[go: up one dir, main page]

DE223177C - - Google Patents

Info

Publication number
DE223177C
DE223177C DENDAT223177D DE223177DA DE223177C DE 223177 C DE223177 C DE 223177C DE NDAT223177 D DENDAT223177 D DE NDAT223177D DE 223177D A DE223177D A DE 223177DA DE 223177 C DE223177 C DE 223177C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
fibers
stalks
alkalis
sunflower
fiber
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT223177D
Other languages
English (en)
Publication of DE223177C publication Critical patent/DE223177C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C1/00Treatment of vegetable material
    • D01C1/02Treatment of vegetable material by chemical methods to obtain bast fibres

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Paper (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
M 223177 KLASSE 29 #. GRUPPE
JOSEF EDUARD PFIEL und KARL SEIBERT
in WIEN.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 13. Dezember 1908 ab.
Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zur Gewinnung von Gespinstfasern, durch das es gelingt, die verholzten Anteile des pflanzlichen Rohmaterials vollkommen zu entfernen und Fasern von ganz besonderer Reinheit, Geschmeidigkeit, großer Festigkeit, hohem Glanz und blendender Weiße zu erhalten.
Das Verfahren besteht darin, das Pflanzenmaterial vorerst mit alkalischen Lösungen zu behandeln, und zwar zweckmäßig bei höherer Temperatur, so daß sich der Bast leicht von den Stengeln durch Abschälen entfernen läßt, worauf der so erhaltene Bast einmal oder wiederholt unter dazwischenliegendem Auswaschen mit Alkalien unter Druck erhitzt wird und schließlich, eine Behandlung des Materials mit sauren schwefligsauren Verbindungen, z. B. Calciumbisulfit, erfolgt. Dieses Verfahren, das eine Aneinanderreihung bestimmter, für die Fasergewinnung an sich bereits angewandter Verfahren darstellt, ist ganz allgemeiner Anwendung fähig, hat jedoch besondere Bedeutung für die Gewinnung der Nesselfaser; denn erst durch dieses Verfahren wird es ermöglicht, die als lästiges Unkraut weit verbreitete gemeine Brennessel in großem Maßstabe zur Fasergewinnung heranzuziehen und damit einen Ersatz für ausländische Fasermaterialien, wie Baumwolle 0. dgl., zu schaffen. Es ist wesentlich, die Einzeloperationen in der bestimmten angegebenen Reihenfolge anzuwenden, weil sonst der gewünschte Effekt nicht eintritt. Die Nesselfaser ist zwar wegen ihrer besonderen Festigkeit usw. seit langer Zeit sehr geschätzt, sie konnte jedoch bisher eine weitere Verbreitung nicht finden, weil es an praktisch verwertbaren Verfahren zu ihrer Gewin-nung fehlte.
Beispiel.·
Nesselstengel werden mit verdünnter Natronlauge, Kalkmilch o. dgl. von 8 Prozent 2 bis 3 Stunden hindurch gekocht, worauf die Lauge abgegossen und die Stengel von dem Rest der Lauge durch wiederholtes Waschen befreit werden. Nunmehr gelingt es, den Bast auch von stark verholzten Stengeln leicht und vollkommen zu trennen. Der abgetrennte Bast wird darauf in einem Autoklaven mit verdünnter Natronlauge von 8 Prozent etwa 5 Minuten bei 15 Atmosphären Druck behandelt. Nach abermaligem Auswaschen erfolgt eine zweite Behandlung des Bastes im Autoklaven mit Natronlauge von 8 Prozent bei 10 Atmo-Sphären Druck während 5 Minuten. Das hierbei bereits in ziemlich reinem Zustande erhaltene Fasermaterial wird nach dem Auswaschen mittels saurer schwefligsaurer Salze fertig degummiert, z. B. in eine Lösung von Calciumbisulfit von 8 Prozent eingelegt und hierin durch etwa 2 Stunden belassen. Es ist zweckmäßig, an dieses Verfahren zur Fasergewinnung gleich das Bleichen anzuschließen, und zwar

Claims (1)

  1. wird dieses mit einer verdünnten Lösung von Kaliumpermanganat unter nachträglicher Behandlung mit schwefliger Säure in an sich üblicher Weise vorgenommen. Soll die Gespinstfaser nicht sofort gebleicht werden, so wird das mit Calciumbisulfit behandelte Fasermaterial neutralisiert, z. B. mit verdünnter Natronlauge, und ausgewaschen.
    Das neue Verfahren ist in gleicher Weise
    ίο anwendbar auf die Gewinnung stark verholzter Fasern aus anderen Pflanzen, wie z. B. aus
    . den Stengeln der Hopfenpflanze oder der Sonnenblume.
    Ρλ τ ε nt - A χ s r R υ c π :
    Verfahren zur Gewinnung von Gespinstfasern aus stark verholzten Rohfasern, wie Brennessel, Hopfenstengel und Stengel'der-Sonnenblume, dadurch gekennzeichnet, daß das Pflanzenmaterial vorerst mit Alkalien gekocht, hierauf der Bast von den holzigen Teilen getrennt und einmal oder wiederholt unter dazwischenliegendem Auswaschen mit Alkalien unter Druck erhitzt und schließlich das auf diese Weise erhaltene Produkt mit sauren schwefligsauren Salzen, z. B. Calciumbisulfit, behandelt wird.
DENDAT223177D Active DE223177C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE223177C true DE223177C (de)

Family

ID=484018

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT223177D Active DE223177C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE223177C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE223177C (de)
US1796718A (en) Process for the treatment of plant materials in the preparation of fibers
DE250410C (de)
WO2006010564A1 (de) Verfahren zum aufschliessen von bastfasern
DE512927C (de) Verfahren zum Aufschluss von Pflanzenfaserstoffen mit Chlorsaeure
DE695489C (de) Verfahren zur Herstellung von Zellstoff
DE313344C (de)
DE359229C (de) Verfahren zur Gewinnung von Spinnfasern
DE328034C (de) Verfahren zur Herstellung von Einzelfasern aus Bastfaserbuendeln unter gleichzeitiger Aufschliessung und Entfernung vorhandener Holzteile und Inkrusten
DE336637C (de) Verfahren zur Herstellung von leicht bleichbaren Zellstoffasern
AT136368B (de) Verfahren zur Gewinnung textiler Rohfasern aus Pflanzenstengeln.
DE343340C (de) Verfahren zur Gewinnung von Spinnfasern aus Kolbenschilf (Typha), Binsen usw
DE318271C (de)
DE357305C (de) Verfahren zur Gewinnung von hochwertigen Spinnfasern aus Kartoffelkraut
DE577889C (de) Verfahren zur Gewinnung pflanzlicher Gespinstfasern
DE347086C (de) Verfahren zur Gewinnung von Fasern aus Schilf aller Gattungen, insbesondere aus Teichkolben- und Rohrkolbenschilf (Typhaceen)
DE718754C (de) Verfahren zum Aufschliessen entholzter Bastfasern
AT40548B (de) Verfahren zur Gewinnung von Gespinstfasern.
AT97901B (de) Verfahren zur Herstellung von leicht bleichbaren Zellstoffasern als in der Baumwollspinnerei unmittelbar verspinnbarer Baumwollersatz, sowie als Rohstoff für die Fabrikation von Papier, Nitrozellulose usw.
DE639381C (de) Verfahren zur Gewinnung von Gespinstfasern aus Baumrinde
DE304387C (de)
DE498758C (de) Verfahren zur Herstellung eines zum Spinnen und Weben geeigneten Materials aus Pflanzen oder Pflanzenteilen
DE330283C (de) Verfahren zur Herstellung fuer Textilzwecke brauchbarer langstapeliger Fasern aus Holz, Stroharten u. dgl.
DE327183C (de) Verfahren zur gleichzeitigen Gewinnung von Bastfasern und verspinnbaren Holzfasern aus Pflanzen
DE146122C (de)