DE2016274A1 - - Google Patents
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Description
PATENTANWÄLTE
dr. W. Schalk · dipl.-ing. P. Wirth · dipl.-ing. G. Dannenberg
D R. V. SCHMIED-KOWARZIK · DR. P. WEI N HOLD · DR. D. G U DE L
SK/SK
6 FRANKFURT AM MAIN
Baxter Laboratories, Inc. Morton Grove, 111. 60 053
USA
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Abtrennung
von Leukocyten vom Gesamtblut und auf ein Verfahren zur Verlängerung der Lebensfähigkeit der abgetrennten Lymphocyten.
Die Fraktionierung von Blut und die Konservierung der abgetrennten Komponenten
für therapeutische und andere medizinische Zwecke ist, insbesondere seit den Zeiten von Cohn und seinen Mitarbeitern an der Harvard University
Medical School, üblich, Üs wurde gefunden, daß die Erythrocyten,
Leukocyten und Blutplättchen länger lebensfähig bleiben, wenn sie van Plasma und voneinander getrennt werden, und daß die isolierten Plasmaproteine
bei getrennter Behandlung sehr stabil sind*
Von allen Blutkomponenten sind die Leukocyten metabdisch am wirksamsten.
Die metabolische Wirksamkeit ist so groß, daß sie nor-malerweise nicht
mehr als weniger Stunden nach der Entfernung aus dem Körper überleben.
Weiterhin werden die Leukocyten durch übermäßiges mechanisches Trauma oder Handhabung im Laboratorium leicht beschädigt· Daher ist die Abtrennung und
Konservierung von Leukocyten seit Jahren ein schwieriges Problem.
009843/1958
Die meisten Verfahren zur Isolierung von Leukocyten von Ürythrocyten und
Blutplättchen bedienen sich der Unterschiede in der Dichte dieser zellularen oder gebildeten Blutelemente. Andere Verfahren verwenden die Reinigung
der Leukocyten durch Zerstörung der anderen gebildeteren Elemente.
Verschiedene neuerlich en-twickelte Verfahren verwenden die Prinzipien der
Sedimentierung und Zentrifußierung. In diesen neueren Verfahren haben sich
die üblichen Expandierungsmittel für das Plasmavolumen, wie Dextran und
Polyvinylpyrrolidon, als ausgezeichnete Sedimentierungsmittel erwiesen.
Nach der Isolierung der Leukocyten von den anderen gebildeten Blutelementen
müssen sie zur Aufrechterhaltung oder Verlängerung ihrer Lebensfähigkeit
behandelt werden, wenn sie gelagert und für medizinieche Forschung und
andere Zwecke verfügbar gemacht werden sollen. Zu diesem Zweck sind verschiedene Gewebekulturnährmedien vorgeschlagen worden. Andere Konservierungsmaßnahmen der abgetrennten Leukocyten verwenden ein gelatinehaltiges
Medium; dieses bildet beim Abkühlen ein Gel, das die einzelnen Zellen voneinander getrennt hält.
Die Entwicklung und Verwendung der obigen und verschiedener anderer Verfahren zur Abtrennung und Konservierung von Leukocyten wird weiter in
"Blood", Bd. 7, Seite 891-6 (1952) und Bd. 8, Seite 563-75 (1953) von Tullis beschrieben; diese Veröffentlichungen werden als Grundlage für den
Stand der Technik hiermit in die vorliegende Anmeldung aufgenommen.
Ein zweckmäßiges, einfaches Verfahren zur Abtrennung und Konservierung
von Leukocyten wäre auf verschiedenen Gebieten der medizinischen, gerichtsmedizinischen und anthropologischen Forschung von großem Interesse. Insbesondere eine verlängerte Lebensfähigkeit in vitro vcn menschlichen peripheren
Lymphocyten wäre sehr gut anwendbar bei der Gewebetypieierung für die Qrgan-
009843/1958
XSstL (ϋϋηΠΙί&ίΙΙΓ jffl."3]fß ιοί (CitfnynrfrflfffiW^ ©3HH©S
(£B£Sr SJ^^^^iW^^8ftP*llfErP^"^^· fffl^-fl* ^tbffl^ib3P63TBr&i|^iJR ΙΙ^^ΙΠξΡίΙΤίiffB-yHi^Sr^ iffitD? flail <t5
Es wunde sam& gefmudjem, daiS der ÜLäässge JHiacfcirakte der Saatsaa dar F£lsm%&
cytera rom Gesanrtblut atetjaaaea Brad, eiim wertTCtJUbes ©rttmdmedinra εεπγ ¥er—
der LebemsiaMgliseit der abgefcreimten I^iaiiaoc^rtem waibirejad der
Trigonella iosmiBio graecaam oder MF^nigree&P ist eine iSeraüsepißlajiaze der altem
MeHb ans der Faaeiliß Papüioaiajceae# Stauen Trifoü^^B, geaasis TrigsraaelJLa;
z.B. Eutiäiiiiscn «TJhe Genera. £or Fl&werimg Flaiats«, Bd. lf Seite %5δ
); erschienen, hex der Oxford University Press). Biese Pflanze wurde
bereits als Älaliruageraittei und Medizin verwaidet.
Es ist seit lasigejn bekamt, daß bestirnte Pflanzen Mäeagglmtiiaiine
spezifische Bluttypen besitzen, die sie potentiell als Blmttypisiersmgsreagenzien
verwendbar machen» TatsanäaMsik. -wwdeci Taasende m Pflanzen der
gesaiiten Veit auf ihre Häna^lutinisiertBigseigeiiscäaafteii imtersaclat. Bie
getesteten Substanzen bestanden gewöbnlicli aus wässrigen oder Kochsalzextrakten
der rernahlenen Samen dieser Pflanzen. (Vgl. zJB. Scäaertz et al,
"Economic Botony", Bd. 14, Seite 232-to (I960), der die Häaagglutinisierungs-Hirksankeit
bestinnter Trifolieae-Sauenextrakta besotaxibt; Boyd, MJ.JlnBunolM
009843/1958
BAD
Bd. 62, Seite 338-9 (1949) und Krüpe, "Biol.Zblt.", Bd. 72, Seite
(1953)» die berichten, daß insbesondere die Kochsalzlösungsextrakte von Trigonella foenum graecum keine Hämagglutinisierungswirksamkeit für menschliche
Blutzellen besitzen,) Dennoch war bisher nicht bekannt, daß Extrakte
der Samen der letztgenannten Pflanzenspezies als Abtrennungsmittel für Leukocyten verwendet werden könnten und als Grundmedium zur Verlängerung
der Lebensfähigkeit der abgetrennten Lyraphocyten während der Lagerung
in der hier beschriebenen Weise geeignet wären.
Erfindungsgeihäß· werden die ge-trockneten Samen von Trigonella foenum graecum
(im folgenden als Trigonella f.g. abgekürzt) auf eine kleine, fein zerteilte Form reduziert, und zwar z.B. durch mechanisches Zerreiben durch Zerkleinerung,
Vermählen oder Pulverisiereno Die Samenteilchen von Trigonella f.g.
waren dann mit einer wässrigen Flüssigkeit oder einem or-ganischen Lösungsmittel,
wie einem niedrigen Keton, z.B. Aceton und Methyläthyketon, oder einem niedrigen aliphatischen Alkohol, wie Methanol, Äthanol und Isopropanol,
extrahiert. Die normale physiologische Kochsalzlösung wird als ExtraktionsflüsBigkeit
bevorzugt, da die meisten serologischen Reaktionen in diesem Medium durchgeführt werden. Aus den flüssigen Extrakten erhält man z.B.
durch Zugabe von weiteren Salz- oder Lösungsmittelfraktionierungen Rohextrakte
oder weiter gereinigte Konzentrate.
Die Löslichmachung der aktiven Komponente aus den Samen von Trigonella.f.g.
in der wässrigen Flüssigkeit oder dem organischen Lösungsmittel wird durch
Behandlung bei niedrigen Temperaturen, wie z.B. zwischen 00C. bis etwa 100C,
während der Extraktion erleichtert.
009843/ 1958
Die Extraktion erfolgt für mindestens etwa 1 Stundent vorzugsweise für etwa
24· Stunden oder mehro Der flüssige, die aktive Komponente enthaltende Extrakt
kann vom übrigen Material durch Zentrifugieren, Filtrieren usw„
abgetrennt werdenο
Geeignete Extrakte erhält man durch'Zerkleinerung der getrockneten Samen
von Trigonella fog· auf eine kleine Teilchengröße, wie z.B. zwischen etwa
1-lOÜ Micron, z«B. mit ehern Waring-Mischer oder einer elektrischen Kaffeemühle
usw., und Extrahieren mit etwa 2-20 Gewo-Teilen normaler Kochsalzlösung
(0,9 $igi NaCl) sowie Einstellung des pH-Wertes des erhaltenen
Extraktes auf etwa 6,5-7t2o
Der oben genannte flüssige Extrakt der Samen'von Trigonella f.g. stellt
ein geeignetes Grundmedium für die Lagerung der vom Blut abgetrennten Lympho
cyten dar..Unter den üblichen Lagerung in vitro, z.B. nur in einem Gewebenährmedium,
überleben 95 Ί» der Lymphocyten normalerweise nur eine Dauer
von etwa 24—48 Stunden. Erfindungsgemäß wurde festgestellt, daß die abgetrennten
Lymphoey ten. in Mischung mit dem erfindungsgemäßen flüssigen Extrakt
zusammen mit einem geeigneten Gewebenährmedium bis zu IA Tagen bei Zimmertemperatur
(etwa 25 C.) lebensfähig und unverändert bleiben.
Als Abtrennungsmittel für Leukocyten wird der hier definierte Extrakt der
Samen von Trigonella f.g« dem defibrinierten Gesamtblut zugefügt und gründ- '
lieh gemischt. Es wurde gefunden, daß sich die Erythrocyten nach diesem
Verfären ohne Agglutination abscheiden und daß man ein mit Lymphocyten
angereichertes Konzentrat zusammen mit dem Samenextrakt in der mit
Leukocyten angereicherten, überstehenden Flüssigkeit erhält.
009843/195 8
In einem bevorzugten, erfindungsgemäßen Abtrennungsverfahren wird das
Gesamtblut in eine sterile, evakuierte flasche abgezogen und durch mildes
Bewegen oder Verwirbeln mit kleinen Glasperlen oder einem anderen, inerten fein zerteilten Material defibriniert, bis sich ein Fibrinknoten bildet.
Dann wird eine geeignete Menge des flüssigen Extraktes der Samen von Trigonella
f.g., z.B. etwa 0,1-2 Vol.-Teilen Extrakt pro Vol.-Teil des defibrinierten
Gesamtblutes, zugefügt und gründlich gemischt. Die Erythrocyten werden sich absetzen gelassen, und eine mit Leukocyten angereicherte, überstehende
Plasmaflüssigkeit «fird durch eine Plasmaabzievorrichtung entfernt,
die einen geeigneten Filter zur Entfernung der Granulocyten enthält. Anschließend
werden die im Trigonella f.g. Grundmedium verbleibenden Lymphocyten
in einer sterilen, evakuierten Flasche gesammelt, die ein geeignetes Gewebekulturnährmedium enthält.
Es wurde gefunden, dai3 man dem obigen Verfahren bei Zugabe von etwa ^K) VoI.-/6
flüssigem Extrakt der Samen von Trigonella f .g. zum defibrinierten Gesamt«,
blut eine schnelle Sedimentierung der Erythrocyten innerhalb von etwa 15-^5
Minuten erfolgt. Die erhaltene überstehende Flüssigkeit enthält etwa 50-85 # Lyraphocyten, was anzeigt, daß die aktive Komponente im flüssigen
extrakt Granulocyten sowie Erythrocyten absetzt. Durch Verwendung eines geeigneten Filters werden etwa 95-98 /fe der verbleibenden Granulocyten von
der mit Leukocyten angereicherten, überstehenden Plasmaflüssigkeit entfernt.
Zur Entfernung der verbleibenden Granulocyten von den Lymphocyten kann ein
geeigneter Filter, wie z.B. siliconisierte Glaswolle,· Glasperlen, Baumwollfasern
oder synthetische Kunststoffasern, wie "Orion", "Dacron", "Teflon" und "Nylon" Fasern verwendet werden. Vorzugsweise wird eine mit einem Waschmittel
gewaschene Nylon Polyamidfaser verwendet· üieses Waschen entfernt
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die auf handelsüblicher Nylon Stapelfaser anwesende Appretur. Die Verwendung
eines solchen gewaschenen Nylon Filters zur Abtrennung von Lympho-scyten
von Granulocyten ist weiter von Greenwalt et al In "Transfusion",
Bd. 2, Seite 221-9 (1902) beschrieben. Diese Veröffentlichung wird hiermit
in die vorliegende Anmeldung aufgenommen.
Erfindungsgemäß können verschiedene geeignete Gewebekulturnährmedien
zusammen mit dem Grundmedium aus dem flüssigen Extrakt der Trigonalla f.g.
Samen zur Konservierung der abgetrennten Lymphocyten verwendet werden. Geeignete Gewebekulturnährmedien sind z.B„ die ausgeglichenen Salzlösungen
von Hanks, "Proc.Soc'yExper.Bibl.Med.", Bd. 71, Seite 196-200 (19W)
und Earle, "J.Nat.Cancer Inst." Bd. 4, Seite 165-212 (1943); die Basalmedien
von Eagle, "Science" Bd. 122, Seite 501-504 (1955) und "J.Biol..
Chemo" Bd. 214, Seite 839-52 (1955); die synthetischen Medien von Puck,
"J.Expt.Med." Bd. 108, Seite 945-55 (1958) und Bd0 109, Seite 649-60
(1959); und die Vitaminlösungen von Eagle, "JoBiol.Chem<>" Bd. 226 Seite
191-206 (1957)5 diese Veröffentlichungen werden hiermit in die vorliegende
Anmeldung aufgenommen.
Die hier verwendeten Gewebekulturnährmedien enthalten vorzugsweise eine
Mischung aus ausgeglichenen Salzlösungen, Puffersalze, essentiellen Aminosäuren und Nukleotiden oder anderen prote inhaltigen Substanzen, Vitaminen
oder Koenzymen, und Monosaccharidzuckern. Im Gewebekulturnährmedium kann
auch Blutserum oder eine Proteinfraktion desselben verwendet werden. Bestimmte Enzyme, wie Desoxyribonuklease, sind im Medium zur Verhütung der
Bildung von Leukocyt-"knoten" zweckmäßig. Dem Medium können geringe Mengen
Antibiotika, wie Penicillin, Streptomycin, Mycostatin usw., aufgrund ihrer kon semer enden Wirkung zugefügt werden. Geringe Mengen Phenolrot oder eines
anderen pH-Wert-Indikators können zugefügt werden, um als sichtbare Kontrolle
des pH-Wertes zu dienen.
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Andere geeignete Gewebekulturnährmedien enthalten z.B. Mischungen aus
verschiedenen Komponenten und sind in der US-Patentschrift 3 122 ^76, Beispiel
1, Teil A und B, in der US-Patentschrift 3 128 228, Spalte 4 bis 6,
und in der Ub-Patentschrift 3 038 923, Spalte 2, unter der Überschrift
"Culture Medium" beschrieben; diese Patentschriften werden hiermit in die vorliegende Anmeldung aufgenommen.
Für das erfindungsgemäße Verfahren können verschiedene Vorrichtungen zur
Handhabung von Blut verwendet werden» Die Vorrichtung besteht gewöhnlich aus einem Defibrinationsbehält.er, z.B. einer 50-ccm sterilen evakuierten
Flasche mit Glasperlen, einem Überführungsbehälter, der eine evakuierte,
sterile 125-ccm-Flasche mit einem geeigneten Gewebekulturnährmedium sein
kann, einer Vorrichtung zum Abziehen des Plasmas und einer Vorrichtung zum
Sammeln des Blutes.
Eine erfindungsgemäß verwendbare Vorrichtung zum Abziehen des Plasmas ist
z.B. in der US-Patentschrift 2 93^ O69 beschrieben; erfindungsgemäß verwendbare
Vorrichtungen zum Sammeln von Blut sind in den US-Patentschriften 2 702 034, 3 00^ 536, 3 127 892, 3 187 750 sowie Reissue 25 129 und
25 171 beschrieben.
Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf die Verwendung
irgendeiner besonderen Vorrichtung beschränkt; die genannten Vorrichtungen waren nur eine Veranschaulichung.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die vorliegende Erfindung, ohne
sie zu beschränken. Falls nicht anders angegeben, sind alle Teile und Prozentangaben
Gew.-Teile und Gew.-^.
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Beispiel 1 " . ..-. ;
Getrocknete Samen von Trigcnella f .g. vmrden zweimal in einer Kaifeemühle
mit sehr feiner Einstellung verm-ahlen und in normaler Kochsalzlösung
(0,9 >ί 50-55 g/l) suspendiert. Die Mischung wurde 24- Stunden unter ständigem
Rühren auf 5 C. abgekühlt, 30 Minuten bei hoher Geschwindigkeit zentrifugiert
und die überstehende Flüssigkeit abdekantiert. Die überstehende Flüssigkeit wurde mit einem gleichen Volumen normaler Kochsalzlösung verdünnt.
Sowohol die konzentrierte als auch die verdünnte überstehende Flüssigkeit kann'zur Abtrennung von Leukocyten vom Gesamtblut ohne Agglutination
der Erythrocyten verwendet werden; weiterhin können sie als Grundmedien zur Verlängerung der Lebensfähig-keit der abgetrennten Lymphocyten
währe-nd der Lagerung verwendet werden.
1 g der getrockneten Samen von Trigonella feg. wurden in einer elektrischen
Kaffeemühle fein vermählen und bei 'Limmertemperatur 2 Stunden mit 10 ecm
physiologischer Kochsalzlösung, die 0,1 % Natriumazid entoelt, extrahiert.
Nach Kühlung über Nacht wurde der erhaltene Extrakt zentrifugiert und durch Glaswolle filtriert. Zentrifugieren und Filtrieren wurden wiederholt, bis
die überstehende Flüssigkeit klar war. Diese klare Flüssigkeit eignet sich zur Ab/brennung von Leukocyten vom Gesamtblut und als Grundmedium für eine
verlängerte Lagerung von Lymphocyten in lebensfähigem und .unverändertem
Zustand.
Unter Verwendung einer sterilen Vorrichtung zum Samrrieln von Blut wurden
25 ecm venöses Blut unmittelbar in eine sterile, evakuierte 50-ccm-
Flaeche gezogen und sofort durch mildes Schütteln mit kleinen Glasperlen
von 5 mm Durchmesser in der Flasche für etwa 5-10 Minuten defibriniert.
Mit einer eterilen Spritze wurden 25 ecm des verdünnten, überstehenden
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BAD ORIGINAL
Produktes aus Beispiel i in die F] asche eingeführt und gründlich gemischt.
Dsnn wurden die Eryhtrocyten abgesetzt, indemfaan die Flasche etwa jÜ-^O
Minuten ungestört bei Zimmertemperatur stehen ließ. Die mit Leukocyten
angereicherte überstehende Massigkeit wurde mit einer Plasmaabziehvorrichtung,
die einen gewaschenen Nylon-Filter enthielt, entfernt·. Die Abziehnadel der Abziehvorrichtung wurde durch den Stopfen aus der Flasche
mit der defibriniertem Blut eingeführt und die Stopfennadel durch den Stopfen
der sterilen, avekuierten 125-ccm-Überführungsflasche, die 25 ecm eines
im folgenden definierten Gewebenährmediums enthielt, eingeführt. Eine Rollenklemme, wie sie z.B. in der US-Patentschrift 3 099 429 beschrieben
ist, wurde geöffnet und das Abziehen des Plasmas begann. Der Fluß wurde auf etwa einen Tropfen alle 4-5 Sekunden eingestellt. Wie die überstehende
Flüssigkeit durch den Filter läuft, entfernen die gewaschenen Nylon-Fasern praktisch alle verbliebenen Granulocyten, Anschließend wurden die im
Trigonella f.g. Grundmedium verbleibenden Lymphocyten in der Überführungsflasche, die das Gewebenährmedium enthielt, gesammelt. Die gelagerten
Lymphocyten waren in diesem Medium nach 14 Tagen bei Zimmertemperatur (etwa
25 C.) lebensfähig und unverändert. Sie können mit der Post verschickt
werden. Bei Gewebetypisierungsuntersuchungen unter Verwendung dieser
gelagerten Lymphocyten erhielt man nach 14-tägiger Lagerung eine 100-»ülige
Übereinstimmung mit lymphocytotoxischen Testergebnessen, die früher mit frischen Zellen erzielt wurden. Diese gelagerten Zellen eignen sich auch
zur Karyotypisierung bei Chromosomanalysen, der Viahl von Transplantation&-
organen und in cytogenen Untersuchungen.
009843/1958
Praktisch dieselben Abtrennungs- und Konservierungsergebnissö wurden
erzielt, wenn man im Verfahren von Beispiel 3 das verdünnte, überstehende
Produkt von Beispiel 1 durch das konzentrierte, überstehende Produkt von Beispiel 1 ersetzte.
Die Zusammensetzung des Gewebenährmediums, das mit dem filtrierten, überstehenden
Material von Beispiel 3 gemischt wurde, war wie folgt:
A) Salze ... ' Mol/l ..
NaCl
MgS0^7H2O
NaHCO3
Dextrose
Dextrose
2322
Fe(NO3J3.9H2O
B) Aminosäuren dl-ö(-Alanin 1-Arginin
Asparagin 1-Aspartihsäure !-Cystin ,HCl
l-Glutamihsäure
1-Glutamih
1-Histidin
1-lsöleucin
1-Leucin l-Lyein.HGl
1,53 | χ | ΙΟ"1 |
5,36 | χ | ΙΟ"3 |
8,10 | χ | 10-5 |
4-.7O | χ | ΙΟ"* |
4,70 | X | 10-5 |
1,23 | X | ίο"2 |
2,22 | X | ΙΟ"2 |
7,30 | X | ΙΟ"5 |
X | ΙΟ"6 | |
Όθ | X | ίο"4 |
6,00 | X | ιο^ |
1,10 | X | ία"* |
3,4ο | X | Kf* |
.1,30 | X | 10 "^ |
7,50 | X | ΙΟ"3 |
2,05 | X | ΙΟ"3 |
ι,οο· | X | ΙΟ"3 |
1,90 | X | ίο-* |
1,10 | χί] | LO"* |
2,20 | X | ΙΟ"* |
6,60 | X | ΙΟ"4 |
5,70 | X | ΙΟ"* |
0098Λ3/1958
1-Methionin 1-Phen,ylalan in
1-J'rolin 1-Serin
1-Threonin 1-Tryptophan
1-Tyrbsin 1-Valin
G) Vitamine
^ -Tocopherolphosphat Biotin
Menadion
p-Aminobenzoesäure
dl-Thio et ansäure
Vitamin A
Mol/l
1,70 χ Iu
2,30 χ 10
2χ%ϊ χ Kj
4,bO κ IU
3,80 χ Iu
7,30 χ 10
3,30 χ ίο
3,30 χ ίο
2,80 χ 10 4,60 χ 10 8,10 χ 10
5,00 χ
2.10 χ 10 8,30 χ 10
2.11 χ 10 4,70 χ
-4 -4
-6 -5
-6
1,10 χ 10
4,10 x 10
4,00 χ 10
2,4ü x 10
2,40 x 10
7,2ü χ 10
5.30 x 10
9i7ü χ Io
5.90 χ ίο 6,10 χ 10
0"6
-6 -6 -6 -6 -6 -7 -6
-7 -6
009843/1958
D) Nukleotide und andere Substanzen
Adeninhydrochlorid 5,50 x 10 Adenylsäure d-Ribose Glutathion Guanin-hydrochlorid
Hypoxanthin Thymidin Uracil
Xanthin Natriumadenosintriphosphat
Natriumpyruvat 1,00 χ 10
Heparin · lüOQ fSinheiten/l
Phytohämagglut'in P ' 0,25 Qcm/l
Penicillin Kalium G. 100 000 Einh,/l*
Üihydrostreptomycinsulfat · 150 000 /ug/l
+ = die Bestandteile wurden nach der Herstellung von Medium und ZeIl-
suapension zugefügt
++ = auf sein ursprüngliches Volumen wieder eingestelltes, lyophiliertes
++ = auf sein ursprüngliches Volumen wieder eingestelltes, lyophiliertes
Produkt der Burroughs V/ellcome & Co0
X | 10 '^ , | |
2016274 | X | ίο"75 |
Mol/1 | X | 1Ü-5 |
5,50 5,40 |
X | 10-5 |
9,30 | X | ίο"·5 |
3,30 | X | |
3,30 | X | |
3,70. | X | |
2,10 | ||
3.2 | ||
009843/1958 BAD ORJGiNAL
Claims (1)
1.- Verfahren zur Abtrennung von Leukocyten vom Gesamtblut ohne Agglutinierung
der Erythrocytes dadurch gekennzeichnet, daß man defibriniertes
Gesamtblut mit einem flüssigen Extrakt der Samen von Trigonella foenum
graecum durch gründliches gemeinsames Mischen behandelt, die Sedimentation eintreten läßt und dann die mit Leukocyten angereicherte überstehende
Flüssigkeit gewinnt»
2,- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,daß die Samen mit
etwa 2-20 Gew.-J?eilen normaler physiologischer Kochsalzlösung extrahiert
werden.
3·- Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß etwa
0,1-2 Vol.-Teile des flüssigen Extraktes mit etwa 1 Vol.-Teil defibriniertem
Gesamtblut gemischt werden.
Der Patentanwalt:
009843/1958 ßA& original
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