DE201539C

DE201539C -

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Publication number: DE201539C
Application number: DE1908201539D
Authority: DE
Priority date: 1908-01-14
Filing date: 1908-01-14
Anticipated expiration: 1928-01-15
Also published as: GB190900796A; FR398045A

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 201539 KLASSE 8tf. GRUPPE

WILHELM WELTI in OBERRIEDEN b. ZÜRICH.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. Januar 1908 ab.

Mit flüssigem, vergasbarem Brennstoff heizbare Bügeleisen, deren Handgriffe als Brennstoffbehälter ausgebildet sind und bei denen eine verschließbare Ableitung vom Brennstoffbehälter nach dem im Bügeleisen angeordneten Vergaserraum führt, sind bekannt. Diese Bügeleisen haben den Übelstand, daß beim Gebrauch des Bügeleisens durch die Luftumlauföffnung im Handgriff, die der Luft freien

ίο Zutritt nach dem Brennstoffbehälter und dadurch ein ungestörtes Abfließen des Brennstoffes nach dem Vergaserraum gewährleisten soll, vergaster Brennstoff, der sich infolge Erwärmung des Brennstoffbehälters in letzterem sammelt, unbenutzt entweichen kann, wobei sich zugleich ein unangenehmer Geruch bemerkbar macht. Auch kann es vorkommen, daß durch die erwärmte Luftumlauföffnung Brennstoff austreten kann.

Die Erfindung hat den Zweck, genannten Übelständen abzuhelfen.

In der Zeichnung ist der Erfindundsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigt:

Fig. ι einen Längsschnitt durch das Bügeleisen,

Fig. 2 die Rückansicht des Bügeleisens,

Fig. 3 eine Einzelheit.

Der Handgriff 1 des Bügeleisens, der als Brennstoffbehälter ausgebildet ist, ist durch wärmeisolierenden Stoff vom Schuh 2 getrennt und durch Schrauben an ihm befestigt. Im Schuh 2 ist ein Hohlraum 3, in den ein als Hahnküken ausgebildeter Dorn 4 eingepaßt ist. Dieser Dorn ist mit einer zentralen Bohrung 5 und drei zu dieser rechtwinklig stehenden Bohrungen 6, 7, 8 versehen.

Die Längsachsen dieser Bohrungen liegen sämtlich in einer Ebene. Die Bohrungen 6, 7 münden in die zentrale Bohrung 5, während die Bohrung 8 den Dorn quer durchdringt. In die Bohrung 5 ist ein an beiden Enden offenes Rohr 4¹ eingesetzt. Das am Dorn gelagerte, offene Rohrende steht in Verbindung mit der Bohrung 7. In der Decke 9 des Schuhes 2 sind Kanäle^¹, 7¹, 8¹ gebohrt, die in gegebener Stellung des Dornes mit den Bohrungen 6, 7, 8 in Verbindung stehen. Die Bohrung 8¹ durchdringt die Decke 9 vollständig, während die Bohrungen 6¹, 7¹ nur in den Hohlraum 3 bzw. zum Dorn führen. In den Kanälen 6¹, 7¹, 8¹ sind Rohre 10, 11, 12 mit ihren einen Enden gelagert. Das Rohr 10 vermittelt den Zufluß vom Brennstoffbehälter nach dem Vergaserraum, während die Rohre 11, 12 mit ihren freien Enden bis an die höchste Stelle des Brennstoffbehälters geführt sind.

An den im Schuhinnern ausmündenden Kanal 8¹ ist das Brennerrohr 13 angeschlossen. Zur Bewegung des Dornes dient ein Hebel 14, während ein Bügel 15 den Dorn in seiner Lagerung festhält. Auf diesem Bügel sind gleichzeitig Merkzeichen »Auf«, »Zu« für die jeweilige Stellung des Dornes angebracht. Zum Füllen des Brennstoffbehälters dient die öffnung 16, die durch einen Deckel 17 verschlossen ist. Im letzteren ist ein Sicherheits-

ventil angeordnet. Der Handgriff ist teilweise mit wärmeschützender Masse, z. B. Asbest, umwickelt.

Beim Gebrauch des Bügeleisens wird der' Brennstoffbehälter mit Brennstoff zu ungefähr ³/₄ Teilen . gefüllt. Hierauf wird eine kleine

■ Menge Brennstoff in das Innere des Schuhes geschüttet und zur Vorwärmung des Vergaserraumes entzündet. Sodann wird der

ίο Dorn 4 so eingestellt, daß Brennstoff aus dem Behälter durch das Rohr 10 nach dem Vergaserraum gelangen kann, wo er vergast. Die Gase gelangen durch das Rohr 4¹ und das Rohr 11 in den Hohlraum i¹ des Brennst off behälters und von da durch das Rohr 12 in das Brennerrohr 13, wo sie verbrennen. Durch eine im Brennerrohr angeordnete Regelschraube 13¹ läßt sich die Menge der zur Verbrennung zugeführten Gase regeln.

Um das Zufließen des Brennstoffes von einem Schenkel des Handgriffes nach dem andern zu ermöglichen, muß das Bügeleisen schief gestellt werden. Die in der Zeichnung gezeichnete Ausbildung des Brennstoffbehälters hat den Zweck, beim Gebrauch des Bügeleisens eine allzu hastige Hin- und Herbewegung des Brennstoffes im Behälter zu verhindern.

Wie Fig. 3 zeigt, sind die Bohrungen 7, 8 an ihrer Ausmündung am Umfang des Dornes in seiner Drehrichtung etwas ausgeweitet, zum Zwecke, die Abführung des vergasten Brennstoffes nach dem Behälter und von da nach dem Brennrohr auch dann zu ermöglichen, wenn die Brennstoffzufuhrverbindung vom Behälter nach dem Vergaserraum verschlossen ist. Die Regelung der Brennstoffzufuhr nach dem Vergaserraum, sowie die Regelung des vergasten Brennstoffes läßt sich durch den Dorn bewerkstelligen.

Claims

Patent-Anspruch :

Mit flüssigem, vergasbarem Brennstoff heizbares Bügeleisen, dessen Handgriff als Brennstoffbehälter ausgebildet ist und eine verschließbare Ableitung nach dem im Schuh des Bügeleisens angeordneten Vergaserraum hat, dadurch gekennzeichnet, daß der vom Brennstoffbehälter in den Vergaserraum geführte und dort vergaste Brennstoff durch eine besondere Leitung nach dem Brennstoffbehälter zurückgeführt und von dort wieder durch eine ,besondere Leitung nach dem Brennerrohr geleitet wird, wobei die Regelung der Brennstoffzufuhr nach dem Vergaserraum, sowie die Rückführung des vergasten Brennstoffes nach dem Brennstoffbehälter und die Ableitung der Gase nach dem Brennerrohr durch ein gemeinsames Organ erfolgt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.