DE215045C - - Google Patents
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
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- D06B7/00—Mercerising, e.g. lustring by mercerising
- D06B7/08—Mercerising, e.g. lustring by mercerising of fabrics of indefinite length
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Treatment Of Fiber Materials (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVl 215045 KLASSE Sa. GRUPPE
Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Vorrichtung zum Entlaugen und Spülen insbesondere
von mercerisierten Geweben mittels Dampfes und Spülflüssigkeit unter Zurück-. gewinnung der Lauge. Die Neuheit der Vorrichtung
besteht darin, daß am Boden eines gegen Zutritt der Luft durch hydraulischen Verschluß gesicherten Behälters stufenförmig
miteinander in Verbindung stehende, mit Leitwalzen ausgerüstete Behälter zum Durchströmen
der Waschflüssigkeit bzw. Lauge angeordnet sind und über jedem Behälter unterhalb einer
oberen Leitwalze ein Dampfrohr sowie ein Abstreicher sich befindet, zwischen denen das
über die Leitwalzen im Zickzack geführte Gewebe zwischen Dampfrohr und Abstreicher
hindurchgeleitet wird. Um einen zickzackförmigen Verlauf der Spülflüssigkeit in jedem
der stufenförmigen Behälter und gleichzeitig eine abgestufte Konzentration der Lauge zu
erreichen, sind in den stufenförmigen Behältern von oben und nicht bis zum Gefäßboden eintauchende
Zwischenwände angeordnet.
Bekannt ist an sich der hydraulische, hier angewendete Verschluß, ferner die Führung der
Stoffbahn im Gegenstrom zur Spülflüssigkeit, die stufenförmig nebeneinanderliegenden Waschbehälter
und überhaupt die Behandlung der Gewebe zum Entlaugen mit Dampf und Spülwasser.
Das Neue an der Erfindung besteht somit in der Kombination solcher bekannten
Einzelmerkmale, durch welche eine neue und eigenartige Wirkung erreicht wird, die darin
besteht, daß die Ware', wiederholt abwechselnd mit der im Gegenstrom die Waschvorrichtung
durchfließenden Waschflüssigkeit bzw. Lauge und mit der Dämpfvorrichtung behandelt wird
unter jedesmaliger Entfernung der durch die Kondensation des Dampfes auf der mit der
kalten Waschflüssigkeit getränkten Faser entstehenden verdünnten Lösung. Die durch die
Dämpfvorrichtung stark erhitzte Ware erzeugt in der kalten Waschflüssigkeit eine lebhafte,
die schnelle und vollständige Auswaschung begünstigende
Flüssigkeitszirkulation, während die in der Waschflüssigkeit abgekühlte Ware
wieder reichlich Dampf auf sich kondensiert, wodurch eine weitere starke Verdünnung der
auszuwaschenden Flüssigkeit in der Ware ent- ■ steht. Ferner ist es möglich, die Lauge fast vollständig
zur sofortigen Verwendung ohne- Regenerierung wieder zurückzugewinnen, so daß
fast gar keine Verluste hierin entstehen. Außerdem bietet noch die Vorrichtung zufolge Einschaltung
der von oben in die Flüssigkeit jeden Behälters eintauchenden Zwischenwände den Vorteil, daß man Laugen von beliebigen Konzentrationsgraden
in beliebigen Abstufungen zur Verfügung hat, die man dann für Bleich-,
Mercerisierungs- und sonstige Zwecke verwenden kann. .
Die den Gegenstand der Erfindung bildende Vorrichtung ist auf ■■ der Zeichnung beispiels- ■
weise in einem Vertikalschnitt dargestellt und wie folgt eingerichtet:
Es ist α ein Kasten, auf dessen Boden ein geneigter Behälter b angeordnet ist, der durch
senkrechte Wände c in eine Anzahl Einzel-
behälter d, d1, d2 usw. zerlegt wird. Von oben
her tauchen in diese Einzelbehälter d Wände e, die von den Wänden c und vom Boden der
Behälter d, d1 usw. so weit entfernt, sind, daß
die stufenförmigen Einzelbehälter d, d1 mit- - einander kommunizieren und die Flüssigkeit
z. B. in der Lage ist, aus dem obersten Behäl- j ter d6 kaskadenförmig nach abwärts und dabei
in jedem Einzelbehälter im Zickzack- um die
ίο eintauchende Zwischenwand e herum zu fließen.
In diesen Behältern d, d1 usw. sind Leitrollen /
angeordnet und zwischen denselben befinden sich in dem oberen Teil des Kastens α obere
Leitwälzen g, die durch Räder h angetrieben
werden. Der Antrieb dieser Räder erfolgt von einer Scheibe i mittels Riemens k aus auf die
Scheibe m oder durch eine sonstige Antriebsvorrichtung. Auf der Achse der Scheibe i ist
eine Walze η angeordnet, über der sich eine Walze 0 befindet. In dem Kasten sind nun senkrechte
Wände p, q angeordnet, die dazu bestimmt sind, in dem Behälter einen Raum zu
schaffen, zu dem der Zutritt der atmosphärischen Luft verhindert wird. Zu dem Zweck
tauchen die senkrechten Wände, q, p in die in den Behältern d, d6 befindliche Flüssigkeit und
tragen' ihrerseits an ihrem oberen Ende mit
Flüssigkeit gefüllte Rinnen r, in welche ein Deckel s eingesetzt ist, so daß durch diesen
zweiten hydraulischen Verschluß ein luftdichter Raum A innerhalb des Kastens α erzielt wird.
Die von der Mercerisiermaschine kommende Stoffbahn t wird über eine Walze u zunächst
in den Behälter d hinein, dann aufwärts über die Rollen g nach unten in den nächsten Behälter
d1 usw. in zickzackförmigem Lauf geleitet, bis die Stoffbahn aus dem Kasten α heraus
zwischen die Quetschwalzen n, 0 tritt, um von dort zur weiteren Behandlungsstelle geführt
zu werden. Innerhalb dieses luftdichten Raumes A geht die Entlaugung der Stoffbahn vor
sich. Zu dem Zweck sind Dampfrohre ν quer in den Raum A so eingebaut, daß die durch die
Vorrichtung über die Leitwalzen geführte Stoffbahn diese Rohre auf ihrem Wege berührt,
während oberhalb der Dämpfrohre ν und an der entgegengesetzten Seite der Stoffbahn Abstreicher
w angeordnet sind. Die Lage von ν und w zueinander ist derart, daß zwischen
Dampfrohren und Abstreichern eine Spannung des Stoffes eintritt. Die Dampfrohre ν sind an
der dem Stoff zugekehrten Seite gelocht, so daß der Dampf durch die Löcher austritt und
auf den an ihnen vorbeigeführten Stoff derart einwirkt, daß die Lauge von der Faser entfernt
■ wird. Der Abstreicher w streift alsdann die auf
. der Stoff oberfläche durch die Blaswirkung des Rohres υ angesammelte Lauge, so daß diese
in den jeweiligen Behälter d, d1... hinunterfällt.
Diese Wirkung findet bei jedem Dampfrohr ν und jedem Abstreicher w statt, und zwar einmal
auf der Innenseite und das andere Mal auf der Außenseite der Stoffbahn. Die so aus dem
Stoff ausgetriebene Lauge fällt dann immer in den ihr zugehörigen Behälter hinunter, und auf
diese Art und Weise wird allmählich eine vollständige Entlaugung des Stoffes stattfinden,
bis schließlich der Stoff fast vollständig entlaugt durch die Walzen η, ο abgezogen wird.
Zur besseren Wirkung sind die Löcher in den Dampfrohren versetzt, so daß die ganze Breite
der Stofffläche von dem Dampf bestrichen wird, -mithin sämtliche Fasern der Einwirkung des
Dampfes unterliegen. Vor den Quetschwalzen n, 0 wird der entlaugte Stoff noch einem kräftigen
Wasserstrahl ausgesetzt, der durch eine Röhre ζ geführt wird. Dieses Wasser gelangt
gleichzeitig .in den letzten Behälter de und
mischt sich dort mit der dort vorhandenen Lauge, und diese gemischte Flüssigkeit gelangt in den
vorletzten Behälter d5, von wo aus die übrigen Behälter di, ds, d%, d1, d nacheinander von der
Flüssigkeit gespeist werden. Da nun durch diese Flüssigkeit auch gleichzeitig die Stoffbahn im
Gegenstrom zur Flüssigkeit geführt wird, so wird die in jedem Behälter befindliche Flüssigkeit
immer durch jeden aufwärts gehenden Teil der Stoffbahn mit hoch genommen, durch Dampfrohre υ aufgelockert und ausgeschieden
und durch die Abstreicher w abgestreift. Es wird sich somit in jedem Behälter, von d anfangend,
in Abstufungen eine immer schwächere Lauge befinden, deren Konzentration nach Wunsch durch die entsprechende Wasserzuflußmenge
durch ζ geregelt werden-kann. Man hat
es somit in der Hand in Abstufungen von z. B. zwei oder mehr Graden die Konzentration der
Lauge in den Behältern d, d1... beliebig zu regeln. Durch den Zutritt der Lauge um die
eintauchenden Zwischenwände e herum von unten her in den benachbarten Behälter d findet
in jedem Behälter ein gunstiger zickzackförmiger
Umlauf statt, wodurch die in den einzelnen Behältern befindliche Lauge sich möglichst
schnell erneuert. . .
Einen wesentlichen, durch die neue Vorrichtung erzielten Vorteil bildet der Umstand, daß
die Lauge zur unmittelbaren Verwendung aus jedem Behälter abgezapft werden kann, ohne
daß sie regeneriert zu werden braucht. Dieser Vorteil wird dadurch erzielt, daß der Behälter A
durch den beschriebenen hydraulischen oder einen ähnlichen Verschluß luftdicht im Kasten a
eingekapselt, mithin auch der Zutritt von Kohlensäure aus der Luft zu ihm verhindert ist.
Bei Gegenwart von Kohlensäure, C O2, würde bekanntlich die Natronlauge von der Formel
NaOH sich in die Formel Na2CO3, H?0
also in Sodalauge umwandeln. Letztere wäre aber nicht zu verwenden, sondern müßte erst
regeneriert werden. Mittels der vorliegenden Vorrichtung ist es möglich, unmittelbar aus
jedem Behälter Lauge von der gewünschten Konzentration abzuzapfen, so daß man in der
Lage ist, aus dem Behälter d3 z. B. Lauge für Bleichzwecke zu entnehmen und aus dem Behälter
d oder d1, in welchem für diesen Fall
die Wand q eintauchen würde, eine hochgradige Lauge für Mercerisierungszwecke zu entnehmen,
da die Ausscheidungen der Lauge am Anfang naturgemäß stärker sind und nach und nach
ίο während des Zickzacklaufs der Stoffbahn abnehmen.
Claims (2)
- Pate nt-Ansprüche:i. Vorrichtung zum Entlaugen und Spülen insbesondere von mercerisierten Geweben mittels Dampfes und Spülflüssigkeit unter Zurückgewinnung der Lauge, dadurch gekennzeichnet, daß am Boden eines gegen Zutritt der Luft durch hydraulischen Verschluß gesicherten Behälters (a) stufenförmig miteinander in Verbindung stehende, mit Leitwalzen (f) ausgerüstete Behälter (d, d1... d6) zum Durchströmen der Waschflüssigkeit bzw. Lauge angeordnet sind, und über jeden Behälter unterhalb einer oberen Leitwalze (g) ein Dampfrohr (v) sowie ein Abstreicher (w) sich befindet, zwischen denen das über die Leitwalzen im Zickzack geführte Gewebe zwischen Dampfrohr und Abstreicher hindurchgeleitet wird.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den stufenförmigen Behältern (d.d1...^) nicht bis zum Gefäßboden eintauchende Zwischenwände (e) angeordnet sind, um einen zickzackförmigen Verlauf der Spülflüssigkeit in jedem Behälter und gleichzeitig eine abgestufte Konzentration der Lauge zu erreichen.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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