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DE22948C - Neuerungen in der Fabrikation von Ammoniak und Knochenkohle - Google Patents

Neuerungen in der Fabrikation von Ammoniak und Knochenkohle

Info

Publication number
DE22948C
DE22948C DENDAT22948D DE22948DA DE22948C DE 22948 C DE22948 C DE 22948C DE NDAT22948 D DENDAT22948 D DE NDAT22948D DE 22948D A DE22948D A DE 22948DA DE 22948 C DE22948 C DE 22948C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
ammonia
container
bones
gases
air
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT22948D
Other languages
English (en)
Original Assignee
H. Y. CASTNER und E. B. CASTNER in New-York, V. St. A
Publication of DE22948C publication Critical patent/DE22948C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/02Preparation, purification or separation of ammonia
    • C01C1/08Preparation of ammonia from nitrogenous organic substances

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Solid-Sorbent Or Filter-Aiding Compositions (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 89: Zucker- und Stärkefabrikation.
Neuerungen in der Fabrikation von Ammoniak und Knochenkohle.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 6. September 1882 ab.
Verfahren und Apparate bezwecken, eine gröfsere Menge Ammoniak als bisher und eine von Knochenöl und Theer freie Knochenkohle zu gewinnen.
Das Verfahren besteht im wesentlichen darin, dafs. man gemahlene oder zerkleinerte Knochen continuirlich durch einen Cylinder oder eine Trommel hindurchführt und sie dadurch verkohlt, sie dann unter Abschlufs der Luft in einen luftdichten Behälter einbringt, indem man die gasförmigen Producte aus dem Cylinder herausbefördert und sie mit Luft vermischt, das Gasgemisch durch heifse Röhren, sodann über erhitzten gelöschten Kalk leitet und es endlich abkühlt. Dann bringt man es mit einer Säure in innige Berührung und bildet dadurch in Lösung befindliches Ammoniaksalz.
Bei diesem Verfahren ist die Gewinnung von Knochenkohle und Ammoniaksalz eine ununterbrochene.
Der zur Ausübung des Verfahrens dienende Apparat hat beispielsweise folgende Einrichtung:
Die Aufsenmauern A des Apparates umschliefsen die Feuerzüge, Kammern und den Feuerherd. Aufserdem sind in ihnen drei oder mehr cylindrische Behälter BCC1 angeordnet, die sich von der Vordermauer bis nach der Hintermauer hin erstrecken. Die Behälter CC1 sind nahe an ihren Enden mit einander in Communication. Der Behälter B dient zur Carbonisirung und ist über einem Feuerherd D angeordnet, die cylindrischen Behälter C C1 über einem Feuerherd D1. Beide Feuerherde stehen durch Rauchzüge x1 x1 mit einer mittleren Kammer χ in Communication, die in Fig. ι punktirt angedeutet ist. Aus dieser Kammer entweichen die Verbrennungsproducte in einen Schornstein F.
Oberhalb des Behälters B befindet sich ein Behälter G, aus welchem die gemahlenen oder zerkleinerten Knochen vermittelst einer Zuführungswalze S in das Vorderende des ersteren Behälters eingeführt werden. Vermittelst einer in B angeordneten Transportschnecke oder einer gleichwirkenden Einrichtung wird die eingeführte Masse über den Boden hinweg nach dem Hinterende fortbewegt, wobei die Hitze des Behälters eine gründliche Verkohlung der Knochen bewirkt. Hierbei werden die flüchtigen Bestandtheile durch ein Rohr α abgeleitet.
Da der Hinzutritt von Luft an die hocherhitzte Knochenkohle, die aus dem hinteren Ende des Cylinders B herausgeschafft wird, eine sofortige Entzündung veranlassen würde, so ist es erforderlich, die Aufsenluft abzuschliefsen, und dies bewirkt man in der Art, dafs man die verkohlten Massen in einem dicht verschlossenen Behälter T sammelt. Um nun den Betrieb continuirlich zu machen, ohne einen zu grofsen Behälter anwenden zu müssen, bringt man an der Ableitungsröhre b zwei Rohrarme e e an, von denen ein jeder mit einer Kupplung versehen ist, durch welche seine Verbindung mit dem Behälter T ermöglicht wird; ferner ist ein Ventil e1 vorgesehen, mittelst dessen in einen der Rohrarme die Knochenkohle eingeleitet werden kann. Wenn deshalb einer der Behälter T gefüllt ist, kann die Masse nach einem anderen abgeführt werden, der mit dem anderen Rohrarm communicirt, und während-
dessen kann man den ersten Behälter fortnehmen, abkühlen und entleeren.
In dem Rohr α, das die aus dem Behälter B aufsteigenden Gase aufnimmt, befindet sich ein Lufteinlafs d, durch welchen Luft zusammen mit den aus B kommenden Gasen durch einen Exhaustor oder einen sonstigen Saugapparat angezogen werden kann. Das Rohr α erstreckt sich abwärts nach dem Boden der Kammer X und geht dann in ein Schlangenrohr,. Fig. ι und 2 (punktirt), über, um den aus den Herden T und T1 kommenden Verbrennungsproducten eine möglichst grofse Heizfläche darzubieten. Dadurch sollen die Kohlenwasserstoffe oxydirt und die Stickstoffbestandtheile auf eine einfache Form reducirt werden.
Das Rohr α führt von der Schlange Z nach der Vorderwand eines der Behälter CC1 und communicirt damit. Diese Behälter sind theilweise mit gelöschtem hocherhitzten Kalk gefüllt. Wenn mit diesem Kalk die aus der Röhre α entweichenden heifsen Gase in Berührung treten, so bildet der Kalk mit der Kohlensäure der Gase Calciumcarbonat, und die Stickstoffgase sollen gleichzeitig durch den Wasserstoff des sich zersetzenden Kalkhydrats in Ammoniak übergeführt werden.
Das ammoniakalische Gas tritt zusammen mit Theilen von Verbrennungsproducten aus den Kohlenwasserstoffen, während diese in der Schlange Z sich befinden, in ein Rohr / über, das als Schlangenrohr g sich fortsetzt und in einem Behälter k angeordnet ist. Durch diesen Behälter wird fortwährend kaltes Wasser getrieben, und erleidet dadurch das Gas eine Abkühlung und die aus dem Kalk und der Verkohlung der Knochen sowie der Verbrennung der fliichtigenBestandtheile herrührenden feuchten Dämpfe werden dadurch condensirt.
Der theilweise in das Carbonat umgewandelte Kalk kann aus dem Behälter entfernt und wieder benutzt werden, bis er gänzlich mit Kohlensäure gesättigt ist.
Mehrere Behälter C können angeordnet und so verbunden werden, dafs einer oder mehrere entleert oder wieder_ gefüllt werden können, während das Gas in andere Behälter eingeleitet wird; dadurch wird jede Unterbrechung des Processes vermieden. Die aus der Schlange ,ankommenden Gase und Flüssigkeiten gehen durch ein Rohr h, welches mit einem kleinen Behälter i communicirt. Dieser nimmt die Flüssigkeit, die aus Wasser besteht, welches in den Behältern CC1 und dem Condensator c gebildetes kohlensaures Ammoniak in Lösung enthält, auf. Diese Flüssigkeit bildet eines der Producte des Processes.
Das nicht condensirte Ammoniak und andere Gase, die aus dem Behälter i kommen und in den Exhaustor J gelangen, der auf den gesammten Apparat eine saugende Wirkung ausübt, wird in eine Kammer r gedrückt, die sich am Boden eines Thurmes L befindet. In diesem ist Koks oder anderes passendes Material, wodurch das Gas nach aufwärts streichen kann, aufgeschichtet. Durch diese Masse fliefst Schwefel- oder Salzsäure von mäfsiger Concentration nach abwärts, wobei das Ammoniakgas, das durch die Säure absorbirt, in Ammoniumsulfat oder -Chlorid übergeführt wird, in Lösung durch einen Hahn m abgelassen werden kann.
Das durch die Säure seines Ammoniakgehaltes beraubte Gas entweicht oben aus dem Thurm in die Luft, und die durch den Hahn m abgelassene Säurelösung wird wieder in den Thurm zurückgepumpt, um darin wieder herabfliefsen und noch mehr Ammoniak aufnehmen zu können. Dies wird so lange wiederholt, bis die Säure in den gesättigten oder neutralisirten Zustand übergegangen ist.
Um ein gleichmäfsig stetes Abfliefsen der Flüssigkeit zu sichern, ist über dem oberen Thurmende ein Behälter M placirt, und eine Anzahl von Röhrchen w führen vom Boden dieses Behälters bis auf eine bestimmte gleiche Höhe hinauf. Indem die Flüssigkeit in das Ende der Röhrchen eintritt, wird sie durch diese gleichmäfsig über die Koksmasse vertheilt.
In dem beschriebenen Verfahren kann als Ersatz für den in Anwendung kommenden Kalk irgend ein anderes Alkalihydrat dienen, und falls es sich lediglich um die Darstellung von Ammoniak handelt, können auch andere stickstoffhaltige Substanzen, wie z. B. Haare, Guano u. s. w., in Anwendung kommen.

Claims (2)

Patent-AnSprüche:
1. Bei der Gewinnung von Ammoniak durch Verkohlen von Knochen das beschriebene Verfahren der Einführung von Luft in die gasigen Verbrennnngsproducte der Knochen, des Ansaugens des Gemisches und des Erhitzens desselben in einer Heizschlange, zum Zweck, die Kohlenwasserstoffe des Gemisches zu oxydiren und die Stickstoffbestandtheile auf eine einfache Form zu reduciren.
2. Bei einem Apparat zur Gewinnung von Ammoniak durch Verkohlen von Knochen die Anordnung einer Transportschnecke in dem Knochenkohlen-Glühcylinder B, sowie Combination eines Exhaustors mit dem Lufteinlafs d in dem Rohr α, das die aus B aufsteigenden Gase aufnimmt, behufs Vermischung der Gase mit Luft zu obengedachtem Zweck.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
DENDAT22948D Neuerungen in der Fabrikation von Ammoniak und Knochenkohle Active DE22948C (de)

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