DE2134623A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Entfernung von Verunreinigungen aus Gasströmen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Entfernung von Verunreinigungen aus GasströmenInfo
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- DE2134623A1 DE2134623A1 DE19712134623 DE2134623A DE2134623A1 DE 2134623 A1 DE2134623 A1 DE 2134623A1 DE 19712134623 DE19712134623 DE 19712134623 DE 2134623 A DE2134623 A DE 2134623A DE 2134623 A1 DE2134623 A1 DE 2134623A1
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Description
Carrier Parkway
Syracuse, New York 1320/'-USA tklegh. nbgehapatbnt München
HAMBURG, 9. Juli 1971
Verfahren und Vorrichtung zur Entfernung
von Verunreinigungen aus Gas strömen Jjj
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrich- *'-tung
zur Entfernung von oxydierbaren Verunreinigungen aus Gasströmen, insbesondere Luftströmen.
Ds sind bereits Verfahren bekannt, bei welchen Metall
als echter Katalysator für Oxydation kleiner Mengen gasförmiger Kohlenwasserstoffe, welche in der Luft enthalten
sind, eingesetzt werden. Nach der Uß-Patentschrift 1 422 W 211 und der britischen Patentschrift 983 372 werden hierfür
Kobaltoxyde eingesetzt, bei diesen Verfahren kommen aber erhöhte Temperaturen zur Anwendung, was die Ausführung
erschwert und die zeitraubenden und kostspieligen Stufen des L'rhitzensund/oder Ablaihlens vor bzw. nach der eigentlichen
BehardLung erforderlich macht.
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A'tisder US-Patentschrift 2 926 999 ist ein Verfahren zur
Rückgewinnung von Schwefeldioxyd aus Abgasen bekannt. ii)s
besteht darin, daß zuerst dem Gasgemisch, das kleine Ilen- ■
gen Schwef eldioxjrd enthält Ozon» zugeführt wird und das
resultierende Gasgemisch von unten nach oben durch einen gefüllten Absorptionsturm geleitet wird, während ein flüssiges
Absorptionsmittel, eine wässrige Mangan,-Ionen und Schwefelsäure enthaltende Lösung durch den Turm vo-n oben
nach unten geschickt wird. Die auslaufende Flüssigkeit, die einen hohen Sulfatgehalt hat, wird vom unteren Teil
des Turmes abgezogen. Der Patentschrift ist weder zu entnehmen, wie eine Regenerierung vorgenommen werden könnte,
noch ist aus ihr ersichtlich, ob ein wirtschaftlich anwendbares Verfahren bei normalen Temperaturen ohne Einsetzen
von Ozon erhalten v/erden könnte.
In der USPatentschrift 3 318 662 ist ein Verfahren zur Abtrennung
von Schwefeldioxyd beschrdben. Als katalytisches Material v/erden Kohlenstoffhaltige Stubstanzen eingesetzt,
und die Aktivität der kohlenstoffhaltigen Substanzen, die zur Katalysierung der Umsetzung von Schwefeldioxyd zu
Schwefelsäure verwendet werden, wird durch Zugabe eines
Metalls, wie Kobalt, zumReaktionsmeäium erhöht. Gearbeitet
wird bei Temperaturen zwischen 20 und 80° C, aber das Metall, wie Kobalt, wird immer auf einen Träger aufgebracht
eingesetzt, das heißt, wo die Absorption bei Feuchtigkeit ausgeführt wird, wird auf das feste Absorbens Wasser ge—
sprüht oder getropft, um die Schwefelsäure zu extrahieren. ·
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Da die Oxydation vollständig an einer fest-flüssig-Zwischenflache
stattfindet, nüssen die Gase durch das Wasser zum Absorbens diffundieren j ein solches Verfahren ist
zwangsläufig durch die Oberfläche, die das Absorbens besitze, begrenzt. Die US-PS 3 383 164 beschreibt ein Verfahren
zur Untfernung von Kohlemnonoxyd aus Gasen durch
einen katalytisch aktivierten Ilechanischmus. Der aktive Katalysator, der verwendet wird, sind Silberionen in Verbindung
mit Permanganationen. Schwefelsäure dient als Lösungsmittel. Bei diesem Verfahren setzt sich das Permanganat
sehr schnell in Hangandioxyd um, einem bräunlichen Schlamm, der laufend entfernt werden oder einer weiteren
chemischen Reaktion unterworfen werden- muß.
Aus der US-Patentschrift 3 459 495 ist bekannt, eine wässrige Lösung einer katalytischen Verbindung eines bestimmten
Orrrdations-Reduktions-Potentials in wässriger
Lösung einzusetzen. Das katalytische Material wird zur
laitschwefelung von Gasströmen, die Schwefelwasserstoff
enthalten, benutzt. Zum Beispiel wird in einer wässrigen alkalischen Lösung als aktiver organischer "Katalysator"
ein chinon eingesetzt, das in der Kontaktzone laufend
oxydiert werden kann.
Z)In Verfahren, das gelegentlich zur Entfernung von Verschmutzungen
angewandt wird, schließt die Verwendung
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alkalischen Permanganate in einem Luftlöscher ein. Obwohl dieses Verfahren von gewissem Wert für die Entfernung von
Verunreinigungen aus Luftströmen ist, hat es zahlreiche Nachteile. Ein Nachteil besteht darin, daß die Oxydation
oder Behandlung in alkalischer Lösung vorgenommen werden muß, welche, nach Kontakt mit einem Luftstrom infolge der
Absorbtion des Kohlendioxyds sauer wird. Der zweite Nachteil ist die Tatsache, das Mangandioxid häufig das Produkt
der Reaktionen ist, welche in der Lösung stattfinden, und die Anwesenheit von Iiangandioxyd macht die Wiederaufarbeitung
unmöglich. Ein letzter Nachteil besteht darin, daß die durch eine alkalische Permanganatlösung, ttie Kaliumpermangani,
oxydierten Verschmutzungen normalerweise zu
Oxydationsprodukten führen, die selbst unerwünscht sind, statt daae harmlose Gase wie Kohlendiorcyd, gebildet werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Entfernung von 0x3^1erbaren Verunreinigungen aus einem
Gasstrom zu schaffen, dem diese Nachteile nicht anlief ten. Die Oxydation soll in saurem Medium und bei Raumtemperatur
vorgenommen v/erden können, das Oxydationsmittel soll regenerierbar sein und die Verunreinigungen sollen zu Produkten
oxydiert werden, die nicht schädlich sind.
Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Entfernung
von oxydierbaren Vorunreinigungcn aus eineip Gasstrom, das
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BAD
* ist
im Wesentlichen dadurcl·. gekennzeichnet/^ daß ein Gasstrom,
z. 13. ein Luftstrom, welcher oxydierbare Verunreinigungen
enthält, mit einem Strom einer wässrigen Säure,welche ein
/ilektrolytisch regenerierbares Oxydationsmittel enthält,
in einer Kontaktzone in Berührung gebracht wird, und das
Oxydationsmittel dann elektrolytisch regeneriert wird.
unter oxydierbaren Verunreinigungen werden hier auch Verschmutzungen
und/oder riechende Materialien verstanden.
'Es wird ein Oxydationsmittel eines hohen Oxydationspotentials
eingesetzt, das mit den Verschmutzungen schnell rea-Ciert und sich elektrolytisch gut regenerieren läßt. Der
Zweck des in Berührung bringen?, des Gasstromes und des das
elektrolytisch regenerierbare Oxydationsmittel enthaltenden wässrigen-Säurestroms ist der, einen guten Massenübergang
zwischen dem Gasstrom und dem elektrolytisch regenerierbaron Oxydationsmittel.zu sichern, d.h. die Verunreinigungen
mit dem elektrolytisch regenerierbaren Oxydationsmittel in w
Kontakt zu bringen. ':·:'.2
Die Zerstörung der Verschmutzungen und riechenden Materialien findet tatsächlich in erfindungsgemaßen Verschmutzungskontrollsystem
infolge des ständigen Kontaktes zv/ischen dem * wännrigen sauren, das regenerierbare Oxydationsmittel enthaltenden
Strom und den Verunreinigungen statt. Verunreini- »
- 6 *■
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BAD ORIGINAL
■V, -*'- ^134623
gungen werden aber auch an den Elektroden der Regeneriervorrichtung
zerstört.
liach dem Gas-Flüssigkeit—Kontakt wirdnlor "goreinigte" Gas-,
strom aus der .Kontaktzone entfernt und belüftet. Der wässrige
Säurestrom, der das elektrolytische regenerierbare· Oxydationsmittel enthält, wird ebenfalls aus der Konfektzone entfernt
und elektrolytisch regeneriert. Die Regenerierung besteht in der Überführung des Oxydationsmittels von einer
niedrigeren Wertigkeit ε stufe in eine höhere Yiertigkeitsstufe
das elektrolytische regenerierbare Oxydationsmittel wird dann in die Kontaktzone zurückgeführt.
Das bevorzugteste elektrolytisch regenerierbare Oxydationsmittel
ist dreiwertiges Kobalt. Es ist gefunden worden, das Kobalt-III, von einem stark sauren wässrigen Strom getragen,
sowohl die Fähigkeit besitzt, mit den Verunreinigungen schnell zu reagieren, als auch für industrielle Verwendung ausreißend
hohe Stabilität besitzt, wenn es in geeigneter Säurekonzentration verwendet wird. Außerdem läßt sich Kobalt von
seiner niedrigeren Wertigkeitsstufe, Kobalt-II, leicht ohne
Zusatz von Chemikalien elektrolytisch in den höherweritgen Zustand, also zu Kobalt-III, überführen, also regenerieren.
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Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Mrfincluni; besteht aus Ilassenübergangs-Kontaktkörpern für
den das elektrolytisch regenerierbare Oxydationsmittel enthaltenden
wässrigen Säurestrom und den die Verschmutzungen und/oder riechenden Ilatorialien enthaltenden Gasstrom, und
' Mittel zum elektrolytischen Regenerieren des wässrigen iSfcUivectroms und llittel zum elektrooptischen Regenerieren
und Rückführen zur ursprünglichen O:rydationsfäliigkeit des
vrlcnrigon Läurectroms, dessen Oxydationsfähigkeit durch *m
die Zerströung der Verschmutzung oder reichenden Materialien herabgesetzt wurde.
Durcli die Erfindung wird also ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Entfernung oxydierbarer Verunreinigungen in einem Gasstrom mittels eines Kobalt-III-haltigen wässrigen
Säurestrons geschaffen, wo" ein el&trolytisehe Regeneriermittel
zur Überführung des Kobalt-II in Kobalt-III zur ständigen
Regenerierung des das regenerierbare metallische Oxydationsmittel enthaltenden Säurestroms vorgesehen sind. Die ^
Säure ist vorzugsweise Schwefelsäure.
üin weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die
Oxj'dierbf.ren Verunreinigungen in den Gasstrom nicht nur,
durch ein elektrolytisch regenerierbares Oxydationsmittel, sondern auch an den Elektroden eines elektrooptischen Re- *
honorierapparates stattfindet. *
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BAD
Die Erfindung soll nun ins Einzelne gehend beschrieben
werden. Dabei wird auf die beigefügten Figuren Bezug genommen, von denen zeigen
werden. Dabei wird auf die beigefügten Figuren Bezug genommen, von denen zeigen
Fig. 1 ein Fließschema eines beispielshaften Gasreinigungsverfahrens
nach der Erfindung
Fig. 2 ein perspektivisches Bild einer zur Durchführung der
Erfindung geeigneten elektrolytischen Regeneriervorrichtung.
Die Erfindung umfaßt, allgemein gesagt, die kontinuierliche
Entfernung oxydierbarer, riechender oder verschmutzender
Materialien aus einem Gasstrom, wie Luft, durch " λ in Kontakt bringen oder auswaschen der riechenden Haterialien aus dem sie enthaltenden Gasstrom nit einer wässrigen sauren,
ein elektrolytisch regenarierbares Oxydationsmittel enthaltenden Lö sung.
Materialien aus einem Gasstrom, wie Luft, durch " λ in Kontakt bringen oder auswaschen der riechenden Haterialien aus dem sie enthaltenden Gasstrom nit einer wässrigen sauren,
ein elektrolytisch regenarierbares Oxydationsmittel enthaltenden Lö sung.
Zum Zwecke der Vereinfachung wird nachstehend der die Oxydierbaren
Verunreinigungen,- Verschmutzungon und riechende Haterialien
enthaltende Gasstrom nur riit "Gasstrom" und der wässrige, das elektrolytisch regenerierbare Oxydationsmittel enthaltende
Säurestrom mit "Säurestro?a" bezeichnet.
Das In-Kontakt-bringen kann mit irgend oiner geeigneten bekannten
Vorrichtung durchgeführt werden, welche ausreichen-
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BAD
don Gas-Flüssigkeit-i-iassenübergang zwischen Gasstrom und
strom gewährleistet.
Während der Dauer des Kontaktes wird ein großer Teil der
Verunreinigungen und der riechenden Materialien vom Säurer.trori
absorbiert und durch ein kontinuierliches Verfahren, das durch das ganze erfindungsgemäße System stattfindet,
durch den Säurestrom o::ydiert.
Der von Verschmutzung und riechenden Substanzen befreite Gasstrom kann dann aus deruIContaktzine entfernt und in die
Atmosphäre entlassen werden, oder zu dem Ort zurückgeführt werden, von dem er stammte.
Der Säurestrom, der in seiner Oxydationskapazität während der Or^dation der riechenden ader verunreinigenden Substanzen
allmählich erschöpft wird, wird aus der Kontaktzone entfernt und elektrolytisch regeneriert. Der "regenerierte"
Säurestrom wird dann zur v/eiteren Verwendung wieder zurückgeführt. Allgemein gesagt, besteht das Verfahren nach
der Erfindung aus folgenden Stufen:
1. In-Kontakt-Bringen eines Gasstromes mit einem sauren
Flüssigkeitsstrom für eine Zeitdauer, die ausreicht, die gewünschte Ilenge riechender oder verunreinigender
Ilaterialien im Gasstrom durch Gas-Flüssigkeit-Massenübergang
zu entfernen und
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BAD ORfGiNAL
2o /ziehen und elektrolytisch regenerieren dos oriuresstrons
und rückführen zur Behandlung weiterer Gasmengen.
Der Zweck des In-Konidrt-Bringens von Gasstrom und r.äurestrom
ist der, einen "befriedigenden liassenübergang zwischen
dem Gasstrom und dom elektrolytisch regenerierbaren Oxydationsmittel
sicherzustellen, was heißt, die Verunreinigungen mit dem elektrolytisch regenerierbaren Oxydationsmittel
in Berührung zu bringen. Die Zerstörung der Verunreinigungen
oder riechenden Ilaterialion findet tatsächlich in dem
ganzen erfindungsgeraäßen System infolge des kontinuierlichen Kontaktes zwischen den wässrigen sauren, das elektrolytisch
regenerierbare Oxydationsmittel enthaltenden Strom und den Verunreinigungen statt. Zerstörung der Verunreinigungen
findet auch an den Elektroden der elektrolytischen Regeneriervorrichtung statt.
Ein erfindungswesentliches" Merkmal ist die Verwendung eines elektrolytisch regenerierbaren Oxydationsmittels. Bevor
in die Diskussion dieses Ausdruckes eingetreten wird, sollen die Unterschiede zwischen einem katalytisehen Ilaterial,
das bei den bekannten Ggsreinigungsverfahren meistens eingesetzt wird, und einem elektrolytisch regenerierbaren
Oxydationsmittel, das bei dem Verfahren nach ribr Erfindung
verwendet wird, klar unterschieden werden.
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BAD
Kin Katalysator v.rird verwendet, wie allgemein bekannt,
um einen freiwillig ablaufenden Vorgang auszulösen oder Gcine Aktivierungsenergie zu senken, z.B. einen Vorgang,
der "oci Abwesenheit eines Katalysator s langsam abläuft,
::u beschleunigen.
In Gegensatz dazu verursacht ein Orcydationoi-iittel, wie
es beim erfindim^sgeriLißcn Verfahren eingesetzt wird, daß
ein nicht freiwillig ablaufender Vorgang abläuft, es dient ira Grunde als Snergieübcrtr^ungsmittel, d. h. nicht chemisch
ausgedrückt, die elektrische Energb, die dem System während
der elektrolyt!sehen Regenerierung zugeführt wird, wird den
Verunreinigenden Ilaterialien während des Cbrydationsvorganges
durch das Orrydationsmitrtel zugeführt.
Zo schließt der Ausdruck "elektrolytisch regenerierbares
Oxidationsmittel" nur solche Oxydationsmittel ein, welche w'mronrl des Beseitigen^ oder Zerstörens der Verunreinigungen
von diesem Elektronen aufnehmen können und die in ihren ursprünglichen "o^dierenden" Zustand oder Zustand eines
lilektroneiiakzeptorsniurch dine einfache elektrolytische Regeneration
.zurückgeführt werden können.
IJach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
unto?1 coin Aurdruck elektrolytisches regenerierbarea 0::ydatiopcmittcl
ein ilctallion verstanden, vielches fähig ist,
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BAD ORiGfNAL
während des Reingungsvorganger, Elektronen aufzunehmen und
während der elektrolytischen Regeneration Elektronen abzugeben. .Ein solches I-Ietallion kann von einem Iletal! stammen,
das in mindestens zwei verschiedenen Wertigkeitsstufcn vorkommt,
wie z.B.fco-III/ II, Cr-Vl/ III, Im-III/ II, Ag-H/
I, Ce-IV/ III]
Die folgende Diskussion befaßt sich mit solchen bevorzugten elektrolytisch regenerierbaren Oxydationsmitteln,die
ein elektrolytisch regenerierbares metallisches Oxydationsmittel sind. Ss wird angenommen, daß die meisten regenerierbaren
Metalle in Ionenform häufig in Form eines Komplexes im ßäurestrom vorliegend In der folgenden Diskussion werden
diese Komplexe aber so behandelt, als existierten sie in einfacher Ionenform, denn diese Betrachtungsweise !"eicht
aus, die Erfindung für die Praxis voll auszuwerten. Es spielt keine Rolle, welches Metall in Ionenform in der
Säure vorliegt, wesentlich ist nur, daß es in der Lage ist, von einer Verschmutzung oder einer mit Geruch behafteten
Verunreinigung Elektronen anzunehmen und bei der foulenden Regenierung durch Elektrolyse in seine ursprüngliche
Form als Elektronenakzeptor überzugehen, d. h. daö regenerierbare Metallische Oxydationsmittel muß fähig sein,
in Form eines Ionenpaares höherer und niedrigerer Wertigkeit zu existieren.
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BAD OBlGiNAL
JJGG elektrolytisch regeneriorbare metallische Oxydationsmittel
wird vorzugsweise in Form einer wässrigen Lösung des Metallsalzes eingesetzt. Das elektrolytisch regenerier
bar Metallische Oxydationsmittel muß in seiner höheren Wertigkeitsstufe folgende Kriterien erfüllen: erstens, es
muß ein ausreichend hohen O::ydationspotential besitzen,
ma Ule3r.tronen von den üblichen riechenden Materialien anzunehmen.
Zweitens, es muß von einer niedrigeren Wertigkeitsstufe in eine höhere Wertigkeitsstufe elektrolytisch
regenerierbar sein. Arn wichtigsten ist, daß es fähig ist viele der üblichen Luftverschmutzungen wirksam zu oxydieren
und zu zerstören und eich bei den Verfahrensbeclingungen
nicht zu schnell zersetzt.
Ein Metall in Ionenform, .welches alle diese Anforderungen
erfüllt und das besser als irgendein anderes bekanntes elektrolytisch regenerierbares metallisches Oxydationsmittel
funktioniertest Kobalt in dreiwertigem Zustand (Co-Ill). Co-III ist eines der besten und gebräuchlichsten
elektrolytisch regenerierbaren metallischen Oxydationsmittel. Co-III erfüllt alle drei oben aufgeführten Kriterien,
d. h. es besitzt ein hohes Oxydationspotential zur Annahme von Elektronen von den üblichen riechenden und
verschmutzenden Materialion, es ist elektrolytisch regenerierbar,
d. h. vom niedrigeren Wertigkeitszustand in den höheren Wertigkeitszustand überführbar, und es kann sehr
viele übliche Luftverschmutzungen zerstören, ohne sich bei den Verfahrensbedingungen zu schnell zu zersetzen.
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Kobalt-Iil, das wehrend der Oxydation zu Kobalt-II reduziert
wird, zerstört, wie gefunden wurde, weit verschiedenere
Verunreinigungen als irgend ein anderes elektrolytisch regenerierbares metallisches Oxydationsmittel
soviel besser, daß der Unterschied als ein Unterschied in der Art und nicht des Grades angesehen werden kann. Z3c
ist jedoch darauf hinzuweisen, daß die Erfindung nicht
auf Kobalt-III bescliänkt ist, obwohl dieses Haterial am
meisten bevorzugt wird, sondern auch andere Metalle eingesetzt werden können, welche die oben genannten Anforderungen
erfüllen, wie Chrom, I-Iangan, Silber, Cer*
Diese zuletzt genannten Elenente unterliegen gewissen Beschränkungen.
Obwohl z.3. Silber sehr reaktiv ist, läßt es sich schwerer elektrolytisch regenerieren. Andererseits
lassen sich Chrom und Liangan gut elektrolytisch regenerieren, z.B. Cr zu Cr^Oy , doch besitzen aktive:
Ionen des Ch'r oms und Mangans eine geringere Oxydationsge-.
schwindigkeit, als das Kobalt-IIl/Kobalt-II-Ionenpaar.
Außerdem entsteht bei der Verwendung von Mangan oft Mangandioxyd, das in wirtschaftlicher T.reise elektrolytisch
nicht regenerierbar ist. Cer wiederum erfordert eine er-
o höhte Temperatur, im allgemeinen von 80 C, oder die 0::ydationsgeschwindigkeit
ist zu niedrig. Diese Elemente besitzen also nicht die allgemeine Anwendbarkeit, wie Co-III,
doch ist jedes von ihnen £ür bestimmte Anwendungszwecke
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is
nit Vorteil bei dem Verfahren nach der -'Erfindung einzusetzen.
Liefen z.B. leichte o::ydierbarc ilaterialien in/Lenv
z\\ acr.nigenden Gasstrom vor, so können Chrom und Mangan
nit völlig befriedigender Geschwindigkeit die Verunreinigungen zerstören. Vo eier Gasstrom selbst eine erhöhte
ie'iperatur hat, v.'as in nrnchen Fc.llen vorkommt, ist Cer
de: ι Cobalt sogar vorzuziehen, lio die Leichtigkeit der
ele'ctrolytischen Regenerierung hinter der Reaktivität
eicc Criyrtationco-iittoi an Bedeutung zurücksteht, kann SiI-bor
alc Oz^d.ationsnittel eingesetzt worden. Jedes der
vier als Beispiel genannten elektrolytisch regenerierbai'on
G::ydationnnittel sollte auch in saurem Iledium eingeretzt
von
Vielleicht der wicht igte Grund für die Verwendung /lobalt
ist der, claS das Ilobalt-III/ilobalt-II-Ionenpaar sehr viele
verschiedene riechende und verunreinigende !iaterialien,
die in Abluftströnen vorkommen, zerstört oder Ö3cydiert.
Ferner ist gefunden worden, daß saure wässrige Ströme, die "
dac iCobalt-III/KObalt-II-Paar enthalten, sehr leicht nach
den crfindungsgem'yßen Verfahren elektrolytisch regenerierbar·
sind, wodurch ein Oxydations-R-egenerations-^felus gerchaffen
wird, der zur Reinigung verschmutzter Gase, insbesonücre
verschmutzter Luft, in großen Umfange anv.Tendbar ic v.
- 16 209811/1531
Außer einem regenerierbaren Metallischen Oxydationsmittels erfordert das Verfahren nach der Erfindung einen wässrigen
Säurestroms als "Träger" fürndas elektrolytisch regenerierbare Oxydationsmittel.
Dieser wässrige Säurestrom ict aus folgenden Gründen bei
der Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung erforderlich. Einwässriger Säurestron ist für die elektronische Regenerierung erforderlich. Din wassriger,Strom, d.h.
mit einem neutralen ψΒ. könnte als Trägerstrom bsi dem L'rfindungsgemäßen
Vorfahren nicht funktionieren. Die elektrolytisch regenerierbaren metallischen Oxidationsmittel nach
der Erfindung sind in neutralem oder basischem Iiedium nicht brauchbar, weil die Oxydationsfähigkeit von Kobalt, Chrom,
Mangan und Silber für die praktischbe Ausnutzung zerstört wird, wenn der Trägerstrom nicht sauer ist. Ein weiterer
Vorteil der Verwendung eines wässrigen sauren SA^stems liegt
darin, daß eiek es durch Kohlendioryd nicht beschädigt wird.
Unter dem Ausdruck "sauer" wird hierin ein wässriger Strom eines φΗ-Wertes unter eins vastanden. Einsolcher Strom kann
durch Zugebung anorganischer oder organischer Säuren,vorzugsweise anorganischer Säuren zu einem wässrigen Strom,
der das elektrolytisch regenerierbare metallische Oxydationsmittel enthält, erhalten werden. Jedoch muß die S"ure,
die verwendet wird, einige sehr wichtige Voraussetzungen . erfüllen. Die Säure selbst darf nicht irreversibel durch
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BAD ORIGINAL
da£5 regenerierbare Oxydationsmittel verändert werden. Insbesondere darf die Süui'c selbst nicht zerstört werden, d.h.
in einen Zustand übergeführt werden, daß sie nicht mehr zur
ursprünglich im System vorliegenden Säure regeneriert werden
kann, welche dem System einen pHi-Wert unter eins verleiht.
Außerdem darf die Säure selbst keine wesentlichen !!engen des elektrolytisch regenerierbaren Oxydationsmittels
verbrauchen, wobei bei der kontinuierlichen Regenerations des Oxydationsmittels gewisser Verbrauch zulässig ist. Es W
ist auch sehr zweckmäßig, daß die Säure einen Danjfdruck hat,
welcher niedrig genug ist, daß übermäßiges Verdampfen bei „
den Verfahrensbedingungen vermieden wird. Schließlich muß die Säure ai.ich wasserlöslich sein. Solange die vorstehend
aufgeführten Kriterien erfüllt werden, kann jede Säure eingesetzt werden. Die vorstehend gebrachten Kriterien
rind im Fall der Verwendung von Kobalt-III sehr wichtig,
da dieses Material solch ein starkes elektrolytisch regenerierbares Oxydationsmittel ist. . M
jifj ist gefunden worden, daß Schwefelsäure und Phosphorsäure
die vorstehenden Bedingungen am Besten erfüllen.
'JIn weiterer Vorteil bei Vervrendung von Schwefelsäure und
Phosphorsäure ergibt sich daraus, daß der Feuchtigkeitsgehalt im Säurestrom sich von selbst auf den Feuchtigkeitsgehalt
der Luft einstellt. Dies kann mit "Feuchtig-
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BAD ORIGINAL
keitsaufnahmefähigkeit" der Schwefelsäure und Phosphorsäure
bezeichnet werden. Im Wesentlichen bedeutet dies, daß der Säurestrom variable Mengen Wasser in Gleichgewicht
mit der umgebenden Luft enthalten kann, welch ο
schwankende Mengen Wasser enthalt, abhängig von den jeweils herrschenden Bedingungen. Praktisch gesagt, wenn
ein feuchtigkeitsaufnahmefähiger Säurestrom in Kontakt mit Luft eines höheren .Wassergehaltes ist, als die Ilenge
Wasser, die mit dem Säure strom im Gleichgewicht T±s.t., wird
d«S\Säurestrom#asser aus der Luft anziehen, bis sein Wassergehalt
im Gleichgewicht mit dem Wassergehalt der Luft steht. Auch das Umgekehrte tritt ein, cL h., wenn dor
feuchtigkeitsaufnahmefähige Säurestrou mehr Wasser enthält, als dem Gleichgewicht mit dem Wasser der umgebenden
Luft entspricht, dann wird der feuchtigkeitsaufnahmefähige Säurestrom Wasser abgeben, bis wieder Gleichgewicht mit dem
Feuchtigkeitsgehalt der Luft herrscht. Dieser Vorteil, den die Verwendung von Schwefelsäure oder Phosphorsäure mit
sich bringt, ist außerordentlich wertvoll, "weil dann dem Säurestrom kein Wasser zugegeben werden braucht un den
Wassergehalt auf der erforderlichen Höhe zu halten oder Wasser entfernt werden muß, um die erforderliche Säurekonzentration
aufrechtzuerhalten.
Außerdem ist die Wasserzugabo bei dem erfindungsgeiriäßen
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BAD ORIGINAL
213462?
Verfahren aus rein paktischen Gründen nicht zweckmäßig;
cc ist nJJnlich erforderlich, do. sich sonst Kesselstein
absetzt, und dieses Reinigen ist kostspielig. Wasser ist bei dem orfindungsgemäßen Verfahren erforderlich, v/eil
rc während den Zcrstörcns der Verunreinigungen verbraucht
wird. Insbesondere ist Wasser die Hauptsauerstoffquelle
:'uv die O::ydationsprodukte bei dem erfindungsgemäöen Verfahren.
So wird. Wasser von einer bestimmten Quelle immer erforderlich sein, um das Wasser zu ergänzen, was unter äk
Bildimg von Sauerstoff während der Oxydation verbraucht
wire. Die Feuciitigkeitsaufnahmefähigkeit der Schwefelsäure
und Phosphorsäure stellt somit eine dem System innewohnende Regulierung des Wassergehaltes dar. Schwefelsäure wird
am nci.cten bevorzugt, danach kennt die Phosphorsäure und
pn dritter Stelle rangiert Perchlorsäure alleine oder im Gemisch mit Schwefelsäure oder Phosphorsäure, und andere
Läuren können in Verbindung mit Schwefelsäure und Phosphorsäure,
Perchlorsäure und Genischen d.avon eingesetzt werden. ^
Außerdem können die entsprechenden wasserlöslichen sauren Salr.e von Schwefelsäure, Phosphorsäure und Gemische davon
die entsprechenden Säuren vollständig ersetzen. Allgemein gesagt, können die entsprechenden wasserlöslichen sauren
3al"<?, wenn colche existieren jeder in den erfindungsgemäßen
Verfahren verwendbare Sämre ( ersetzen. Beispiele
für solche Salze sind liatriumijisi-ilfat, Kalium- und Lithiumdihydrogenphorphat
usxt. und Gemisc}ie davon. Selbstverständlich
3;önnen aiich Gemische von Säure und saurem Salz einge-
rr■{.;■/■: vrordeii. Wenn auch nicht bevorzugt, so können kleine
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Mengen Säure wie Salpetersäure, Borsäure, oder Chromsäure anwesend sein, ohne schädlich zu wirken.
Salze wirken sich im allgemeinen nicht schädigend auf das saure System aus, und Salze wie Kaliumborat, Ammoniumpersulfat,
Calciumnitrat, Caliumphophat, Iia.gnesiumperchlorat,
Mangannitrat und Chromnitrat können dem System in kleinen Mengen zugesetzt werden, ohne in die Funktionsweise des
Säurestroms einzugreifen. Es ist ersichtlich, daß kleine Mengen von Basen auch in dem Säurestrom anwesend sein können,
solange sie im wesentlichen Eigenschaften des Säurestrom nicht verändern oder zerstören.
Es sei "bemerkt ? daß die allgemeinen Prinzipien, die nachstehend
mit Bezug auf Kobalt-III diskutiert werden, in
gleicher Weise auf alle anderen elektrolytisch regenerierbaren Oxydationsmittel der vorliegenden Erfindung anwendbar
sind.
Bei dem Kobalt-III/Kobalt-II-System muß die Säurekonzentration
selbstverständlich bei einem pH unter eins liegen. Bei Verwendung des Kobalt-III-Schwefelsäuresystems muß die Säurekonzentration
im allgemeinen im Bereich von etwa 0,1 η bis etwa 27,5 η liegen, wobei der Bereich von 10 η bis 14 η bo-,
s lorzugt wird,, Wenn bei einer Atzidität wesentlich unter vt-.V.V
0,1 η gearbeitet wird, ist die Anwesenheit von Co-III als
wirksames Oxydationsmittel nicht feststellbar. Sine Normalität,
von 27,5 η ist als oberste Grenze gesetzt im Hinblick
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auf die Tatsache, daß die elektrolytische Regenerierung für den Stromdurchgang eine Normalität unter 27,5 η erforderlich
macht.
An dieser Stelle soll besprochen werden, was mit dem Ausdruck "Gasstrom" oder "Abgasstrom" gemeint ist. Es sollte
inzwischen klar geworden sein, daß die Erfindung auf einem weiten Gebiet anwendbar ist, d.h. daß erfindungsgemäße
Verfahren kann zur Entfernung einer Vielzahl von mit Ge- ^ ruch behafteten oder verunreinigenden Materialien, die
oxydiert werden können, angewendet werden. Selbstverständlieh sind einige Materialien leichter oxydierbar, als an-
die dere. Die vollständige Zerstörung des Materials, qedoch
etwas schwieriger ist als das oxydieren ist eine Sache des Wirkungsgrades und nicht der Wirkungsart.
Roh gesagt, besteht eine gewisse Beziehung zwischen der Löslichkeit des verunreinigenden Material in dem Säure-
# strom und der Geschwindigkeit seiner Zerstörung. Theretisch wird dies auf die Tatsache zurückgeführt, daß das
regenerierbare Oxydationsmittel maximal oxydiert, wenn es in innigem Kontakt mit der Verunreinigung, die zerstört
werden soll ist, d. h., wenn Massenübertragung der Verunreinigungen in dem Säurestrom stattfindet. Es wird jedoch
angenommen, daß Zerstörung der Verunreinigungen.nicht nur
über Massenübertragung der Verunreinigungen in das "Innere11
des SäureStroms stattfindet, sondern auch in gewissem Um-
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fang durch "Aufschlag", d. h. es wird sogar etwas der
verunreinigenden Materialien, die in dem Säurestrom zieniT lieh unlöslich sind und welche im wesentlichen auf die
Oberfläche des Säurestroms "aufschlagen", zerstört v/erden. Diese beiden Arten von Zerstörung können als homogene
Oxydation (im Säurestrom) und heterogene Oxydation (an der Oberfläche des Säurestroms) angesehen v/erden.
Dementsprechend werden solche Materialien, die im Säurestrom leichtlöslich sind, schneller zerstört, sowohl
durch einen Oberflächeneffekt (heterogen), als auch im Inneren (homogen) des das Oxydationsmittel enthaltenden
Säurestroms. Es ist jedoch bekannt, daß jedes Katarial mindestens in gewissem Ausmaße wasserlöslich ist. Solange
also ein Material irgendeine Löslichkeit besitzt, findet (innere) oder (homogene) Oxydation in gewissem
Umfang statt. Wenn ein sehr schwer lösliches Material
rs '
anwesend ist, so ist wahrscheinlich, daß feine sehr .geringe
Zerstörung dieses nichtlöslichen Materials stattfindet, ausgenommen durch "Oberflächen"- oder "Heterogene"
Oxydation.
Selbstverständlich können Materialien, die sehr wenig löslich sind, aber einen sehr niedrigen Dampfdruck besitzen,
ohne Schwierigkeiten längere Zeit im System zu rückgehalten werden, was eine langsame kontinuierlich
fortschreitende "heterogene11 Oxydation zuläßt. Fette
- 23 -
209811/1531
sind für diesen Typ ein Beispiel.
Aus dem Vorstehenden wird klar, daß, in allgemeinen Ausdrucken
wiedergegeben, eine ox3rdierbare Verbindung, die
in Wasser leichtlöslich ist, schnell oxydiert werden kann, während eine schwer lösliche Verbindung nur langsam oxydiert
werden wird. Verbindungen, die bezüglich ihrer Löslichkeitseigenschaften zwischen diesen beiden Fällen liegen,
werden, so kann man allgemein voraussagen, mit mittlerer Geschwindigkeit oxydiert werden.
Obwohl keine vollständig exakten Voraussagen bezüglich der Oxydationgeschwindigkeit vorausgesagt werden können, kann
doch allgemein gesagt werden, daß Materialien des gleichen Typs in gleicher V/eise oxydiert werden. So wird sich z. B.
aus der Oxydation eines einfachen Ketons, wie Azeton, auf das Verhalten komplizierterer Ketone schließen lassen,
und in gleicher Weise läßt sich von der Oxydation eines einfachen Aldehyds auf das Oxydationsverhalten komplizierterer
Aldehyde schließen usw. Obwohl es Ausnahmen gibt, und z.B. Essigsäure im Säurestrom sehr langsam oxydiert,
geben die vorstehend gebrachten Korrelationen eine einfache Grundlage, um die erforderliche Vorrichtung im Voraus
bestimmen zu können.
- 24 -
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Obwohl jede Verbindung,, die oxydiert werden kauris im erfindungsgemäßen Verfahren -unterworfen werden kann, lassen
sich organische Verbindungen, öie Sauerstoff, Schwefel, Stickstoff, Phosphor·, Selen und dergleichen enthalten, gewöhnlich
außerordentlich schnell oxydieren. Verbindungen, die im allgemeinen als langsam oxydierbar angesehen werden,
werden mit dem Kobalt-III-System schnell oxydiert.
Die tiBctetehend gebrachten Materialien -sand, allgemeine gesagt,
die am häufigsten vorkommenden Verunreinigungen oder
die
Verschmutzungen,/sehr stark riechen und die nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren wirksam behandelt werden können* Alkohole aller Arten, Ketone aller Arten, Aldehyde aller
Arten, Karbonsäuren aller Arten, wobei Essigsäure etwas langsamer oxydiert, Amine aller Arten, einschließlich primäre,
sekundäre und tersiere Amine 9 Ester aller Arten,
-jther aller Arten, wobei zwischen Oxydationsgeschwindigkeit
und Löslichkeil/eine sohe Beziehung bestehtβ Aliphatische,
aromatische und halogenierte Kohlenwasserstoffe lassen sich nach dem Verfahren gemäß der Erfindung nicht
"firksam behandeln0
Di® gleichen Kriterien die vorstehend in Verbindung mit
den organ!seilen Verbindungen genannt wurden, finden auch
auf anorganische Verbindungen Anwendung» Sisie der am häufigsten
auftretenden anorganischen Verbindungen, die nach clsa erfinämagsgemäBen ¥erfahren leicht oxydiert ΐϊ?ά3 ist
209811/1S31
Schwefeldioxyd.
Von den am häufigsten in Abluft vorkommenden riechenden Verunreinigungen seien hier nur die folgenden genannt:
Azeton, Formaldehyd, Essigsäure, Pyridin, Acrolein, Schwefelwasserstoff, Methylamin, Allylalkohol, Tetrahydrofuran,
Methyl-Isobutyl-Keton, Acetophenon, Essigsäure,
Isovaleriansäure, Aniline, Isobutylamin, Rhodanwasserstoff, Octylthiocyanat, Schwefekohlenstoff, Formaldehyd
und Acetonitril.
Diese Liste ist nicht vollständig, sie soll nur zeigen, was für verschiedenartige Materialien nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren oxydiert werden können.
Aus der vorstehenden Diskussion dürfte klar geworden sein, daß einer der wesentlichsten Faktoren, der bei der Behandlung
eines besonderen Abluftstromes zu berücksichtigen ist, die Ojsydationsgeschwindigkeit einer besonderen Verbindung
durch das elektrolytisch regenerierbare Oxydationsmittel ist. Wie gesagt, ist eine leichter lösliche Verbindung
schneller zu oxydieren. Außerdem und ebenso wichtig wie die Löslichkeit ist, daß Verunreinigungen, die gute Reduktionsmittel
sind, durch irgendein mittelmäßig starkes elektrolytisch regenerierbares Oxydationsmittel schneller
oxydiert wird, als eine Verunreinigung, die ein schwaches
- 26 209811/1531
-26- ?134623
Reduktionsmittel ist. Aber auch dies ist wieder eine Sache
des Grades und die oben dargelegte Beziehung ist relativ mit Bezug auf die Verunreinigung bildenden Verbindungen,
die zu oxydieren sind.
Nachdem nun der Säurestrom und der Abagasstrom beschrieben ist, ist es an der Zeit, anzugeben, wie ein Fachmann
sich das erfindungsgemäße System zur Beseitigung der Verunreinigungen aus einem bestimmten Abgasstrom "maßschneidern"
kann. Nachdtehend wird in der angegebenen Reihenfolge gebracht: eine Erklärung des Prinzips,des dynamischen
Gleichgewichts, eine allgemeine Erörterung der Bestimmung der Menge Co-III, die man für einen bestimmten Abgasstrom
erzeugen muß, und ein spezielles Beispiel dafür, wie man ein System gemäß der Erfindung in großtechnischem
Haßstab auslegen würde.
Allgemein gesagt, können große Hangen einer schnwll oxydierbaren
Verunreinigung mit kleineren Einheiten beseitigt werden, doch ist eine entsprechende Regenerationszelle erforderlich, während größere Einheiten zur Behandlung
einer langsamer oxydierenden Verunreinigung erforderlich ist. Für komplexe GEmische sind Apparaturen nötig,
die zwischen diesen beiden Extremen liegen. Es sei darauf hingewiesen, daß die Ausdrücke "schnell oxydierbar" und
"langsam oxydierbar", wie sie vorstehend gebraucht wurden,
- 27 200811/1531
relative Begriffe sind. Dies ist auf das Prinzip des dynamischen
Gleichgewichts zurückzuführen. Kobalt-III, das
gebildet wird, wird vorzugsweise in einem dynamischen Gleichgewicht sein, d.h. Kobalt-III wird mit einer Geschwindigkeit
gebildet, die nahezu gleich der Geschwindigkeit ist, mit v/elcher das Kobalt-III von den Verunreinigungen
verbraucht wird.
Gleichzeitig befinden sich auch die Verunreinigungen in einem Zustand von dynamischen Gleichgewicht, d. h. die Verunreinigungen
werden in dem System mit einer Geschwindigkeit verbraucht, die gleich der Geschwindigkeit ist, mit
weicher sie dem System zugeführt v/erden. Aufgrund der Gesetze der chemischen Kynetik kann allgemein gesagt werden,
ö.aß die meisten Materialien, die oxydiert werden, "im Gleichgewichtszustand
im Säurestrom existieren, d. h. zu Beginn des Verfahrens wird die Konzentration · irgendeiner Verunreinigung
auf einen gewissen Punkt steigen, der als der d3mamische Gleichgetrichtswert bezeichnet werden kann, Wenn
dieser Punkt jedoch erreicht ist, wird er (vorausgesetzt, das die Verfahrensbedingungen nicht verändert werden) nicht
überschritten werden, sondern es werden weitere Verunreinigungen, welche in das System eingeführt werden, verbraucht
werden, so daß ein Gleichgewicht zwischen der Menge eingeführter Verunreinigung und der Menge Verbrauchter Verunreinigung
besteht. Eine Verunreinigung, welche schnell oxydiert
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wird, hat einen niedrigen dynamischen Gleichgewichtswert, ausgedrückt als die absolute Menge der Verunreinigung,
welche in dem System mitgeführt vrird. Andererseits hat
eine Verunreinigung, die langsam oxydiert wird, einen hohen dynamischen Gleichgewichtswert, ausgedrückt in der absoluten
Menge der Verunreinigung, die durch das System geführt wird. Es ist zu bemerken, das die oben gemachten Angaben
in der Menge erzeugten Co-III ausgedrückt werden und nicht in der absoluten Menge Co-III, die an irgendeinem
Punkte des Systems vorliegt. Die Gründe hierfür sind zweifach. Da die Oxydation einer aus vielen Bestandteilen
bestehenden Verschmutzung im allgemeinen an jedem Punkt durch das ganze System stattfindet, nimmt die Co-III Konzentration
kontinuierlich durch das ganze System infolge des Co-III-Verbrauches bei dem Oxydationsverfahren ab
(ausgenommen die elektrolytische Regeneration ansich).
Solange Co-III im System nachweisbar ist, wird verunreinigendes
Malarial oxydiert werden. Bei einer reltebiv hohen
Verschmutzung wird jedoch* wenn nicht genügend Co-III zur Oxydation des verunreinigenden oder riechenden Materials,
das aus dem Abgas heraus gewaschen wird, erzeugt wird, ein Aufbau an Verunreinigenden Materialien eintreten, wodurch
das System überlastet und seine Wirisamkeit herabgesetzt
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209811/1531
wird. Ss ist nicht schwierig, die geeignete Menge an Verunreinigungen,
die in irgendeinem Gasstrom vorhanden sind, wirksam zu oxydieren, um eine Überlastung des Systems an
Verunreinigungen zu vermeiden. Dies läßt sich ganz einfach dadurch bewirken, daß die Zelle für die elektrolytische Regenerierung
grSßer ausgefegt wird, so daß mehr Co-III regeneriert wird, als nötig ist. Is ist jedoch aus wirtschaftlichen
Gründen nicht ratsam, Co-IIInin großem Überschuß zu erzeugen, da, obewohVes das System nicht schädigen würde,
man mehr elektrische Energie zum Regenerieren von Co-III aufwenden würde, als zur Oxydation der Verunreinigungen nötig
wäre.
Die Beziehung zwischen Co-III Produktion zu den in irgendeinem Gasstrom enthaltenden Vaunreinigungen ist daher eine
Sache des Grades, d. h. man wünscht Co-III mit einer Geschwindigkeit zu erzeugen, die ausreicht, die Verunreinigungen,
die in dem Abgas vorhanden sind, zu zerstören, ohne das ein erheblicher Überschuß an Co-III gebildet wird.
Die Ilenge Co-III, die bei einem gegebenen Abgasstrom erzeugt
werden muß, ist emperisch zu bestimmen, d. h. durch Vorversuche mit dem Abgasstrom. Der Grund hierfür liegt
darin, daß die absolute Oxydationsgeschwindigkeit irgendeiner Verunreinigung oder eines riechenden Materials mit
■irgendeinem besonderen elektrolytisch regenerierbaren Oxydationsmittel nicht im Voraus festgelegt werden kann.
209811/1531 " 30 "
-30- ^134623
Ein bekanntes VolumenAbgas kann in einen bekannten Co-III/"
"Schwefelsäure-Strom in irgendeinem Massenübertragungskörper geleitet v/erden. Dies wird auf dem Prüfstand getan, das
Co-III wird kontinuierlich elektrolytisch mit bekannter Gesschwindigkeit
regeneriert und zum Hassenübertragungskörper
zurückgeführt. Das austretende Gas, d. h. der behandelte
Gasstrom wird mit Bezug auf die Gesamtmenge Verunreinigung
oder die Geruchsstärke analysiert. Wenn größere Mengen nicht oxyXerter Verunreinigungen oder riechender Materialien gefunden
werden, muß die Co-III-Menge, die erzeugt wird, erhöht werden, dann wird die Analyse wiederholt. Man muß mit
der Menge Co-III, die erzeugt wird, solange hochgehen, Ms nur noch die akzeptable Menge unoxydierter Materialien in
dem Gasstrom, der durch das System hindurchgeht, enthalten ist. Von diesem Punkt an ist die Erzeugung weiterer Mengen
Co-III nicht mehr erforderlich. Bei der Durchführung des Verfahrens auf dem Prüfstand ist es möglich, die Menge Co-III
zu bestimmen, die für ein gegebenes Volumen zu reinigenden Gases regeneriert werden muß.
Wenn gewünscht, kann an diesem Punkt auch bestimmt werden, wie das Verfahren am wirtschaftlichsten zu führen ist. Z.B.
kann man die abslute Menge Kobalt im System auf eine niedrigere Kobaltkonzentration senken, während man alle anderen
Faktoren konstant hält. Dies ist aber relativ unwichtig,
- 31 209811/1531
da der Kobaltverlust im System minimal ist und Kosten nur an der anfangs eingesetzten Kobaltmenge gespart werden
kann. I-Ian kann weiter die Schwef elscäurekonzentration ändern,
um die Grnnzen, innerhalb derer gearbeitet werden kann, zu bestimmen. Dies ist jedoch auch unnötig, da nur kleine Ver-.luste
an Schwefelsäure auftreten und \fesentlich ist ein wirksames System, nicht die kleinen Änderungen, die zu je*-
der Zeit leicht bestimmt werden können.
Wenn man die Säurestrom-Gasstrom-Strömungserfordernisse, die auf dem Prüfstand bestimmt wurden, kennt, kann jeder
Lieferant von Gas-Flüssigkeit-Kontaktvorrichtungen schnell die Größe des erforderlichen Ilassenübertragungsgebietes
bestimmen, ob ein Füllkörperbett, ein Sprühturm, ein Tropfturm oder dergleichen am besten zur Anwendung kommt.
Wenn das optimale Kontaktgebiet festgelegt ist, lassen sich alle anderen Strömungsleitungen leicht bestimmen; es
ist nur erforderlich, daß die Rohre, für die in Betracht kommenden Strömungsgeschwindigkeiten ausreichen. Selbstverständlich
muß das Gesamtvolumen des im erfindungsgemäßen System zirkulierenden Säurestroms ausreichen, um die Verunreinigungen
zurückzuhalten, oder selbstverständlich muß das Gesamtvolumen des im System umlaufenden Säurestroms
ausreichen, um die Verunreinigungen im System oder im Kreislauf eine ausreichend lange Zeit zurückzuhalten, daß die
- 32 20981 1/1531
Verunreinigungen im Abgasstrom oxydiert waclen können. Es
leuchtet ein, daß kleine Schwierigkeiten durch Aufbau von
Die Verunreinigungen im System auftreten können/ Absulute
Menge von Veruneinigungen wird im wirklichen Kontdtgebiet
ihr Maximum haben und wenn ein angemessener Massenübergang erreicht -vrardr, wird danach durch die fortlaufende Umsetzung
der Verunreinigungen zu Kohlendioxyd usw. das System immer ausreichen, um die Verunreinigungen auf einem befriedrigenden
Niveau zu halten.
Da Oxydation von dem Augenblick des Kontaktes an vorsichgeht,
wird sich das dynamische Gleichgewicht von einem Punkt unmittelbar nach dem Inkontaktkommen dann einstellen,
und nachdem Massenübergang erreicht ist, wird das
System immer die-Fähigkeit haben, die erforderliche Menge Verunreinigungen zu tragen und durch kontinuierliche Oxydation
zu zerstören.
So kann aus den erhaltenen Daten die Größe der Kontakteinheit und der Rohranlage des Systems leicht bestimmt werden,
Ferner ist aus der in der Prüfanlage ermittelten Geschwindigkeit
der Co-III-Bildung ohne weiteres zu berechnen, was für eine Apparatur für die elektrolytische Regenerierung
nötig ist. Denn der Hauptfaktor, welcher die Größe der Vorrichtung für die elektrolytische Regenerierung bestimmt,
ist die erforderliche Erzeugung von Co-III.'
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im allgemeinen wird man bei eier Festlegung der Größe der
Gasreinigungsvorrichtung etwas überdimensionieren, um etwa 25 /ο. Dies hat zwei Gründe:.man trägt möglichen Andeutungen
im Verhalten nacb. Durchführung des Verfahrens in größerem Haßstab Ilochnung und ermöglicht die Erhöhung
der Geschwindigkeit des Abgas- oder Ablauftstroms.
Das oben erwähnte "maßschneidern" wird für einen Abgasstrom
mit einer Verunreinigung oder einem Abgasstrom mit verschiedenen Verunreinigungen ausgeführt, das erwünschte
Ergebnis ist in beiden Fällen genau das gleiche, d. hl der Verschmutzungsgrad in dem die Vorrichtung verlassenden
Gasstrom soll unter dem liegen, der von dem Verbraucher verlangt.wird.
Die vorstehend besprochene Methode der experimentellen Bestimmung des Systems, das nur Behandlung eines bestimmten
Abgasstromes erforderlich ist, ist tatsächlich die einfachste, denn viele Industrieabgase, z. B. die Abgase
einer Schraelganlägeenthalten zahlreiche riechende und
verunreinigende Substanzen. Bei dem derzeitigen Stand der analysen Technik ist es nicht möglich, die vorliegenden
riechenden Substanzen genau zu identifizieren, obwohl es von Seiten der Forschung vielfach versucht worden ist.
Die oben gezeigte experimentelle Bestimmungsmethode macht
- - 34 -
aber eine vollständige Ana^se -unnötig, da die Bestimmung
nur im Hinblick auf das gewünschte Ergebnis hin gemacht wird; d. h. die Verschmutzung des Gases, welches das System
verläßt sollnniedriger sein, als die des Gases, welches in das System eintritt. Wenn irgendwelche anomalen Verbindungen
im Abgasstrom vorhanden sind, also Verbindungen, die eine höhere Co-IH-Produktion und. aus dem gleichen Grunde
ein größeres Volumen an Säurestrom erforderlich machen, wird dies in wenigen Vorversuchen festgestellt und das
Verfahren wird so eingestellt, das die Oxydation solcher anomaler Materialien (wenn sie vorhanden sind) gesichert
ist.
Es muß festgehalten werden, daß solange noch etwas Co-III
festgestellt werden kann, noch .Oxydation von Verunreinigungen
stattfinden wird.. Dies wird die kleinstemögliche absolute Menge Kobalt-HT sein, die vorhanden sein muß. Die
für die Praxis maximale Menge Kobalt liegt bei Sättigung der Lösung an Kobaltsalz vor; wenn das Kobaltsulfat eingesetzt
wird, ist Sättigung bei 0,1 η und O C erreicht.
Beim Kobaltsystem ist es zweckmäßig, daß das Kobalt in einer
molaren Konzentration über 0,02 vorliegt, wobei eine 0,005 molare Kobaltlösung für die meisten Industriebgase die
niedrigste brauchbare Konzentration ist. Während des Arbeitens wird Kobalt-HI immer mit Kobalt-II '.im System vorliegen,
und axe Menge Co-III liegt vorzugsweise im Bereich
vor
von 5 bis 20 % der Menge Co-II/ Ss ist ersichtlich, daß sich
von 5 bis 20 % der Menge Co-II/ Ss ist ersichtlich, daß sich
ändert
diese Henge^ abhängig von der Geschwindigkeit der Zerstö- rung der Verunreinigungen, der Regenerierung und der Menge Gesantkobalt, ausgedrückt entweder als Co-III oder Coil im S3^stem, und das der Bereich 5 bis 20 fo keine Begrenzung darstellt, sondern nur als Beispiel gedacht ist.
diese Henge^ abhängig von der Geschwindigkeit der Zerstö- rung der Verunreinigungen, der Regenerierung und der Menge Gesantkobalt, ausgedrückt entweder als Co-III oder Coil im S3^stem, und das der Bereich 5 bis 20 fo keine Begrenzung darstellt, sondern nur als Beispiel gedacht ist.
Kurz gesagt besteht die Hauptbedingung, die erfüllt sein muß, darin, daß die Verschmutzung oder die riechenden
Substanzen, die zu oxydieren sind, mit dem regenerierbaren O::ydationsmittel hinreichend und ausreichend lange
in Kontakt kommen, damit Oxydation, im allgemeinen zu Coj--·"* und Wasser-, stattfinden kann. Nachdem die Erfindung,
ausgedrückt als System, das zur Zerstörung mit Geruch behafteter und verschmutzender Materialien anwendbar
ist, erklärt wurde, und einige der häufiger vorkommenden Verunreinigungen als Beispiele aufgeführt wurden, wird
nachstehend das Kobalt-IIl/Schwefelsäure-System besprochen,
wobei der zu reinigende, voneiner Schweißerei stam- φ
mende Gasstrom im Gegenstrom berieselt wird.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung besteht aus:
1. Kontaktmitteln für den Kontakt von Säurestrom und Gasstrom,
- 36 - ' , 2 0 9 811/16 31
2. Säurestromregeneriermittel (für das elektrolytisch
regenerierbare Oxydationsmittel), und wahlweise
3. ein Vorfilter zur Entfernung fester Substanzen aus
dem Gasstrom-und
4. eine Entnet)elungsvorrichtung zur Entfernung von in dem
Gasstrom eingetretene Säure nach dem Kontakt.
Kobalt kann dem Säurestrom in irgendeiner Form, in der es
wasserlöslich ist und Kobaltionen bildet, zugesetzt werden, z.B. als: Kobaltsulfat, Kobaltazetat, Kobaltperchlorat usw.,
oder es kann in irgendeiner Form zugegeben werden, die mit Schwefelsäure bei der vorliegenden Konzentration unter Bildung
von Kobaltionen reagiert, z.B. Kobaltkarbonat, Kobaltstearat, Kobaltoxyd oder sogar Kobalt in Form des Metalls.
Kobalthalogenide wird man zweckmäßgerweise nicht einsetzen,
da durch die Oxydation des Halogenide z*n.twei£ig ein Strom
unerwünschter Gase erzeugt würde. Es gibt noch weitere, weniger gebräuchliche Formen des Kobalts, die ebenfalls
nicht mit der Säurelösung in geeigneter Weise reagieren würden, was einFach-raamohne weiteres übersehen wird.
Nachdem der Kobalt-III/Säurestrom hergestellt ist, ist die
erste Hauptstufe bei dem erfindungsgemäßen Verfahren selbstverständlich,
diesen Kobalt-III-Säurestrom mit dem Gasstrom
in Kontakt zu bringen, so daß hinreichender Massenübergang
- 37 209811/1S31
stattfinden kann und gute innere Oxydation gewährleistet ist und auch heterogene Oxydation stattfinden kann. Dies
kann durch irgendwelche Mittel bewirkt werden, die eine große Oberlläche des Säurestromes sicherstellen, so daß
der Gasstrom damit in ausreichenden Kontakt kommen kann. Die Grundlagen des Hassenübergangs und des Gas/Flüssigkeit-Austausches
sind in der einschlägigen Technik wohlbekannt, so daß hier nicht weiter darauf eingegangen zu
werden brauchtj es ist nur darauf hinzuweisen, daß es am
günstigsten ist, maximalen Übergang zu bereiten. In jedem Fall beginnt die Oxydation der Verunreinigungen des Gasstromes
im Kontaktgebiet. Diese Oxydation geht bei Materialien, die nicht sofort oxydiert werden, durch die ganze
Kontaktzone, in der Regenerierzelle und in den Rohren, die zur Rückführung der regenerierten Co-III-Lösung zur Kontaktzone
dienen, weiter. Am einfachsten ausgedrückt, findet die Oxydation der Materialien in der ganzen Anlage
statt.
Beispielsweise werden der Gasstrom und Säurestrom in einer Füllkörpersäule oder dergleichen in Kontakt gebracht, wo
der flüssige Säurestrom auf die Füllkörper auftropft, wobei der Gasstrom durch das Füllkörperbett hindurchgeblasen
wird. Die Oxydation beginnt unmittelbar nach dem Kontakt von Gasstrom und Säurestrom. Die Kobalt-III-Konzentration
- 38 -
209811/1531
ist unmittelbar nach der elektrolytischen Regenerierung
am größten. Sie fällt kontxmxsrcriicrh: von dem Punkt unmittelbar
nach der elektrolytischen Regenerierung kontinuierlich ab und erreicht ein Minimum unmittelbar vor der
Regenerierung. Dies wird hinis? der Kontaktzone auf dem
Weg des Flüssigkeitsstromes sein.
Es ist selbstverständlich nicht wichtig, wo die Regenerierung des Kobalt-III in dem System vorgenommen wird. Bei
dem hier gebrachten Beispiel wird Kobalt-III unmittelbar, nachdem der Säurestrom die Kontaktzone passiert hat, regeneriert.
Die Regenerierung könnte aber auch unmittelbar vor Eintritt des Säurestroms in die Kontaktzone vorgenommen
v/erden, wobei gleich gute Ergebnisse erhalten wurden. Der einzige Grund für die Regenerierung unmittelbar nach
Passieren der Kontaktzone besteht darin, daß ein senkrechter Füllkörperturm verwendet wurde und es einfacher war,
die Regenerierzelle auf dem Boden aufzubauen, nämlich unmittelbar
nach dem senkrechten Austritt des Säurestroms aus dem Kontaktbett.
Für einen Fachmann ergibt sich ohne weiteres, das, wenn gewünscht, die Regeneration auch im inneren des Kontaktbettes
vorgenommen werden könnte, in-dem geeignete Regeneriermittel im Kontaktbett vorgesehen werden. Ds ist je~
doch sehr viel einfacher, für das Abschalten des Verfahrens bzw. der Vorrichtung, wenn Kontaktbett und Regene-
209811/1531 _ *>
-
ricrzelle voneinander getrennt sind. J3s ist ferner ersichtlich,
daß die erforderlichen elektrischen Verbindu» gen leichter hergestellt werden können, wenn die Elektrolysezelle
außerhalb des Kontaktgebietes liegt. Dies sind Fragen der Zweckmäßigkeit und keine Verfahrensnotwendigkeiten.
In jeden Fall wird während der Regenerierung die Menge
Kobalt-III, die zur Oxydation der Verunreinigungen in dem A
Gasstrom erforderlich ist, aus der erhöhten Menge Kobalt- » II, die in den Säurestrom vor der Regenerierung vorliegt,
erzeugt, und daB Kobalt-III wird zum Kontaktbett zurückgeführt.
Im folgenden Airerden praktische Aspekte der Oxydation in
dem erfindungsgemäßen Sjrstem bei Verwendung eines Füllkörper-Kontaktgebietes
besprochen.
Beispielsweise wird ein Kobalt-III-Säurestrom über das
Kontaktgebiet gesprüht, welches vorzugsweise aus einer üblichen Füllung besteht, die gegenüber Kobalt-III und
Schwefelsäure beständig ist.
Selbstverständlich muß die Geschwindigkeit der Erzeugung
von Kobalt-III in Säurestrom mit dem Volumen des Gas- ;
stromes und dessen Verschmutzung, d. h. den oxydierbaren
- 40 209811/1531
Verunreinigungen in dem Abgasstrom, in Einklang stehen. Die Paktoren, die berücksichtigt werden müssen, sind weiter
oben ins Einzelne gehend besprochen worden.
Theoretisch kann bei einer Temperatur gerade oberhalb des
Gefrierpunktes des Säurestroms bis zum Siedepunkt des Säufür restroms gearbeitet werden. In der Praxis hat sich/ein
Arbeiten mit dem Kobalt-III-System ein Temperaturbereich
von 0 bis 54° C als am günstigsten erwiesen. Wie gesagt, ist einer der Hauptvorteile dieser Erfindung, daß es eine
wirksame Zerstörung der Verschmutzenden Materialien bei Raumtemperatur gestattet. Der Druck, bei dem gearbeitet
wird, ist nicht wichtig, im allgemeinen wird aber bei AthmoSphärendruck gearbeitet, um eine Komplizierung der
Vorrichtung, die bei Unter- oder tJberdruck erforderlich
wäre, zu vermeiden.
Die Hauptbedingung, die die Zelle für die elektrolytische Regenerierung erfüllen muß, ist die, daß in ihr Kobalt-III
mit solcher Geschwindigkeit erzeugt v/erden kann, daß die Zerstörung der Verunreinigungen in dem Abgasstrom sichergestellt
ist. Solange diese Anforderung erfüllt ist, kann jede eLektrolytische Regenerierzelle benutzt werden. 3s
braucht nicht gesagt zu werden, daß man im allgemeinen die Regenerierzelle etwas größer wählen wird, denn die Hauptkosten
der elektrolytisehen Regenerierung werden durch die
- 41. 209811/1531
213462
Hosten des elektrolytischen Stroms verursacht. Wenn die ' Zelle
jedoch überdimensioniert ist, gibt man dem System die Fähigkeit auch größere Schmutzbelastungen und größere
Gasvolumina behandeln zu können.
nachstehend wird angegeben, wie eine zur DurchführungÖer
Erfindung besonders geeignete Vorrichtung zur elektrolytischen Regenerierung aufgebaut werden kann. Obwohl viele
I-Iaterialien benutzt werden können, hat die Anmelderin be- ^
stimmte Materialien als besonders geeignet gefunden, welche es gestatten, mit dem System lange Zeit zu arbeiten,
ohne das Verfahren wegen der auBerordentlichen Reaktivität des Kobalt-III-Säurestroms abschalten zu müssen. Die Erfindung
ist jedoch nicht auf die hier offenbarten Materialien beschränkt, und esnist ersichtlich, daß die weiter
unten angegebenen Materialien durch andere Äquivalente ersetzt werden können. Unter Bgrücksichtigung der Kosten
und der Betriebssicherheit ist die nachstehend beschrie-
bene Vorrichtung ein einfaches und außerordentlich wirksanies Mittel für die elektrolytische Regenerierung.
Die Benutzung einer Vorrichtung zur elektrolytischen Regenerierung
hat sich als eine praktische Notwendigkeit erwiesen, und zwar aus zwei Gründen. Erstens findet die
Regenerierung schnell und wirksam statt. Zweitens wird etwas der riechenden oder verunreinigenden Materialien
tatsächlich an den Elektroden der Regenerierzelle zer-
209811/1531
stört. Außerdem ist die elektrolytische Regenerierung relativ billig, erfordert keine zusätzlichen Chemikalien,
gestattet das Arbeiten bei Raumtemperatur und bietet ein einfaches Mittel für den Aufbau eines kontinuierlich arbeitenden
Gasreinigungssystems mit verbesserter Zerstörung der Verunreinigungen, nachstehend wird die elektrolytische
Regenerierung eines wässrigen Säurestrons, der ein regenerierbares metallisches Oxydationsmittel enthält,
geschildert.
Bs ist gefunden worden, daß bei dem Kobalt-III-.och.wef elsäure-System
viele der gebräuchlichen Elektrodenmaterial!en
in den Elektrolysezellen verwendet werden können, die damit lange Zeit einwandfrei arbeiten. Die am meisten bevorzugten
Anoden/Kathoden-Haterialien zur Regenerierung eines IZobalt-Ill-Schwefelsäure-Systems
sind Bleidioxyd/31ei.
An der Kathode einer solchen Zelle wird Eobalt-III οin
Elektron aufnehmen und in Eobalt-II übergehen. Da die konkurrierende
Reaktion an der Anode, Übergang von Kobalt-II
zu Kobalt-HI stattfindet und ein Elektron frei wird, muß die reaktion von Kobalt-IH zu Kobalt-II begrenzt werden,
z. B. indem man das Anodengebiet wesentlich größer macht als das Kathodengebiet. So kann z. 3. ein Verhältnis von
20 zu 1 angewendet werden. Da der Hauptzweck der Benutzung eines größeren Anodengebietes und eines kleineren Kathodengebietes
darin besteht, die Umwandlung von Kobalt-HI in ß)balt-II zurückzuhalten, ergibt sich für den Fachmann, das
auch andere Anoden-Kathoden-Gebietsverhältnisse vorliegen können und in manchen Fällen wird es tatsächlich zweckmässi-
203811/1531 ~ 43 ~
./er nein, wenn n'inlich eine Erhchmg der gesamten elektrischen
Leistung der Zelle (overall coulorabic efficiency?·
of the cell) auf Kosten einer geringen Abnahme der Umwandlung von Co-Il in Co-III gewünscht. Das Prinzip, einnvariables
Anoden-Kathoden-Gebietsverhältnis zur Begünstigung . einer bestimmten Reaktionm(die an der Anode stattfindet)
anzuwenden, ist wohlbekannt.
IJs sind viele Materialien geprüft worden, die für die Elektroden benutzt werden können. Für die Kathode sind
alle lietalle, ausgenommen nicht überzogenes Kupfer als
für verschiedene Zeitdauern gut geeignet befunden worden. Geeignet sind z. B.: Nickel, Kickellegierungen, Kupfer
(solang es vollständig in den Säurestrom eintaucht), nit Blei beschichtetes Kupfer, Aluminium, Titan, rostfreier
Stahl 1Ir. 304 und Tantal. Am meisten bevorzugt wird jedoch mit Platin überzogenes Titan und Blei, weil diese
Kathoden außerordentlich lange Zeiten benutzt werden können.
fällt
Das Problem der Haltbarkeit/bei der Wahl des Anodenmaterials mehr in Gewicht. Tantal, Wolfram und Titan könnten als Anode nicht benutzt werden, weil zu schnell Passivierung und Stomblackierung eintritt. Molybden entartet als Anode. Kupfer, selbst wenn es mit Blei überzogen ist, löst sich auf. Nur Blei und mit Platin überzogenes Titan erfüllt die Aufgabe als Anode über längere Zeiten. Daher sind Blei und mit Platin überzogenes Titan die bevorzugten Materialien
Das Problem der Haltbarkeit/bei der Wahl des Anodenmaterials mehr in Gewicht. Tantal, Wolfram und Titan könnten als Anode nicht benutzt werden, weil zu schnell Passivierung und Stomblackierung eintritt. Molybden entartet als Anode. Kupfer, selbst wenn es mit Blei überzogen ist, löst sich auf. Nur Blei und mit Platin überzogenes Titan erfüllt die Aufgabe als Anode über längere Zeiten. Daher sind Blei und mit Platin überzogenes Titan die bevorzugten Materialien
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_ Z..4 -
zur Herstellung der Anode für die elektrolytische Zelle in dieser Erfindung. Von diesen beiden wird Blei bevorzugt,
weil es billiger ist. Für den Fachmann ist es selbstverständlich, daß noch andere Materialien für die Anode
eingesetzt werden können, und das sich für jedes System, das im Hinblick auf Haltbarkeit und Kosten geeignetste Katerial
leicht feststellen läßt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform, wo der Anodenkörper anfangs Blei ist, bildet sich an der Anode rasch ein
Überzug von Bleidioxyd. Aus bestimmten Gründen funktioniert die Anode im System solange nicht, bis sich der
Bleidioxydüberzug gebildet hat. Es wird angenommen, daß eich Bleidioxyd als Schicht aus der Bleianode bildet und
als SchutzBilm wirkt, um die Umwandlung elementaren Bleis in Blei-II zu stoppen.
Alle üblichen Verbindungselemente können für die Zelle benutzt werden, solange sie gegenüber dem Säurestrom, mit
dem behandelt wird, Widerstandsfähig sind. Eine Anzahl von Materialien ist weiter oben genannt worden und, wie
der Fachmann weiß, kommen noch weitere Materialien in Frage; so ist z. B. gefunden worden, das harzbeschichtetes
Kupfer als Verbindungsmittel für die Anoden und Kathoden mit den notwendigen Stromzuführungen besonders geeignet
ist.
209811/1531
Die IIauptfaktoren, die "beim Aufbau und der Art) ei tsvreise
einer Zelle für ein bestimmtes Gasreinigungssystem zu berücksichtigen sind, sind die folgenden: ■) · das "Volumen
des zu behandelnden Gasstromes und 2. der Grad der Verschmutzung des Gasstroms. Wichtige Faktoren, die im Hinblick
auf den Betrieb der Zelle ansich einzubeziehen sind, sind: 1. hinreichend gute Zirkulation, 2. Säurekonzentration,
3. Arbeitstemperatur der Zelle, 4. erforderliche Regenerierungsgeschvri-ndigkeit
von Kobalt-III.
Weitere Faktoren, die zu beachten sind, sind: 1. das Verhältnis
von Anode zu Kathode, 2. die Anoden- und Kathodenstromdichten.
Selbstverständlich muß die Gestalt der Zelle, d. h. ihre
Größe mit dem Volumen des Gasstroms und dessen Verschmutzung in Beziehung gebracht v/erden, da dies die Gesamtmenge
Kobalt-III, die erforderlich ist, bestimmt. Z. B. erfordert ein 2000 CJFI-I Abgasstrom einer Schv/eißerei^rait
einer Verunreinigung von 30 ppm, d. h. 30 ppm oxydierbaren Verunreinigungen, eine Regenerierung von mindestens
1,4 :: 10"" m/min Co-III. Die Zellkonstruktion für diese
Bedingung ist hier als Beispiel gebracht.
*/ (rendering plat)
- 46 -
209811/1531
Es ist nicht wichtig, welche Struktur die /moden und Kathoden haben. Die Anoden und Kathoden können z. 3.
herabhängende Bleche aus den ausgewhälilten Materialien
sein, die Anode kann die Form eines Rohres haben, welches ein Eäshodenrohr umgibt, Anode und Kathode können
auch die Form von Rosten oder Gittern haben, sie können massiv sein, sie können teilweise durchlocht sein und
teilweise massiv sein usw. Die genaue Konstruktion einer Zelle für die elektrolytisch?. Regenerierung eines Materials
von einer niedrigeren ¥ertigkeit zu einer höheren Wertigkeit ist einem Fachmann bekannt und sie kann meist
sehr verändert werden, abhängig von den genauen Bedingungen, die einzuhalten sind. ¥enn z. B. ein großes Volumen
zu behandeln ist, kann es wünschenswert sein, eins Vielzahl von Zellen hintereinander zu verwenden um eine einzige
Zelle leicht umgehen zu können und ein Abschalten des Vorganges zu vermeiden. Wo andererseits die Kosten
einen wesentlichen Faktor darstellen und bei kleinerem Volumen gearbeitet wird, kann es zweckmäßig sein, eine
größere Zelle zu benutzen, um die Kosten für Einzelzellen einzusparen.
Tatsächlich kann jede Zellkonstruktion bei der Durchführung der Erfindung verwendet werden, wenn die Materialien,
aus denen sie hergestellt ist, gegenüber dem Säurestrom beständig sind, und wenn die Konstruktion der Zelle eine
- 47 -209811/1531
gute Zirliulierung gestattet. Gute Zirkulation ist selbstverständlich
erforderlich, um ausreichenden Kontakt von ' Hob alt-Il mit den Elektroden zu gewährleisten, so daß Kobalt-III
gebildet werden kann.
¥ie weiter vorne gesagt, läßt eine Schwefclsäurekonzentration
über 27»5 η den Durchgang des elektrischen Stromes nicht zu. Daher ist dies die obere Grenze für die elektrolytische
regenerierung. Die untere Grenze ist ein pH von φ
1, infolge der Tatsache, daß Co-III in Lösungen eines ptis
über 1 nicht existiert. Der bevorzugteste Konzentrations-
beiebch für die elektrolytische Eegenerierung ist der zwi-
in
sehen 1On und 14 n, weil/diesen Bereich der erwünschte
sehen 1On und 14 n, weil/diesen Bereich der erwünschte
"Feuchtigkeitsau£nahne"-Effekt vorhanden ist.
Aus dein vorstehenden wird ersichtlich, daß zahlreiche Abänderungen
an der Konstruktion der Zelle für die Ausführung der 3rfindung vorgenommen werden können, solange ge- ^
nügend Kobalt-III zur Zerstörung der Verunreinigungen in
dem zu behandelnden Gasstrom erzeugt wird. Das Verhältnis
von Anoden- zu Kathoden-Gebiet ist von geringer Bedeutung, solange
/ clas Entstehen von Kobalt-II mit Bezug auf das Entstehen
/ clas Entstehen von Kobalt-II mit Bezug auf das Entstehen
von Kobalt-III unterdrückt.wird.
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209811/1531
Als allgemeine Regel gilt, daß man die Zelle mit möglichst guter Stromausnützung betreiben will, d. h. man
wünscht maximale Ausbeute an Co-III bei minimaler elek-
—2 trischer Eingangsleistung. Um 1,4 χ 10 mol pro Hinute
Co-III 'zu erzeugen, wurde ein Anodengebiet von 27.000
bis 38.000 cm bei einem Verhältnis von Anoden zu Kathoden-Gebiet
von 20 zu 1 benutzt. Der ganze Zellenstrom betrug 300 ampere bei 3, 2 Volt. Die Änderung in der
Stromleistung durch dieses Gebiet ist unbedeutend. Bei dieser Produktionsgeschwindigkeit gibt eine Anodenstromdichte
von 0,8 χ 10 bis 1,1 χ 10 *~ Amp./cm" und eine
Kathodenstromdichte von 0,264 Amp./cm eine ausgezeichnete
Regenerierung. Niedrigere oder höhere Werte können angewendet werden, und diese Abweichungen liegen im Ermessen
des Fachmanns und ergeben sich aus der Anwendung der alltäglichen Berechnungsgrundsätze, die bei elektrolytischen
Zellen angewendet werden.
Wie weiter oben gesagt, ist die Hauptaufgabe der Zelle die Umwandlung von Kobalt-II in Kobalt-III. Es ist auch
überraschend gefunden worden, daß die Oxydation der Verunreinigungen
in gewissem Umfange in unmittelbarer Nachbarschaft der Elektroden stattfindet.
Übergangsarten, wie (S?0R =) und H0O9 werden an den -H
troden erzeugt. Diese Materialien dienen tatsächlich zur
- 40 _ 209811/1531
üxydierung von Vorbinf.".im/;cn, wie Butylanin, Azeton,
!!ethanol, vicsigsüure ucw. Bei den ersten drei Verbindungen
liegt die Oxydationsgeschwindigkeit um einige
Größenordnungen tiefer, als die korrespondierenden Reaktionen nit der Kobalt-III-Lösung. Dies ist wahrschoinlich
die Folge der sehr viel geringeren Konzentration der Henktanten, zusätzlich zu der Tatsache, daß das Kobalt-III-Ion
ein kräftigeres Oxydationsmittel ist als irgendein Oxidationsmittel, das an der Anode erzeugt
wird.. Bei der zuletzt genannten Verbindung kann jedoch die relative Geschwindigkeit der Lösung und !Hilektrodenorryclo-tion
konkurrenzfähig werden.
die Regenerierung/E.zelle nach d.er Erfindung beschrieben
worden i?t, sollen nun einige bevorzugte Ilerkl.ie.1
c d.es erfindungsgenüßen Verfahrens besprochen werden.
Wenn ein Gasstrom behandelt werden soll, der einen hohen
Gehalt an Feststoffen hat, z. B. an"Knochenmehl" einer
Schweißerei oder dergleichen, wird bevorzugt ein Vorfilter zu verwenden, welches den Gasstrom von festen Partikeln
befreit, bevor er in das Kontaktbett tritt. Dieses Vorfilter kann irgendein Sieb sein oder eine Vorrichtung,
die ein elektronischer Ausfäller, Säureliäscher ubw.
- 50 -
209811/1631 BArt^
BAD OR/GJNAL
Das Füllkörperbott kann wx irgendeinem Ilateric.l sein,
welches innigen Kontakt zwischen Gas und Flüssigkeit
sichert, und das gegenüber den Reaktanten inert ist.
Din solches Iiaterial ist z. B. Polypropylene, Polyethylen
oder Keramicjiüllkörper, in ITorn von üeryl-Sattelplatten,
Ballringen oder liacchigringcn. LJs ist
gefunden worden, daß ein Füllkörporbctt für die Durchführung
des BrfindungsgenLißen Verfahrens im allgemeinen
ameinfachsten ist. Doch ist die Erfindung nicht hierauf
beschränkt. Die nachstehend aufgeführten Ilontaktvorrichtungen
können eingesetzt und als im wesentlichen gleichv/ertig
angesehen vrerden: Gegenstrom-FüllkÖrperEäulen,
Querstrom-Püllkörpersäuien, kombinierte Füllkörper-Sprüheinheiten,
Gleichstrom-Füllkörpersäulen, parallel durchströmbare Füllkörpersäulen, ZentrifugalnasswÄscher, mit
Stauöplatten versehene Sprühtürme, offene Spxalhtürme,
Düsenwäscher, Venturi-Strahlpumpen und dergleichen.
Nach dem Kontakt, wo das Kobalt-Ill-Schwofel^äure-Cystem
auf die Füllkörper gesprüht werden, kann etwas in den gereinigten Gasstrom hineinkommen. Um zu vermeiden, daß
so stark korrosive Materialien in die Atmosphäre oder dergleichen gelangen, kann irgendein geeigneter Apparat
zur Beseitmgung von Tröpfehen und Hebel verwendet werden, um im wesentlichen die ganze Schwefelsäure, die als Nebel
oder Spray mitgeführt wird, wieder zurückzuführen.
-51 209811/1S31
BAD
Ho wird bei einer bevorzugten Ausführungsform dieser
Erfindung in den Fällen, wo viel feinteiliges Material
auftritt, das herangeführte Abgas gefiltert, um die feinteiligen Materialien im Voraus zu entfernen, das
Gas mit der Kobalt-III-Schwefelsäure-Lösung in'Kontakt
gebracht, der Nebel entfernt und in die Atmosphäre entlassen.
I-":s wird nun auf die Figuren Bezug genommen, die eine
bevorzugte Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung schematisch wiedergeben. Der zu behandelnde
Gasstrom tritt durch die Leitung 1 ein, passiert das Vorfilter 2 und kommt dann in das Kontaktbett
3, welches mit einem geeigneten Füllkörpermaterial 4 gefüllt ist..Die Kobalt-III-Schwefelsäure-Lösung wird
über die Leitimg 4 einem Sprühkopf 5 zugeführt, von wo aus sie auf das Kontaktbettngelangt und mit dem Ausströmenden
Gasstrom in Kontakt kommt.
Die "verbrauchte" Kobalt-III-Schwefelsäure, die größere I-Iongcn Kobalt-11 enthält wird kontinuierlich durch
die Leitimg 7 gezogen und zur elektrolytischen Zelle 8 ,gebracht, wo sie regeneriert wird. Die regenerierte
Lösung wird kontinuierlich zum Sprüehkopf 5 über dem
Kontaktbett 4 durch die Leitung 6 zurückgeleitet.
209811/1531 BAD
Der Gasstrom gelangt nach der Behandlung durch die lintnebelsungsvorrichtung
9 und wird durch die Leitung 10 in die'Atmosphäre geleitet oder in das Innere eines Verweilsraumes
oder dergleichen zurückgeführt. Eine Stromquelle 11 für die Zelle 8 ist ebenfalls vorgesehen.
Die Fig. 2 zeigt ein perspektivisches Bild einer für die Durchführung der Erfindung geeigneten Zelle zum elektrolytischen
Regenerieren. Diese Regeneriervorrichtung besteht aus einem Gehäuse 20, welches mit einer Eintrittsöffnung
21 und einem Auslaß 22 für den wässrigen Säurestrom vor bzw. nach der Regenerierung versehen ist. Senkrecht
verlaufende Stütz&örper 23 stehen in Verbindung
mit waagerecht verlaufenden Stützkörpern 24. Es sind
separate Stüfeeinheiten für die Anoden und Kathoden vorgesehen. Von den waagerecht verlaufenden Stützkörpern 24
hängen die Anoden 26 herunter, die Kathoden 27 sind an dem waagerechten Stützkörper 24 mittels Blei'Zinn-Lot
25 angelötet.
Diese Zelle ist nur. als Beispiel gedacht.
Das Gehäuse kann aus irgendeinem geeigneten Material sein, z. B. aus Blei, die Körper 23 und 24 aus Polyvinyidiorid
beschichtetem Kupfer und die Körper 26 und 27 sind anfangs aus Blei.
- 53
1/1531
Das nachstellende besondere Beispiel soll dazu dienen, die vorstellende Beschreibung noch besser zu verdeutlichen.
Der zu behandelnde Gasstrom strömte durch das System mit einer Geschwindigkeit von 2.000 CFHj er hatte eine Anfangstemperatur
zwischen 26 und 28° C, und enthielt etwa 30 ppm riechender Verunreinigungen, bestehend häuptsächlich
aus Aminen, Aldehyden, Ketonen, organischen Säuren, lüstern und Aminosäuren. Dieser Gasstrom kam aus einer
Fabrikanlage (rendering plant).
nachdem ein hoher Feststoffgehalt festgestellt worden
war, wurde der Gasstrom durch ein Vorfilter, einem Sieb, geleitet, durch welches der Hauptteil der feinteiligen
Feststeoffe aus dem Gas entfernt wurden.
Die Kontaktvorrichtung war ein Zylinder aus glasfaserverstärktem Polyester, eines inneren Durchmessers von
76,20 cm, der ein 1,5 m tiefes Füllkörperbett aus Polypropylenfüllkörpern
enthielt. Der Gasstrom wurde nach dem Vorfiltern von unten in den Kontaktturm geleitet,
passierte ein Haltesieb, welches die Füllung trug, und ging durch den Füllkörperturm im Gegenstrom zu dem nach
- 54 -209811/1531
~54~ £134623
unten fließenden Kobalt-III-Schwefclsü.urestrom hindurch.:';
In diesem Beispiel wurde bei Raumtemperatur gearbeitet, etwa bei 26 bis 38° C, und bei atmosphärischem Druck.
Über das Kontaktbett strömten, für einen Gasstrom von 2.000 CFM, etwa 64,35 1 (17 gallons) Kobalt-III-Schvefolsäurelösung
pro Hinute nach unten, wobei die §esamtkobaltkonzentration
von 0,1 η von etwa 45 0A Säure getragen wurde. Etwa 10 % des gesamten Kobaltgehaltes war Kobalt-III.
Die Kobalt-III-Säurelösung wurde in das Füllkörperbett
aus einer Sprühdüse, die oberhalb des Füllkörperbettes angebracht wird, eingeleitet. Die Verweilszeit im
Füllkörperbett betrug etwa 1 Sekunde.pDas aus dem Füllkörperbett austretende Gas wurde dann durch eine Entnebelungsvorrichtung
geleitet, um die Shwefelsäurekonzentration auf 0,05 ppm zu reduzieren; dann wurde es in die
Atmosphäre geleitet. Praktisch alle Materialien in dem Abgasstrom wurden' in Kohlendioxyd und Wasser übergeführt
und mit dem Gasstrom in die Atmosphäre geleitet. Die Kobalt-III-Schwefelsäurelösung
wurde aus dan Kontaktbett entfernt und zur Regeneriervorrichtung geleitet.
Die benutzte Regeneriervorrichtung wies Bleidioxydanoden
und Bleikathoden auf, die von mit PVC überzogenen Kupferhaltestäben getragen wurden und an diese mit einem Blei-Zinn-Lot
(50-50) befestigt waren. Die Anodenfläche war
27.000 bis 38.000 cm , das Verhältnis von Anode zu Kathode
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betrug 20 zu 1. Die Anodenstromdichte war 0,8 χ 10 bis
1,1 ;c 10"2 Amp./cm2 und die Kathodenstromdichte 0,264
Λπρ./cm^; es wurde eine Stromquelle von 300 Amp. benutzt.
Die Regenerierung vnirde kontinuierlich durchgeführt, die
Kobalt-III-Schv/efelsäure-Lösung, die die Regenerierzelle
verließ, vmrdc in das Kontaktbett zurückgeleitet und wieder
auf das Föllkörperbett gesprüht, um weitere riechende
Substanzen zu oxydieren.
Die Vorrichtung arbeitete so wirksam, daß der Geruch ZM
SX) [j entfernt wurde.
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Claims (18)
1. Kontinuierliches Verfahren zur Zerstörung oxydierbarer
riechender und verschmutzender Verunreinigungen in einem Gasstrom dadurch gekennzeihnet, daß der Gasstrom
mit einem wässrigen Säurestrom, der ein elektrolytisch regenerierbares Oxydationsmittel enthält, in
Kontakt gebracht wird, so daß Ilassenübergang ermöglicht
wird und die oxydierbaren Verunreinigungen aus dem Gasstrom in den wässrigen Säurestrom übergeführt
werden, um darin durch das Oxydationsmittel zerstört zu werden, dessen Oxydationskapazität sich dadurch vermindert,
wonach das Oxidationsmittel in dem wässrigen Säurestrom elektrolytisch regeneriert wird, um die
Oxydationskapazität wieder herzustellen, und dann der
re-
das elektrolytische /generierbare Oxidationsmittel enthaltende
wässrige Säurestrom erneut mit einem oxydiierbare,
riechende und verunreinigende Iiaterialien enthaltenden Gasstrom in Kontakt gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Oxydationsmittel ein Iletall in ionischer Form oder
ein Gemisch von Metallen in ionischer Form eingesetzt wird.
- 57 209811/1S31
3. Verfahren nach Anspruch 2, cteLurch gekennzeichnet, daß
das Hetall aus der Gruppe: Kobalt, Chrom, Mangan, Cer
und Silber ausgev/liählt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet, daß
als Oxydationsmittel Kobalt-HI eingesetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
Kobalt-III in einer Menge von über 0,002 η in wässrigen
Säureströmen eingesetzt wird.
G. Verfahrens nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß etwa 5 h±s 20 % des Kobalts, auf Mole bezogen, als
Co-III und der Rest als Kobalt-IIIvorliegt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein wässriger Säurestrom eines
pH-Wertes unter 1 und einer Normalität unter 27,5 eingesetzt wird.
8. Verfahren nach irgendeinem der vorstehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß der wässrige Säurestrom
dadurch sauer ist, daß er eine Mineralsäure, wasserlösliches Salz einer Mineralsäure oder ein Gemisch davon
enthält.
- 58 209811/1531
9. Verfaiiren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß als Säure Schwefelsäure, Phosphorsäure oder Perchlorsäure eingesetzt wird..
10. Verfahren nach irgendeinem der vorstehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß der wässrige Säurestrom
vom Gasstrom nach dem In-Kontaktbringen und vor der
■ elektrolytischen Regenerierung abgetrennt v/ird.
11. Verfahren nach irgendeinem der vorstehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil der
oxydierbaren Verunreinigungen, die vom wässrigen Säure strom mitgeführt werden, während der elektrolytischen
Regenerierung infolge Strorndurchgang durch den wässrigen.
Säurestrom zur Regenerierung des Oxydationsmittels zerstört wird.
12. Verfahren nach irgendeinem der vorstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß der wässrige Säurestrom mit einer Temperatur zwischen 0 und 54° C angesetzt
wird.
13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 12,gekennzeichnet, durch
Mittel ^5) für den Kontakt des Gasstromes mit dem das
re-
elektrolytische /generierbare Oxydationsmittel enthaltenden
wässrigen Säurestrom in Massenübergangsbeziehung, Mittel (8) zum elektrolytischen Regenerieren des verbrauchten
Oxydationsmittels im wässrigen Säurestrom
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- 59 -
vrobei die I-Iittcl (8) in Strönrnngsmittelbezieliung (7)
mit den Kontaktmitteln (5) stehen, und Mittel (6) zum zurückführen des das regenerierte Oxydationsmittel
enthaltenden wässrigen Säurestrons zu den Kontaktmitteln (5).
14. Vorrichtung nach Anspruch 13» dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontaktmittel (5) ein Füllkörperturm, die Kittel (8) zum elektrolytischen Regenerieren eine
elektrolytische Zelle mit Bleianoden (25) und Bleikathoden (26), und die Mittel (6 und 7) Teile eines
Rohrleitungssystems sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 14, gekennzeichnet durch ein Vorfilter an der Eintrittseite des Gasstroms
in die Kontaktmittel (5).
16. Vorrichtung nach Anspruch 1fj gekennzeichnet durch
eine Sntnebelungsvorrichtung (9) hinter der Austrittsseite des Gases aus den Kontaktmitteln (5).
17. Wässrige saure Lösung zur Oxydation von riechenden und verschmutzenden Verunreinigungen nach dem Verfahren ge-
• näß den Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß sie Kobalt-III und Schwefelsäure enthält.
- 60 -
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18. LSs^jng nach Anspruch 17, dadurch, gekennzeichnet,
daß sie Kobalt in einer Ilenge χα Bereich Op05 n "bis
zur Qltti£un£sl;onzentratlon des Kobalts enthält und
soviel Schwefelsäure, daß ein pH unter 1 und eine i-IoraalitXt unter'27,5 gewälirleistet Ist.
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