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Die vorliegende Erfindung betrifft Sicherheitstüren, insbesondere zum Verschluss von Panikräumen, Sicherheitszentralen, Kommandozentralen, Tresorräumen, Feuerschutzräumen oder sonstiger sicherheitsrelevanter Räumlichkeiten. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung Sicherheitstüren mit einbruchshemmender, angriffshemmender und beschusshemmender Ausrüstung.
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Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine Schiebetür mit einer eine Durchtrittsöffnung bildenden Zarge zum Einbau in eine Wand und mit einem Türblatt, das in einer Türebene zum Öffnen und Verschließen der Durchtrittsöffnung verschiebbar ist, wobei die Schiebetür eine vorrangig gegen unberechtigtes Eindringen geschützte Angriffsseite aufweist.
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Bisher sind im Stand der Technik beispielsweise aus der
DE 298 08 198 U1 Sicherheitstüren mit einseitig angeschlagenen Türblättern bekannt, die eine Mechanik beinhalten, mittels derer Bolzen zum Verriegeln seitlich aus den Türkanten in eine umgebende Zarge ausfahrbar sind. Gerade bei schweren und großen Türblättern können jedoch statische Probleme durch die Aufnahme von Kräften in seitlich angeschlagene Türbänder resultieren.
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Ein Einsatz von Schiebetüren ist hingegen vorteilhaft, wenn Räume nur gelegentlich verschlossen werden sollen, ohne dass das Türblatt im geöffneten Zustand der Tür in den Raum ragt. Ferner bieten Schiebetüren insbesondere dann Vorteile, wenn verhältnismäßig große Öffnungen verschlossen werden sollen und mit zunehmender Ausladung des Türblatts die Gewichtskraft über einen entsprechenden Hebel bei seitlichem Anschlag auf die Bänder wirken würde. Auch kann eine Schiebetür aufgrund der lateralen anstatt einer Rotationsbewegung des Türblatts einfacher und schneller automatisch geöffnet und geschlossen werden.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, eine Schiebetür anzugeben, mit der ein wirksamer Schutz von Sicherheitsbereichen ermöglicht werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch eine Schiebetür gemäß einem der Ansprüche 1, 17, 23, 26 und 31 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schiebetür mit einer eine Durchtrittsöffnung bildenden Zarge zum Einsatz in einen Wanddurchbruch. Die Zarge kann als geschlossener oder offener Rahmen ausgebildet sein, wobei dieser Rahmen in einer Ebene liegen kann, die parallel zu der Türebene liegt oder dieser entspricht.
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Die Türebene ist vorzugsweise diejenige Ebene, in der ein Türblatt der Schiebetür in Schließstellung angeordnet ist. Das Türblatt ist vorzugsweise in der Türebene verschiebbar.
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Ferner kann die Zarge eine Durchtrittsöffnung definieren, die dadurch charakterisiert ist, dass die in einen Wanddurchbruch eingesetzte Zarge eine Wandöffnung in Form der Durchtrittsöffnung begrenzt. Hierbei ist der Begriff ”Durchtrittsöffnung” so zu verstehen, dass zwar regelmäßig ein Durchtritt einer Person ermöglicht werden soll, je nach Anwendungsbereich die Durchtrittsöffnung jedoch auch kleiner oder wesentlich größer ausgebildet sein kann, um den Durchtritt kleinerer oder größerer Objekte, beispielweise von Kraftfahrzeugen o. dgl., zu ermöglichen.
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Das Türblatt kann zumindest im Wesentlichen plattenförmig oder flächig ausgebildet sein. Das Türblatt ist dazu vorgesehen, die durch die Zarge gebildete Durchtrittsöffnung bei Bedarf zu öffnen und zu verschließen. Vorzugsweise ist das Türblatt in eine horizontale Richtung bzw. seitlich beweglich gelagert, um in die Durchtrittsöffnung hinein oder aus dieser heraus bewegt werden zu können. Alternativ oder zusätzlich ist es jedoch auch möglich, dass das Türblatt vertikal beweglich ist, insbesondere nach oben gefahren oder in den Boden abgesenkt werden kann.
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Die Schiebetür kann eine vorrangig gegen unberechtigtes Eindringen geschützte Seite aufweisen, die im Folgenden Angriffsseite genannt wird. Die Angriffsseite befindet sich auf einer Seite der Türebene und kann durch Schließen der Durchtrittsöffnung mittels des Türblatts von einer der Angriffsseite abgewandten Seite der Türebene, im Folgenden auch Schutzseite genannt, räumlich getrennt werden. Es ist bevorzugt, dass Funktionswesentliche Elemente der Schiebetür, insbesondere ein Türantrieb, ein Lager, Führungen und/oder Verriegelungseinrichtungen für das Türblatt auf der Schutzseite angeordnet und/oder lediglich von der Schutzseite aus zugänglich sind. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass von der Angriffsseite aus keine unberechtigter Zutritt durch Manipulation der Schiebetür erreicht werden kann.
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Im Folgenden wird die Schiebetür ohne gegenteiligen Hinweis in Bezug auf einen Einbauzustand in eine Wand beschrieben, auch wenn eine andere Einbaulage möglich und im Fokus der Erfindung ist. Dies ist lediglich der verständlicheren Beschreibung der Lage von Komponenten der Tür zueinander geschuldet, ohne dass der Schutzbereich auf eine bestimmte Einbaulage beschränkt wäre. Für den Begriff ”Einbaulage” wird also insbesondere Bezug genommen auf einen Einbau der Schiebetür in eine zumindest im Wesentlichen vertikal verlaufende Wand derart, dass eine Türschwelle der Schiebetür auf Bodenniveau liegt. In Einbaulage wird also ein zumindest im Wesentlichen horizontaler Durchtritt durch die geöffnete Schiebetür ermöglicht. Es ist jedoch auch möglich, dass die Schiebetür in sonstigen Lagen und insbesondere auch für einen vertikalen Durchtritt eingesetzt werden kann. Die Lehre der vorliegenden Erfindung ist daher auch bei Bezugnahme auf die Einbaulage in sonstigen Lagen unmittelbar anwendbar.
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Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass die Schiebetür mindestens eine Verriegelungseinrichtung aufweist, so dass das Türblatt an in seiner Flächenerstreckung gegenüberliegenden Seiten und/oder an seinem unteren Rand formschlüssig verriegelbar ist.
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Die Verriegelungseinrichtungen ermöglichen vorzugsweise ein Arretieren des Türblatts in der Schließstellung, also der Stellung des Türblatts, bei der das Türblatt die Durchtrittsöffnung vorzugsweise vollständig verschließt. Hierzu können Ausnehmungen oder Durchbrüche des Türblatts vorgesehen sein, in die Verriegelungselemente wie Schließbolzen fluchten können, um das Türblatt gegen Verschieben formschlüssig zu verriegeln. Alternativ oder zusätzlich kann es aber auch vorgesehen sein, dass Bolzen, Haken o. dgl. an dem Türblatt angebracht sind.
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Die vorgeschlagene Lösung hat Vorteile einerseits dadurch, dass eine gleichmäßige Verteilung der mechanischen Spannung ermöglicht wird, wenn das Türblatt mit Kräften beaufschlagt wird. Ferner wird vermieden, dass das Türblatt durch Montage einer Vorrichtung zur Verriegelung an dem Türblatt oder durch Vorsehen einer solchen in dem Türblatt eine mechanischen Schwächung folgt. Das vorgeschlagene Vorgehen ermöglicht daher ein mechanisch stabiles, homogenes Türblatt mit einem vorteilhaften Verhältnis zwischen Gewicht bzw. Stärke und mechanischer Stabilität sowie Schutzwirkung.
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Besonders vorteilhaft ist die Anordnung mehrerer Verriegelungseinrichtungen auf gegenüberliegenden Seiten des Türblatts, da hierdurch mögliche mechanische Belastungen über das gesamte Türblatt verteilt aufgenommen werden können, was die Stabilität und Sicherheit der Schiebetür bei gleichem Materialeinsatz für das Türblatt verbessert.
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Weiter als vorteilhaft hat sich herausgestellt, jeweils mehrere Verriegelungseinrichtungen im Bereich der im Einbauzustand oberen und unteren Kante des Türblatts vorzusehen, da hierdurch zusätzlich Rotationsbeanspruchungen des Türblatts, also Drehbewegungen mit einer Achse quer zur Durchtritts- bzw. Türebene, gleichmäßig aufgenommen werden können.
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Den Verriegelungseinrichtungen können Manipulationsschutzeinrichtungen zugeordnet sein, insbesondere Kappen und/oder Hülsen, welche die Verriegelungseinrichtungen, insbesondere die Ausnehmungen oder Durchbrüche des Türblatts bzw. die diesen zugeordneten Verriegelungselemente, abdecken. Beispielsweise können die Manipulationsschutzeinrichtungen an dem Türblatt angebracht, einteilig mit dem Türblatt gebildet oder in Schließstellung des Türblatts unmittelbar benachbart zu den Verriegelungseinrichtungen angeordnet sein. Hierdurch kann einer unbefugten Aufhebung der Arretierung des Türblatts, insbesondere von der Angriffsseite ausgehend, beispielsweise durch Bohren oder Sägen, wirksam vorgebeugt werden.
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Gemäß einem weiteren, auch unabhängig realisierbaren Aspekt der vorliegenden Erfindung kann als weitere Maßnahme für einen effektiven Manipulationsschutz vorgesehen sein, dass die Verriegelungseinrichtungen außerhalb der durch die Zarge gebildeten Durchtrittsöffnung angeordnet sind, insbesondere also unter dem Bodenniveau für den Durchtritt durch die Durchtrittsöffnung und/oder oberhalb eines Sturzblechs, Laibungsblechs oder sonstigen Abschnitts der Zarge, der die Durchtrittsöffnung im Einbauzustand nach oben hin begrenzt.
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Zur Verriegelung des Türblatts in der Schließstellung ist vorzugsweise die Herstellung eines Formschlusses des Türblatts mit Verriegelungselementen vorgesehen. Hierdurch kann eine Arretierung des Türblatts in der Schließstellung ermöglicht werden. Besonders bevorzugt ist die Verwendung von Schließbolzen, die quer zur Türebene beweglich sind und durch Fluchten in Ausnehmungen des Türblatts einen Formschluss mit diesem ermöglichen, was eine seitliche bzw. Öffnungsbewegung des Türblatts verhindern kann. Die Verriegelungseinrichtung kann derart ausgebildet sein, dass die Verriegelungselemente durch einen bevorzugt elektrischen, insbesondere elektromagnetischen Antrieb beweglich sind. Ferner ist bevorzugt, dass eine insbesondere mechanische Vorspannung vorgesehen ist, die eine selbsttätige Arretierung des Türblatts ermöglicht, und zwar insbesondere auch bei Ausfall der Stromversorgung. Es kann vorgesehen sein, dass ein Antrieb der Verriegelungselemente durch Federkraft, pneumatisch, hydraulisch o. dgl. auch unabhängig von einem elektrischen Antrieb erfolgen kann.
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Ein zweiter Aspekt der vorliegenden Erfindung, der auch unabhängig realisiert werden kann, betrifft den Schutz von Betriebseinrichtungen der Schiebetür. Hierzu kann die vorschlagsgemäße Schiebetür einen Türantrieb zur Bewegung des Türblatts und ein Schild zum Schutz des Türantriebs vor Manipulation von einer Angriffsseite der Schiebetür aufweisen.
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Die Zarge kann ein mit seiner Haupterstreckungsrichtung zumindest im Wesentlichen parallel zu der Türebene und im Einbauzustand oberhalb der Durchtrittsöffnung angeordnetes Schild aufweisen, das mit einem äußeren Rahmen der Zarge und/oder mit einem insbesondere vormontierten Antrieb zum Verfahren des Türblatts eine bauliche Einheit bildet.
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Auf der Angriffsseite der Schiebetür kann die Schiebetür besonders robust gegen Eindringen, Manipulation und/oder Beschuss ausgelegt sein. Beispielsweise sind eine Laibung eines Wanddurchbruchs zum Einsatz der Schiebetür umgebende Laibungsbleche vorgesehen, die in der in der Laibung verankert und zudem fest mit einem der Angriffseite zugeordneten Rahmen verbunden sind.
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Die der Angriffsseite abgewandte Seite der Türebene wird im Folgenden auch Sicherungsseite, Schutzseite oder Sicherheitsseite genannt. Auf der Schutzseite sind bevorzugt Betriebseinrichtungen wie der Türantrieb, also der Antrieb des Türblatts angeordnet.
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Die Zarge kann einen der Angriffsseite zugewandten und einen Angriffsseite abgewandten Abschnitt aufweisen, zwischen denen die Türebene verläuft, in der das Türblatt angeordnet ist. Es ist also vorzugsweise vorgesehen, dass das Türblatt nicht vor der Zarge, sondern in der Zarge angeordnet und beweglich gelagert ist.
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Das vorschlagsgemäße Schild ist vorzugsweise im Bereich der Schutzseite der Wand angeordnet, aber noch einem der Angriffseite zugeordneten Rahmen zugeordnet bzw. fest hiermit zu einer Baueinheit verbunden. Hier ist das Schild vorzugsweise an der der Angriffsseite abgewandten oberen Kante des der Angriffsseite zugewandten Abschnitts der Zarge angeordnet, was einen unmittelbaren Antrieb des Türblatts mittels des Türantriebs ermöglicht, der auf der der Angriffsseite abgewandten Seite des Schilds angeordnet sein und/oder mit diesem eine feste Baueinheit bilden kann.
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Das Schild erstreckt sich also auf der Schutzseite der Schiebetür von dem im Einbauzustand den oberen Abschluss der den Durchgang bildenden äußeren Zargenabschnitts nach oben und wirkt hierdurch möglichen Manipulationsversuchen durch die Wand oberhalb der Zarge entgegen. Auf der der Angriffsseite abgewandten Seite des Schilds ist vorzugsweise der Türantrieb zum Verfahren des Türblatts angeordnet. Insbesondere dieser Antrieb kann durch das Schild gegen Manipulation von der Angriffsseite aus geschützt werden. Dies ist wichtig, um einen bestmöglichen Schutz gegen unbefugtes Eindringen von der Angriffsseite in den Schutzbereich zu verhindern.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung, der auch unabhängig realisiert werden kann, ist vorgesehen, dass die Schiebetür eine elektrische Verriegelungseinrichtung zum verriegeln des Türblatts gegen unbeabsichtigtes Verschieben aufweist und dass die Schiebetür dazu ausgebildet ist, die Verriegelungseinrichtung automatisch stromlos zu schalten und/oder vom Stromnetz zu trennen, wenn das Türblatt verriegelt worden ist.
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Das Türblatt kann mittels mindestens eines Verriegelungselements gegen unbeabsichtigtes Verfahren gesichert werden, woraufhin eine Abschalteinrichtung die Verriegelungseinrichtung automatisch stromlos schaltet und/oder vom Stromnetz trennt, beispielsweise durch ein Relais o. dgl. Hierdurch kann einer Manipulation der Schiebetür über die Stromversorgung der Schiebetür entgegengewirkt werden. Es kann jedoch vorgesehen sein, dass eine autarke Stromversorgung wie eine unterbrechungsfreie Stromversorgung oder ein sonstiger Energiespeicher vorgesehen ist, über den von der Schutzseite oder von der Ferne aus einer Sicherheitszentrale eine Entriegelung des Türblatts ermöglicht wird.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung, der auch unabhängig realisiert werden kann, betrifft eine Überwachungseinrichtung der Schiebetür, die ein Schließen der Tür verhindern kann, bevorzugt wenn sich ein Objekt in der Türebene befindet. Schlißen der Tür bedeutet insbesondere ein Verschieben des Türblatts derart, dass das Türblatt die durch die Zarge gebildete Durchtrittsöffnung verschließt. Die Überwachungseinrichtung kann sich in der Türebene befindliche oder sich in Richtung der Türebene bewegende Objekte erkennen und ein Schließen der Tür verhindern. Insbesondere wird ein bereits laufender Schließvorgang unterbrochen oder ein Schließbefehl ausgesetzt, bis die Türebene frei ist.
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Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Überwachungseinrichtung bei Erkennung bestimmter vorbekannter Objekte, Strukturen, Materialien, physikalischen Eigenschaften wie der Raumteperatur oder Temperaturdifferenzen und/oder Bewegungen vollautomatisch das Schließen der Schiebetür initiiert.
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Der Türantrieb kann so ausgelegt sein, dass im Zweifel ein die Durchtrittsöffnung blockierendes Objekt durch die Schließbewegung des Türblatts durchtrennt wird. Um ein unbeabsichtigtes Durchtrennen von in der Türebene befindlichen Objekten zu vermeiden, ist die Überwachungseinrichtung vorgesehen, die insbesondere zur Radarüberwachung der Durchtrittsöffnung ausgebildet ist. In einem Grundmodus ist die Überwachungseinrichtung dazu ausgebildet, den Schließvorgang bei Blockade zu unterbrechen, um Schaden durch die sich schließende Tür zu vermeiden. Die Überwachung der Durchtrittsöffnung der Schiebetür kann jedoch auch dazu verwendet werden, insbesondere bei Erkennung von Gefahren, ein automatisches Schließen der Tür zu ermöglichen. Hierbei kann eine unterbrechungsfreie Stromversorgung vorgesehen sein, um ein automatisches Schließen des Türblatts auch bei Trennung vom Stromnetz zu ermöglichen.
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Es kann ferner vorgesehen sein, dass auf der Schutzseite der Schiebetür eine Einrichtung vorgesehen ist, um einen Panikmodus zu aktivieren, bei dem Schutzmechanismen überbrückt und das Türblatt unabhängig von möglichen Blockaden in die Schließstellung gebracht wird. Hierzu kann ein Panikschalter zur Aktivierung des Panikmodus vorgesehen sein, der aufgrund der möglichen Folgen der Aktivierung des Panikmodus vorzugsweise gegen versehentliche Betätigung geschützt ist, beispielsweise indem er in einer Raumhöhe von mindestens 1,80 m, vorzugsweise mindestens 2 m, insbesondere mindestens 2,20 m, angeordnet und/oder durch eine zusätzliche Entriegelungsmaßnahme, wie eine Abdeckklappe, Abdeckscheibe o. dgl. gegen versehentliche Betätigung geschützt ist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung, der auch unabhängig realisiert werden kann, weist das Türblatt sowohl Glas als auch Stahl auf, insbesondere wobei Stahl- und Glasschichten ein Laminat oder sonstigen Schichtaufbau bilden, was eine besonders effektive Schutzwirkung auch bei geringerem Materialeinsatz erlaubt.
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Weitere Aspekte, Vorteile und Eigenschaften der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus der folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigt:
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1 eine schematische, perspektivische Ansicht der Angriffsseite einer in eine Wand eingebauten vorschlagsgemäßen Schiebetür;
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2 eine frontale Ansicht der Angriffsseite der vorschlagsgemäßen Schiebetür im nicht eingebauten Zustand;
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3 eine frontale Ansicht der Schutzseite der vorschlaggemäßen Schiebetür im nicht eingebauten Zustand;
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4 einen Schnitt der vorschlagsgemäßen Schiebetür gemäß der Schnittlinie IV-IV aus 2 und 3; und
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5 einen Schnitt der vorschlagsgemäßen Schiebetür gemäß der Schnittlinie V-V aus 2 und 3.
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1 zeigt eine Angriffsseite A einer vorschlagsgemäßen Schiebetür 1 in perspektivischer Darstellung. Eine Durchtrittsöffnung 2 wird durch eine in eine Wand 4 eingebaute Zarge 3 begrenzt. Die vorschlagsgemäße Schiebetür 1 weist ein Türblatt 5 auf, das in einer bevorzugt durch die Flächenerstreckung des Türblatts 5 aufgespannten Türebene, angedeutet durch die Pfeile 6a, insbesondere horizontal bzw. seitlich bevorzugt in der Türebene verschiebbar ist, wie durch den Pfeil 6b angedeutet. Die dargestellte vorschlagsgemäße Schiebetür 1 ist auf der in 1 im Vordergrund befindliche Angriffseite A vorrangig gegen unberechtigtes Eindringen geschützt.
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Die Zarge 3 kann einen der Angriffsseite A zugewandten äußeren Abschnitt 7 und einen der Angriffseite A abgewandten inneren Abschnitt 8 aufweisen, wobei die Abschnitte 7, 8 vorzugsweise durch die Türebene voneinander separiert sind. Es kann also vorgesehen sein, dass das Türblatt 5 den äußeren Abschnitt 7 vom inneren Abschnitt 8 der Zarge 3 trennt, zumindest wenn das Türblatt 5 in seiner Schließposition die Durchtrittsöffnung 2 vollständig verschließt. Der äußere Abschnitt 7 ist daher der Angriffsseite A, der innere Abschnitt 8 einer der Angriffsseite A abgewandten Schutzseite S der vorschlagsgemäßen Schiebetür 1 zuzuordnen, was später mit Bezug auf 4 und 5 noch näher erläutert wird.
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Das Türblatt 5 ist vorzugsweise derart dimensioniert, dass es im Schließzustand der Schiebetür 1 über die Durchtrittsöffnung 2 hinaus in die Zarge 3 hineinragt, insbesondere zu allen Seiten. Hierzu kann zwischen dem äußeren Abschnitt 7 und dem inneren Abschnitt 8 ein vorzugsweise umlaufender Spalt 9 vorgesehen sein, in dem das Türblatt 5 bewegt werden kann.
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2 zeigt eine schematische frontale Ansicht der Angriffsseite A der vorschlagsgemäßen Schiebetür 1 im nicht eingebauten, geschlossenen Zustand, das Türblatt 5 erstreckt sich also über die gesamte Durchtrittsöffnung 2. Der äußere Abschnitt 7 kann Laibungsbleche 10 aufweisen, die im in die Wand 4 eingebauten Zustand, wie in 1 zu sehen, die Laibung eines Durchbruchs durch die Wand 4 schützen und die Schiebetür 1 an der Wand 4 befestigen können. Zur Befestigung der Laibungsbleche 10 können Wandanker 11 vorgesehen sein, die im Einbauzustand quer zu den Laibungsblechen 10 in die Wand 4 ragen und die Schiebetür 1 hierdurch in der Wand 4 verankern.
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Als weitere Maßnahme zur Verankerung der Schiebetür 1 in der Wand 4 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel Laschen 12 vorgesehen, die Durchbrüche 13 aufweisen können, um eine Fixierung der Laschen 12 an der Wand 4 zu ermöglichen, beispielsweise durch Schrauben, Wandanker o. dgl. Die Laschen 12 und/oder Laibungsbleche 10 können an einem äußeren Rahmen 14 angebracht sein und mit diesen eine Baugruppe bilden. Der äußere Rahmen 14 kann ein zumindest teilweise umlaufendes Voll- oder Hohlprofil mit bevorzugt rechteckigem Querschnitt sein oder aufweisen, beispielsweise aus Metall. Der äußere Rahmen grenzt vorzugsweise an den Spalten 9 an und bildet somit Teil des äußeren Abschnitts 7 der Zarge 3, ist also der Angriffsseite A zugeordnet, auch wenn er auf der Schutzseite S angeordnet sein kann.
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3 zeigt eine frontale Ansicht der Schutzseite S der vorschlagsgemäßen Schiebetür 1 im ebenfalls nicht in die Wand 4 eingebauten, geschlossenen Zustand. Gestrichelt dargestellte Elemente können, müssen jedoch nicht durch weitere Komponenten wie Wandverkleidungen o. dgl. abgedeckt sein. Ein innerer Rahmen 15 grenzt schutzseitig an den Spalt 9 an und kann Verriegelungseinrichtungen 16 zum formschlüssigen Verriegeln des Türblatts 5 in der Schließstellung aufweisen. Der innere Rahmen 15 kann ebenfalls ein zumindest teilweise umlaufendes Voll- oder Hohlprofil mit bevorzugt rechteckigem Querschnitt aufweisen, beispielsweise aus Metall. Vorteilhaft ist eine Anordnung mindestens einer Verriegelungseinrichtung 16 an dem unteren Rand des Türblatts 5 und/oder an in der Flächenerstreckung des Türblatts 5 gegenüberliegenden Seiten des Türblatts 5. Im abgebildeten Ausführungsbeispiel ist eine Mehrzahl von Verriegelungsseinrichtungen 16, vorzugsweise jeweils drei oder mehr, sowohl an einem oberen als auch an einem unteren Rand des Türblatts 5 vorgesehen. Hierdurch kann eine besonders effektive Arretierung des Türblatts 5 auch gegen Rotationsbelastungen erreicht werden.
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Die Verriegelungseinrichtungen 16 sind außerhalb des durch die Durchtrittsöffnung 2 begrenzten Bereichs des Türblatts 5 vorgesehen, wodurch einer Manipulation an der Verriegelung vorgebeugt werden kann. Im Darstellungsbeispiel weisen die Verriegelungseinrichtungen 16 Ausnehmungen, insbesondere Durchbrechungen, des Türblatts 5 auf. Dies ermöglicht eine formschlüssige Arretierung des Türblatts 5 durch Bolzen oder dergleichen.
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4 zeigt einen Schnitt durch die vorschlagsgemäße Schiebetür 1 gemäß der Schnittlinie IV-IV aus 2 und 3. Die Verriegelungseinrichtungen 16 können Verriegelungselemente 17 zur Bildung eines Formschlusses mit dem Türblatt 5 aufweisen, um eine Verriegelung zu bewirken.
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Die Ausnehmung bzw. der Durchbruch der Verriegelungseinrichtung 16 ist vorzugsweise in Richtung der Schutzseite S geöffnet, um eine Aufnahme des Verriegelungselements 17 zu ermöglichen. Das Verriegelungselement 17 weist vorzugsweise einen Sicherungsbolzen auf oder ist als solcher ausgebildet. Mit dem Verriegelungselement 17 kann das Türblatt 5 formschlüssig verriegelt werden, insbesondere indem das Verriegelungselement 17 quer zur Flächenerstreckung des Türblatts 5 in dieses hinein oder durch dieses hindurch fluchtet, so dass ein Formschluss resultiert. Hierdurch kann eine auf das Türblatt 5 ausgeübte Kraft quer zur Türebene durch das Verriegelungselement 17 aufgenommen und abgeführt werden kann. Zum Abführen dieser Kraft ist besonders bevorzugt, dass das Verriegelungselement 17 in einer Führung 19 geführt ist und die Führung 19 mit der Zarge 3 fest verbunden ist bzw. einen Teil der Zarge 3 bildet. Quer zur Türebene wirkende Kräfte können dann durch die angrenzenden Zargenteile aufgenommen und wirksam abgeleitet werden.
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Zumindest eine Verriegelungseinrichtung 16 kann eine Manipulationsschutzeinrichtung 18 aufweisen. Die Manipulationsschutzeinrichtung 18 ist vorzugsweise dazu ausgebildet, die Ausnehmung bzw. den Durchbruch des Türblatts 5 bzw.
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der Verschlusseinrichtung angriffsseitig abzudecken oder zu verschließen. Die Manipulationsschutzeinrichtung 18 kann Teil des Türblatts 5 sein, mit diesem gebildet sein, an dieses angebracht sein oder neben diesem derart angeordnet sein, dass zumindest im geschlossenen Zustand der Schiebetür 1 ein Verschluss oder eine Abdeckung der Ausnehmung oder des Durchbruchs zur Verriegelung des Türblatts 5 in seiner Schließposition sichergestellt werden kann.
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Die Manipulationsschutzeinrichtung 18 kann als Bohr- und/oder Sägeschutz, insbesondere als Bohrschutzhülse oder Bohrschutzkappe ausgebildet sein. Die Manipulationsschutzeinrichtung 18 kann, vorzugsweise an einer oberen Kante des Türblatts 5, mit dem Türblatt 5 verbunden oder einteilig mit diesem gebildet sein. Ferner ist es möglich, dass die Manipulationsschutzeinrichtung 18, vorzugsweise an einer unteren Kante des Türblatts 5, getrennt von dem Türblatt 5 und unmittelbar benachbart zu einer Flachseite des Türblatts 5 vorgesehen ist. Hierdurch wird eine Manipulation der Verriegelung des Türblatts 5 aus Richtung der Angriffsseite A wesentlich erschwert.
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Vorteilhaft ist es, wenn auf der einem Antrieb 22 für das Türblatt 5 zugewandten Seite des Türblatts 5 Manipulationsschutzeinrichtungen 18 Teil des Türblatts 5 bilden, wohingegen an einer dem Antrieb abgewandten Seite des Türblatts 5 Manipulationsschutzeinrichtungen 18 getrennt von dem Türblatt 5 vorgesehen sind. Dies erleichtert die Führung des Türblatts. Für einen guten Schutz ist die Manipulationsschutzeinrichtung 18 bezüglich der Türebene angriffsseitig angeordnet.
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Die Verriegelungseinrichtung 16 ist vorzugsweise selbsttätig schließend ausgebildet. Hierzu kann eine mechanische oder sonstige Vorspannung, beispielsweise durch eine Feder 20, auf das Verriegelungselement 17 wirken und dieses in Verriegelungsrichtung 17 vorspannen.
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Das Verriegelungselement 17 ist vorgesehen, zum verriegeln in das Türblatt hinein und zum entriegeln aus dem Türblatt herausgefahren zu werden. Es sind jedoch auch andere Formen der Verriegelung möglich, insbesondere solche, bei der Teile des Türblatts 5 umgriffen werden oder bei der Teile des Türblatts 5 in ein Gegenstück eingreift. Das Türblatt 5 kann vorzugsweise dadurch entriegelt werden, dass das oder die Verriegelungselemente 17 aus den Ausnehmungen oder Durchbrüchen des Türblatts 5 entfernt, insbesondere herausgezogen werden. In Öffnungsstellung der Schiebetür 1 können alle Verriegelungselemente 17 entgegen der Vorspannung derart gehalten werden, dass diese nicht in das Türblatt 5 eingreifen und/oder die Türebene nicht durchgreifen. Hier ist es bevorzugt, dass das Verriegelungselement 17 elektrisch, insbesondere elektromagnetisch, bewegbar ist. Im Darstellungsbeispiel ist ein Aktuator 21 vorgesehen, der einen Elektromagneten aufweisen kann, um das Verriegelungselement 17 in eine Entriegelungsstellung zu bewegen, die dadurch gekennzeichnet sein kann, dass das Verriegelungselement nicht im Eingriff mit dem Türblatt 5 steht. Eine Verriegelung des Türblatts 5 kann alternativ oder zusätzlich auch über unmittelbar an dem Türblatt 5 angebrachte Mittel zur Bewegung des Verriegelungselements 17 erfolgen.
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Wie im Darstellungsbeispiel aus 4 gezeigt, sind das Verriegelungselement 17 und der Manipulationsschutz 18 zumindest im entriegelten Zustand auf unterschiedlichen Seiten der Türebene angeordnet, insbesondere wobei der Manipulationsschutz 18 der Angriffsseite A und das Verriegelungselement 17 der Schutzseite S zugewandt ist. Ferner ist es bevorzugt, dass die Manipulationsschutzeinrichtung 18 und das Verriegelungselement 17 zumindest in Schließstellung der Schiebetür 1 auf einer zumindest im Wesentlichen senkrecht zu der Türebenen verlaufenden Graden angeordnet sind bzw. sich bezüglich der Türebene gegenüberliegen. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass das für die Verriegelung primär verantwortliche Verriegelungselement 17 wirksam durch die Manipulationsschutzeinrichtung 18 vor Manipulationen seitens der Angriffsseite A geschützt ist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung, der auch unabhängig realisiert werden kann, weist die Schiebetür 1 einen Türantrieb 22 auf, der mittels eines Schilds 23 vor Manipulationen von der Angriffsseite A der Schiebetür 1 geschützt ist. Das Schild 23 ist vorzugsweise zumindest im Wesentlichen parallel zu der Türebene und/oder oberhalb der Durchtrittsöffnung 2 angeordnet. Der Türantrieb 22 kann auf der der Angriffsseite A abgewandten Seite des Schilds 23 angeordnet und vorzugsweise mit dem Schild 23 verbunden sein. Das Schild 23 ist vorzugsweise auf der Schutzseite S bezüglich der Wand 4 angeordnet, insbesondere an dieser angebracht. Ferner ist das Schild 23 vorzugsweise mit dem äußeren Abschnitt 7 der Zarge 3 verbunden und bildet mit diesem eine bauliche Einheit. Das Schild 23 kann mindestens die Breite der Druchtrittsöffnung 2 und/oder mindestens die Höhe des Türantriebs 22 bzw. dessen Antreibsgehäuses 24 aufweisen
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Das Schild 23 ist bevorzugt mit dem äußeren Rahmen 14 fest verbunden und bildet mit diesem eine bauliche Einheit. Das Schild 23 ist also angriffsseitig des Türantriebs 22 und des Türblatts 5 im Bereich des Schilds 23 angeordnet, kann also dem äußeren Abschnitt 7 der Zarge 3 zugeordnet werden, insbesondere integralen Teil hiervon bilden. Hierdurch kann ein Zugriff auf das Türblatt 5 außerhalb der Durchtrittsöffnung 2 wirksam verhindert werden.
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Das Schild 23 kann an der der Angriffsseite A abgewandten Seite des äußeren Rahmens 14 angeordnet sein, also Teil des schutzseitigen Abschlusses des äußeren Abschnitts 7 der Zarge 3 bilden. Ferner kann das Schild 23 mit dem äußeren Rahmen 14 und dem Türantrieb 22 eine bauliche Einheit bilden. Eine bauliche Einheit ist vorzugsweise werkseitig vormontiert und zumindest im Wesentlichen einstückig oder zumindest derart montiert, dass eine Demontage nur unter besonderem Aufwand möglich ist, beispielsweise dadurch, dass die Komponenten einer baulichen Einheit durch Verschweißen oder Verkleben miteinander verbunden sind. Hierdurch ist ein besonders stabiler und widerstandsfähiger Aufbau der für die Angriffsseite A relevanten Komponenten möglich.
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Das Türblatt 5, der innere Abschnitt 8 der Zarge 3 und weitere Komponenten der vorschlagsgemäßen Schiebetür 1 können dann an der baulichen Einheit des äußeren Abschnitts 7 nach deren Verankerung montiert werden. Es ist nicht zwingend notwendig, dass auch der Türantrieb 22 Teil der baulichen Einheit bildet. Stattdessen ist es auch möglich, dass nur ein Antriebsgehäuse 24 Teil der baulichen Einheit ist oder der Türantrieb 22 nachträglich montiert wird. Wesentlich ist jedoch, dass diejenigen Komponenten, die einen Zugriff auf funktionale Einheiten der Schiebetür 1 von der Angriffsseite A aus verhindern können, eine bauliche Einheit bilden, insbesondere also der äußere Rahmen 14, die mit diesem den äußeren Abschnitt 7 bildenden Laibungsbleche 10 sowie das Schild 23 und ggf. die Laschen 12 und/oder die Wandanker 11.
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Die Verriegelungseinrichtung 16 kann elektrisch betrieben werden. Gemäß einem weiteren auch unabhängig realisierbaren Aspekt der vorliegenden Erfindung kann die Schiebetür 1 dazu ausgebildet sein, die Verriegelungseinrichtung 16 automatisch stromlos zu schalten und/oder vom Stromnetz zu trennen, wenn das Türblatt 5 verriegelt worden ist. Hierdurch kann verhindert werden, dass die Verriegelungseinrichtung 16 über das Stromnetz manipuliert wird. Ferner ist bevorzugt, dass sich die Schiebetür 1 zumindest von innen oder per Fernwartung nach Verriegelung auch wieder entriegeln lässt. Hierzu kann eine unterbrechungsfreie Stromversorgung oder ein sonstiger Energiespeicher vorgesehen sein, der eine Entriegelung des Türblatts 5 ermöglicht, wenn die Verriegelungseinrichtung 16 vom Stromnetz getrennt und/oder stromlos geschaltet ist. Hierbei kann, dass eine Entriegelung des Türblatts 5 nach Stromlosschaltung und/oder Trennung vom Stromnetz nur von der der Angriffsseite A abgewandten Schutzseite S der Schiebetür 1 oder aus der Ferne initiiert werden kann. Alternativ oder zusätzlich ist eine manuelle Entriegelung und/oder Verriegelung von der Schutzseite S aus ermöglicht werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung, der auch unabhängig realisiert werden kann, kann die Schiebetür 1 eine Überwachungseinrichtung 25 aufweisen, die ein Schließen der Schiebetür 1 verhindert, wenn sich ein Objekt in der Durchtrittsöffnung 2 befindet. Alternativ oder zusätzlich kann die Überwachungseinrichtung 25 derart ausgebildet sein, dass diese bei Erkennung bestimmter vorbekannter Objekte, Strukturen, Materialien, Temperaturen, Stoffe und/oder Bewegungen vollautomatisch das Schließen der Schiebetür 1 initiiert. Es ist also einerseits bevorzugt, dass die Überwachungseinrichtung 25 ein Schließen der Schiebetür 1 verhindert bzw. den Schließvorgang stoppt, um eine Beschädigung von Objekten, insbesondere eine Verletzung von Personen durch die zufahrende Schiebetür 1, zu verhindern. Die Überwachungseinrichtung 25 kann jedoch auch dazu verwendet werden, einen schutzwürdigen Bereich bei Gefahr zu verschließen, insbesondere wenn sich eine bewaffnete Person nähert, gefährliche Objekte in Reichweite erkannt werden oder schädliche Materialien detektiert werden. Insbesondere kann ein automatisches Schließen der Schiebetür 1 initiiert werden, wenn Rauchgase oder andere Anzeichen für Feuer, Explosionen, Angriffe oder dergleichen identifiziert werden.
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Die Schiebetür 1 kann einen Panikmodus aufweisen, bei dessen Aktivierung eine Schließbewegung des Türblatts 5 unabhängig von der sich in der Durchtrittsöffnung 2 befindlichen oder sich in diese Richtung bewegenden Objekt erzwungen werden kann. Hierdurch kann verhindert werden, dass ein Angreifer in einen durch die Schiebetür 1 abzuschließenden Panikraum dadurch eindringt, dass dieser die Schiebetür 1 blockiert. Aufgrund der Gefahren, die mit einer Außerkraftsetzung der Überwachungseinrichtung 25 durch Aktivierung des Panikmodus einhergehen, sind vorzugsweise Vorsichtsmaßnahmen vorgesehen, die eine versehentliche Aktivierung des Panikmodus verhindern. Insbesondere kann zur Aktivierung des Panikmodus ein Panikschalter 26 auf der Schutzseite vorgesehen sein, vorzugsweise wobei der Panikschalter 26 in einer Raumhöhe von mindestens 1,80 m, vorzugsweise mindestens 2,00 m, insbesondere zumindest 2,20 m über dem Bodenniveau der Durchtrittsöffnung 2 angeordnet ist. Alternativ oder zusätzlich kann der Panikschalter 26 durch eine nicht dargestellte Sicherungsvorrichtung, wie einen Schlüsselschalter oder eine Abdeckklappe, gegen eine versehentliche Betätigung geschützt werden.
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Die Überwachungseinrichtung 25 kann einen Näherungssensor, einen Bewegungssensor, einen Wärmesensor, einen Schallsensor, eine Kamera, einen Gassensor, einen Temperatursensor und/oder eine Lichtschranke aufweisen, vorzugsweise zur Erkennung eines Objekts in der Durchtrittsöffnung zumindest im Bereich der Türebene und/oder zur Erkennung der Bewegung eines Objekts in Richtung der Türebene. Besonders bevorzugt ist jedoch, dass die Überwachungseinrichtung 25 einen Radarsensor aufweist oder als solcher ausgebildet ist. Der Radarsensor kann derart angeordnet und ausgebildet sein, dass Objekte in der Durchtrittsöffnung 2 und/oder eine Bewegung eines Objekts in Richtung der Durchtrittsöffnung 2 mittels des Radarsensors registrierbar ist. Von dieser Registrierung kann die Schließbewegung des Türblatts 5 automatisch steuerbar sein.
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Das Türblatt 5 kann im Spalt 9 durch Führungsmittel 27 wie Rollen geführt sein, insbesondere auf einer dem Türantrieb 22 abgewandten Seite des Türblatts 5 bzw. an einer unteren Kante des Türblatts 5. Der Türantrieb 22 kann als magnetischer und/oder Linearantrieb ausgebildet sein. Der Türantrieb 22 ist vorzugsweise seitlich der Zarge derart weitergeführt, dass das Türblatt 5 durch den Türantrieb 22 vollständig aus der Durchtrittsöffnung 2 fahrbar ist. Hierbei kann das Türblatt 5 in eine zumindest gegenüber der Angriffsseite A gesicherten Kassette 28 oder dergleichen eingefahren werden. Alternativ oder zusätzlich ist es jedoch auch möglich, dass das Türblatt 5 lediglich aus der Zarge 3 herausgefahren wird und vor der Wand 4 oder in einer dort angebrachten Verkleidung gelagert wird, während die Schiebetür 1 geöffnet ist.
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In vorteilhafter Weise muss das Türblatt 5 der vorschlagsgemäßen Schiebetür 1 keine beweglichen mechanischen Bestandteile aufweisen und kann daher auch mit einer geringen Materialstärke von weniger als 50 cm, vorzugsweise weniger als 30 cm, insbesondere weniger als 20 cm oder sogar 10 cm außerordentlich stabil sein.
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Hierbei ist in einem weiteren, auch unabhängig realisierbaren Aspekt der vorliegenden Erfindung das Türblatt mit Stahl und Glas aufgebaut. Vorzugsweise können Stahl und Glas jeweils in Richtung der Flächenerstreckung des Türblatts 5 zumindest in Wesentlichen durchgehende Schichten ausbilden. Hierbei kann insbesondere vorgesehen sein, dass zumindest im Bereich der Durchtrittsöffnung 2 in Schließstellung der Schiebetür 1 das Türblatt 5 homogene bzw. durchgehende Schichten aus Glas und Stahl aufweist. Die Schichten aus Glas und Stahl können ein Laminat bilden, das Türblatt 5 kann also ein Laminat mit Schichten aus Glas und Stahl aufweisen oder als ein solches ausgebildet sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schiebetür
- 2
- Durchtrittsöffnung
- 3
- Zarge
- 4
- Wand
- 5
- Türblatt
- 6a
- Pfeile (Türebene)
- 6b
- Pfeile (Verschiebungsrichtung)
- 7
- Äußerer Abschnitt
- 8
- Innerer Abschnitt
- 9
- Spalt
- 10
- Laibungsblech
- 11
- Wandanker
- 12
- Lasche
- 13
- Durchbruch
- 14
- Äußerer Rahmen
- 15
- Innerer Rahmen
- 16
- Verriegelungseinrichtung
- 17
- Verriegelungselement
- 18
- Manipulationsschutzeinrichtung
- 19
- Führung
- 20
- Feder
- 21
- Aktuator
- 22
- Türantrieb
- 23
- Schild
- 24
- Antriebsgehäuse
- 25
- Überwachungseinrichtung
- 26
- Panikschalter
- 27
- Führungsmittel
- 28
- Kassette
- A
- Angriffsseite
- S
- Schutzseite
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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