolle 10 und der Platte 1 befindet, herbeiführt. Da die Platte 1 infolge ihrer Führung sich längs einem Kreisbogen bewegt, d. h.

während des letzten Teiles ihrer Bewegung gegen die Zitze etwas gesenkt wird, so macht sie die Bewegung der Zitze mit, wenn diese sich bei der Zusammenpressung verlängert. Die Platte 1 kann natürlich statt durch eine Kurbel durch eine Kammscheibe angetrieben werden, in welchem Falle das Zurückziehen der Platte durch eine Feder oder auf eine andere Weise erfolgt.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Melkmaschine, deren Melkorgane eine oder mehrere »bewegliche Platten o. dgl. haben, die gegen die Zitze gepreßt werden und die einen über sie hinausragenden Absperrteil tragen, welcher die Zitze an der Wurzel absperrt, bevor diese zusammengepreßt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Absperrteil durch Federn o. dgl. so mit der Platte o.dgl. verbunden ist, daß er sich, wenn er gegen die Zitze gepreßt wird, nach oben bewegt und nach hinten ausweicht, zum Zweck, das Bilden von Hautfalten an der Zitze zwischen dem Absperrteil und der Platte zu verhindern.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den Absperrteil mit der Platte verbindenden Federn o. dgl. unten an der Rückseite der Platte befestigt sind, so daß der Absperrteil beim Anpressen gegen die Zitze längs einem Bogen nach oben und hinten schwingt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen,