DE210486C

DE210486C -

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Publication number: DE210486C
Application number: DENDAT210486D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 210486 KLASSE'64 c. GRUPPE

GEORGE von JENCKEN in MÜNCHEN.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. Dezember 1907 ab.

Es sind Meß- und Kontrollvorrichtungen für Flüssigkeiten in undurchsichtigen Behältern bekannt, welche aus einem feststehenden oder drehbaren Schwimmer bestehen, der auf einer mit einer Einteilung versehenen Meßstange sitzt oder durch Drehen seiner Achse einen außerhalb des Gefäßes befindlichen Zeiger bewegt. ' Dieser Schwimmer wird in die Flüssigkeit derart eingeführt, daß mittels der Teilung auf der aus dem Behälter ragenden Meßstange oder mittels des Zeigers der jeweilige Flüssigkeitsstand abgelesen werden kann, wobei der Schwimmer naturgemäß eine dem letzteren entsprechende Stellung einnimmt.

Diese bekannten Vorrichtungen eignen sich aber nicht zur Kontrolle von Bier u. dgl. schaumbildenden Getränken in undurchsichtigen Gefäßen, beispielsweise Krügen, da diese ein sogenanntes Schaummaß besitzen, welches verschieden hoch ist und zwischen io bis etwa 50 mm schwankt. Für solche' Zwecke müßte daher die Meßstange bei Vorrichtungen mit feststehenden Schwimmern für jeden Krug mit einer gewissermaßen geeichten Einteilung versehen sein, was natürlich unmöglich ist.

Die Vorrichtungen, welche einen auf der schraubenförmigen Achse beweglichen Schwimmer aufweisen, besitzen wieder den Nachteil,

• daß letzterer auf eine vom Flüssigkeitsspiegel unabhängige Stellung nicht dauernd eingestellt werden kann, da er sich stets am unteren Ende der Schraubenachse einzustellen sucht.

Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Neuerung an derartigen Vorrichtungen, welche diesen Nachteil dadurch beseitigt, daß auf der Schwimmerachse eine mit seitlichen Zacken versehene Hülse verschiebbar befestigt ist, so -daß deren gewissermaßen Teilstriche darstellende Zacken dem Eichstrich bzw. Schaummaß entsprechend auf der Meßstange (Achse) eingestellt werden können. Hierdurch wird nicht nur das Schaummaß bei der Kontrolle außer Rechnung gesetzt, sondern auch die Vorrichtung für jeden Krug ο. dgl. verwendbar, so daß jedermann sofort nachprüfen kann, ob sein Gefäß richtig oder ungenügend gefüllt ist und wieviel vom Getränk fehlt.

In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung dargestellt. '50

Die Kontrollvorrichtung besteht aus dem mit einem zweckmäßig oben abgerundeten Deckel d versehenen Schwimmer e. Dieser hat eine länglich konische Form und ist unten am Boden gewichtsbelastet, um eine größere Stabilität zu erreichen.

Im gutschließenden Deckel d ist die Achse (Führungsstange) h befestigt (vernietet, verlötet o. dgl.), auf welcher eine verschiebbare, halbkreisförmige Rinne r sitzt, deren Form aus dem vergrößerten Schnitt nach der Linie A-B ersichtlich ist. Die als Kontrollmarke bzw. Anzeiger dienende Rinne, r ist unten als geschlossene Hülse t ausgebildet, so daß die Rinne r auf der Achse h eine gute Führung hat.

Zur Erleichterung der Kontrolle ist die Hülse mit einer Anzahl (in der Zeichnung z. B.

fünf) spitz verlaufender, seitlicher Zacken s versehen, die in einem beliebigen Abstand (z. B. von je 15 mm) voneinander entfernt sind.

Die Hülse r ist dadurch gewissermaßen als Skala ausgebildet, bei welcher die Zacken die Teilstriche ersetzen.

Die Gebrauchsweise der Vorrichtung ist folgende:

Bevor man die Vorrichtung in das Gefäß b senkt, hält man sie mit der Schwimmeroberkante an den Eichstrich 0, stellt die unterste Zacke s der Skala gleich der Krugoberkante j> (dies muß geschehen, um das sogenannte Schaummaß, das sehr verschieden ist, außer Rechnung zu bringen) und läßt dann den Schwimmer durch den Schaum in das Bier gleiten. Der Schwimmer, welcher aufrecht schwimmt, ist so ausbalanciert, daß er mit seiner Oberkante dem Bierniveau gleichsteht. Stimmt die unterste Zacke s der Kontrollmarke hierbei mit dem Rand φ des Kruges wieder überein, so ist der Krug richtig gefüllt, andernfalls kann durch Vergleich des

25- Zeigerstandes mit dem Krugrand die fehlende Getränkmenge ohne weiteres angegeben werden.

Hierbei ergibt sich bei einer Zackenentfernung von 15 mm folgendes:

Da der normale (sogenannte Wirtskrug) Literkrug vom Boden bis zum Eichstrich etwa mm und die Skala von einer Zacke zur anderen 15 mm mißt, so gibt die Vorrichtung das am Maße fehlende Bier in Zehntellitern (150/10 = 10) oder auf dem Zackenzwischenraum je 100 ecm (1000/10 = 100) an.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Vorrichtung zur Kontrolle der Menge von Bier u. dgl. Flüssigkeiten in undurchsichtigen Gefäßen mit einem in die Flüssigkeit eintauchenden Schwimmer, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwimmerachse (h) mit einer Hülse (r) versehen ist, welche auf der Achse (h) verschiebbar ist und entsprechend dem Schaummaß des Gefäßes eingestellt werden kann.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (r) mit einer Anzahl seitlich spitz zulaufender Zacken (s) versehen ist, so daß die Hülse als einstellbare Skala verwendet werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.