DE201076C

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Publication number: DE201076C
Application number: DENDAT201076D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 31c. GRUPPE 28./*

in APLERBECK.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. März 1907 ab.

Bei den bekannten Einrichtungen zum Gießen von Roheisen fließt das in ununterbrochenem Strahle zugeführte Roheisen in Masselformen, die gleichfalls in . ununterbrochener Bewegung unter diesem Strahle hinweggeführt werden.

Die mit dieser Art des Vergießens verbundenen Ubelstände, die bei dem Übergang des Strahles von einer Form auf die nächstfolgende zutage treten, hat man auch durch Vorrichtungen, die ein Einlaufen des Roheisens in die Zwischenräume der einzelnen Formen verhindern sollen, nicht völlig beseitigen können.

Die Erfindung betrifft nun eine Einrichtung, bei der das Eisen in bekannter Weise ununterbrochen in zwei Reihen bewegter Masselformen zuläuft, jedoch so, daß es abwechselnd in eine stillstehende Form der einen Reihe geleitet wird, während die andere Reihe um eine Form weiterbewegt und diese unter den Auslauf gebracht wird. Nach Anfüllen dieser Form wird dann der Roheisenstrom wiederum in die inzwischen in Stellung gebrachte nächste Form der ersten Gruppe geleitet, worauf die "zweite Gruppe weitergeschaltet wird usf.

Eine Ausführungsform der neuen Einrichtung ist in Fig. 1 der Zeichnung im Querschnitt, in Fig. 2 in der Draufsicht und in Fig. 3 im Längsschnitt nach A-B der Fig. 2 veranschaulicht.

Die beiden Formengruppen / und m sind hier auf Drehtischen c und f gelagert, die mechanisch oder von Hand, z. B. mittels Ratsche, in bestimmten Zeitabständen je um eine Formbreite gedreht werden können.

Zwischen den beiden Drehtischen liegt eine an sich bekannte um ihre Längsachse kippbare Rinne b mit zwei nach beiden Seiten gerichteten Ausläufen b^l und b'² am Auslaufende. Wird die Rinne b beispielsweise nach links (Fig. 3) geneigt, so läuft das Roheisen, das aus einer Pfanne a, in die es aus dem Hochofen abgestochen wurde, in sie eingegössen wird, durch den nach dieser Seite gerichteten Auslauf b¹ mit stets gleichbleibendem Gefälle in die darunter eingestellte Form / des Drehtisches c. Ist diese Form vollgelaufen, so wird die Rinne b vom Stande d (Fig. 2) aus mittels des Handhebels e nach der rechten Seite gekippt, so daß das Roheisen durch den anderen Auslauf b² in die inzwischen eingestellte Form m des Drehtisches f läuft, während jetzt der Tisch c um eine Formbreite weitergedreht wird. Hierauf erfolgt nach Vollaufen der Form m ein neues Kippen der Rinne nach links, während der Tisch f weitergeschaltet wird usf.

Die Rinne hat ferner am Auslaufende einen in ihrer Längsrichtung liegenden Überlauf g. Sollte während des Betriebes irgendeine Störung, beispielsweise eine Hemmung der Tischbewegung eintreten, so bringt man die Rinne

in die Mittellage, und das zuströmende Eisen fließt gefahrlos über den Überlauf g in eine untergestellte Pfanne h ab.

Die Masseln werden nach dem Erkalten bei i durch selbsttätig oder auch von Hand z. B. mittels eines aufgesteckten Schlüssels erfolgendes Kippen der Formen auf einen Wagen abgeworfen. " Hierauf werden die Formen ausgespritzt, nach dem Abtropfen

ίο selbsttätig oder von Hand bei k wieder aufgerichtet und kommen gebrauchsfähig in die Gußstellung zurück.

Die Gestalt der Masselbetten ist gleichgültig. Statt als Drehtische, wie dargestellt, können sie beispielsweise auch als Förderbänder ausgebildet sein, die in wagerechter oder geneigter Ebene bewegt werden, oder als senkrechte Scheibenpaare, zwischen denen die Formen derart schwingend aufgehängt sind, daß sie sich stets wagerecht einstellen. Schließlich können die Masselbetten auch festliegen, während die Pfanne mit der Leitrinne, die in diesem Falle bewegliche Ausläufe erhält, vorbeibewegt wird.

Die Leitrinne kann jede beliebige geeignete Gestalt haben. Sie kann beispielsweise in eine eigentliche Zuflußrinne und eine besondere Uberleitungsrinne zerlegt werden. Letztere kann wiederum als Trommel, Pfanne oder Mulde ausgebildet sein.

Claims

Patent-An Sprüche:

1. Einrichtung zum Gießen von Roheisen mit ununterbrochenem Zulauf des Eisens in zwei Reihen bewegter Masselformen, dadurch gekennzeichnet, daß das Roheisen abwechselnd in eine stillstehende Masselform der einen Reihe geleitet wird, während die andere Reihe um eine Masselform weiterbewegt und diese unter den Auslauf gebracht wird.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zulauf des Roheisens durch eine an sich bekannte um ihre Längsachse kippbare Rinne mit seitlichen Ausläufen erfolgt, zu deren beiden Seiten die Masselbetten sich befinden.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rinne einen Überlauf besitzt, über .den das flüssige Eisen abfließen kann, wenn die Rinne die Mittelstellung einnimmt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.