DE372519C - Verfahren zur Entwaesserung und Destillation von Braunkohlenteer - Google Patents

Description

• Verfahren zur Entwässerung und Destillation von Braunkohlenteer. Der noch rohe Braunkohlenteer enthält oft ,größere Mengen Wasser. Dieses Wasser läßt sich zum großen Teile nur sehr schwer und mit großen Kosten aus dein Braunkohlenteer entfernen. Am sichersten erfolgt die Entfernung durch. Destillation. Dies .ist aber sehr kostspielig, da es sehr großer Wärmemengen bedarf, .um Idas Wasser zum Ver-.dampfen zu bringen und ;namentlich um Iden letzten Gehalt von dem Braunkohlenteer zu trennen. Auch ,durch Zentrifugieren gelingt es nur, einen Teil des Wassers zu entfernen. Es koirimt noch hinzu, idaß der Braunkohlenteer zuweilen ein spezifisches Gewicht hat, das dem .des Wassers sehr nahe kommt, so daß das Wasser sich weder über noch unter ,dem Teer als glatte Schicht äbsaheidet, sondern in ,dem Braunkohlenteer ,schwebt, was ;dann für die mechanische Trennung außenordentlich unangenehm ist. Es wurde nun gefunden, daß, wenn man Braunkohlenteer mit Steinkohlenteer vermengt, ,der ja ein erheblich höheres spezifisches Gewicht wie Wasser bat, sich ,dann (das in Iden Braunkohlenteer frei schwebende Wasser abscheidet und sich über ,dem Teergeirnis ch befindet, so @daßdann ,der Teer von dem darüber ,befindlichen Wasser leicht abgelassen werden kann.
• Es g ilbt ),älle, bei ,denen die Wirkung :durch recht inniges Vermengen, ,z. B. .durch intensiv wirkende Rührwerke !sowie ,durch heftiges Einblasen von Luft oder von arideren Gasen sowie ferner idurdh Erwärmung und auch durch Zusatz schwerer Steinkohlenteeröle erhöht werden kann.
• Anstatt Steinkohlenteer können auch andere Teere oder Auflösungen von Teeren, Teerrückständen, Pechen, Asphalten in geeigneten Lösungsmitteln, sofern diese Teere und Lösungsmittel schwerer als Wasser sind, verwendet werden. Ist der zu entwässernde Braunkohlenteer erheblich leichter als Wasser, so werden ihm, um die Abscheidung des Wassers .herbeizuführen, leichtere Öle, z. B. Paraffinöle, beigemengt.
• Für alle Zwecke, bei ,denen esi nicht darauf ankommt, reime Steinkohlenteerprodukte oder reine Braunkohlenteerpro!dukte zu erhalten; z. B. um Tränkungsmassen für Pappen .und Papiere zu gewinnen, oder um aus den zusammengemengten Teeren Lösungsmittel durch Destillation .zu gewinnen, ist es sehr zweckmäßig, in (dieser Weise 'zu verfahren.
• Überraschenderweise wurde aber auch gefunden; daß -die so zusammengemischten Teere sich' viel leichter destillieren lassen, als wie ,die Teere für ,sich allein, namentlich als wie der Braunkohlenteer für sich allein. Der Braunkohlenteer ,schäumt, für sich allein der Destillation ,unterworfen, bekanntlich außerordentlich stark, und die Gefahr des Überkochers ist sehr groß. Man ist ideshalb gezwungen, :die Blase nur zu einem verhältnismäßig kleinen Teile zu' füllen, wodurch aber ein größerer Dampfraum entsteht, was bekanntlich große Unannehmlichkeiten, namentlich die frühzeitige Kondensierung der entstehenden Dämpfe, zur Folge hat. Bei dem Steinkohlenteer ist die Neigung zum Schäumen geringer, aber hei entsprechendem Wassergehalt auch noch recht unangenehm. Es wurde nun gefunden, d'aß, wenn Braunkohlenteer und Steinkohlenteer zusammengemischt werden, es nicht nur viel leichter ist, das darin befindliche Wasser mechanisch abzuscheiden, sondern auch daß die Neigung zum Überschäumen bedeutend herabgesetzt wird, und daß die Destillation namentlich ohne .das unangenehme Stoßen vonstatten geht. Es wunde ferner überraschenderweise ;gefunden, d.aß, wenn roher Braunkohlenteer und roher Steinkohlenteer gemischt und zusammen destilliert werden, vollständig homogene Rückstände gewonnen werden, während sonst bei dem Vermischen von Braunkohlenteerprodukten mit Steinkohlenteerprodukten es häufig vorkommt, daß keine vollkommen homogene Verbiniäung .eintritt.

Claims (2)

1. PATENT-ANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Entwässerung und Destillation von Braunkohlenteer, dadurch gekennzeichnet, daß der Braunkohlenteer mit spezifisch schwereren Teeren, namentlich mit Steinkohlenteer oder geeigneten schwereren Lösungen, zuvor gemischt unrl dann erst destilliert wird.
2. 2. Abänderung .des Verfahrens gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man bei Verarbeitung von spezifisch sehr leichtem Braunkohlenteer an Stelle von Steinkohlenteer und schweren Lösungen geeignete spezifisch leichtere Lösungen und Öle zusetzt.