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Die Erfindung betrifft einen Handtuchspender
für Rollen-Handtücher, insbesondere
aus textilem Material und "nonwoven"-Material, mit einer
Vorratsrolle und einer Aufwickelwelle, wobei eine Handtuchbahn von
der Vorratsrolle abwickelbar und auf die Aufwickelwelle auf wickelbar
ist und ein Bahnabschnitt zwischen der Vorratsrolle und der Aufwickelwelle
zum Benutzen bereitgehalten wird.
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Derartige Handtuchspender sind bekannt, beispielsweise
aus der
EP 0 767 619
B1 . Bei den bekannten Handtuchspendern, die üblicherweise
zur Wandmontage ausgelegt sind, liegen die Achsen der Vorratsrolle
und der Aufwickelwelle parallel zur Wand. Zwischen der Vorratsrolle
und der Aufwickelwelle ist der zum Benutzen bereitghaltene Bahnabschnitt
nach außen
geführt
und bildet dort eine Handtuchschlaufe, die im nicht benutzten Zustand
an einem ebenfalls nach außen
geführten
Vorsprung dicht anliegt.
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Zum Benutzen dieses Handtuchspenders zieht
der Verwender die Handtuchschlaufe nach unten, so dass diese länger wird
und dadurch zum Abtrocknen der Hände
verwendbar ist. Danach wird nach einer voreingestellten Zeitdauer
die Aufwickelwelle automatisch betätigt, so dass der benutzte Bahnabschnitt
nach oben transportiert und auf die Aufwickelwelle aufgewickelt
wird. Alternativ findet die Ausgabe der vorgegebenen Portion des
Bahnabschnitts durch Annäherung
der Hände
an die Handtuchschlaufe berührungslos
statt.
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Eine schnelle bzw. sofortige Benutzung
dieser Handtuchspender ist wegen des zum Herausziehen des Bahnabschnittes
erforderlichen Zeitaufwandes nicht möglich.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, bei einem Handtuchspender der eingangs genannten Art eine
Benutzung zu ermöglichen,
ohne dass der Anwender vorher irgendwelche Maßnahmen ergreifen muss, um
einen zum Abtrocknen der Hände
geeigneten Handtuchabschnitt zu erhalten. Insbesondere soll er nicht
mehr an dem nach außen ragenden
Bahnabschnitt ziehen bzw. die Ausgabe auslösen müssen.
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Diese Aufgabe wird bei dem Handtuchspender
der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
der zum Benutzen bereitgehaltene Bahnabschnitt auf einer im Wesentlichen
geraden Ebene zwischen der Vorratsrolle und der Aufwickelwelle angeordnet
ist. Der nach außen
aus dem Gehäuse
des Handtuchspenders herausgeführte Bahnabschnitt
ist ausreichend groß,
so dass der Benutzer seine Hände
damit abtrocknen kann. Der Bahnabschnitt, welcher außerhalb
des Gehäuses des
Handtuchspenders und frei, also ohne Anlage an irgendwelchen Spenderteilen
verläuft,
kann ohne weiteres zum Abtrocknen verwendet werden, auch wenn der
Bahnabschnitt zwischen der Vorratsrolle und der Aufwickelwelle gespannt
ist. Wenn der Anwender nach dem Benutzen dieses Bahnabschnittes weggeht,
wird dieser automatisch auf die Aufwickelwelle aufgewickelt. Dadurch
finden die nächsten, sich
dem Handtuchspender nähernden
Anwender immer einen frischen, sauberen Bahnabschnitt vor, der sich
gleichsam selber zur Benutzung anbietet.
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Vorzugsweise verläuft die genannte Ebene, auf
welcher der zum Benutzen bereitgehaltene Bahnabschnitt angeordnet
ist, durch die Abwickellinie der Vorratsrolle und die Aufwickellinie
der Aufwickelrolle bzw. der Aufwickelwelle. Möglich ist es aber auch, dass
diese Ebene durch geeignete Führungselemente
räumlich
anders angeordnet ist.
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Eine besonders benutzerfreundliche
Handhabung des erfindungsgemäßen Handtuchspenders, ohne
dass der Anwender an dem Handtuch ziehen müsste, wird erreicht, wenn die
Schmalkante des bereitgehaltenen Bahnabschnitts dem Benutzer zugewandt
ist. Zur Benutzung streckt der Anwender einfach nur seine Hände aus
und kann sie an dem stets zur Verfügung stehenden Bahnabschnitt
abtrocknen. Neben dieser besonders vorteilhaften Anordnung des zum
Benutzen bereitgehaltenen Bahnabschnittes sind aber auch erfindungsgemäß andere
Positionen möglich,
beispielsweise auch eine Anordnung, in welcher die Breitseite dem
Benutzer zugewandt ist, oder eine schräge Anordnung.
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Besonders vorteilhaft ist jedoch
die Anordnung, bei der die Schmalkante dem Benutzer zugewandt ist.
Dazu wird weiterhin vorgeschlagen, dass der bereitgehaltene Bahnabschnitt
senkrecht zur Rückwand/Rückseite
des Handtuchspenders verläuft.
Wenn der Handtuchspender für
eine Wandmontage ausgebildet ist, liegt diese Rückwand an der Wandfläche an.
Erfindungsgemäß ist es
aber nicht ausgeschlossen, dass der Bahnabschnitt schräg oder im
Extremfall sogar parallel zu dieser Rückwand verläuft.
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Für
einen Einsatz in hygienisch sensiblen Bereichen, insbesondere in
Kliniken, ist eine Ausbildung des Handtuchspenders nach Anspruch
5 besonders vorteilhaft. Hier wird vorgeschlagen, dass die Vorratsrolle
und/oder die Aufwickelrolle in jeweils einem, vorzugsweise transparenten,
Behälter
angeordnet ist. Dieser Behälter,
der auch "Kassette" genannt werden kann,
ermöglicht
den Transport einer sterilen Vorratsrolle vom Hersteller bis zum
Ort des Handtuchspenders. Im Gehäuse
des Handtuchspenders kann gegebenenfalls dieser Behälter entfallen, also
die Vorratsrolle ohne den Behälter
eingebaut werden. Zur weiteren Verbesserung der Hygiene ist es jedoch
von zusätzlichem
Vorteil, wenn die sterile Vorratsrolle auch nach dem Einbau in das
Gehäuse des
Handtuchspenders innerhalb des Behälters, also der Kassette, verbleibt.
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Vorzugsweise wird der gleiche Behälter sowohl
für die
Vorratsrolle als auch für
die benutzte Aufwickelrolle verwendet.
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In entsprechender Weise ist es von
Vorteil, wenn auch die Aufwickelrolle in einem derartigen Behälter angeordnet
ist. Die benutzte Rolle, die insbesondere in hygienisch sensiblen
Bereichen wie Kliniken und dergleichen mit Keimen kontaminiert sein kann,
wird durch diese Kassette sicher nach außen hin abgeschlossen und eine
von der benutzten Aufwickelrolle ausgehende Infektionsgefahr wesentlich verringert.
Auch hier ist es von Vorteil, wenn die Kassette nicht nur während des
Transportes der benutzten Aufwickelrolle, sondern auch innerhalb
des Gehäuses
des Handtuchspenders selber verwendet wird.
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Weiterhin wird vorgeschlagen, dass
Transportmittel zum Ab- und
Aufwickeln der Handtuchbahn von der Vorratsrolle bzw. auf die Aufwickelwelle
vorgesehen sind und dass die Transportmittel zur Veränderung
der zurückgelegten
Wegstrecke der Bahn steuerbar sind. Die vom Bahnabschnitt zurückgelegte
Strecke lässt
sich damit beliebig verändern.
Der Vorteil liegt darin, dass die zum Benutzen bereitgehaltenen
Bahnabschnitte entweder direkt aneinander grenzen (sparsame Einstellung)
oder einen deutlichen Abstand voneinander haben (hygienische Einstellung).
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Um Faltenbildung in dem Bahnabschnitt
zu vermeiden, der zum Benutzen bereitgehalten wird, ist es weiterhin
von Vorteil, wenn die Transportmittel zum Auf- und Abwickeln der
Handtuchbahn Mittel zum Strecken der Handtuchbahn in Querrichtung aufweisen.
Erreicht wird dieses durch eine paarige Anordnung einer Transportrolle
und einer Andrückwelle,
die auf die Transportrolle wirkt, wobei die dazwischenliegende Textilbahn
geführt
und gespannt wird.
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Eine besonders benutzerfreundliche
Handhabung wird erreicht, wenn der zum Benutzen bereitgehaltene
Bahnabschnitt immer unter einer leichten Spannung steht. Die Hände des
Benutzers lassen sich auf diese Weise wie bei einem lose angebotenen Handtuch
auf bequeme und einfache Weise abtrocknen. Die Spannung des Bahnabschnitts
erfolgt automatisch durch eine um den Drehpunkt der Vorratsrolle
gelagerte und drehgefederte Schwinge mit Rücklaufbremse.
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Die Vorrichtung wird vorzugsweise
elektrisch angetrieben und mit elektronischen Sensoren gesteuert.
Zur Energieversorgung ist ein Anschluss an das öffentliche Stromnetz oder auch
ein Batteriebetrieb möglich.
Vorzugsweise befinden sich die verwendeten Batterien in einer Austauschkassette
und sind als wiederaufladbare Akkumulatoren ausgebildet.
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Zusätzlichen Nutzen erhält man durch
die Anordnung einer Sprüheinrichtung,
die ein flüssiges Präparat auf
die Handtuchbahn, z. B. auf eine Textilbahn, sprüht. Erreicht wird durch die
erfolgte Anfeuchtung der Handtuchbahn die Möglichkeit einer Erfrischung,
Reinigung oder Desinfektion der Hände ohne ein vorheriges Waschen.
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Der Behälter, der eine Kassette oder
eine Folienverpackung gemäß 9 sein kann, ist vorzugsweise
feuchtigkeitsdicht ausgeführt,
so dass auch feuchte bzw. mit einer Reinigungs- und/oder Desinfektionsflüssigkeit
leicht angefeuchtete Tücher
aus "non-woven" oder textilem Material ähnlich wie
die bekannten "wet
wipes" als Rolle
eingesetzt werden können.
Die genannte Sprüheinrichtung
kann dann entfallen.
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Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand von Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen
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1 eine
perspektivische Übersichtsdarstellung
des erfindungsgemäßen Handtuchspenders,
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2 eine
schematische Darstellung des inneren Aufbaus des Handtuchspenders
in einer Ansicht von vorn bei abgenommenem Gehäuse,
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3 eine
Seitenansicht der inneren Bauteile des Handtuchspenders nach 2,
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4 den
ersten Schritt beim Bestücken
des erfindungsgemäßen Handtuchspenders
in einer schematischen perspektivischen Darstellung, wobei der Handtuchspender
leer ist,
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5 eine
Darstellung entsprechend 4 des
betriebsbereiten Handtuchspenders, ebenfalls bei abgenommenen Gehäuseteilen,
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6 eine
Darstellung entsprechend 5 mit
abgenommener Kassette für
die Vorratsrolle,
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7 eine
Darstellung entsprechend 5 mit
aufzusetzender Kassette für
die Aufwickelrolle,
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8 eine
Darstellung entsprechend 1 mit
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform,
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9 eine
Darstellung einer Vorratsrolle in einer Folienverpackung,
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10a eine
schematische Darstellung des inneren Aufbaus des Handtuchspenders
in einer Ansicht von vorn bei abgenommenem Gehäuse, zur Darstellung der gefederten
Schwinge und ihrer Bewegung, im Zustand vor der Benutzung,
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10b eine
Darstellung entsprechend 10a im
Zustand unmittelbar nach der Benutzung des Handtuchspenders,
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11 eine
schematische Darstellung eines Ausschnitts der Handtuchbahn, z.
B. einer Textilbahn.
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In allen Zeichnungen haben gleiche
Bezugszeichen die gleiche Bedeutung und werden daher gegebenenfalls
nur einmal erläutert.
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Der erfindungsgemäße Handtuchspender weist ein
oberes Gehäuseteil 1,
ein unteres Gehäuseteil 2 und
ein hinteres Gehäuseteil 3 auf
(1). Im oberen Gehäuseteil 1 ist
die Vorratsrolle 4, im unteren Gehäuseteil 2 die Aufwickelwelle 5 und
im hinteren Gehäuseteil 3 ein
Motor 6a mit Getriebe oder ein anderer Antrieb für die Bremse 7 angeordnet, welche
nach links und rechts bewegbar ist, wie durch die Pfeile in 4 angedeutet wird (2 bis 4). Der Antrieb für die Aufwickelwelle 5,
nämlich
ein Motor 8 mit Getriebe sowie weitere elektrische und
elektronische Einheiten sind ebenfalls im hinteren Gehäuseteil 3 untergebracht.
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Der aus dem oberen Gehäuseteil 1 austretende
und in den unteren Gehäuseteil 2 eintretende zum
Benutzen bereitgehaltene Bahnabschnitt 9 bewegt sich zwischen
einer Kante 11a im oberen Bereich und einer Transport-
und Messrolle 11 sowie einem Bremsanker 10 im
unteren Bereich. Die Messrolle 11 dient zur Längenmessung,
d. h. zur Messung der abgespulten Bahnlänge.
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Die Länge des Bahnabschnitts 9 und
damit der Abstand zwischen der Messrolle 11 und der Kante 11a liegt
typischerweise bei etwa 30 bis 40 cm.
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Dargestellt sind ferner die Handtuchbahn 40 (insbesondere
Textilbahn), eine drehgefederte Schwinge 6 mit Bremsanker 7 und
Ablaufwelle 7a, eine zylinderschalenförmige Lagerung 6b für die Vorratsrolle
und eine Sprüheinrichtung 20.
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In den 6 und 7 ist auch der Behälter 30, die
so genannte Kassette dargestellt. 6 zeigt
die Situation vor dem Bestücken
des Handtuchspenders mit einer neuen Vorratsrolle 4. Der
betriebsfertige Handtuchspender ist in 7 dargestellt. Wahlweise kann der Behälter 30 nach
dem Bestücken
des Handtuchspenders mit einer neuen Vorratsrolle entfernt werden,
wie es in 6 gezeigt
ist.
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Ebenfalls dargestellt wird, dass
die Kassette 30 von oben nach unten gewechselt werden kann. Das
heißt,
wenn die sich die saubere Vorratsrolle 4 im Handtuchspender
befindet, kann die Kassette nach unten gewechselt werden und dient
dann als Kassette zur Aufnahme der gebrauchten Handtuchbahn (Textilbahn).
In diesem Zusammenhang kann man auch von zwei getrennten Seiten
(Bereichen) im Handtuchspender sprechen, nämlich von der oben liegenden
reinen Seite und der unten liegenden unreinen Seite.
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8 zeigt
eine weitere Variante des Handtuchspenders, wobei die Rückseite
des Bereiches mit dem für
die Benutzung bereitgehaltenen Bahnabschnitt 9 von einem
gebogenen Blech 12 abgedeckt wird, das eine besonders leichte
Reinigung in diesem Bereich ermöglicht.
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9 zeigt
eine Vorratsrolle 4 in einer Folienverpackung 21,
wodurch ein hygienischer Transport zum Einsatzort, nämlich zum
Handtuchspender gegeben ist.
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Die 10a und 10b zeigen die Funktion der drehgefederten
Schwinge 6 mit Rücklaufbremse 7 vor
und unmittelbar nach der Benutzung. Die Schwinge 6 gewährleistet,
dass die Handtuchbahn (Textilbahn) während der Benutzung immer unter
einer leichten Spannung gehalten wird.
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11 zeigt
einen Ausschnitt einer Handtuchbahn 40 mit dem Hinweis
auf den benutzbaren Bereich 41 und den Zwischenbereichen 42.
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- 1
- oberes
Gehäuseteil
- 2
- unteres
Gehäuseteil
- 3
- hinteres
Gehäuseteil
- 4
- Vorratsrolle
ohne Achse/Kern
- 5
- gabelförmige Aufwickelwelle
- 6
- Schwinge
- 6a
- Motor
für Bremse
(an der Schwinge 6)
- 6b
- Lagerung
für Vorratsrolle
- 7
- Bremse,
Bremsanker (an der Schwinge)
- 7a
- Ablaufwelle
(an der Schwinge)
- 8
- Motor
für Aufwickelwelle
- 9
- der
zum Benutzen bereitgehaltene Bahnabschnitt
- 10
- Bremsanker
- 11
- Laufrolle
- 11a
- Kante
- 12
- Blech,
gebogen
- 20
- Sprüheinrichtung
- 21
- Folienverpackung,
Folie
- 30
- Behälter, Kassette
- 40
- Handtuchbahn,
Textilbahn
- 41
- benutzbarer
Bahnabschnitt
- 42
- Zwischenbereich