DE19814284A1 - Verfahren zur nicht oxidativen Herstellung von Formaldehyd aus Methanol - Google Patents
Verfahren zur nicht oxidativen Herstellung von Formaldehyd aus MethanolInfo
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Description
Mehrere Verfahren zur Herstellung von Formaldehyd aus Methanol sind bekannt
(siehe z. B. Ullmann's Encyclopaedia of Industrial Chemistry). Technisch
durchgeführt werden überwiegend die Oxidation
CH3OH + ½ O2 → CH2O + H2O
an Eisen- und Molybdänoxyd enthaltenden Katalysatoren bei 300°C bis 450°C
(Formox Prozeß) und die oxidative Dehydrierung (Silberkontakt-verfahren) gemäß:
CH3OH → CH2O + H2
H2 + ½ O2 → H2O
bei 600°C bis 720°C. Nach beiden Verfahren liegt der Formaldehyd zunächst als
wäßrige Lösung vor. Insbesondere bei der Verwendung für die Herstellung von
Formaldehyd-Polymeren und -Oligomeren muß der so gewonnene Formaldehyd
aufwendig entwässert werden. Ein weiterer Nachteil ist die Bildung korrosiver, die
Polymerisation negativ beeinflussender Ameisensäure als Nebenprodukt.
Durch die Dehydrierung von Methanol können diese Nachteile vermieden und kann
im Gegensatz zu oben genannten Verfahren nahezu wasserfreier Formaldehyd
direkt gewonnen werden:
Um ein ökologisches und wirtschaftlich interessantes technisches Verfahren für die
Dehydrierung von Methanol zu erreichen, sollten die folgenden Voraussetzungen
erfüllt werden: Die stark endotherme Reaktion sollte bei hohen Temperaturen
durchgeführt werden, damit hohe Umsätze erreicht werden. Konkurrierende
Nebenreaktionen müssen unterdrückt werden, um eine hinreichende Selektivität für
Formaldehyd zu erzielen (unkatalysiert beträgt die Selektivität für die Bildung von
Formaldehyd bei Umsätzen über 90% weniger als 10%). Die Verweilzeiten müssen
kurz oder die Abkühlung der Reaktionsprodukte schnell sein, um den Zerfall des
thermodynamisch bei den Reaktionsbedingungen nicht stabilen Formaldehyds
CH2O → CO + H2
zu verringern.
Verschiedene Verfahren zur Durchführung dieser Reaktion wurden vorgeschlagen;
so ist beispielsweise in der DE-A-37 19 055 ein Verfahren zur Herstellung von Formaldehyd aus Methanol durch Dehydrierung in Gegenwart eines Katalysators bei erhöhter Temperatur beschrieben. Die Umsetzung wird in Gegenwart eines mindestens eine Natriumverbindung enthaltenden Katalysators bei einer Temperatur von 300°C bis 800°C durchgeführt.
so ist beispielsweise in der DE-A-37 19 055 ein Verfahren zur Herstellung von Formaldehyd aus Methanol durch Dehydrierung in Gegenwart eines Katalysators bei erhöhter Temperatur beschrieben. Die Umsetzung wird in Gegenwart eines mindestens eine Natriumverbindung enthaltenden Katalysators bei einer Temperatur von 300°C bis 800°C durchgeführt.
J. Sauer und G. Emig (Chem. Eng. Technol. 1995, 18, 284-291) gelang es, aus
einem NaAIO2 und LiAIO2enthaltenden Katalysator durch ein reduzierendes
Gasgemisch (87% N2 + 13% H2) eine katalytisch aktive Spezies freizusetzen, bei der
es sich seiner Vermutung nach um Natrium handelt. Diese Spezies vermag die
Dehydrierung von im selben Reaktor stromabwärts zugegebenem, d. h. nicht mit der
Katalysatorschüttung in Kontakt gekommenem, Methanol zu Formaldehyd zu
katalysieren. Bei Verwendung nicht reduzierender Gase wurde nur geringe
Katalysatoraktivität gefunden.
Nach J. Sauer und G. Emig sowie Ergebnissen aus neueren Untersuchungen (siehe
z. B. M. Bender et al., Vortrag auf dem XXX. Jahrestreffen deutscher Katalytiker, 21.-
23. 3. 1997) wurden Natriumatome und NaO-Moleküle als in die Gasphase emittierte
Verbindungen identifiziert und deren katalytische Aktivität für die Dehydrierung von
Methanol in der Gasphase beschrieben.
Das Ausgangsmaterial Methanol wird bei den bekannten Verfahren stets verdünnt
mit Stickstoff und/oder Stickstoff/Wasserstoff-Gemischen umgesetzt.
Obwohl mit den bekannten Verfahren bereits gute Ergebnisse erzielt werden,
besteht doch ein breiter Raum für Verbesserungen in technischer und ökonomischer
Hinsicht, besonders weil sich die eingesetzten Katalysatoren mit der Zeit
verbrauchen oder inaktivieren sowie die Formaldehydausbeuten noch
verbesserungsfähig sind.
Es wurde überraschend gefunden, daß es möglich ist, die Ausbeute der
Dehydrierung von Methanol durch eine verbesserte Reaktionsführung zu erhöhen.
Dies kann erreicht werden, indem in den Bereichen Primärkatalysatorzersetzung
und Reaktionsteil getrennte Temperaturen und gegebenenfalls auch Verweilzeiten
eingestellt werden, insbesondere wenn das Temperaturniveau im eigentlichen
Reaktionsteil niedriger als in der Primärkatalysatorzugabeeinheit eingestellt wird.
Auf diese Art und Weise lassen sich Methanolumsätze von über 95% und hohe
Formaldehydselektivitäten erreichen und überraschend auch nicht reduzierende
Gase als Trägergas verwenden.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von Formaldehyd
aus Methanol durch Dehydrierung in einem Reaktor in Gegenwart eines
Katalysators bei einer Temperatur im Bereich von 300 bis 1000°C, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Erzeugung des Katalysators räumlich getrennt vom
Reaktor und bei einer Temperatur oberhalb der Dehydrierungstemperatur
durchführt.
Vorteile einer tieferen Reaktionstemperatur liegen in dem geringeren energetischen
und apparativen Aufwand zur Erwärmung/Abkühlung vor/nach der Reaktion, der
geringen Zerfallsgeschwindigkeit des bei Reaktionsbedingungen thermisch
instabilen Formaldehyds und den geringeren Anforderungen an die Werkstoffe.
Bevorzugt beträgt die Temperaturdifferenz mindestens 20°C, besonders bevorzugt
40 bis 250°C.
Aus geeigneten Primärkatalysatoren werden bei thermischer Behandlung in der
Primärkatalysatorzersetzungszone und beim Überströmen mit einem reduzierenden
oder auch mit einem nicht reduzierendem Gas, wie molekularem Stickstoff, bei
Temperaturen, die nicht gleich der Reaktionstemperatur für die Dehydrierung,
sondern höher sind, eine oder mehrere katalytisch aktive Spezies ausgetragen bzw.
erzeugt und/oder auf ihm erzeugt (Sekundärkatalysator), die in der Lage sind, die
Dehydrierung von Methanol zu katalysieren. Ein solch fluider Katalysator kann über
erhebliche Strecken transportiert werden, ohne einen merklichen Verlust an
Wirksamkeit in der Dehydrierung zu erleiden. Diese getrennte
Temperatureinstellung erlaubt durch Anpassung an die jeweiligen Bedingungen zur
Katalysatorfreisetzung/-verdampfung bzw. Erzeugung einer katalytisch aktiven
Spezies (Sekundärkatalysator) einerseits und zur Reaktion andererseits
insbesondere die Möglichkeit zur Erniedrigung der Reaktionstemperatur. Damit
vermindert sich der Zerfall des instabilen Formaldehyds durch Folgereaktionen und
erhöht sich die Ausbeute.
Bevorzugte Temperaturen zur Erzeugung der katalytisch aktiven Spezies aus dem
Primärkatalysator liegen zwischen 300 und 1100°C, besonders bevorzugt sind
Temperaturen zwischen 400 und 1000°C.
Bevorzugte Temperaturen zur Dehydrierung des Methanols liegen zwischen 200
und 1000°C, besonders bevorzugt sind Temperaturen zwischen 300 und 980°C.
Weiterhin können die Verweilzeiten im Dehydrierungsreaktor und Behälter zur
Primärkatalysatorzugabe bzw. zur Erzeugung des Sekundärkatalysators über die
Aufteilung des Trägergasstromes getrennt eingestellt werden. Dadurch wird eine
gezielte Beladung des durch die Katalysatorzugabeeinheit geleiteten Gasstromes
mit der aktiven Spezies erreicht.
Bevorzugte Verweilzeiten zur Erzeugung des Sekundärkatalysator liegen zwischen
0,01 und 60 sec, besonders bevorzugt zwischen 0,05 und 3 sec, ganz besonders
bevorzugt 0,05 und 1 sec. Zur Dehydrierung des Methanols sind Verweilzeiten in der
Reaktionszone von 0,005 bis 30 sec bevorzugt, besonders bevorzugt 0,01 bis 15
sec, ganz besonders bevorzugt 0,05 bis 3 sec.
Durch das Ersetzen des verbrauchten Primärkatalysators wird ein kontinuierliches
Verfahren zur nicht oxidativen Methanoldehydrierung möglich, das verbesserte
Methanolnutzung bzw. Formaldehydausbeuten liefert.
Die Trägergasströme können aus einem reduzierenden oder nicht reduzierendem
Gas, wie z. B. H2/CO-Gemischen oder Stickstoff, vorzugsweise aus den
Nebenprodukten der Dehydrierung bestehen.
Fig. 1 gibt einen schematischen Überblick über eine bevorzugte Variante des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
Der Trägergasstrom 1 wird im Wärmetauscher 2 erwärmt und in einen oder mehrere
beheizten Behälter 3, in denen die aktive Katalysatorspezies erzeugt wird, geleitet.
Aus einem Vorratsgefäß 4 wird Primärkatalysator 5 ebenfalls in den Behälter 3
gefördert. Der Austrittsstrom aus Behälter 3 wird in den Reaktor 6 geleitet. Aus
einem Vorratsgefäß 7 wird Methanol 8 gefördert, in einem Wärmetauscher 9
erwärmt und in den Reaktor 6 geführt. Die Produktgase aus dem Reaktor 6 werden
im Wärmetauscher 10 abgekühlt und einer Einheit 11 zum Abtrennen des
Formaldehyds zugeführt.
Weiterhin Gegenstand der Erfindung ist daher eine Vorrichtung zur Durchführung
des obengenannten Verfahrens enthaltend einen oder mehrere Wärmeaustauscher
zum Vorwärmen der Ausgangsstoffe, einen beheizten Behälter zur Zersetzung des
Primärkatalysators, einen beheizten Reaktor zur Durchführung der Dehydrierung,
einen oder mehrere Wärmeaustauscher zum Abkühlen des Produktgemisches, eine
Einrichtung zum Abtrennen des Formaldehyds, eine Vorrichtung zum Einbringen
des Methanols und zur Nachführung des Primärkatalysators, sowie Mittel zur
Einstellung unterschiedlicher Temperaturen in dem Behälter zur Zersetzung des
Primärkatalysators und dem Reaktor.
Der Primärkatalysator kann als Feststoff, in einem Lösungsmittel gelöst, als
Flüssigkeit oder als Schmelze jeweils kontinuierlich oder diskontinuierlich
nachgeführt werden.
Ein Vorteil der kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Dosierung oder Nachführung
des Primärkatalysators ist eine vom ursprünglich zugegeben
Katalysatorausgangsmaterial unabhängige und wesentlich verlängerte
Betriebsdauer der Anlage. Ein weiterer Vorteil der getrennten Zugabe liegt
außerdem in einem gezielten und definierten Eintrag der aktiven Substanz sowie der
Möglichkeit einer gleichmäßigen Bereitstellung der katalytisch aktiven Spezies.
Die Nachführung des Primärkatalysators als Feststoff, z. B. pulverförmig, körnig oder
kompaktiert, erfolgt über eine Feststoffdosierung, z. B. mit Hub- oder Dreh-Kolben,
Zellradschleuse, Schnecke oder Schüttelrinne.
Wird der Primärkatalysator, z. B. Natrium oder eine Natriumverbindung, gelöst
zugegeben, sind besonders Lösungsmittel mit einer chemischen Zusammensetzung
geeignet, die nur die im Prozeß schon vorhandenen Elemente (C, H, O) enthalten.
Besonders bevorzugt wird MeOH als Lösungsmittel. Die Zugabe erfolgt z. B. über
eine Düse, die gekühlt werden kann, um ein Verdampfen des Lösungsmittels,
Auskristallisieren oder Ablagerungen des festen Primärkatalysators in der Düse zu
vermeiden.
Die Zugabe des Primärkatalysators als Schmelze ist z. B. über eine Düse möglich.
Die Schmelze kann dann direkt im Gasstrom verdampft oder zersetzt werden.
Bei allen Möglichkeiten der Primärkatalysatornachführung geschieht dies vorteilhaft
in einer Art und Weise, daß das Material in intensivem Kontakt mit strömendem Gas
steht. Dies kann beispielsweise durch Aufbringen des Katalysatormaterials nach den
oben beschriebenen Verfahren auf eine geeignete Oberfläche erreicht werden, die
vom Gas durch - oder überströmt werden. Es kann sich hierbei um die Oberfläche
eines Trägermaterials handeln, das in einem Festbett als Schüttung angeordnet ist.
Als Materialien eignen sich z. B. SiC, SiO2, Al2O3 etc. in einer geeigneten
geometrischen Form, z. B. als Granulat, Pellets oder Kugeln. Die Anordnung
geschieht vorzugsweise senkrecht in einem Festbett, vorzugsweise mit Dosierung
von oben. Die eingetragene Substanz schlägt sich auf dem Trägermaterial nieder
und die katalytisch aktive Substanz geht während des Prozesses in die Gasphase
über.
Eine andere Möglichkeit ist die Anordnung des Primärkatalysators in einer
Wirbelschicht, durch die der Trägergasstrom geleitet wird. Das Wirbelgut besteht
dabei zumindest teilweise aus dem geträgerten oder ungeträgerten
Primärkatalysator. Der Verlust an aktiver Substanz kann durch Nachführung von
frischem Primärkatalysator ersetzt werden, verbrauchtes Material kann
gegebenenfalls abgezogen werden. Realisiert werden kann dies im kontinuierlichen
Fall z. B. durch eine zirkulierende Wirbelschicht.
Die Nachführung eines Primärkatalysators kann auch durch abwechselnde
Sekundärkatalysatorerzeugung in verschiedenen Behältern erfolgen, in denen der
Primärkatalysator beispielsweise als Festbett oder Wirbelschicht, jeweils geträgert
oder ungeträgert, angeordnet sein kann.
Der Vorteil der Verwendung mehrerer Einheiten zur diskontinuierlichen
Katalysatornachführung besteht darin, daß auch solche Primärkatalysatoren
eingesetzt werden, bei denen, z. B. aufgrund von Stoffeigenschaften wie z. B.
Schmelzpunkt, Viskosität oder Zersetzungstemperatur, eine kontinuierliche
Förderung nicht oder nur mit großem Aufwand möglich wäre.
Verbindungen, die in dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden
können, sind beispielsweise aus der Literatur bekannte Katalysatoren, wie sie z. B.
in Chem. Eng. Technol. 1994, 17, 34 beschrieben sind.
An Metallen eignen sich beispielsweise Li, Na, K, Cs, Mg, Al, In, Ga, Ag, Cu, Zn, Fe,
Ni, Co, Mo, Ti, Pt, bzw. deren Verbindungen. Weiterhin geeignet sind beispielsweise
S, Se, Phosphate von Übergangsmetallen, wie V und Fe, und Heteropolysäuren,
wie Molybdatophosphorsäure.
Beispiele für konkrete Katalysatoren sind:
- - Natrium oder Natriumverbindungen (DE-A-37 19 055 und DE-A-38 11 509)
- - Aluminiumoxid, Alkalialuminat und/oder Erdalkalialuminat (EP-A-04 05 348)
- - Silberoxid (JP-A 60/089 441, Dervent Report 85 - 15 68 91/26)
- - ein Kupfer, Zink und Schwefel enthaltender Katalysator (DE-A 25 25 174)
- - ein Kupfer, Zink und Selen enthaltender Katalysator (US-A 4,054,609)
- - ein Zink und/oder Indium enthaltender Katalysator (EP-A 0 130 068)
- - Silber (US-A 2,953,602)
- - Silber, Kupfer und Silicium (US-A 2,939,883).
- - Zink, Cadmium, Selen, Tellur oder Indium enthaltende Verbindungen
Bevorzugt ist die Verwendung von Natrium oder Natriumverbindungen.
Die Anwendungsform eines solchen, beispielsweise natriumhaltigen Katalysators
kann in weitem Rahmen variieren:
Metallisch, z. B. auch als Legierung mit mindestens einem anderen Legierungsbestandteil, als Verbindung oder Salz, wobei mindestens ein nichtmetallisches Element mit Na gebunden vorliegt (binäre Verbindungen und Salze). Ist mehr als ein Element in der Verbindung gebunden, so liegen binäre, ternäre oder quarternäre Verbindungen und Salze vor. Ebenso bevorzugt ist der Einsatz in geträgerter Form, beispielsweise auf einem anorganischen Träger.
Metallisch, z. B. auch als Legierung mit mindestens einem anderen Legierungsbestandteil, als Verbindung oder Salz, wobei mindestens ein nichtmetallisches Element mit Na gebunden vorliegt (binäre Verbindungen und Salze). Ist mehr als ein Element in der Verbindung gebunden, so liegen binäre, ternäre oder quarternäre Verbindungen und Salze vor. Ebenso bevorzugt ist der Einsatz in geträgerter Form, beispielsweise auf einem anorganischen Träger.
Wird Natrium metallisch eingesetzt, so kann es fest, flüssig oder bevorzugt
dampfförmig eingesetzt werden.
Bevorzugte Legierungen sind solche mit anderen Alkalimetallen und/oder
Erdalkalimetallen, wie Ba, Sr, Ca, Cs, Rb, K oder besonders bevorzugt Li und/oder
Magnesium.
Darüber hinaus können auch Legierungen mit B, Al, Si und Sn Verwendung finden.
Dies gilt besonders auch für Legierungen, die Verbindungen wie Natriumborid,
NaB2, Natriumsilicid, NaSi oder NaSn enthalten können.
Geeignete binäre Na-Verbindungen und Salze sind beispielsweise Natriumcarbide,
wie Na2C2, NaC8, Natriumhalogenide, wie NaF, Natriumoxide, wie Na2O,
Natriumazid, Natriumphosphid, Natriumsulfid, Natriumpolysulfide, bevorzugt auch
Natriumhydride, wie NaH.
Geeignete ternäre Na-Verbindungen und Salze sind beispielsweise Natriumborate,
wie Borax, Natriumphosphate bzw. -hydrogenphosphate, Natriumphosphite,
Natrium(meta)silikate und -alumosilikate, wie Wasserglas, Na3AIF6 (Kryolith),
Natrium(hydrogen)sulfat, Natriumsulfit, Natriumnitrit, Natriumnitrat, Natriumamid,
Natriumacetylid NaCCH, Natriumcyanid, Natriumrhodanid, Natriumthiomethylat,
Natriumthiosulfat, bevorzugt jedoch NaOR, mit R = H, organischer Rest (= Salze
organischer Säuren, Alkoholate, Phenolate, Acetylacetonat,
Acetessigsäureestersalz, Salze der Salicylsäure oder des Salicylaldehyds),
Natriumcarbonat und Natriumhydrogencarbonat und deren Gemische, wie Soda,
Thermonatrit, Trona, Pirssonit, Natrocalcit. Generell ist der Einsatz wasserfreier, d. h.
getrockneter Salze vorzuziehen.
Besonders bevorzugt sind NaOH, NaOOC-R' (vorzugsweise Formiat, Acetat, Lactat,
Oxalat), NaOR' (R' ist ein organisches Radikal mit 1 bis 4 C-Atomen) und
Natriumcarbide.
Ganz besonders bevorzugt sind NaOH, Natriumformiat, Natriummethylat,
Natriumacetat und Natriumcarbide, wie Na2C2.
Geeignete quarternäre Verbindungen sind z. B. natriumhaltige Alumosilikate, die
künstlich hergestellt werden können oder auch vielfältig als natürliche Mineralien
und Gesteine (z. B. Natronfeldspat oder Albit und Kalk-Natronfeldspat oder
Oligoklas) vorkommen. Sie können zusätzlich durch Ionenaustausch mit Na beladen
werden.
Vorteilhaft können auch Doppelsalze vom Typ des Alauns oder Thenardit, Glauberit,
Astrakanit, Glaserit, Vanthoffit Verwendung finden.
Die hier genannten Natriumverbindungen und Salze können vorteilhaft auch als
Gemische vorliegen. Insbesondere sind durchaus auch Gehalte von < 50%,
bevorzugt < 30% von Kationen anderer Alkalimetalle und/oder Erdalkalimetalle, wie
Ba, Sr, Ca, Cs, Rb, K oder bevorzugt Li und/oder Magnesium einsetzbar.
Besonders vorteilhaft sind technisch erhältliche, komplexe Gemische, wie
Natronkalk, Thomasmehl und Zemente, z. B. Portlandzement, gegebenenfalls nach
Anreicherung mit Natrium durch Lagerung in natriumhaltigen Lösungen (NaCl,
Meerwasser).
Besonders vorteilhaft werden zur Herstellung des fluiden Katalysators solche
Verbindungen thermisch behandelt, die außer Natrium nur die im Prozeß bereits
vorhandenen Elemente C, O und H besitzen, um im Prozeß weitgehend
rückstandsfrei verbraucht zu werden. Besonders vorteilhaft ist es, daß so auch
technische Verbindungen als Katalysator eingesetzt werden können.
Generell ist der Einsatz wasserfreier, d. h. getrockneter Verbindungen vorzuziehen.
Insbesondere bevorzugte Primärkatalysatoren sind Natriumverbindungen aus der
Gruppe:
- a) Natriumalkoholate,
- b) Natriumcarboxylate,
- c) Natriumsalze C-H acider Verbindungen und
- d) Natriumoxid, Natriumhydroxid, Natriumnitrit, Natriumacetylid, Natriumcarbid Natriumhydrid und Natriumcarbonyl
Obengenannte Verbindungen liefern in dem erfindungsgemäßen Verfahren
Formaldehyd Ausbeuten von über 60% und geringen Wasserkonzentrationen von
weniger als 5 mol % H2O pro mol Formaldehyd bei Reaktionstemperaturen von 600
bis 1000°C.
Geeignete Reaktoren sind dem Fachmann bekannt und geläufig. Grundsätzlich
können Reaktortypen und Aufbauten verwendet werden, wie sie aus der Literatur für
Dehydrierungsreaktionen bekannt sind, wobei den korrosiven Eigenschaften
gegebenenfalls im Fluidstrom enthaltener Substanzen Rechnung zu tragen ist.
Solche Apparaturen sind beispielsweise in Winnacker/Küchler, Chemische
Technologie, 4. Auflage, Kapitel "Technik der Pyrolyse" Hanser Verlag, München
1981-86, beschrieben.
Geeignete Reaktormaterialien sind z. B. keramische Werkstoffe, wie Korund, aber
auch aufkohlungs-, temperatur- und zunderbeständige Eisen- und
Nickelbasislegierungen, z. B. Inconel 600® und Hasteloy®. Wird eine Verbrennung
zur Beheizung des Behälters 3 und/oder des Reaktors 6 verwendet, eignen sich
hierfür z. B. von außen befeuerte Rohre.
Die dem Prozeß zuzuführende Wärme wird vorzugsweise durch die Verbrennung
von Nebenprodukten der Dehydrierung, vornehmlich H2 und CO, gewonnen.
Ebenso bevorzugt ist die Beheizung des Reaktors/Katalysatorbehälters durch
Mikrowellen.
Für die Reaktion kann handelsübliches Methanol eingesetzt werden, vorzugsweise
sollte es wasserarm sein und keine Stoffe enthalten, die den Katalysator vergiften.
Zur Durchführung der Dehydrierung wird das fluide, vorzugsweise gasförmige
Methanol vorzugsweise mit Trägergas verdünnt.
Der molare Methanolanteil beträgt im allgemeinen 5 bis 90%, vorzugsweise 10 bis
50%, besonders bevorzugt 10 bis 40%.
Der Druck ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren unkritisch. Die Dehydrierung
des Methanols kann bei Unterdruck, Normaldruck oder Überdruck durchgeführt
werden. Ein Bereich von etwa 0,1 bis 10 bar, vorzugsweise 0,5 bis 2 bar, ist
besonders geeignet. Bevorzugt wird Normaldruck. Das erfindungsgemäße
Verfahren kann diskontinuierlich oder kontinuierlich durchgeführt werden, wobei
letzteres bevorzugt ist.
In einer bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird dem Reaktor
ein weiterer Trägergasstrom zugeführt, der eine Temperatur oberhalb, vorzugsweise
mindestens 20°C, besonders bevorzugt 40 bis 250°C, der Dehydrierungstemperatur
aufweist.
In einer bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens führt man einen
Kreisgasstrom, der aus Nebenprodukten der Dehydrierung besteht, als Trägergas
durch die Reaktoren. Dieser Kreisgasstrom wird erhalten, in dem man nach
Abtrennung des Formaldehyds die Nebenprodukte der Dehydrierung, vornehmlich
H2 und CO, mittels einer geeigneten Vorrichtung zumindest teilweise in den Reaktor
zurückgeführt.
Die Abtrennung des Formaldehyds aus dem Reaktionsgemisch kann nach an sich
bekannten, dem Fachmann geläufigen Methoden erfolgen, beispielsweise durch
Polymerisation, Kondensation oder physikalische oder chemische Ab- oder
Adsorption.
Eine technisch erprobte Methode ist die Bildung von Halbacetalen aus Formaldehyd
und einem Alkohol. Die Halbacetale werden daran anschließend thermisch
gespalten, wobei sehr reiner Formaldehyd-Dampf entsteht. Als Alkohol wird meist
Cyclohexanol verwendet, da dessen Siedepunkt genügend weit über der
Zersetzungstemperatur des Halbacetals liegt. Die Halbacetale werden üblicherweise
in Fallfilm- oder Dünnschichtverdampfern bei Temperaturen von 100 bis 160°C
gespalten (siehe z. B. US 2,848,500 vom 19.08.1958 "Preparation of Purified
Formaldehyde" und
US 2,943,701 vom 05.07.1960 "Process for purification of gaseous formaldehyde",
oder JP-A 62/289 540). Die dabei freiwerdenden Formaldehyd-Dämpfe enthalten
noch geringe Mengen Verunreinigungen, die meist durch eine Gegenstromwäsche
mit Alkohol, wie Cyclohexanolhemiformal, durch Kondensation oder auch durch
gezielte Präpolymerisation, entfernt werden.
Besonders bevorzugte Methoden zur Reinigung des erfindungsgemäß hergestellten
Formaldehyds sind in den deutschen Patentanmeldungen 197 47 647.3 und
197 48 380.1 beschrieben.
Eine weitere Methode zur Abtrennung von Formaldehyd aus dem Reaktionsgemisch
ist die Bildung von Trioxan in einem katalytischen Gasphasenprozeß (siehe
z. B.
Appl. Catalysis A 1997, 150, 143-151 und EP-A 0 691 338). Trioxan kann dann
z. B.
auskondensiert werden.
Verwertungsmöglichkeiten für die Nebenprodukte der Reaktion, insbesondere
Wasserstoff, sind beispielsweise die Synthese von Methanol oder die Gewinnung
von reinem Wasserstoff, der z. B. durch Membranen abgetrennt werden kann.
So gewonnener Wasserstoff eignet sich beispielsweise zur Synthese von
Ammoniak, in Raffinerieprozessen zur Herstellung von Benzin und Krackprodukten
der Petrochemie, zur Methanolsynthese, zur Fetthärtung u. a. Hydrierungen, als
Reduktionsmittel zur Gewinnung von W, Mo, Co u. a. Metallen, als reduzierendes
Schutzgas bei metallurgischen Prozessen, zu autogenen Schweißen und
Schneiden, als Brenngas in Mischung mit anderen Gasen (Stadtgas, Wassergas),
oder verflüssigt als Treibstoff in Luft- und Raumfahrt.
Der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Formaldehyd eignet sich
für alle bekannten Einsatzgebiete, beispielsweise Korrosionsschutz,
Spiegelherstellung, elektrochemische Beschichtungen, zur Desinfektion und als
Konservierungsmittel, ebenso als Zwischenprodukt zur Herstellung von
methanolischen Formaldehydlösungen, Methylal, Kunststoffen, beispielsweise
Polyoxymethylenen, Polyacetalen, Phenolharzen, Melaminen, Aminoplasten,
Polyurethanen und Caseinkunststoffen, sowie 1,4-Butanole, Trimethylolpropan,
Neopentylglykol, Pentaerythrit und Trioxan zur Herstellung von Farbstoffen, wie
Fuchsin, Acridin, zur Herstellung von Düngemitteln sowie zur Behandlung von
Saatgut.
Da Formaldehyd nach dem erfindungsgemäßen Verfahren üblicherweise mit
geringem Wassergehalt hergestellt wird, eignet sich so hergestellter Formaldehyd
insbesondere für den Polymerisation zu Polyoxymethylen und Trioxan, da hier
wasserfreier Formaldehyd einzusetzen ist.
Die Erfindung betrifft auch derartig hergestellte Kunststoffe, wie Polyoxymethylen
und Polyacetale, Trioxan, Farbstoffe, Düngemittel und Saatgut.
Weiterhin Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Trioxan,
dadurch gekennzeichnet, daß man
- 1. Methanol durch Dehydrierung in einem Reaktor bei einer Temperatur im Bereich von 300 bis 1000°C in Gegenwart eines Katalysators zu Formaldehyd umsetzt, wobei man die Erzeugung des Katalysators räumlich getrennt vom Reaktor und bei einer Temperatur oberhalb der Dehydrierungstemperatur durchführt, und
- 2. den so hergestellten Formaldehyd gegebenenfalls reinigt und zu Trioxan trimerisiert.
Einzelheiten der Herstellung von Trioxan sind dem Fachmann bekannt und geläufig.
Sie sind z. B. in Kirk u. Othmer, Encyclopedia of Chemical Technology, 2. Aufl., Band
10, S. 83, 89, New York Interscience 1963-1972, beschrieben.
Gegenstand der Erfindung ist ebenso ein Verfahren zur Herstellung von
Polyoxymethylen, dadurch gekennzeichnet, daß man
- 1. Methanol durch Dehydrierung in einem Reaktor bei einer Temperatur im Bereich von 300 bis 1000°C in Gegenwart eines Katalysators zu Formaldehyd umsetzt, wobei man die Erzeugung des Katalysators räumlich getrennt vom Reaktor und bei einer Temperatur oberhalb der Dehydrierungstemperatur durchführt, und
- 2. den so gewonnenen Formaldehyd gegebenenfalls reinigt,
- 3. den Formaldehyd polymerisiert,
- 4. die Endgruppen des so hergestellten Polymers absättigt (Capping) und
- 5. gegebenenfalls das Polymer in der Schmelze homogenisiert und/oder mit geeigneten Zusätzen versieht.
Die Herstellung von Polyoxymethylen aus Formaldehyd ist dem Fachmann bekannt
und geläufig. Einzelheiten finden sich z. B. in Ullmann's Encyclopedia of Industrial
chemistry, Bd. 21, 5. Aufl., Weinheim 1992, und der dort zitierten Literatur.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von
Polyoxymethylen Copolymeren, dadurch gekennzeichnet, daß man
- 1. Methanol durch Dehydrierung in einem Reaktor bei einer Temperatur im Bereich von 300 bis 1000°C in Gegenwart eines Katalysators zu Formaldehyd umsetzt, wobei man die Erzeugung des Katalysators räumlich getrennt vom Reaktor und bei einer Temperatur oberhalb der Dehydrierungstemperatur durchführt, und
- 2. den so gewonnenen Formaldehyd zu Trioxan trimerisiert,
- 3. gegebenenfalls das Trioxan reinigt,
- 4. das Trioxan mit cyclischen Ethern oder cyclischen Acetalen copolymerisiert,
- 5. gegebenenfalls instabile Endgruppen entfernt und
- 6. das so hergestellte Copolymer gegebenenfalls in der Schmelze homogenisiert und/oder mit geeigneten Zusatzstoffen versetzt.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
Polyoxymethylen Copolymeren, dadurch gekennzeichnet, daß man
- 1. Methanol durch Dehydrierung in einem Reaktor in Gegenwart eines Katalysators bei einer Temperatur im Bereich von 300 bis 1000°C zu Formaldehyd umsetzt, wobei man einen Kreisgasstrom, der aus Nebenprodukten der Dehydrierung besteht, durch den Reaktor führt, und
- 2. den so gewonnenen Formaldehyd gegebenenfalls reinigt,
- 3. den Formaldehyd mit cyclischen Ethern oder cyclischen Acetalen copolymerisiert,
- 4. gegebenenfalls instabile Endgruppen entfernt und
- 5. das so hergestellte Polymer gegebenenfalls in der Schmelze homogenisiert und/oder mit geeigneten Zusatzstoffen versetzt.
Die Herstellung von Polyoxymethylen-Copolymeren ist dem Fachmann bekannt und
geläufig. Einzelheiten finden sich beispielsweise in Ullmann's Encyclopedia of
Industrial Chemistry, Bd. 21, 5. Aufl., Weinheim 1992 und der dort zitierten Literatur
sowie in russischen Schriften SU 436067, 740715 und SU 72-1755156, 720303.
Auf den Inhalt der prioritätsbegründenden deutschen Patentanmeldungen
197 22 774.0 und 197 27 519.2 sowie auf die Zusammenfassung der vorliegenden
Anmeldung wird ausdrücklich Bezug genommen. Sie gelten durch Zitat als
Bestandteil der Beschreibung.
Die Erfindung wird durch die Beispiele näher erläutert, ohne sie dadurch
beschränken zu wollen. Die Fig. 2 zeigt dazu schematisch den Aufbau der
Versuchsapparatur anhand eines verfahrenstechnischen Fließbildes.
Die Dehydrierung des Methanols wird in einem Rohrreaktor 26, der indirekt durch
einen elektrischen Rohrofen 12 beheizt wird, durchgeführt. Eine
Katalysatorzugabeeinheit wird durch ein Metallrohr 11 gebildet, das indirekt durch
den elektrischen Rohrofen 12 beheizt wird. In dem Rohr 11 ist eine Schüttung 13
aus Trägermaterial angeordnet, auf der Primärkatalysator (0,1-5,0 g) vorgelegt ist.
In dieses Rohr 11 wird ein Teil 14 eines überhitzten Trägergasstromes 15 geleitet,
der vorher über beheizte Zuleitungen vorgewärmt wurde. In dieses Rohr 11 wird
außerdem Primärkatalysator als Lösung über eine Düse 16 nachgeführt. Der
Primärkatalysator schlägt sich auf der Schüttung 13 nieder.
Der Trägergasteilstrom 14 wird durch die Schüttung geleitet, um ihn mit einer sich
bildenden aktiven Katalysator-Spezies zu beladen.
Der Gesamtstrom wird anschließend in den Reaktionsraum 19 geleitet.
Methanol 17 wird vorgewärmt und in einem weiteren Teil 18 des Trägergasstromes
15 gefördert und ebenfalls dem Reaktionsraum 19 zugegeben.
Ein dritter Gasstrom 20, der aus reinem Trägergas 15 besteht, wird überhitzt 21, d. h.
auf eine Temperatur gebracht, die über der Dehydrierungstemperatur liegt und
ebenfalls in den Reaktionsraum 19 geleitet.
Der Reaktionsraum 19 wird durch ein Rohr mit der Länge 200-450 mm,
Innendurchmesser 4-21 mm gebildet.
Die Produktgase werden in einem Kühler 22 nach Austritt aus dem Reaktionsraum
19 rasch auf eine Temperatur kleiner 200°C gekühlt und mittels eines
Gaschromatographen analysiert. In einer Kolonne 23 werden die Reaktionsprodukte
mit Alkohol 24 (z. B. Cyclohexanol bei 20-80°C) gewaschen, um den Formaldehyd
25 auszutragen. Als Primärkatalysator wird Natriummethylat verwendet, als
Trägergas H2/CO oder Stickstoff. Der Gesamtstrom beträgt 20-500 l/h. Die
Methanolzufuhr ist so bemessen, daß sich eine Methanol-Konzentration von ca. 5-20 mol-% einstellt.
Die angegebenen Meßgrößen werden wie folgt berechnet:
Claims (14)
1. Verfahren zur Herstellung von Formaldehyd aus Methanol durch
Dehydrierung in einem Reaktor in Gegenwart eines Katalysators bei einer
Temperatur im Bereich von 300 bis 1000°C, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Erzeugung des Katalysators räumlich getrennt vom Reaktor und bei einer
Temperatur oberhalb der Dehydrierungstemperatur durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Temperaturdifferenz zwischen der Katalysatorerzeugungs- und der
Dehydrierungstemperatur mindestens 20°C beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Reaktor ein Trägergasstrom zugeführt wird, der eine Temperatur aufweist, die
ungleich der Dehydrierungstemperatur ist.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man einen Primärkatalysator zur Erzeugung des
Katalysators verwendet und dieser Primärkatalysator, vorzugsweise kontinuierlich
nachgeführt wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Trägergas im wesentlichen aus den
Nebenprodukten der Dehydrierung besteht.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man einen Teil der Nebenprodukte der Dehydrierung
als Brennstoff zur Beheizung des Reaktors verwendet.
7. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens gemäß einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche, enthaltend einen oder mehrere Wärmeaustauscher
zum Vorwärmen der Ausgangsstoffe, einen beheizten Behälter zur Zersetzung eines
Primärkatalysators, einen beheizten Reaktor zur Durchführung der Dehydrierung,
einen oder mehrere Wärmeaustauscher zum Abkühlen des Produktgemisches, eine
Einrichtung zum Abtrennen des Formaldehyds, eine Vorrichtung zum Einbringen
des Methanols und zur Nachführung des Primärkatalysators, sowie Mittel zur
Einstellung unterschiedlicher Temperaturen in dem Behälter zur Zersetzung des
Primärkatalysators und dem Reaktor.
8. Verwendung von Formaldehyd, hergestellt nach einem Verfahren gemäß
einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, zur Herstellung von Polyoxymethylen
und/oder Trioxan.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß man als Nebenprodukt anfallenden Wasserstoff abtrennt und
einer weiteren Verwertung zuführt.
10. Verwendung von Wasserstoff, hergestellt nach einem Verfahren gemäß
Anspruch 9 zur Herstellung von Methanol und/oder als Hydriergas.
11. Verfahren zur Herstellung von Trioxan, dadurch gekennzeichnet, daß man
- - Methanol durch Dehydrierung in einem Reaktor bei einer Temperatur im Bereich von 300 bis 1000°C in Gegenwart eines Katalysators zu Formaldehyd umsetzt, wobei man die Erzeugung des Katalysators räumlich getrennt vom Reaktor und bei einer Temperatur oberhalb der Dehydrierungstemperatur durchführt, und
- - den so hergestellten Formaldehyd zu Trioxan trimerisiert.
12. Verfahren zur Herstellung von Polyoxymethylen, dadurch gekennzeichnet,
daß man
- - Methanol durch Dehydrierung in einem Reaktor bei einer Temperatur im Bereich von 300 bis 1000°C in Gegenwart eines Katalysators zu Formaldehyd umsetzt, wobei man die Erzeugung des Katalysators räumlich getrennt vom Reaktor und bei einer Temperatur oberhalb der Dehydrierungstemperatur durchführt, und
- - den so gewonnen Formaldehyd gegebenenfalls reinigt,
- - den Formaldehyd polymerisiert,
- - die Endgruppen des so hergestellten Polymers absättigt (Capping) und
- - gegebenenfalls das Polymer in der Schmelze homogenisiert und/oder mit geeigneten Zusätzen versieht.
13. Verfahren zur Herstellung Polyoxymethylen-Copolymeren, dadurch
gekennzeichnet, daß man
- - Methanol durch Dehydrierung in einem Reaktor bei einer Temperatur im Bereich von 300 bis 1000°C in Gegenwart eines Katalysators zu Formaldehyd umsetzt, wobei man die Erzeugung des Katalysators räumlich getrennt vom Reaktor und bei einer Temperatur oberhalb der Dehydrierungstemperatur durchführt, und
- - den so gewonnenen Formaldehyd zu Trioxan trimerisiert,
- - gegebenenfalls das Trioxan reinigt,
- - das Trioxan mit cyclischen Ethern oder cyclischen Acetalen copolymerisiert,
- - gegebenenfalls instabile Endgruppen entfernt und
- - das so hergestellte Copolymer gegebenenfalls in der Schmelze homogenisiert und/oder mit geeigneten Zusatzstoffen versetzt.
14. Verfahren zur Herstellung Polyoxymethylen Copolymeren, dadurch
gekennzeichnet, daß man
- - Methanol durch Dehydrierung in einem Reaktor in Gegenwart eines Katalysators bei einer Temperatur im Bereich von 300 bis 1000°C zu Formaldehyd umsetzt, wobei man einen Kreisgasstrom, der aus Nebenprodukten der Dehydrierung besteht, durch den Reaktor führt, und
- - den so gewonnenen Formaldehyd gegebenenfalls reinigt,
- - den Formaldehyd mit cyclischen Ethern oder cyclischen Acetalen copolymerisiert,
- - gegebenenfalls instabile Endgruppen entfernt und
- - das so hergestellte Polymer gegebenenfalls in der Schmelze homogenisiert und/oder mit geeigneten Zusatzstoffen versetzt.
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---|---|---|---|
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JP50142099A JP2002502401A (ja) | 1997-06-02 | 1998-05-26 | メタノールからホルムアルデヒドを非酸化的に調製する方法 |
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Cited By (2)
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WO1999046228A1 (de) * | 1998-03-10 | 1999-09-16 | Ticona Gmbh | Verfahren zur nicht oxidativen herstellung von formaldehyd aus methanol |
WO2000012471A1 (de) * | 1998-09-01 | 2000-03-09 | Aventis Research & Technologies Gmbh & Co. Kg | Verfahren zur nicht-oxidativen herstellung von formaldehyd aus methanol |
-
1998
- 1998-03-31 DE DE19814284A patent/DE19814284A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO1999046228A1 (de) * | 1998-03-10 | 1999-09-16 | Ticona Gmbh | Verfahren zur nicht oxidativen herstellung von formaldehyd aus methanol |
US6232507B1 (en) | 1998-03-10 | 2001-05-15 | Ticona Gmbh | Method for non-oxidative production of formaldehyde from methanol |
WO2000012471A1 (de) * | 1998-09-01 | 2000-03-09 | Aventis Research & Technologies Gmbh & Co. Kg | Verfahren zur nicht-oxidativen herstellung von formaldehyd aus methanol |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: TICONA GMBH, 65451 KELSTERBACH, DE |
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8130 | Withdrawal |