DE221421C

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Publication number: DE221421C
Application number: DENDAT221421D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

— M 221421 KLASSE 89 e. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. September 1909 ab.

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auswaschen bzw. Ausdämpfen von Vakuumapparaten, die zum Verkochen von Zuckerfüllmassen dienen, aus denen unmittelbar Konsumzucker hergestellt wird. Bei dieser Fabrikation macht sich nämlich der Übelstand geltend, daß sich gelbe, durch Ansetzen an die Heizrohre gebildete Stücke karamelisierten Zuckers zwischen dem weißen Zucker vorfinden, durch welche das Fabrikat minderwertig wird.

Gegenstand der Erfindung ist nun eine Einrichtung, welche das Auswaschen bzw. Ausdämpfen des Apparates jederzeit ermöglichen soll und insbesondere so eingerichtet ist, daß alle inneren Teile des Vakuumapparätes der Auswaschflüssigkeit bzw. den Dämpfen ausgesetzt werden, und die gleichzeitig so ausgebildet ist, daß die Austrittsöffnungen der Flüssigkeit sich nicht zusetzen können.

Zu diesem Zwecke werden senkrecht angeordnete drehbare Rohre verwendet, welche einen Längsschlitz zum Austritt für die Flüssigkeit bzw. Dämpfe haben, der im Ruhestände der Vorrichtung durch eine entsprechende Einrichtung abgedeckt wird.

Die Zeichnung stellt in Fig. 1 einen Längsschnitt durch den Vakuumapparat dar. Fig. 2 ist ein Querschnitt durch die Auswaschvorrichtung in größerem Maßstabe.

In dem Vakuumapparat α befindet sich ein

beliebig ausgestalteter Heizkörper b. In der Mitte des Apparates sind zwei oder mehrere senkrecht stehende Rohre c angeordnet, die an ihren beiden Enden drehbar gelagert sind.

Die oberen Enden der Rohre sitzen in einem Gehäuse d, während das untere Ende durch den Spurzapfen f abgeschlossen ist. Die Rohre sind in dem Gehäuse d, in welches durch die Leitung g die Waschflüssigkeit oder der Dampf eintritt, durch Stopfbüchsen o. dgl. abgedichtet. Sie tragen an ihrer aus dem Kasten heraustretenden Verlängerung Kegelräder h, die in auf der Achse i sitzende Räder eingreifen.

Diese Achse trägt außerhalb des Vakuumapparates eine geeignete Vorrichtung zum Verstellen der Räder und Rohre c.

Zwischen den beiden Rohren sitzt ein Abschlußstück k, während um die Rohre in geeigneter Weise an dem Abschlußstück befestigte Bänder I gelegt sind. Die Rohre selbst sind mit einem Schlitz m (Fig. 2) zum Austritt für die Waschflüssigkeit versehen. Die Bänder Z werden beim Montieren der Einrichtung so stark angezogen, daß das Abschlußstück die Schlitze m gut abdichtet.

Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende : Sobald der Sud ziemlich abgelassen ist, öffnet der Kocher das Ventil zum Eintritt der Waschflüssigkeit in das Gehäuse d. Gleichzeitig dreht er durch Kette und Handrad o. dgl. die Welle i und damit auch die Rohre c. Der Schlitz m wird infolgedessen vom Abschlußstück freigegeben, und die Waschflüssigkeit kann sich nun in langem Strahle über die Heizrohre b ergießen, Der Schlitz wird dabei vollständig im Kreise herumgedreht, so daß nach und nach der ganze Apparat mit der Waschflüssigkeit in Berührung kommt.

Claims

Pate nt-An Sprüche:

ι. Vorrichtung zum Auswaschen bzw. Ausdämpfen von Verdampfapparaten, gekennzeichnet durch ein oder mehrere, mit Austrittsöffnungen, Schlitzen o. dgl. versehene, sich drehende Rohre, welche in geeigneter Weise mit einer Zuleitung für Waschflüssigkeit oder Dampf verbunden und derart in den Verdampfapparat eingebaut sind, daß die während der Drehung der Rohre aus den Schlitzen o. dgl. ausströmende Waschflüssigkeit bzw. der Dampf sämtliche inneren Teile des Verdampfapparates bestreicht.
2. Ausführungsform der Auswaschvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohre (c) sich im Ruhestande mit ihren Austrittsöffnungen gegen ein zweckmäßig zwischen den Rohren gelagertes Verschlußstück anlegen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.