DE21610C - Einrichtung an Corsets - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Oeffnen und Schliefsen des geschlitzten, ringförmigen Bruststückes A, dessen sich kreuzende Stäbchen g im geöffneten Zustande nahezu flach liegen, im geschlossenen Zustande von A aber eine gewölbte Form annehmen.

In der Zeichnung ist:

Fig. ι eine Vorderansicht der auf jeder Seite eines Corsets befindlichen Einrichtung, wobei das'Corset selbst wie die Bekleidung des.Fischbeins weggelassen gedacht ist, und zwar in einer Stellung während des Nichtgebrauchs;

Fig. 2 eine Seitenansicht dazu;

Fig. 3 eine Vorderansicht der Einrichtung während des Gebrauchs, wobei also die Fischbeinstäbchen gespannt sind, infolge dessen sich die gewünschte Wölbung bildet;

Fig. 4 eine Seitenansicht dazu;

Fig. 5 eine Ansicht eines vollständigen Cor- «sets, in welches die Einrichtung einpunktirt ist.

Da die Einrichtung auf jeder Seite des Corsets dieselbe ist, so genügt eine Beschreibung derselben.

An den stählernen Bügel a, welcher den Abschlufs des Corsets bildet, ist eine kleine längliche Oese b angenietet, in welcher ein Draht d gleitet. Letzterer ist an einem Ende mit einem kleinen Knopf h versehen, welcher ein Durchschieben durch die Oese b verhindert; an seinem anderen Ende trägt dieser Draht ein kleines Scharnier f, welches auf ein ringförmig geschnittenes und durchstepptes Stück Stoff A genäht ist. Eine kleine, auf den Draht d geschobene Spiralfeder e legt sich einerseits gegen die Oese b, andererseits gegen einen kleinen Wulst des Scharniers/. Zieht man den Draht d vermittelst des Knopfes h durch die Oese: b, so wird die Spiralfeder gespannt und kann in dieser Stellung dadurch festgehalten werden, dafs man den Knopf h über eine halb aufgebogene und ebenfalls an den Bügel α genietete Oese c schiebt, wie dies in Fig. 3 und 4 gezeigt ist.

In das ringförmig ausgeschnittene Stück A sind kreuzweise vier dünne Stäbchen g g aus Fischbein, Stahl oder einem ähnlichen elastischen Material eingenäht.

Das ringförmige Stück A wird dadurch in acht Theile getheilt, ist aber aufserdem noch bei χ aufgeschnitten und nur in den Fächern I, II und III mit dem Corset fest vernäht. Da der Bügel α ebenfalls fest eingenäht ist, so ist ersichtlich, dafs sich, sobald die Spiralfeder nicht gespannt ist, das ringförmige Stück A bei χ aus einander ziehen kann, wobei die Fischbeinstäbchen eine verhältnifsmäfsig gerade Lage annehmen, wie dies Fig. 2 veranschaulicht. Wird die Spiralfeder gesjpannt, so werden die Enden des Ringstückes A einander genähert, und die Fischbeinstäbchen g g nehmen gleichmäfsig eine Lage an, die der gewünschten Wölbung vollständig entspricht. Die letztere Stellung ist durch Fig. 4. dargestellt.
Patent-Anspruch:

An Corsets, die aus Draht d, Schraubenfeder e und den Oesen b und c bestehende Einrichtung zum Oeffnen und Schliefsen des geschlitzten, ringförmigen Bruststückes A, dessen sich kreuzende Stäbchen g im geöffneten Zustande nahezu flach liegen_; im geschlossenen Zustande von A aber eine gebogene Form annehmen.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.

BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.

Claims (1)

1. KAISERLICHES

   PATENTAMT

   PATENTSCHRIFT

   KLASSE 3: Bekleidungsindustrie.

   THERESE FRANZ geb. MÜLLER in BERLIN. Einrichtung an Corsets.

   Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. April 1882 ab.