DE216906C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C309/00—Sulfonic acids; Halides, esters, or anhydrides thereof
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Description
KAISERLICHES
= (Exemplar
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- Λ* 216906 -KLASSE
12 ο. GRUPPE
N. ZWINGAUER in BERLIN.
Fossilien wie Ichthyolschiefer.
Die in Nordtirol bei Seefeld und anderen Orten vorkommenden fossilienhaltigen Gesteine
werden durch einfache Destillation auf ein schwefelhaltiges Steinöl verarbeitet. Hierher
gehört z. B. das unter dem Namen »Ichthyol« bekannte Produkt. Dieses Produkt ist eine
braune, übelriechende Flüssigkeit vom spezifischen Gewicht 0,984 bei 200 C. und besitzt
eine Viskosität von 1,4 bei 20° C. auf Wasser ζ= ι bezogen; durch Sulfurieren wird es in
wasserlösliche Produkte übergeführt, was aber nur schwierig und mit mangelhaften Ausbeuten
erreicht wird.
Es hat sich nun gezeigt, daß man durch die für andere bituminöse nicht wie der sogenannte
Ichthyolschiefer stark schwefelhaltige Stoffe bekannte Destillation des Ichthyolschiefers
im Vakuum vorteilhaft unter Anwendung von Wasserdampf ein Produkt von
höherem spezifischen Gewicht und höherer Viskosität als durch trockene Destillation erhält.
Das so aus dem Ichthyolschiefer in dieser Weise erhaltene. Produkt stellt eine
dicke braune, nicht oder nur schwach riechende Flüssigkeit vom spezifischen Gewicht 1,000 und
Viskosität 17,7 dar. Besonders bemerkenswert ist, daß es sich glatt und leicht sulfurieren
läßt und in guter Ausbeute schwefelhaltige Produkte ergibt, die von höherem therapeutischen
Werte nach ihrem Schwefelgehalte sind als die sogenannten Ichthyolsulfosäuren.
Wenn auch in der britischen Patentschrift
3792/1882 die Destillation einer bestimmten Sorte eines in England vorkommenden bituminösen
Schiefers unter Anwendung eines partiellen Vakuums und unter Einleitung von überhitztem Wasserdampf beschrieben wird,
so ist doch das aus dem bei Seefeld gefundenen Ichthyolschiefer nach dem vorliegenden
Verfahren erhaltene Destillationsprodukt mit dem aus bituminösem Schiefer erhaltenen Produkt
in keiner Weise vergleichbar. Nach den Untersuchungen von Kraemer und Spilker ist. das Bitumen der bituminösen Schiefer als
sogenanntes Algenwachs anzusehen, also vegetabilischen Ursprunges, während das Bitumen
des Seefelder Ichthyolschiefers, wie schon der Name sagt, als der fettartige Rückstand der
Vermoderung von unzähligen Tieren, vornehmlich von Fischen, anzusprechen ist. Mit der
Verschiedenheit des Ursprunges beider Bitumina ist aber auch eine Verschiedenheit in der
inneren Zusammensetzung verbunden. Während das aus bituminösem Schiefer gewonnene Bitumen
bzw. Destillationsprodukt meist wie das Rohpetroleum schwefelarm ist, zeichnen sich
die aus dem Ichthyolschiefer gwonnenen öle durch einen hohen Schwefelgehalt aus, der
aber auch die Ursache ihrer leichten Zersetzbarkeit ist. Zwecks Gewinnung eines mögliehst
unzersetzten Produktes ist daher die Anwendung einer außerordentlich schonenden
Behandlung bei seiner Gewinnung erforderlich, wie solche durch Anwendung des vorliegenden
Verfahrens ermöglicht wird.
Das genügend zerkleinerte Rohmaterial wird in einem geeigneten Destillationsapparat unter
Luftverdünnung bis auf etwa 450 ° erhitzt und 7Q
hierbei hochüberhitzter Wasserdampf (ζ. Β. auf 4000) durchgeleitet. Man benutzt eine Luftleere
von etwa 60 cm und erhält dieselbe während der ganzen Operation. Auf diese Weise ist es möglich, die aus dem Gestein
durch Destillation zu erhaltenden Produkte vor weitergehender Zersetzung zu bewahren.
Die Destillate werden in Kühlapparaten aufgefangen. In bekannter Weise wird das so
erhaltene, gut getrocknete öl mit z. B. vier Teilen starker Schwefelsäure bei etwa 60 bis
70 ° sulfuriert.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung schwe: haltiger Kohlenwasserstoffe aus schwe:
haltigen Fossilien, wie Ichthyolschiei gekennzeichnet durch Destillation derselt
im luftverdünnten Raum.
2. Die Ausführungsform des Verfahr« riach Anspruch 1, dadurch gekennzeichn
daß die Destillation im luftverdünni Raum unter Einleiten von überhitzt
Wasserdampf vorgenommen wird.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE216906C true DE216906C (de) |
Family
ID=478264
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT216906D Active DE216906C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE216906C (de) |
-
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