DE220974C - - Google Patents
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- DE220974C DE220974C DENDAT220974D DE220974DA DE220974C DE 220974 C DE220974 C DE 220974C DE NDAT220974 D DENDAT220974 D DE NDAT220974D DE 220974D A DE220974D A DE 220974DA DE 220974 C DE220974 C DE 220974C
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Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B12/00—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material
- F42B12/02—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect
- F42B12/36—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect for dispensing materials; for producing chemical or physical reaction; for signalling ; for transmitting information
- F42B12/44—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect for dispensing materials; for producing chemical or physical reaction; for signalling ; for transmitting information of incendiary type
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Combustion & Propulsion (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 220974 - KLASSE 72d. GRUPPE
HERMANN WERNER in KIEL.
Geschoß zum Beschießen von Luftballons.
Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein besonders für kleinkalibrige Waffen bestimmtes
Geschoß zum Inbrandschießen von Luftballons, Flugschiffen und ähnlichen Zielen. Es wird dieses dadurch erreicht, daß das besonders
hergerichtete Geschoß einen Körper von eigenartiger Form und Beschaffenheit mit sich
führt, der beim Durchgang durch das Ziel bzw. durch eine Ballonhülle o. dgl. in der
ίο Schußöffnung stecken bleibt, ein kleines Zündfeuer in Tätigkeit treten läßt und dadurch
das Ziel oder dessen Inhalt oder auch beides gleichzeitig zum Anbrennen bringt.
In der Zeichnung bedeuten:
Fig. ι das Geschoß im Längsschnitt mit eingelegtem Körper,
Fig. ι das Geschoß im Längsschnitt mit eingelegtem Körper,
Fig. 2 eine Seitenansicht des Geschosses,
Fig. 3 und 4 zwei Querschnitte nach den Linien A-B und C-D der Fig. 1,
Fig. 5 den im Geschoß angeordneten Brandkörper,
Fig. 5 den im Geschoß angeordneten Brandkörper,
Fig. 6 das Geschoß während des Fluges.
Das als Spitzgeschoß ausgebildete, nach
hinten sich verjüngende Geschoß besitzt eine in Richtung seiner Längsachse verlaufende,
am hinteren Ende erweiterte Bohrung a, von welcher aus Schlitze g nach dem äußeren
Umfange geführt und hier in genau einander gegenüberliegender Stellung nach vorn bis
etwa zur Linie A-B (Fig. 1) geführt sind.
Die Bohrung α sowie die Schlitze g dienen zur Aufnahme eines kleinen und eigenartig
ausgebildeten Körpers b (Fig. 5), welcher aus einem feinen, besonders zähen und elastischen
Drahtende besteht. Dieses ist in der Mitte als Schleife e zusammengebogen und hier an
der Biegungsstelle mit einer Öse c versehen, an welche das Glied d angeschlossen wird; die
Schleife e trägt ferner eine Zündpille f (Fig. 6).
Die beiden von der Mittelschleife e abstehenden Enden oder Arme dieses Drahtkörpers
sind zickzackförmig gebogen und laufen als nadelscharfe Spitzen aus.
Fig. 5 zeigt nur eine Ausgestaltung des Einsatzkörpers, seine Form kann aber in verschiedener
Weise verändert werden.
Das Glied d ist mittels eines dünnen, nicht brennbaren Fadens d1 oder einer anderen
leicht trennbaren Vorrichtung derartig mit dem Körper b verbunden, daß beide durch
einen gewissen Zug voneinander gelöst werden können.
Beim Gebrauch wird der Körper b, mit dem Gliede d voran, in die Bohrung a des Geschosses
geführt (Fig. 1) und die Drahtenden nach der Geschoßspitze hin zusammengebogen,
wobei sie in die Schlitze g zu liegen kommen (Fig. i, 3 und 4) und in dieser Lage mitsamt
dem Geschoß in die Patrone oder das Gewehr geladen werden können.
Das Glied d hat am freien oder vorderen Ende eine kleine, auch durch einen Kopf
ο. dgl. zu ersetzende öse erhalten. Die Bohrung α wird, nachdem der Körper eingeführt
worden ist, mittels eines kleinen Schraubeneinsatzes oder in anderer geeigneter Weise
bei h derartig verengt, daß das Glied d nach hinten hin nicht aus dem Geschoß gezogen
werden kann, sondern sich gegebenenfalls mit seiner öse gegen die Verengung h legt und ein
weiteres Austreten des Körpers b aus dem Geschoß verhindert.
(2. Auflage, ausgegeben am 24. Juni igio.)
Zwischen Geschoß b und Treibladung wird noch ein Treibspiegel i beliebiger Art eingesetzt,
der auch aus mehreren Teilen bestehen kann.
Das Geschoß ist für Waffen mit und ohne Drall bestimmt. Im zweiten Falle kann die
. Verfeuerung nach der in der Zeichnung gegebenen Darstellung des Geschosses vor sich gehen.
Im ersten Falle müssen die Schlitze g durch
ίο geeignete, z. B. im Geschoßkörper eingelassene
Lappen a1 (s. Fig. 4) o. dgl. verdeckt werden,
um zu verhindern, daß bei der Geschoß drehung innerhalb der Waffe die Drahtenden aus den
Schlitzen g herausgerissen werden.
Die Lappen sind in diesem Falle mit einem als Treibspiegel i dienenden Boden versehen,
der gleichfalls aus mehreren Teilen bestehen kann.
Wird das Geschoß ohne Drall verfeuert, so spielt sich der Vorgang etwa folgendermaßen ab:
Sobald das Geschoß aus dem Waffenlauf getrieben worden ist, wird der Treibspiegel i
infolge seines geringen Gewichtes wie auch von dem Luftdruck aus seiner bisherigen Stellung
entfernt. Gleichzeitig wird der Körper b, dessen Arme durch ihre Federkraft aus den
Schlitzen g ausspringen und zugleich durch den Luftdruck zurückgehalten werden, aus
dem Geschoß nach hinten hin herausgezogen.
Die vordere öse des Gliedes d setzt sich gegen
die Verengung der Geschoßbohrung bei k und verhindert ein weiteres Austreten des Körpers.
Die Drahtenden werden nun von dem Luftdruck bis in eine bestimmte Stellung, etwa in
die der Fig. 6, gebracht. Diese Stellung wird jedoch, entsprechend der allmählichen Abnahme
des Luftdruckes bei der sich vermindernden Fluggeschwindigkeit des Geschosses, allmählich wieder der ursprünglichen zustreben.
Bezeichnen die gestrichelten Linien 1 (Fig. 6) die natürliche Lage der Drahtenden beim
Nichtgebrauch und die voll gezeichneten Drahtenden ihre Lage gleich nach dem Austritt des
Geschosses aus dem Gewehr, so werden die Drahtenden beim Auftreffen auf den Ballon
etwa die durch die Linien 2 veranschaulichte Lage einnehmen.
Die nadelscharfen Spitzen der Drahtenden werden sich daher in den Ballonstoff einbohren,
und es bleibt der Körper b samt der Zündpille f hängen, während das Geschoß nach
Zerreißen der Verbindung d1 (Fig. 5) weiterfliegt.
Das Eigenartige der Erfindung besteht darin, daß der Körper b, der in der Hauptsache aus
feinem Draht besteht, eine so geringe Masse besitzt, daß seine lebendige Kraft nicht zum
Durchschlagen der Ballonhülle ausreicht.
Ferner, daß durch die gegebene Richtung der Drahtenden zur Flugrichtung diese sich
in die Ballonhülle einbohren, dadurch ein Zusammenbiegen der Körperarme nach hinten
verhindern und das Durchtreten des Körpers durch die vom Geschoß erzeugte Schußöffnung
gleichfalls erschweren.
Schließlich ist durch die Anordnung der im Zickzack gebogenen Arme des Körpers b
diesem nicht nur eine erhöhte Sicherheit des Fluges gegeben, sondern es wird hierdurch besonders
bezweckt und erreicht, daß, indem diese federnden Zickzackwindungen der Arme sich wie Widerhaken zum Ballonstoff verhalten,
der Körper b mit der Zündpille f stets fest und unverrückbar in der Schußöffnung gehalten
wird.
Die Zündpille selbst besteht aus solchen bekannten Mitteln oder Stoffen, die eine Entzündung
des Ballongases selbsttätig herbeiführen können.
Da das Ballongas infolge des inneren Überdruckes sofort durch die Schußöffnung nach
außen strömt, so muß es die Zündpille treffen und an dieser zur Entzündung kommen.
Geschoß wie Körper können, wie aus den Darstellungen hervorgeht, natürlich auch jede
andere und geeignete Form erhalten, immer aber müssen die Körperenden in der beschriebenen
Zickzackform gehalten werden, da Körper mit glatten Armen nicht zweckmäßig sind und leichter durch den Stoff gehen.
Bezüglich der Wirkungen des Geschosses ist noch zu berücksichtigen, daß dem Geschoß
durch die beiden gegenseitigen Ballonwände, die es bei einem Treffer sicher durchbrechen
muß, zweimal, und wenn es weiter durch im Innern des Ballons angeordnete Gassäcke
oder mit atmosphärischer Luft gefüllte Ballonetts geht, viermal Gelegenheit gegeben ist,
seine Tätigkeit auf das Luftschiff auszuüben.
Der Körper b verhindert ferner bei Ge-Schossen dieser Art, wenn solche ohne Drall
verfeuert werden, ein Überschlagen des Geschosses während des Fluges, indem er, hinter
dem Geschoß herfliegend, wie eine Pfeilfahne wirkt.
Bei Geschossen, die mit Drall verfeuert werden, wird der Körper die Drehbewegung
nicht oder nur zum Teil mitmachen, weil er in dem Luftstrom einen Widerstand findet,
der erheblich größer ist als der Reibungswiderstand der kleinen öse oder des Kopfes
des Gliedes d innerhalb.der engeren Bohrung d. Durch Einfügung eines Tropfens Öl an diese
Stelle kann die Reibung noch weiter vermindert werden.
Beim Abschuß des Geschosses aus einer mit Drall versehenen Waffe werden die Lappen
a1 nebst ihrem Bodenstück i durch die
Federkraft der Drahtenden, die Fliehkraft infolge der Geschoßdrehung und den Luftdruck
aus ihrer Stellung entfernt und nach hinten abgedrängt (Fig. 6), wobei die Einrichtung
getroffen werden kann, daß der Körper b mittels
eines am Bodenstück i befestigten Fadens d2 oder einer anderen leicht lösbaren
Verbindung aus dem Geschoß mit herausgezogen wird. Die Verbindung wird dann selbsttätig, etwa durch Zerreißen des Fadens
d2, unterbrochen.
Da sämtliche Teile des Geschosses beim Abfeuern die gleiche Anfangsgeschwindigkeit er-
lp halten und die Lappen a1 erst danach durch
den Luftdruck usw. allmählich zurückgehalten werden, so werden die geschilderten Vorgänge
keine so plötzlichen sein, daß dadurch die Wirkungsweise des Geschosses in Frage gestellt
werden könnte. Bei sehr hoher Anfangsgeschwindigkeit können durch Haltefäden d3
(Fig. 5 und 6) die Arme der Körper b gegen ein zu weites Zurückbiegen durch den Luftdruck
geschützt werden.
Soll die Einrichtung so getroffen werden, daß der Körper erst in einer bestimmten Entfernung
vom Ziel* in Tätigkeit, tritt, so läßt sich dies mittels eines einfachen Brennfadens oder
in sonst bekannter Weise ausführen. In diesem Falle werden die Körper b oder die Lappen a1
durch den Brennfaden (nicht gezeichnet) oder durch eine mittels eines solchen Fadens gehaltene
Vorrichtung so lange gesperrt, bis der durch das Feuer des Abschußpulvers entzündete
Brennfaden durchgebrannt ist. Die Zeitdauer bis zur Freigabe der Drahtenden richtet
sich alsdann nach der Brenndauer des Fadens und kann bestimmt werden durch Art, Beschaffenheit
und Länge des Brennfadens.
Das neue Geschoß dürfte sich besonders zur Beschießung von Luftschiffen mittels
Handfeuerwaffen eignen und hier insofern Vorteile bieten, als Geschosse dieser Waffe den
Ballon überhaupt viel leichter als Ballon- oder ähnliche Kanonen werden erreichen können,
hauptsächlich aber, weil diese Waffe in waldiger, bergiger oder sonst unwegsamer Gegend,
wo jene nicht mehr anwendbar sind, verwandt werden kann.
Da man Ballonstoffe in Zukunft wahrscheinlich auch mit solchen Mitteln behandeln wird,
die eine Entzündung der Ballonhülle verhindern oder erschweren sollen, so wird das Geschoß
auch hier eine Lücke ausfüllen, da es, wie beschrieben, in den Schußöffnungen der
Ballonhaut den Zündkörper zurückläßt, der das Gas sicher zur Entzündung bringt.
Das hier beschriebene Geschoß wird aber nicht nur in dem besprochenen Sinne zu verwenden
sein, sondern es wird auch eine gute Waffe bei einem Kampfe in den Lüften, also Luftschiff gegen Luftschiff, darstellen, weil zu
seiner Verfeuerung nicht nur leichtere, für diesen Fall zweckmäßigere Waffen Anwendung
finden können, sondern weil sich das Geschoß auch aus feuersicheren, d. h. Wind- oder Federdruckbüchsen
verfeuern läßt, und somit für das eigene Fahrzeug keine Gefahr bildet.
Claims (3)
1. Geschoß zum Beschießen von Luftballons,
dadurch gekennzeichnet, daß ein mit einer Zündpille (f) versehener Körper
(b) in Bohrungen (a) und Schlitzen (g) des Geschosses untergebracht ist, der während
des Geschoßfluges sich vom Geschoß loslöst und dann durch einen Verbindungsteil
(d) in solcher Stellung zum Geschoß gehalten wird, daß er das Geschoß am
Überschlagen verhindert und bewirkt, daß es sicher und in solcher Weise am Ziel
haften bleibt,, daß die Zündpille (f) in der Schußöffnung festgehalten wird.
2. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit ihm ein aus Draht
bestehender Körper (b), dessen federnde Enden zickzackförmig und nadelscharf verlaufend
ausgebildet sind, und dessen mittlerer Teil (e) zur Aufnahme einer Zündpille
dient, mittels Fäden fd1 und ds) oder
ähnlicher Verbindungen eines längsverschiebbaren Gliedes (d) derartig in Zusammenhang
steht, daß er sich erst bei einem bestimmten Druck (z. B. beim Durchschlagen der Ballonhülle) von dem
Zwischengliede (d) löst, welches alsdann allein mit dem Geschoß weiterfliegt.
3. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Geschoßkörper eine
mittlere, mit einer Verengung (h) versehene Bohrung (a) von verschiedenem Durchmesser
zur Aufnahme des Zündkörpers (b) und des längsverschiebbaren Verbindungsgliedes
(d) besitzt, von welcher aus Vertiefungen oder Schlitze (g) zur Aufnahme
der federnden Drahtenden des Zündkörpers (b) nach dem äußeren Umfange geführt
sind und hier in Längsrichtung des Geschosses verlaufen, wobei hinter dem Geschoß
ein gegebenenfalls mehrteiliger Treibspiegel (i) vorgesehen ist, von dem Lappen
(ax) ausgehen, welche die Längsschlitze (g)
des Geschosses verdecken.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE220974C true DE220974C (de) |
Family
ID=481985
Family Applications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE220974C (de) |
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