DE2261392C3 - Hitzehärtbare Formpulver sowie Verfahren zu deren Herstellung und Verwendung - Google Patents
Hitzehärtbare Formpulver sowie Verfahren zu deren Herstellung und VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein hitzehärtbares Formpulver
aus:
(A) einem Mischpolymerisat, das hergestellt worden ist
durch Mischpolymerisation von
(1) 15 bis 40 Gew.-% Glycidylmethacrylat,
(2) 0 bis 30 Gew.-% Acrylnitril und/oder Methacrylnitril,
(3) als Rest Methylmethacrylat, von dem bis zu einem Drittel durch andere Monomere ersetzt
sein kann,
mit einem mittleren Molgewicht von 1500 bis 16 000, wobei weniger als 5 Gew.-% des Mischpolymerisats
aus Molekülen mit einem Molgewicht von unter 1000 bestehen und 2 bis 20% der durch
das Polymerisat A gelieferten Epoxygruppen durch eine Epoxyverbindung mit wenigstens zwei Epoxygruppen
ersetzt sein können,
(B) einer mit der Epoxygruppe von A reagierenden organischen Verbindung als Vernetzungsmittel,
(C) einem Vernetzungskatalysator,
(B) einer mit der Epoxygruppe von A reagierenden organischen Verbindung als Vernetzungsmittel,
(C) einem Vernetzungskatalysator,
(D) anorganischen pulverförmigen Füllstoffen, wobei die Mischung aus A, B, C und D einen mittleren
Teilchendurchmesser von 5 bis 10 μπι aufweist und weniger als 10% der Mischung einen Durchmesser
ίο von über 25 μπι haben und
(E) faserförmigen Verstärkerfüllstoffen.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung der vorstehend genannten
Formpulver, indem zunächst die Masse aus A, B, C und
is D durch Zerkleinern auf die angegebene Teilchengröße
gebracht und sodann mit dem faserförmigen Verstärkerfüllstoff vereinigt wird.
Ferner befaßt sich die Erfindung mit der Verwendung obiger Formpulver zur Herstellung verstärkter hitzehärtbarer
Gegenstände unter Formung des Formpulvers bei Temperaturen im Bereich von 150 bis 2050C
und Drücken im Bereich von 35 bis 140 kg/cm2.
Hitzehärtbare Formpulver, die epoxyfunktionelle Copolymere von Acrylmonomeren aufweisen, enthalten
im allgemeinen außer dem epoxyfunktionellen Präpolymeren ein organisches Vernetzungsmittel für das
Präpolymere, einen Katalysator und anorganisches, teilchenförmiges Verstärkungsmaterial. Ein hohes Dispergierungsausmaß
dieser Bestandteile ist wesentlich zur Erzielung verstärkter Formkörper, die gute
mechanische Eigenschaften aufweisen. Dies kann durch Lösungsmischextrudierung oder Walzen der Bestandteile
erreicht werden. Obgleich diese Methoden homogene Pulver ergeben, sind sie aufwendig, umständlieh
und ergeben Formpulver, die durch begrenzte Lagerbeständigkeit gekennzeichnet sind.
Es wurde nun gefunden, daß homogene, einfach verarbeitbare Formpulver mit verlängerter Lagerfähigkeit
hergestellt werden können und zu verstärkten hitzegehärteten Materialien durch ein Verfahren unter
trockenem Vermischen im festen Zustand und unter strenger Begrenzung der Teilchengröße geformt
werden können.
In diesem Verfahren werden trockene Materialien im festen Zustand, mit Ausnahme von Glas oder faserförmigen
Verstärkungsmaterialien, jedoch einschließlich sämtlicher anderen Komponenten, d. h. das epoxyfunktonelle
Präpolymere, das organische Vernetzungsmittel, der Katalysator, teilchenförmige anorganische Verstärkungsmaterialien
und gegebenenfalls andere organische Zusätze, durch Mahlen oder andere geeignete Maßnahmen
auf Teilchenform verkleinert und weiter hinsichtlich der Größe durch Vermählen in der Kugelmühle
oder äquivalente Maßnahmen auf einen mittleren maximalen Durchmesser im Bereich von etwa 5 bis etwa
10 μπι herabgesetzt. Nicht mehr als etwa 10%, bevorzugt nicht mehr als 5% dieser Teilchen sollen
einen maximalen Durchmesser von über 25 μπι haben.
Das teilchenförmige anorganische Verstärkungsmaterial kann in seiner Teilchengröße entweder mit den
organischen Bestandteilen oder getrennt verringert werden und anschließend mit den organischen Bestandteilen
vermischt werden. Stapelglasfasern oder anderes faserartiges Material werden vorteilhaft nach der
b5 Teilchengrößenverringerung zugegeben und homogen mit dem Formpulver und dem teilchenförmigen
anorganischen Verstärkungsmaterial durch Umwälzen oder andere geeignete Maßnahmen verteilt.
II. Eigenschaften des Mischpolymerisats A
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1. Zusammensetzung des Mischpolymerisats A
Das Mischpolymerisat A besitzt vorzugsweise wenigstens drei Monomerenbestandteile und hat mit Ausnahme nachfolgend angegebener begrenzter Substitution die folgende Grundzusammensetzung:
Das Mischpolymerisat A besitzt vorzugsweise wenigstens drei Monomerenbestandteile und hat mit Ausnahme nachfolgend angegebener begrenzter Substitution die folgende Grundzusammensetzung:
Glycidylmethacrylat 15 bis 40,
bevorzugt 20 bis 35 Gew.-%
Methacrylnitril Obis 30,
Methacrylnitril Obis 30,
bevorzugt 10 bis 25 Gew.-0/
Methylmethacrylat Rest
Methylmethacrylat Rest
Methacrylnitril kann ganz oder teilweise durch Acrylnitril ersetzt weiden, jedoch ist Methacrylnitril der
bevorzugte Reaktionsteilnehmer, da Produkte, die aus diesen Bestandteil und die hier eingesetzten Vernetzungsmittel
enthaltenden Präpolymeren hergestellt sind, eine höhere Wärmeverformungstemperatur (Glasübergangstemperatur)
aufweisen als die entsprechenden Produkte unter Verwendung von Acrylnitril, wobei
sämtliche anderen Faktoren gleich sind.
Ein geringerer Anteil des Methylmethacrylats, nämlich
nicht mehr als '/3 davon, kann durch Styrol, «-Methylstyrol, Vinylacetat oder einen abweichenden
Ester von Acryl- oder Methacrylsäure und einem einwertigen Alkohol, bevorzugt einem Alkohol mit 2 bis
4 Kohlenstoffatomen, ζ. B. Athylacrylat, Butylacrylat,
Butylmethacrylat u. dgl, ersetzt werden. Dieses Substitutionsmittel sollte etwa 15% der zur Bildung des
Präpolymeren verwendeten gesamten Monomeren nicht überschreiten und überschreitet vorzugsweise
nicht 10% desselben. Im Fall der C4-Ersatz- bzw.
Substitutionsmittel überschreitet diese Komponente vorzugsweise nicht '/5 des Methylmethacrylats. Die in
diesem Absatz erwähnten Substitutionsmittel führen mit Ausnahme von Styrol zu einer Erhöhung der
Biegsamkeit des Polymeren, d. h. des Bruchdehnungsfaktors, und einer Herabsetzung des Erwichungspunktes
(Glasübergangstemperatur).
40
Das Mischpolymerisat A besitzt ein mittleres Molekulargewicht im Bereich von 1500 bis 16 000,
bevorzugt etwa 2000 bis etwa 10 000 und stärker bevorzugt von etwa 3500 bis etwa 8000, bestimmt durch
Dampfphasenosmometrie unter Verwendung von Methyläthylketon als Lösungsmittel. Weniger als 5% der
Moleküle sollten ein Molekulargewicht von unter etwa 1000 besitzen.
Das Mischpolymerisat A besitzt einen Erweichungspunkt von über 250C, bevorzugt im Bereich von etwa 50
bis etwa 1100C.
III. Herstellung des Mischpolymerisats A
Das Mischpolymerisat A wird vorteilhaft durch Lösungspolymerisation unter Verwendung von Wärme,
einem frei radikalischen Initiator und einem inerten Lösungsmittel hergestellt. Es wird vorzugsweise durch
Koagulation gewonnen. Hexan, ein Gemisch aus Hexan und Toluol u. dgl. sind für diesen Zweck geeignet. Es
kann durch Abdampfen gewonnen werden, wenn jedoch diese Ausführungsform verwendet wird, sollte
das Produkt mit einem geeigneten Lösungsmittel zur Entfernung von Bestandteilen mit niedrigem Molekulargewicht
gewaschen werden. Ein frei radikalischer Initiator wird in den kombinierten monomeren Reaktionsteilnehmern
gelöst und wird vorteilhaft in einer Menge von etwa 1 bis 4 Gew.-% des kombinierten
Monomerengewichtsprozent angewendet. Übliche frei radikalische Initiatoren sind für diesen Zweck geeignet,
z. B. Acylperoxide, Perester und Azoverbindungen. Zu
spezifischen Materialien, die mit Erfolg verwendet worden sind, gehören 2^'-Azobis-(2-methylpropionitril),
im folgenden als AIBN bezeichnet, Benzoylperoxid,
5-Butylpei-benzoat und tert-Butylperoxypivalat
Wie vorstehend erwähnt, erfolgt die Reaktion in einem inerten Lösungsmittel, z. B. Toluol oder einem
Gemisch von Toluol und Dioxan u. dgL Zweckmäßig ist das Gewicht des Lösungsmittels gleich oder höher als
das kombinierte Gewicht des Reakiionsteilnehmers und
des Initiators.
Bei einer bevorzugten Herstellungsmethode werden die monomeren Reaktionsteilnehmer und der frei
radikalische Initiator in kleinen Anteilen, z. B. tropfenweise, zu dem auf Rückfluß unter Stickstoff erhitzten
Lösungsmittel zugegeben. Nach beendeter Zugabe wird der Initiator in einer Menge von etwa 0,1% des
Monomerengewichts in einer kleinen Menge Lösungsmittel gelöst und über einen Zeitraum von 20 bis
60 Minuten zugegeben. Die Rückflußbehandlung wird dann etwa 2 Stunden fortgesetzt Das Mischpolymerisat
A wird dann durch Koagulation gewonnen. Diese erfolgt bevorzugt in der nachfolgenden Weise. Die
Reaktionslösung wird weiter mit zusätzlichem Lösungsmittel verdünnt, bis das Mischpolymerisat A etwa 20 bis
etwa 30Gew.-% der erhaltenen Lösung ausmacht Diese Lösung wird dann langsam zu einer Flüssigkeit
zugegeben, welche die Ausfällung des Mischpolymerisats A herbeiführt In diesem Fall ist Hexan sehr
geeignet. Ein feines Pulver fällt aus. Dies wird abfiltriert, getrocknet und, falls notwendig, durch Walzen oder
Mahlen aufgebrochen.
Außer durch die vorstehend beschriebene Methode der Herstellung des Mischpolymerisats A kann dieses
durch bekannte Methoden der Emulsionspolymerisation, Polymerisation in der Masse und Suspensionspolymerisation
hergestellt werden. Die Suspensionspolymerisation wird vorzugsweise unter Verwendung von
Wasser als Suspendiermedium durchgeführt. Da ionische Stabilisatoren mit Glycidylmethacrylat reagieren,
können lediglich nichtionische Materialien zur Stabilisierung der Suspension verwendet werden. Polyvinylalkohol
und ein Alkylarylpolyätheralkohol erwiesen sich als sehr zufriedenstellend. Zur Durchführung der
Suspensionspolymerisation wird das Monomerengemisch zu gekühlter (etwa 0°C) 0,16%iger Polyvinylalkohollösung
in Wasser zugegeben. Das Gemisch wird rasch gerührt und der Initiator über einen Zeitraum von
etwa 30 Minuten zugegeben. Die Temperatur des Reaktionsgemisches wird dann so geregelt, daß sie 6 bis
8 Stunden zwischen 55 und 6O0C bleibt. Nach Abkühlung
auf Raumtemperatur wird das Polymere abfiltriert Da die Polymerisation unterhalb 65° C durchgeführt
werden muß, können nur Initiatoren verwendet werden, die unterhalb dieser Temperatur eine wirksame Quelle
freier Radikale sind. Zu geeigneten Initiatoren für die Suspensionspolymerisation gehören tert.-Butylperoxypivalat
und Diisopropylperoxycarbonat. Das Molekulargewicht des Mischpolymerisats kann unter anderem
durch Anwendung von 0,1 bis etwa 5 Gew.-% (bezogen auf das Monomerengewicht) eines Kettenübertragungsmittels,
wie beispielsweise Laurylmercaptan, geregelt werden.
IV. Vernetzungsmittel (Komponente B)
Zu geeigneten Vernetzungsmitteln gehören monomere Anhydride, polymere Polyanhydride, dibasische
Säuren, Diphenole, Diphenol-Diepoxid-Addukte, aromatische
Amine, blockierte Di- oder Triisocyanate.
Zu diesen monomeren Anhydriden gehören
Zu diesen monomeren Anhydriden gehören
(1) monomere Anhydride acyclischer Dicarbonsäuren, worin jedes Kohlenstoffatom in -iiner Anhydridgruppe
direkt mit einem Kohlenstoffatom eines Paars von Kohlenstoffatomen verbunden ist, die
direkt verbunden und einander benachbart sind,
z. B. Bernsteinsäureanhydrid, Citraconsäureanhydrid,
1,2-Dimethylbernsteinsäureanhydrid und
Dodecylbernsteinsäureanhydrid,
(2) monomere Anhydride acyclischer Dicarbonsäuren, worin jedes Kohlenstoffatom in einer Anhydridgruppe
direkt mit einem Kohlenstoffatom eines Paars von Kohlenstoffatomen verbunden ist, die
nicht direkt verbunden und einander benachbart sind (d.h. durch wenigstens ein Kohlenstoffatom
getrennt sind), z.B. Glutarsäureanhydrid, 1,2-Dimethylglutarsäureanhydrid
und 1,3-DimethyIglutarsäureanhydrid und
(3) monomere Anhydride cyclischer Di-, Tri- oder Tetracarbonsäuren, worin jedes Kohlenstoffatom
einer Anhydridgruppe direkt mit einem Kohlenstoffatom eines Paars direkt verbundener und
benachbarter Kohlenstoffatome einer Ringstruktur mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen verbunden ist:
(a) Wenn der Ring aromatisch ist, wird diese Ausführungsform beispielsweise durch Phthalsäureanhydrid,
Trimellithsäureanhydrid, Dimellithsäureanhydrid und Naphthalintetracar- jo
bonsäuredianhydrid repräsentiert
(b) Wenn der Ring ein gesättigter, aliphatischen (Kohlenstoff-Kohlenstoff-)Ring ist, ist diese
Ausführungsform beispielsweise durch Hexahydrophthalsäureanhydrid, Cyclooctan-l,2-dicarbonsäureanhydrid
und Cyclobutandicarbonsäureanhydrid gegeben.
(c) Wenn der Ring ein ungesättigter, aliphatischer (Kohlenstoff-Kohlenstoff-)Ring ist, ist diese
Auslührungsform beispielsweise durch Tetrahydrophthalsäureanhydrid gegeben.
(d) Wenn der Ring ein heterocyclischer Ring ist, ist diese Ausführungsform beispielsweise
durch Tetrahydrofuran-2,3,4,5-tetracarbonsäuredianhydrid und 7-Oxabicyclo[2,2,l]-hept-5-en-2,3-dicarbonsäureanhydrid
gegeben.
Dem Fachmann ist klar, daß in den vorstehend angegebenen monomeren Anhydriden ein Wasserstoffatom
durch eine Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Butyl-, Methoxy-, Äthoxy-, Propoxy- oder Butoxygruppe oder so
ein Halogenatom ersetzt werden kann. Im Fall der heterocyclischen Anhydride kann eine Substitution im
Ring anstelle eines Kohlenstoffatoms durch ein Sauerstoffatom, ein Schwefelatom, einen zweiwertigen
Siliciumrest oder einen zweiwertigen Phosphorrest staufinden. Das Anhydrid wird in einer ausreichenden
Menge verwendet, um 0,5 bis 1,5, bevorzugt 0,6 bis 0,9 Anhydridgruppen je Epoxygruppe in dem Formpulver
zu liefern.
Zu geeigneten polymeren Polyanhydriden gehören polymere Polyanhydride der Formel:
-C-(CHX)n-C-O-C-(CHX)n-C-O-worin
X = H, CH3, C2H5 oder ein Halogenatom ist und η eine Zahl von 4 bis 10 bedeutet Diese Grenzen werden
beispielsweise durch Polyadipinsäurepolyanhydrid (n=4) und Polysebacinsäurepolyanhydrid (λ= 10) erläutert
Ein besonders geeignetes polymeres Polyanhydrid ist Polyazelainsäurepolyanhydrid. Der Wert von η ist so,
daß das Molekulargewicht des Polyanhydrids im Bereich von 1000 bis 5000 liegt
Das polymere Polyanhydrid-Vernetzungsmittel wird in ausreichender Menge verwendet, um 0,5 bis IA
bevorzugt 0,6 bis 0,9 Anhydridgruppen je Epoxygruppe in dem Formpulver zu liefern.
Die zweibasischen Säuren, die als Vernetzungsmittel gemäß der Erfindung verwendet werden, sind zweibasische
Säuren mit 4 bis 20 Kohlenstoffatomen, die einen Schmelzpunkt im Bereich von 30 bis 130°C aufweisen.
Unter diesen werden solche dibasischen Säuren mit einer ungeraden Anzahl von Kohlenstoffatomen bevorzugt
Zu typischen dibasischen Säuren, die sich für diese Verwendung eignen, gehören Adipinsäure, Azelainsäure,
2,4'-Benzophenon-dicarbonsäure, Brassylsäure, 1,4-Cyclohexandicarbonsäure, Fumarsäure, Glutarsäure,
«-Ketoglutarsäure, Itaconsäure, Maleinsäure, Malonsäure, Octadecylmalonsäure, Pimelinsäure, Phthalsäure,
Isophthalsäure, Terephthalsäure, Sebacinsäure, Suberinsäure, Bernsteinsäure, Tetradecandicarbonsäure und
Undecandicarbonsäure. Die dibasischen Säuren werden in einer Menge verwendet, die 0,8 bis 1,2 Carboxylgruppen
je Epoxygruppe in dem Formpulver liefert Diese Säuren bestehen im wesentlichen aus Kohlenstoff,
Wasserstoff und Sauerstoff, d. h., sie bestehen entweder ausschließlich aus diesen Elementen oder, falls sie
substituiert sind, sind sie mit solchen Atomen oder funktioneilen Gruppen substituiert, welche die Vernetzungsreaktion
nicht stören, z. B. Sulfonylgruppen, Nitrogruppen, Alkylthiogruppen und Halogenatomen.
Die als Vernetzungsmittel in der Erfindung verwendeten Diphenole besitzen Molekulargewichte im Bereich
von 110 bis 500. Sie bestehen im wesentlichen aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff und können
Substituenten aufweisen, welche die Vernetzungsreaktion nicht stören, z. B. Sulfonylgruppen, Nitrogruppen,
Alkylthiogruppen und Halogenatome. Zu geeigneten Diphenolen gehören Bisphenol A, 2,7-Dihydroxynaphthalin,
4,4'-Sulfonyldiphenol, 1,1 '-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexar, 0,0'-Bisphenol, Bis-(4-hydroxyphenyl)-methan,
Hydrochinon u. dgl. Dieses Vernetzungsmittel wird in ausreichender Menge verwendet, um 0,9 bis
1,0 H droxylgruppen für jede Epoxygruppe in dem Formpulver zu liefern.
Das gemäß der Erfindung als Vernetzungsmittel verwendete Diphenol-Epoxyharzaddukt ist ein Vernetzungsmittel
mit endständiger Hydroxygruppe, das durch Umsetzung eines Diphenols mit einem Epoxyharz, das
wenigstens zwei Epoxygruppen enthält, bevorzugt ein Diepoxid, gebildet wird.
Zu geeigneten Diphenolen gehören solche, die vorstehend zur Verwendung als Vernetzungsmittel an
sich aufgeführt sind. Das Verhältnis von Diphenol zu Epoxyharz wird so gewählt, daß Addukte mit einem
Molekulargewicht im Bereich von 700 bis 4000 und Erweichungspunkten im Bereich von 40 bis 1400C
erhalten werden. Im allgemeinen werden 1,2 bis 2,5 Mol Diphenol je Mol Diepoxyharz verwendet. Die Addukte
besitzen eine Viskosität bei 1500C von weniger als ΙυΟ Poise. Die Adduktbildung kann durch Anwendung
von Katalysatoren, wie beispielsweise Triethylendiamin, Imidazol und quaternäre Ammoniumsalze, z. B. solche,
die nachfolgend mit Bezue auf den Katalysator für das
Formpulvergemisch erwähnt werden, begünstigt werden.
Die Epoxyharze besitzen wenigstens zwei Epoxygruppen und sind bevorzugt Diepoxide. Diese Diepoxide
sollten bei 140° C oder darunter flüssig sein und ein
Molekulargewicht im Bereich von 200 bis 3000 besitzen. Das Diepoxid kann ein aromatisches, acyclisches oder
cycloaliphatiscties Diepoxid sein. Diese Diepoxide
sollten im wesentlichen aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff bestehen, sie können jedoch Substituenten
aufweisen, welche die Vernetzungsreaktionen nicht stören. Diese Diepoxide sind bekannt, und viele sind im
Handel erhältlich. Zu typischen Beispielen gehören Diglycidylester polybasischer oder mehrbasischer Säuren
gemäß der US-PS 28 66 767; Diglycidyläther zweiwertiger Phenole gemäß den US-PS 24 67 171,
25 06 486, 26 40 037 und 28 41 595; Diglycidyläther von Diolen gemäß den US-PS 25 38 072 und 25 81 464 und
Diepoxide, die durch Persäureepoxidation von Dienen erhalten werden. Eine Sammlung geeigneter Diepoxide
ist in der US-Patentanmeldung 43 895 beschrieben, auf die hier Bezug genommen wird. Obgleich die Diepoxide
für die Erfindung zu bevorzugen sind, können auch Polyepoxide mit niedriger Viskosität mit Vorteil
verwendet werden.
Bei dieser, der bevorzugten Ausführungsform, wird das Addukt in einer Konzentration verwendet, die 0,8
bis 1,1 Mol freie (nichtumgesetzte) phenolische Hydroxylgruppen je Mol freies Epoxy in dem Formpulver
liefert
Während vorstehend die Ausführungsform beschrieben wird, in der die Reaktion (Adduktbildung)
vollständig oder praktisch vollständig ist, ist es möglich, das Diphenol mit dem Diepoxid unter solchen
Bedingungen zu vermischen, daß die Adduktbildung teilweise erfolgt, wobei in dem Gemisch ein Anteil des
Diphenols und/oder ein Anteil des Diepoxids nicht umgesetzt verbleibt Es ist auch möglich, lediglich ein
einfaches Gemisch ohne Adduktbildung herzustellen, wobei in diesem Fall das Diphenol so wirkt, wie im Fall,
da kein Diepoxid verwendet wird.
In einem anderen Fall ist das verwendete Vernetzungsmittel ein aromatisches Amin mit einer oder
mehreren, bevorzugt zwei, primären Amingruppen. Diese können monomer oder polymer sein. Ein
bevorzugtes Amin ist 4,4'-MethyIendiani!in. Zu anderen geeigneten Aminen gehören 4,4'-Dithiodianilin, 4,4'-Oxydianilin,
4,4'-Sulfonyldianilin, 4,4'-(2,2'-Butan)-dianilin,
3,3'-SuIfonyldianilin, 4-Chlor-m-phenylendiamin,
Benzidin-^^'-dianilin), 3,3'-Diaminobenzidin, 1,5-Diaminonaphthalin,
2,4-Diaminotoluol, 2,5-Diaminotoluol,
4,4'-Methylen-bis-{o-chloranilin), o-Phenylendiamin,
m-Phenylendiamin.p-Phenylendiamin.
Das Aminvernetzungsmittel wird in ausreichender Menge verwendet um 0,75 bis 1,5, bevorzugt etwa 1,0
und unterhalb 135, und am stärksten bevorzugt zwischen etwa 1,15 und etwa 130, aktive Aminwasserstoffatome,
d. h. Wasserstoffatome, die direkt an einen Amjnstickstoffgebunden sind, für jede Epoxygruppe in
dem Polymerisat A zu liefern. Andere Vernetzungsmittel, beispielsweise ein mit Caprolactam blockiertes Dioder
Triisocyanat, können auch verwendet werden. Diese Vernetzungsmittel sind Di- oder Triisocyanate,
worin die isocyanatgruppen direkt an einen aromatischen
Ring gebunden sind und durch ein Blockierungsmittel blockiert sind, welches unter Bildung von freiem
Isocyanat bei einer Temperatur im Bereich von etwa 120 bis 1600C deblockiert Das Blockierungsmittel muß
bei Formtemperaturen nichtflüchtig sein. Caprolactam (Siedepunkt 232° C) ist ein bevorzugtes Blockierungsmittel. Ein bevorzugtes Vernetzungsmittel dieser
Kategorie ist caprolactamblockiertes Triphenyldimetj
hylentriisocyanat
V. Teilersatz des Polymerisats A durch eine Epoxyverbindung
Ein geringerer Anteil, d. h. 2 bis 20% der durch das
ίο Polymerisat A gelieferten Epoxygruppen, kann ersetzt
werden, indem für diesen Anteil eine Epoxyverbindung mit wenigstens zwei Epoxygruppen, bevorzugt ein
Diepoxid, eingesetzt wird.
Diese Diepoxide sollten bei 140°C oder darunter flüssig sein und ein Molekulargewicht im Bereich von
300 bis 4000 und eine Viskosität bei 1400C von weniger als 50 Poisen besitzen.
Das Diepoxid kann ein aromatisches, ein acyclisch aliphatisches oder ein cycloaliphatisches Diepoxid sein.
Diese Diepoxide sollten im wesentlichen aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff bestehen, können
jedoch Substituenten enthalten, weiche die Vernetzungsreaktionen nicht stören, z. B. Sulfonylgruppen,
Nitrogruppen, Alkylthiogruppen und Halogenatome.
Diese Diepoxide sind in der Technik bekannt, und viele sind im Handel erhältlich. Zu typischen Beispielen
gehören Diglycidylester mehrbasischer oder zweibasischer Säuren gemäß der US-PS 28 66 767; Diglycidyläther
zweiwertiger Phenole gemäß den US-PS 24 67 171,25 06 486,26 40 037 und28 41 595;Diglycidyläther von Diolen gemäß den US-PS 25 38 072 und
25 81 464 und Diepoxide, die durch Persäureepoxidation von Dienen erhalten werden. Eine Sammlung geeigneter
Diepoxide ist in der US-Patentanmeldung 43 895 beschrieben, auf die hier Bezug genommen wird.
Obgleich die Diepoxide für die Erfindung zu bevorzugen sind, können auch mit Vorteil Polyepoxide mit niedriger
Viskosität verwendet werden.
Vl. Katalysatoren (Komponente C)
Ein Katalysator wird in dem Formpulvergemisch zur Erleichterung der Vernetzungsreaktion verwendet.
Quaternäre Ammoniumsalze ergeben ein hohes Ausmaß an Spezifität für die Epoxy-Anhydridreaktion.
Dazu gehören Tetrabutylammoniumjodid, -chlorid, -bromid, Tetraäthylammoniumjodid, -chlorid und -bromid,
Tetramethylammoniumbromid, -chlorid und -jodid,
Benzyltrimethylammoniumjodid, -chlorid und -bromid, Benzyldimethylphenylammoniumchlorid, -bromid und
-jodid, Stearyldimethylbenzylammoniumjodid, -bromid und -chlorid.
Zu anderen verwendbaren Katalysatoren gehören feste tertiäre Amine, wie beispielsweise Triethylendiamin,
Aminsalze, beispielsweise Trimethylamin-p-tolu-
olsulfonat oder Imidazole, z. B. 2-Äthyl-4-methylimidazol
oder Metallcarboxylate, wie beispielsweise Lithiumbenzoat
Diese Katalysatoren erweisen sich als latente Katalysatoren für die Vernetzungsreaktion, d. h, daß die
Katalysatoren die Reaktionsgeschwindigkeit bei Raumtemperatur nicht wesentlich erhöhen, aber nur oberhalb
bestimmter Temperaturen wirksam sind. Die Katalysatoren, die bis zu wenigstens 500C latent sind, werden
bevorzugt
VII. Formung
Nachdem das epoxyfunktionelle Polymerisat A, das
organische Vernetzungsmittel, der Katalysator, teil-
chenförmige anorganische Verstärkungsmaterialien und gegebenenfalls andere organische Zusätze auf
Teiichenform durch Vermählen oder andere Maßnahmen zerkleinert worden sind und dann weiter durch
Vermählen in der Kugelmühle, Scherbehandlung oder "> äquivalente Maßnahmen hinsichtlich der Größe auf
einen mittleren maximalen Durchmesser im Bereich von etwa 5 bis etwa 10 μπι verringert worden sind, ist das
Formpulvergemisch fertig zur Formung. Vor der Formung ist es jedoch üblich und zweckmäßig, das κι
Formpulver mit faserförmigem Material, insbesondere Stapelglasfasern, die üblicherweise eine Länge von etwa
6,3 mm aufweisen, innig zu vermischen. Dieses Vermischen erfolgt zweckmäßig durch Umwälzen oder
ähnliche Techniken, um die Unversehrtheit der Abmes- ι r>
sungen der Fasern beizubehalten.
Die so hergestellten Pulver eignen sich zur Verwendung in Spritzgußverfahren, Formpreßverfahren und
beim Preßspritzen. Die Formung wird bei einer Temperatur im Bereich von 150 bis 2050C, bevorzugt
177 bis 193°C, bei einem Druck im Bereich von etwa 35
bis etwa 140, bevorzugt 70 bis 110 kg/cm2, durchgeführt.
Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden erläuternden Beispiele beschrieben, worin die Festigkeitseigenschaften
der Formstücke durch den Biegetest der American Society of Testing & Materials, D 790 —
1966, bestimmt werden. In diesem Test werden rechtwinklige Stäbe mit einer Stärke von 3,2 mm, einer
Breite von 13 bis 15 mm und einer Länge von 10,2 cm zur Bestimmung der Biegeeigenschaften verwendet. Ein
mechanisches Instron-Testgerät (ein Tischmodell) wird zur Prüfung verwendet Es wird bei einer Kreuzkopfgeschwindigkeit
von 1 mm/min und einer Aufzeichnungsblattgeschwindigkeit von 50 mm/min eingesetzt Die
Formeln im Verfahren B (ASTM — D 790 — 66) werden zur Berechnung von Biegemodul, Bruchdehnung und
Festigkeit angewendet
Das Copolymere wird aus einem Gemisch aus Monomeren der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
Monomeres
Menge
(g)
(g)
Prozentgehalt
Glycidylmethacrylat | 532 | 31,0 |
Methylmethacrylat | 870 | 50,5 |
Methacrylnitril | 318 | 18,5 |
45
50
54,0 g 2^'-Azobis-(2-methylpropionitril), im folgenden
als AIBN bezeichnet werden zu dem Monomerengemisch zugegeben. Die Lösung wird tropfenweise über
einen Zeitraum von 4 Stunden in 1250 ml Toluol, das unter Stickstoff atmosphäre bei 108 bis i ITC gehalten
wird, zugegeben. Dann werden 2,0 g AIBN, gelöst in 20 ml Aceton, tropfenweise über einen Zeitraum von
1 Stunde zugegeben und die Rückflußbehandlung wird 3 weitere Stunden fortgesetzt
Die Polymerenlösung wird mit 3000 ml Aceton verdünnt und in 5 Volumen Hexan koaguliert Das
weiße Pulver wird im Vakuumofen 35 Stunden bei 70° C getrocknet Dieses Copolymere besitzt ein Molekulargewicht
von MJMn = 6231/3466 und einen WPE-Wert
von 496.
Dieses trockene Polymerisat A wird zur Herstellung des Fonnpulvers verwendet Das Copolymere wird in
einer Menge von 30,0 g mit 6,9 g Bisphenol A vermischt, und 0,064 g Tetrabutylammoniumjodid werden vereinigt
und mit Mörser und Pistill auf eine Siebkorngröße von etwa 2 mm vorgemahlen. Die Formpulverbestandteile
werden in eine Rohrmühle von 1,9 Liter gebracht, die 150 g Porzellankugeln von 19 mm Durchmesser
enthalten. Die Bestandteile werden 16 Stunden kugelvermahlen.
Zu der Rohrmühlencharge werden 44,0 g Calciummetasilikat (CaSiOs) zugegeben, und das Gemisch
wird 1 Stunde zum homogenen Vermischen des Gemischs kugelvermahlen. Dieses Pulver besitzt einen
mittleren Teilchendurchmesser von etwa 8 μιη, wobei weniger als 10% der Teilchen einen maximalen
Durchmesser von etwa 25 μιη haben.
Dieses Pulver wird in einer Menge von 60,0 g mit 20.0 g Stapelglasfasern (mittlere Länge 63 mm), sämtliche
in den folgenden Beispielen verwendeten Stapelglasfasern besitzen diese Länge) umgewälzt Das fertige
Pulver-Glasfaser-Gemisch wird durch einen Turm von 0,6 m Höhe zur besseren Verteilung der Faser
hindurchgetropft. Dann wird das Gemisch zu einer Vorform gepreßt.
Aus diesem Pulver und Fasergemisch wird durch Pressen des Gemisches bei einem Druck von
105 kg/cm2 und bei einer Temperatur von 193° C
während 30 Minuten eine Platte
(11,9 cm χ 13,2 cm χ 3,2 mm, wobei sämtliche geformten
Platten in den nachfolgenden Beispielen diese Abmessungen aufweisen) geformt. Die Biegefestigkeiten bei
Raumtemperatur der geformten Platte sind nachfolgend aufgeführt:
Biegefestigkeit
kg/cm2
kg/cm2
Bruchdehnung
Biegemodul
kg/cm2
kg/cm2
1720
1,8
Beispiel 2
Beispiel 2
0,14 X 106
Das Verfahren nach Beispiel 1 wird mit der einzigen Abweichung der Pulverisierung der Bestandteile
wiederholt. Die Formpulverbestandteile werden auf eine Siebkorngröße von etwa 0,84 mm mit Mörser und
Pistill vorgemahlen. Dann werden sie in eine Strahlmühle eingeführt. Diese Mühle verwendet die Energie eines
Fließmediums zur Pulverisierung. Die Verringerung der Teilchengröße erfolgt durch Teilchen-Teilchen-Zusammenstoß,
wobei die Teilchen in einem aus Gegenströmungen hoher Geschwindigkeit gebildeten gasförmigen
Medium mitgerissen werden. Mahlen durch Luft wird mit guter Luftklassierung kombiniert Der Teilchendurchmesser
des in dem Kollektor angesammelten Pulvers beträgt 5 bis 15 μιη. Dieses Pulver wird mit
44,0 g Calciummetasilikat (CaSiOs) kombiniert und in einer Rohrmühle kugelvermahlen, bis ein homogenes
Gemisch erhalten wird und der mittlere Teilchendurchmesser im Bereich von etwa 5 bis etwa 10 μιη liegt Die
geformten Produkte besitzen Biegeeigenschaften, die im wesentlichen denen von Beispiel 1 entsprechen.
Das Verfahren nach Beispiel 1 wird mit in der Formstufe verwendeten größeren Teilchen wiederholt
Die Formpulverbestandteile werden auf etwa 2 mm mit Mörser und Pistill vorgemahlen. Diese Teilchen werden
in eine Rohrmühle von 1,9 Liter, die 120 g Porzellankugeln von 19 mm Durchmesser enthält, eingebracht
Nach 1 stündigem Kugelvermahlen der Bestandteile werden 44,0 g Calciummetasilikat (CaSiOi) mit den
Bestandteilen kombiniert, und das endgültige Gemisch wird eine weitere Stunde in der Kugelmühle vermählen.
Die Größe des mittleren Teilchendurchmessers des Formpulvers beträgt 100 μίτι. Dieses Pulvergemisch
wird unter Anwendung der identischen Verfahren und Formbedingungen von Beispiel 1 verarbeitet und
geformt. Die geformten Platten besaßen folgende Struktureigenschaften:
Biegefestigkeit
kg/cm2
kg/cm2
Bruchdehnung
Biegemodul kg/cm2
1,60
0,116XlO6
Wenn diese Eigenschaften mit den gleichen Eigenschaften der im Beispiel 1 geformten Platten verglichen
werden, ist die deutliche Überlegenheit der im Beispiel 1 hergestellten Platten klar ersichtlich.
Das Verfahren der Beispiele 1 bis 3 wird mit der einzigen Abweichung wiederholt, daß das Polymerisat
A aus den folgenden Monomeren hergestellt wird:
Glycidylmethacrylat
Methacrylnitril
Methylmethacrylat
15Gew.-% 20 Gew.-°/o 65 Gew.-o/o
Das Verfahren der Beispiele 1 bis 3 wird mit der einzigen Abweichung wiederholt, daß das Polymerisat
A aus den folgenden Monomeren gebildet wird:
Glycidylmethacrylat
Methacrylnitril
Methylmethacrylat
25 Gew.-o/o 20 Gew.-% 55 Gew.-%
20
Das Verfahren der Beispiele 1 bis 3 wird mit der einzigen Abweichung wiederholt, daß das Polymerisat
A aus den folgenden Monomeren gebildet wird:
Glycidylmethacrylat
Methacrylnitril
Methylmethacrylat
35 Gew.-o/o 20 Gew.-o/o 45 Gew.-%
Das Verfahren der Beispiele 1 bis 3 wird mit der Abweichung wiederholt, daß das Bisphenol-A-Vernetzungsmittel
durch ein Bisphenoladdukt ersetzt wird. Dieses Addukt wird wie folgt hergestellt: In einen
500-m!-Bcchcr aus rostfreiem Stahl werden 38,0 g eines
im Handel erhältlichen Diepoxids gegeben. Dieses Diepoxid wird auf 150" C erhitzt. Zu dem geschmolzenen
Diepoxid werden 45,6 g Bisphenol A unter Rühren zugegeben. Die Temperatur des Gemisches wird
1,5 Stunden bei 15O0C gehalten, während das Gemisch
gerührt wird. Das umgesetzte Gemisch wird in eine Aluminiumpfanne gegossen und gekühlt. Das feste
Harz, das ein Molekulargewicht von 836 aufweist, wird gemahlen, so daß es durch ein Sieb mit einer Siebgröße
von 0,25 mm vor der endgültigen Teilchenzerkleinerung hindurchgeht.
Das Polymerisat A und dieses Adduktvernetzungsmittel
werden in Mengen angewendet, daß sich ein Verhältnis von freien (nichtumgesetzten) Epoxygruppen
zu freien phenolischen Hydroxygruppen in dem Formpulver ergibt, das identisch mit dem gleichen
Verhältnis im Beispiel 1 ist. Das in diesem Beispiel verwendete Diepoxid besitzt folgende Eigenschaften:
Flüssig bei Raumtemperatur, Epoxidäquivalent von etwa 185 bis etwa 192 und ein mittleres Molekulargewicht
von etwa 380. Dieses Diepoxid wird durch die folgende Strukturformel wiedergegeben, worin π im
Durchschnitt weniger als 1 ist
HHH
OH H H CH3
CH,
HH
O-C-C
H O
C-H
50
55
Das Verfahren der Beispiele 1 bis 3 wird mit der Abweichung wiederholt, daß das Bisphenol-A-Vernetzungsmittel
durch Tetrahydrophthalsäureanhydrid ersetzt wird. Äquimolare Mangen des Copolymeren A und
des Anhydrids werden verwendet
Die Verfahren der Beispiele 1 bis 3 werden mit der
Abweichung wiederholt, daß das Bisphenol-A-Vernetzungsmittel durch Polyazelainsäurepolyanhydrid ersetzt wird Äquimolare Mengen des Copolymeren A und
des polymeren Anhydrids werden verwendet
Die Verfahren der Beispiele 1 bis 3 werden mit der
Abweichung wiederholt, daß das Bisphenol-A-Vernetzungsmittel durch Adipinsäure, eine zweibasische Säure,
ersetzt wird. Zwei Mol des Copolymeren A werden je Mol Adipinsäure verwendet
Die Verfahren der Beispiele 1 bis 3 werden mit der Abweichung wiederholt, daß das Bisphenol-A-Vernetzungsmittel
durch 4,4'-Methylendianilin, einem Diamin, ersetzt wird. Eine chemisch äquivalente Menge des
Copolymeren A und des Vernetzungsmittels wird verwendet.
Die Verfahren der Beispiele 1 bis 3 werden mit der
Abweichung wiederholt, daß das Bisphenol-A-Vernetzungsmittel durch caprolactamblockiertes Triphenyldimethylentriisocyanat ersetzt wird. Eine chemisch
äquivalente Menge an Copolymeren A und Vernetzungsmittel wird verwendet
Die vorangehenden Beispiele mit Ausnahme von Beispiel 4 werden mit der Abweichung wiederholt, daß
10% des Copolymeren A durch einen im Handel
erhältlichen festen Diglycidyläther mit den folgenden Eigenschaften ersetzt wird: Schmelzpunkt 64 bis 75°C,
Epoxidäquivalent 450 bis 525 und mittleres Molekulargewicht von etwa 900. Dieses Diepoxid besitzt die
gleiche Strukturformel wie das Diepoxid von Beispiel 4, und hier ist der Durchschnittswert von η etwa 2.
Beispiel 14
Die Verfahren der Beispiele 1 bis 3 werden mit der κι
Abweichung wiederholt, daß das mittlere Molekulargewicht
(M„)dci, Polymerisats A 1500 beträgt.
Beispiel 15
Die Verfahren der Beispiele 1 bis 3 werden mit der
Abweichung wiederholt, daß das mittlere Molekulargewicht (M„)des Polymerisats A 2000 beträgt.
15 Beispiel 16
Die Verfahren der Beispiele 1 bis 3 werden mit der Abweichung wiederholt, daß das mittlere Molekulargewicht
(Mijdes Polymerisats 5000 beträgt.
Beispiel 17
Die Verfahren der Beispiele 1 bis 3 werden mit der Abweichung wiederholt, daß das mittlere Molekulargewicht
(Mnjdes Polymerisats A 10 000 beträgt.
Beispiel 18
Die Verfahren der Beispiele 1 bis 3 werden mit der Abweichung wiederholt, daß das mittlere Molekulargewicht
(M„)des Polymerisats 15 000 beträgt.
Der hier verwendete Ausdruck »anorganisches teilchenförmiges Material« schließt faserförmige Materialien,
von denen Glasfasern ein Beispiel ist, aus.
Claims (5)
1. Hitzehärtbare Formpulver aus:
(A) einem Mischpolymerisat, das hergestellt worden ist durch Mischpolymerisation von
(1) 15bis4QGew.-%Glycidylinethacrylat,
\ (2) 0 bis 30 Gew.-% Acrylnitril und/oder
\ (2) 0 bis 30 Gew.-% Acrylnitril und/oder
Methacrylnitril,
(3) als Rest Methylmethacrylat, von dem bis zu einem Drittel durch andere Monomere
ersetzt sein kann,
mit einem mittleren Molgewicht von 150G bis 16 000, wobei weniger als 5Gew.-% des
Mischpolymerisats aus Molekülen mit einem Molgewicht von unter 1000 bestehen und 2 bis
20% der durch das Polymerisat A gelieferten Epoxygruppen durch eine Epoxyverbindung
mit wenigstens zwei Epoxygruppen ersetzt sein können,
(B) einer mit der Epoxygruppe von A reagierenden
organischen Verbindung als Vernetzungsmittel,
(C) einem Vernetzungskatalysator,
(D) anorganischen pulverförmigen Füllstoffen, wobei die Mischung aus A, B, C und D einen
mittleren TeiJchendurchmesser von 5 bis 10 μπι
aufweist und weniger als 10% der Mischung einen Durchmesser von über 25 μπι haben und
(E) faserförmigen Verstärkerfüllstoffen.
2. Hitzehärtbare Formpulver nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als faserförmigen
Verstärkerfüllstoff Glasfasern enthalten.
3. Hitzehärtbare Formpulver nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischpolymerisat
A unter Verwendung von 10 bis 25 Gew.-% Methacrylnitril hergestellt worden ist.
4. Verfahren zur Herstellung der Formpulver nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
zunächst die Masse aus A, B, C und D durch Zerkleinern auf die im Anspruch 1 genannte
Teilchengröße gebracht und sodann mit dem faserförmigen Verstärkerfüllstoff vereinigt wird.
5. Verwendung der Formpulver nach den Ansprüchen 1 bis 3 zur Herstellung verstärkter hitzegehärteter
Gegenstände unter Formung des Formpulvers bei Temperaturen im Bereich von 150 bis 205" C und
Drücken im Bereich von 35 bis 140 kg/cm2.
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