DE227667C - - Google Patents

Description

solcher Ester als Lösungsmittel.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. Juni 1909 ab.

Die Erfindung beruht auf der Beobachtung, daß die bisher nur in der wissenschaftlichen Literatur beschriebenen Alkyl- und Arylester der Phtalsäure von großem technischen Interesse sind, weil sie ein vorzügliches Lösungsmittel für die verschiedenartigsten Substanzen bilden.

Es hat sich herausgestellt, daß die genannten Ester beispielsweise fette und ätherische Öle,

ίο Riechstoffe u. dgl., insbesondere aber Harze zu lösen vermögen, und zwar hat sich ergeben, daß das Lösungsvermögen außerordentlich groß ist und bereits geringe Mengen der. Ester imstande sind, erhebliche Mengen der genannten Produkte in Lösung zu bringen. Die erforderliche Menge des Lösungsmittels richtet sich nach der für den betreffenden Verwendungszweck notwendigen Temperatur.
Beispielsweise löst sich 1 Teil Kolophonium beim Erwärmen bereits in 0,3 Teilen Phtalsäuredimethylester oder -diäthylester vollkommen klar auf. Zu einer in der Kälte klar bleibenden Lösung sind große Mengen des Lösungsmittels erforderlich.

Diese Eigenschaft der Ester ist von ganz besonderer Wichtigkeit für die Verarbeitung von Harzen. Es ist in vielen Fällen, insbesondere bei der Verarbeitung von Kopalharz, notwendig, diese Produkte einer Erhitzung zu unterziehen, um gewisse Spaltungsreaktionen hervorzurufen, die erforderlich sind, um dem Produkt die für die technische Verwendung erforderlichen Eigenschaften zu verleihen.

Die hierbei notwendigen hohen Temperaturen bringen indessen den Nachteil mit sich, daß neben der gewollten Spaltung anderweitige unerwünschte Nebenreaktionen auftreten, die die Eigenschaften des Produkts schädlich beeinflussen, z. B. stark gefärbte Produkte ergeben.

Dies zu vermeiden, bietet die Verwendung des oben genannten Lösungsmittels eine Handhabe. Wenn man nämlich die Harze nicht durch Schmelzen, sondern in den genannten Estern gelöst erhitzt, so treten die unbeabsichtigten Nebenreaktionen nicht ein. Dabei ist es von besonderem Vorteil, daß man durch geeignete Auswahl der Ester bzw. dadurch, daß man mehrere Ester mischt, die Temperaturen, bis zu denen die Erhitzung bei gewöhnlichem Druck getrieben werden kann und die von dem Siedepunkte des Lösungsmittels und der Konzentration der Lösung abhängen, innerhalb sehr weiter Grenzen beliebig regeln kann.

Pate ν t-An SPRU c H :

Die Benutzung von Alkyl- und Arylestern der Phtalsäure oder von Gemischen solcher Ester als Lösungsmittel, insbesondere für Harze, fette und ätherische öle und Riechstoffe, mit oder ohne Anwendung von Wärme.

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BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEKEI.

Claims (1)

1. KAISERLICHES

   PATENTAMT.

   PATENTSCHRIFT

   - JVl 227667 -KLASSE 22 h. GRUPPE

   Dr. ALBERT HESSE in WILMERSDORF.