DE2011724B2 - Verfahren und vorrichtung zum behandeln von geschmolzenem metall durch zugabe von zuschlagstoffen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum behandeln von geschmolzenem metall durch zugabe von zuschlagstoffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln von geschmolzenem Metall durch Zugabe von Zuschlagstoffen,
insbesondere zum Herstellen von Gußeisen mit Kugelgraphit. Außerdem betrifft die Erfindung
eine Vorrichtung zum Durchführen dieses Verfahrens.
Zum Verbessern der Eigenschaften von Metallen und insbesondere Gußeisen ist es bekannt, dem geschmolzenen
Metall Zuschlagstoffe wie bestimmte Legierungen zuzugeben. Beispielsweise ist es aus der GB-PS
32 056 bekannt, geschmolzenes Gußeisen beirr Durchlaufen durch das Einguösystem von Gießformen
mit Impfmittel in Kontakt zu bringen, jedoch ist dabei nicht sichergestellt, daß das über das Impfmittel durch
das Eingußsystem laufende Gußeisen von Anfang bis Ende gleichförmig Impfmittel aufnimmt, da dieses in
Form mehr oder weniger großer Stücke eingegeben wird, deren Oberfläche sich mit der Zeit verringert, so
daß am Anfang des Gießvorganges verhältnismäßig mehr Impfmittel von der Schmelze aufgenommen wird
als am Ende des Gießvorganges.
Aus der US-PS 26 77 609 ist es bekannt durch ein Eingußsystem strömendem geschmolzenem Gußeisen
zur Kugelbildung des Graphits geeignete Zuschlagstoffe zuzugeben, jedoch werden die Zuschlagstoffe auf die
Oberfläche der fließenden Schmelze aufgegeben und müssen mit Hilfe eines Rührwerkes in der Schmelze
verteilt werden, was zwangsläufig zu Ungenauigkeiten bei der Behandlung führt. Auch besteht der Nachteil,
daß die leicht flüchtigen Zuschlagstoffe nicht vollständig
in die Schmelze eindringen, sondern zu einem mehr oder weniger großen Teil sich verflüchtigen, bevor sie
eingerührt werden können. Die Reaktion zwischen Zuschlagstoff und Schmelze ist daher unbestimmt.
:o Weiterhin ist es bekannt, die Zuschlagstoffe mit Hilfe von Lanzen unter den Spiegel des geschmolzenen Metalls einzuspritzen. Auch dadurch ist keine gleichmäßige Behandlung des geschmolzenen Metalls gewährleistet.
:o Weiterhin ist es bekannt, die Zuschlagstoffe mit Hilfe von Lanzen unter den Spiegel des geschmolzenen Metalls einzuspritzen. Auch dadurch ist keine gleichmäßige Behandlung des geschmolzenen Metalls gewährleistet.
In allen bekannten Fällen besteht das Problem, daß für eine ausreichende Behandlung des geschmolzenen
Metalles mit die Kugelbildung des Graphites bewirkenden Zuschlagstoffen ein verhältnismäßig großer Überschuß
an kostspieligen Zuschlagstoffen erforderlich ist,
d. h. die bei der Temperatur des geschmolzenen Metalles "leicht flüchtigen und mit dem Metall heftig
reagierenden Zuschlagstoffe werden nur ungenügend ausgenutzt. Auch sind die die Kugelbildung bewirkenden
Zuschlagstoffe Karbid-Stabilisierer und führen, wenn sie dem geschmolzenen Metall in Überschuß
zugegeben werden, dazu, daß das erstarrte Gußeisen hart und brüchig ist und dementsprechend seine
Zähigkeit und Bearbeitbarkeit verschlechtert wird.
Auch bei Anwendung komplizierter und kostspieliger
Auch bei Anwendung komplizierter und kostspieliger
3-> Vorrichtungen zum Zugeben der die Kugelbildung des
Graphits bewirkenden Zuschlagstoffes können kaum mehr als 40 % der Zuschlagstoffe verwertet werden,
während der Rest verloren geht, so daß die Herstellungskosten durch die verhältnismäßig teuren Zuschlages
stoffe spürbar erhöht werden. Dieser Überschuß an Zuschlagstoffen führt auch dazu, daß die Oxid- und
Silikatbildung zunimmt, was zu Verunreinigungen der fertigen Gußstücke und durch Schaumbildung bedingten
Fehlern führt. Auch ergeben sich unter der Oberfläche liegende Lunker und eine sogenannte
Elefantenhaut einschließlich eines verstärkten Schrumpfens des Gußeisens beim Erstarrungsvorgang,
was wiederum mit einem Verlust an physikalischen Eigenschaften und einer verringerter Formtreue der
fertigen Gußstücke verbunden ist.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die die Kugelbildung von im geschmolzenen Metall enthaltenen
Graphit bewirkenden Zuschlagstoffe insbesondere beim Verarbeiten kleinerer Mengen geschmolzenen
Metalles zu verbessern und damit die Herstellungskosten zu senken.
Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Hauptanspruches gelöst, wobei dieses
Verfahren vorzugsweise mit einer Vorrichtung gemäß Anspruch 3 durchgeführt wird. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand der Ansprüche 2 und 3 bis 7.
Gemäß der Erfindung wird der die Kugelbildung des Graphits bewirkende Zuschlagstoff in einer Kammer
untergebracht, durch welche das geschmolzene Metall strömen muß, wobei die Abmessungen der Kammer und
die Strömungsgeschwindigkeit und Menge des durchströmenden geschmolzenen Metalles so aufeinander
abgestimmt sind, daß die Kammer stets wenigstens so viel geschmolzenes Metall enthält, daß der in der
Kammer befindliche Zuschlagstoff vollständig von geschmolzenem Metall überdeckt ist. Dadurch erreicht
man, daß der Zuschlagstoff stets eine gleichgroße mit
20 Ii
dem geschmolzenen Metall in Kontakt kommende Oberfläche aufweist, so daß das gesamte durch die als
Reaktionskammer zu bezeichnende Kammer strömende geschmolzene Metall gleichförmig mit Zuschlagstoff
behandelt wird.
Die Reaktionskammer hat einen Einlaß für das zulaufende geschmolzene Metall und eine Auslaßöffnung,
deren Abmessungen so gewählt sind, daß praklisch von Anbeginn an der in der Reaktionskammer
befindliche Zuschlagstoff vollständig von geschmolzenem
Metall überdeckt ist und bis zum Ende des Gießvorganges vom geschmolzenen Metall überdeckt
bleibt. Man k.inn sogar den Auslaß der Reaktionskammer mit einem Stopfen verschließen, damit sich die
Reaktionskammer erst einmal mit geschmolzenem Metall füllt, bevor d^r Stopfen herausgezogen wird und
geschmolzenes Metall abfließen kann. Der Nachstrom von geschmolzenem Metall wird so bemessen, daß die
Reaktionskammer stets ausreichend gefüllt bleibt, um den Zuschlagstoff mit geschmolzenem Metall überdeckt
zu halten. Dadurch ist ein Kontakt der Zuschlagstoffe mit Luft vermieden und sichergestellt, daß die Reaktion
nicht zu heftig, sondern gleichförmig erfolgt.
Die Wände der Reaktionskammer können aus jedem feuerfesten Material bestehen.
Es kann vorteilhaft sein, die Reaktionskammer mit einem gasdicht verschließenden Deckel und einem
Einlaß für ein inertes Gas zu versehen, so daß man in der Reaktionskammer eine inerte Atmosphäre erzeugen
unJ aufrechterhalten kann.
Durch die Erfindung wird eine Flammer und Rauchbildung und ein Spritzen von geschmolzenem
Metall aufgrund der Reaktion des Metalles mit den Zuschlagstoffen vermieden, und zwar vermutlich teilweise
deshalb, weil der die Kugelbildung des Graphites bewirkende Zuschlagstoff sich im geschmolzenen
Metall unter Luftabschluß auflöst, und teilweise deshalb, weil der Zuschlagstoff nicht auf einmal, sondern nach
und nach im durch die Reaktionskammer hindurchfließenden geschmolzenen Metall aufgelöst wird, so daß die
Reaktion zwischen Zuschlagstoff und geschmolzenem Metall kontrolliert und gesteuert stattfindet. Daher ist
es auch möglich, die zum Verbessern der physikalischen Eigenschaften und zum Verändern der MikroStruktur
des Gußeisens genau erforderliche Menge Zuschlagstoff kontrolliert zuzugeben, so daß eine Überbehandlung
und die Gefahr von Schaumeinschlüssen vermieden wird.
So wurde beispielsweise eine vollständige Umwandlung von lamellenförmigem Graphit in Kugelgraphit mit
nur 0,15 % Zuschlagstoff bei Anwendung der Erfindung in einem Fall erreicht, in welchem es bisher notwendig
gewesen wäre, wenigstens 0,5 % Zuschlagstoffe zum Erreichen desselben Zieles einzusetzen. Vielfach wird
bei der praktischen Anwendung der Erfindung der Zuschlagstoff auch in einer Menge von mehr als 0,5 %
und bis zu 2,5 % zugesetzt, jedoch ergeben sich auch in diesem Falle bedeutende Einsparungen gegenüber dem
zum Erzielen gleichartiger Endprodukte bei Anwendung des bekannten Standes der Technik erforderlichen
Mengen an Zuschlagstoff.
Für die Erfindung können alle die Kugelbildung von Graphit hervorrufenden Metalle, Legierungen und
sonstige Zuschlagstoffe und Gemische derselben in Klumpenform, als zerkleinerte Aggregate, in Pulverform
oder als extrudierte oder verdichtete bzw miteinander verbundene Materialien verwendet werden.
Die Größe und Form des die Kugelbildung bewirkenden Zuschlagstoffes hängt von der Art Jer
Reaktion und der gewünschten Steuerung der Auflösungsgeschwindigkeit des Zuschlagstoffes im geschmolzenen
Metall ab.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung schematisch schaubildlich
dargestellt.
Das geschmolzene Metall gelangt aus einem Behälter oder einer Pfanne in eine Gießzone 1, welche als
Sammelbehälter für geschmolzenes Metall dient. Die Schmelze verläßt diese Gießzone 1 durch einen Ausguß
2 und gelangt in eine Rinne 3, die zu einer Reaktionskammer 4 führt. Die Reaktionskammer 4 ist
mit einem Deckel 5 versehen.
Nachdem die Schmelze mit dem Kugelbildungsmittel in Kontakt gekommen ist, verläßt das so behandelte
geschmolzene Metall die Reaktionskammer 4 durch eine Auslaßöffnung 6 und strömt durch eine Ausgußrinne
7 direkt zu einem gewünschten Ort.
Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung der Erfindung.
In diesem Falle war die Reaktionskammer in einem Stück mit der Ausgußrinne eines Kupolofens hergestellt.
Die verwendete Menge von Kugelbildungsmntel, das aus 55% Si, 5 % Mg und Rest Fe bestand, war auf
der Grundlage von 0,35 °/o für eine Tonne geschmolzenes Gußeisen berechnet, d. h. es wurden 3,56 Kilo
Kugelbildungsmittel verwendet, das in Form von 12,7 χ 6,4 mm großen Klumpen vorlag.
Das Kugelbildungsmitte! wurde in die Reaktionskammer eingegeben, und anschließend wurde an der
Reaktionskammer der entfernbare Deckel befestigt. Die Abstichöffnung des Kupolofens wurde dann geöffnet, so
daß geschmolzenes Metall in die Reaktionskammer durch deren Einlaßöffnung einströmte. Die Auslaßöffnung
war zunächst durch einen Stopfen verschlossen, jedoch wurde dieser Stopfen entferni. sobald feststand,
daß sich in der Reaktionskammer ein geeigneter »Kopf« aus geschmolzenem Metall gebildet hatte, so
daß behandeltes Metall durch die Auslaßöffnung aus der Reaktionskammer ausströmte und schließlich in eine
Sammelpfanne gelangte.
Bei dieser Behandlung waren die Abmessungen der Einlaß- und Auslaßöffnung der Reaktionskammer direkt
auf die vom Kupolofen kommende durchströmende Metallmenge abgestellt, so daß ein konstanter »Kopf«
aus Metall während des gesamten Abstichvorganges in der Reaktionskammer verblieb.
Eine anschließende Untersuchung und Überprüfung des behandelten Gußeisens zeigte, daß das gesamte in
ihm enthaltene Graphit in Kugelform überführt worden war und daß die Qualität des Gußeisens von einer
nominalen Zugfestigkeit des Grundmaterials von 1263,5 kg/cm2 auf 7827,75kg/cm2 bei einer Dehnung von
5 % erhöht war.
Das geschmolzene Metall wurde von einem Elektroofen mit einer Kapazität von 3000 kg geliefert. Die
Rtr.ktionskammer befand sich in einer getrennten Vorrichtung, die aus Flußeisenblech bestand, das mit
feuerfestem Materia! ausgekleidet war. Die Vorrichtung war sozusagen eine kurze sekundäre Gießrinne, die auf
vier Füßen stand. Die Auskleidung bildete einen Gießbehälter zur Aufnahme des geschmolzenen Metalles
aus dem Schmelzofen, wobei dieser Gießbehälter
kanalartig in die Einlaßöffnung der Reaktionskammer mündete. Der Auslaß der Reakttionskammer stand mit
einem vorgeformten Fallrohr in Verbindung, welche» das behandelte Metall in eine direkt unterhalb
angeordnete Sammelpfanne leitete. In die Reaktionskammer wurden 7,5 kg eines Kugelbildungsgemisches
eingegeben, was zu 20 % aus metallischem Magnesium, zu 50 % aus Calciumsilicid und zu 20 % aus Ferrosilicium.
Rest Eisen, bestand, woraufhin man den lösbaren Deckel an der Reaktionskammer befestigte.
Das geschmolzene Gußeisen wurde dann aus dem Ofen in die sekundäre Gießrinne gegossen und strömie
in die Reaktionskammer. Die Zufuhrgeschwindigkeit oder die Zufuhrmenge des geschmolzenen Metalles
wurde so gesteuert, daß die Reaktionskammer während des gesamten Verfahrens stets gefüllt war. Die
Auflösung des Kugelbildungsmittels und die Behandlung des Metalles erfolgt wie in Beispiel 1 beschrieben.
Eine Untersuchung des behandelten Metalles zeigte, daß das in ihm enthaltende Graphit vollständig in die
Kugelform überführt worden war. Das fertige Gußeisen besaß eine Zugfestigkeit von 5355 kg/cm2 bei 19 %
Dehnung. Das Gefüge besaß in diesem Falle eine weitgehend ferritische Struktur, was von der Zusammensetzung
des Ausgangsmater'ials im Verhältnis zur Querschnittsgröße der fertigen Gußstück, bhing.
Das behandelte Metall besaß einen Restgehalt an Magnesium von 0,048 %. was einer Rückgewinnung
dieses Materials von 96 % entspricht
Im Laufe der Entwicklung und Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung hat es sich unter gewissen
Umständen als vorteilhaft erwiesen, die Reaktionskammer mit kohlenstoffhaltigem feuerfestem Material zu
bauen, wodurch man eine reduzierende Atmosphäre in der Reaktionskammer erzeugt. Auch kann zweckmäßig
ein inertes oder reduzierendes Gas verwendet wer Jen. um die Luft aus der ReaKtionskammer vor und wänrend
der Durchführung des Verfahrens herauszudrücken.
wobei dieses Gas vorzugsweise durch eine Düse oder eine poröse Membrane eingegeben wird, die im
entfernbaren Deckel der Reaktionskammer untergebracht sind. Eine andere Möglichkeit besteht darin, eine
kleine Menge eines geeigneten Reaktionsmittels in der
ίο ReaktionskamiTk:r 'jr.u-rzubringer.. das sich in Kontakt
.hü geschmolzen.em '--',eiai; schnell und leicht zerlegt
uriv. :;ne ir.ene oder . eauzierende Atmosphäre schafft.
Beispiele hierfür sind Carbonate, feste Kohlenwasserstoffe,
Pech und Kohleteer. Diese zusätzlichen Vorschlage bieten eine Sicherheit gegen Oxydation des
Kugcibildungsmittels und sind besonders nützlich, um
das Kugelbildungsmittel stets sicher mit geschmolzenem Metall abzudecken.
Die Erfindung wurde anhand der Zugabe von
Die Erfindung wurde anhand der Zugabe von
ao Kugelbildungsmittel zu flüssigem Gußeisen beschrieben,
jedoch ist die Erfindung ebenso· auf die Zugabe anderer Metalle, Legierungen oder Zuschlagstoffe zu
geschmolzenem Metall anwendbar. Die Erfindung ist besonders dann vorteilhaft, wenn das zuzugebende
Zuschlagmittel hochgradig reaktionsfähig bei der Temperatur des geschmolzenen Metalles ist Die
Erfindung ist aber auch für das andere Extrem sehr vorteilhaft nämlich wenn es schwierig ist das
Zuschlagmittel im geschmolzenen Metall aufzulösen.
Schließlich ist die Erfindung auch besonders vorteilhaft dann anwendbar, wenn es schwierig erscheint eine
gleichmäßige Auflösung der Zuschlagstoffe und eine homogene Behandlung des flüssigen Metalles zu
erzielen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnuncen
Claims (7)
1. Verfahren zum Behandeln von geschmolzenem Metal! durch Zugabe von Zuschlagstoffen, insbesondere
zum Herstellen von Gußeisen mit Kugelgraphit, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelze zur Behandlung durch eine luftdicht
verschlossene, am Boden den Zuschlagstoff enthaltende Reaktionskammer strömt und in der Reaktionskammer
zum Überdecken des Zuschlagstoffes aufgestaut wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der kugelgraphitbildende Zuschlagstoff
in einer Menge von 0,15 bis 0,5 Gew.% des Gewichtes der Schmelze dieser zugegeben wird.
3. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß sie einen Einguß (1) mit einer sich daran anschließenden Auslaßleitung (2) und eine Reaktionskammer
(4) für die Zuschlagstoffe aufweist, die so angeordnet und dimensioniert ist, daß die
Schmelze durch sie in derartiger Menge und/oder mil derartiger Geschwindigkeit strömt, daß die in
der Reaktionskammer befindlichen Zuschlagstoffe stets vollständig von Schmelze überdeckt sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionskammer (4) ein fester
Bestandteil der Ausgießrinne eines Schmelzofens, wie eines Kupolofens ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reaktionskammer (4) mit dem Ausguß (1, 2) des die Schmelze sammelnden
Behälters verbunden ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionskarnmer (4) ein
Teil einer Gießrinne (1,2,3,7) ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionskammer
(4) mit einem im wesentlichen gasdicht abschließenden Deckel (5) versehen ist
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