DE19813105C2 - Verfahren zur Herstellung von Faserverbundbauteilen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von FaserverbundbauteilenInfo
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Abstract
Die Erfindung umfaßt ein Verfahren zur Herstellung von Faserverbundbauteilen, bei dem Fasern und das Matrixmaterial in einem mindestens zwei Teile umfassenden, einen Formhohlraum bildenden Werkzeug geformt werden und Öffnungen vom Faserhohlraum nach außen geführt werden, über die die im Formhohlraum befindliche Luft entweichen kann, wobei formhohlraumseitig vor den Öffnungen eine poröse Membran angebracht wird, deren Poren derart dimensioniert sind, daß man die Luft ungehindert entweichen läßt, das Matrixmaterial aber im Formhohlraum zurückgehalten wird und zumindest der formhohlraumseitige Bereich der Öffnungen mit einer das Einwölben der Folie in die Öffnung verhindernden Unterstützung ausgekleidet wird.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Faserverbund
bauteilen, bei dem die Fasern und das Matrixmaterial in einem mindestens zwei
Teile umfassenden, einen Formhohlraum bildenden Werkzeug geformt werden
und Öffnungen vom Formhohlraum nach außen geführt werden, über die die im
Formhohlraum befindliche Luft entweichen kann.
Faserverbundbauteile haben sowohl hinsichtlich ihrer produzierten Mengen als
auch ihrer vielfältigen Einsatzgebiete in den letzten Jahren außerordentlich stark
an Interesse gewonnen. Ausschlaggebend dafür sind zweifelsohne die große Viel
falt der Verarbeitungsmöglichkeiten. So stehen mehrere Verfahren, wie z. B. ver
schiedene Preß- und Spritztechniken zur Verfügung, um Faserverbundbauteile in
Einzel- oder Serienfertigung vielseitig und mit komplizierter Formgebung zu ferti
gen. Auch innerhalb dieser verschiedenen Verfahren sind beim Einbringen der Fa
sern und des Matrixmaterials mehrere Variationen möglich.
Ein Verfahren zur Herstellung von Faserverbundbauteilen ist aus Otto Schwarz:
"Glasfaserverstärkte Kunststoffe", Vogel Verlag, Würzburg (1975) bekannt. Zwei
teilige Werkzeuge bilden hier einen Formhohlraum, in dem die Fasern und das
Matrixmaterial zu ihrer endgültigen Form gebracht werden. Zur Verhinderung von
Lufteinschlüssen im Faserverbundbauteil befinden sich an bestimmten Stellen in
bestimmen Abständen Bohrungen im Werkzeug, durch die die eingeschlossene
und vor der Front des fließenden Matrixmaterials durch die Fasern transportierte
Luft entweichen kann. Nachteilig wirkt sich bei diesem Verfahren aus, daß sich
bei jedem Formvorgang Matrixmaterial in den Bohrungen sammelt, welches beim
Entnahmevorgang des gefertigten Faserverbundbauteils erhärtet und somit vor
dem nächsten Formvorgang mühsam aus der Bohrung entfernt werden muß,
damit die Bohrung wieder zur Entlüftung des Formhohlraums beitragen kann.
Durch dieses Entfernen der Reste, erhöht sich die Leerlaufzeit zwischen den ein
zelnen Formvorgängen, wodurch die Produktivität gesenkt wird. Außerdem geht
durch die Bohrungen auch Matrixmaterial verloren, welches dann nicht mehr für
die Füllung der Fasern zur Verfügung steht, so daß ein Überschuß an Matrix
material einkalkuliert werden muß.
DE 15 04 759 A offenbart ein Verfahren zur Herstellung faserverstärkter
Harzformlinge, bei dem Abstandsmaterial in die Form miteingebracht wird, um
den Harzfluss in das Fasermaterial zu vereinfachen. Das Abstandsmaterial bietet
dem Harz einen geringeren Widerstand als das Fasermaterial selbst, so dass es
leichter von diesem getränkt werden kann.
Aus GB 11 54 965 geht ein Herstellungsverfahren als bekannt hervor, bei dem
Gas, welches bei der Herstellung einer geschäumten Struktur entsteht, in an der
Innenseite des Formwerkzeuges befindlichen Poren adsorbiert wird.
Bei einem Verfahren gemäß JP 59 232 832 und DE 17 79 300 A wird in die
Öffnungen eine dicke Polyurethanplatte eingesetzt, um das flüssige Harz
zurückzuhalten, während das Gas entweicht.
DE 825 454 C offenbart ein Verfahren, bei dem zur Gasausleitung aus einer
Gussform aus Metallpulver bestehende Sinterkörpereinsätze verwendet werden.
Diese besitzen eine große Stärke, wodurch die Form dementsprechend
ausgebildet sein muss. Die Porengrößen sind dabei nicht an die Eigenschaften
des flüssigen Metalls angepasst, so dass dieses in die Sinterkörpereinsätze
eindringt und die Einsätze nach jedem Guss erneuert werden müssen.
In DE 39 15 693 C1 wird ein Vakuumform-Verfahren beschrieben, bei dem zur
besseren Evakuierung und zur gleichmäßigen Verteilung des Vakuums über
einem faserverstärkten Kunststoff eine poröse Folie und ein Gestrick gelegt wird.
Dabei liegt die Vakuumfolie nicht direkt auf dem Verbundkörper auf. Die Poren
dieser Folie sind nicht an die Viskosität des Harzes angepasst, so dass dieses
durch die Poren dringt und nicht im Reaktionsraum zurückgehalten wird.
Bei einem Verfahren gemäß DE 196 43 359 A1 wird bei der Herstellung
faserverstärkter PUR-Formteile zur Vermeidung von Lufteinschlüssen nach dem
Füllen und vor dem Schließen der Form eine gasdurchlässige Membran auf die
gefüllte Formhälfte aufgelegt.
Es stellt sich demnach die Aufgabe, ein Verfahren zur Herstellung von Faserver
bundbauteilen anzugeben, das es erlaubt, Faserverbundbauteile ohne Luftein
schlüsse und mit vollständiger Umschließung der Fasern in der Serienfertigung
mit einer hohen Taktrate herzustellen, so daß die Leerlaufzeiten zwischen den
Formvorgängen auf ein geringes Maß reduziert werden. Desweiteren soll ein
Überschuß an Matrixmaterial unterbunden werden. Außerdem sollen die hierfür
notwendigen Änderungen an den Werkzeugen minimal und die Austauschbarkeit
der eingesetzten Mittel gegeben sein.
Zur Lösung der Aufgabe ist ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art erfin
dungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß formhohlraumseitig vor den Öffnun
gen eine Folie als poröse Membran angebracht wird, deren Poren derart
dimensioniert sind, daß man die Luft ungehindert entweichen läßt, das
Matrixmaterial aber im Formhohlraum zurückgehalten wird und mindestens der
formhohlraumseitige Bereich der Öffnungen mit einer das Einwölben der Folie in
die Öffnungen verhindernden Unterstützung ausgekleidet ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es, Faserverbundbauteile ohne
Lufteinschlüsse in Serie zu fertigen, wobei durch eine dünne Folie als Barriere für
das Matrixmaterial/Harz die Form nicht modifiziert werden muss. Nuten werden
nicht notwendigerweise benötigt, da eine dünne Folie nicht aufträgt und keine
Beeinflussung der Oberflächenqualität stattfindet. Die Unterstützung kommt
nicht mit Harz in Kontakt, so dass diese Komponenten nur äußerst selten
ausgetauscht werden müssen und nur die Folie ausgetauscht werden muss. Dies
führt zu hohen Kosten- und Zeitersparnissen.
Die mehrteiligen, den Formhohlraum bildenden Werkzeuge, können aus Kunst
stoff oder aus Metall hergestellt werden, je nach Temperaturbelastung bei den
Formvorgängen und Stückzahl der produzierten Faserverbundbauteile einer Serie.
Metallwerkzeuge weisen bei hohen Temperaturen und hohen Stückzahlen
Vorteile gegenüber den Kunststoffwerkzeugen auf. Dabei können die Werkzeuge
aus mehreren Schichten bestehen, so daß nur die dem zu fertigenden
Faserverbundbauteil zugewandte Schicht eine glatte und harte Oberfläche
aufweist, während die Hinterfütterung weicher und rauher sein kann. Für manche
Anwendungen ist es von Vorteil, wenn die mehrteiligen Werkzeuge
Führungsbolzen und Quetsch- bzw. Schneidkanten aufweisen. Mit ersteren
können die verschiedenen Teile des Werkzeuges präzise zusammengeführt
werden, während letztere einen Abschluß des Formhohlraumes nach außen
bilden.
Als poröse Membranen kommen bevorzugt dünne Polyurethan-Folien (PU-Folien),
dünne Teflon-Folien (PTFE-Folien) oder dünne Polyether-Blockamid-Folien in Be
tracht, die sich sehr gut der Kontur des herzustellenden Faserverbundteiles und
des Werkzeuges anpassen und somit einen optimalen Herstellungsprozeß ge
währleisten.
Vorteilhaft werden PU-, PTFE- oder Polyether-Blockamid-Folien mit einer Dicke im
Bereich zwischen 10 µm und 60 µm verwendet. Bei derartigen Folien bedingen
bestimmte Prozesse während der Herstellung die Erzeugung von Poren der beim
Einsatz dieser Materialien gewünschten Porengröße, so daß kein zusätzlicher Ar
beitsschritt notwendig ist, um die Folien mit den Poren zu versehen, was zu einer
Minimierung des Aufwandes führt.
Bei Untersuchungen hat sich herausgestellt, daß die Größe der Poren in der porö
sen Membran von der Viskosität des Matrixmaterials und dem Material der porö
sen Membran, d. h. vom Benetzungsverhalten dieser beiden Materialien, abhängt.
So zeigt sich, daß es sich bei einer Viskosität des Materixmaterials von 50 mPa . s
vorteilhaft gestaltet, wenn die Poren in der Membran einen Durchmesser zwi
schen 1 µm und 5 µm, insbesondere 3 µm aufweisen. Es sind auch Poren denk
bar, bei denen durch die Gestaltungen bzw. Geometrie ein Zurückhalten des Ma
terixmaterials und ein Entweichen der Luft bewerkstelligt wird.
Da sich die porösen Membranen mit zunehmenden Gebrauch abnutzen bzw. zu
setzen können, werden in einer vorteilhaften Ausgestaltungen des Verfahrens die
porösen Membranen derart angebracht, daß sie bei Bedarf leicht ausgewechselt
werden können. Dies kann z. B. dadurch geschehen, daß sie von der Formfläche
des Werkzeugs um die Membrandicke abgesenkt in eine Vertiefung eingelassen
sind und Mittel angebracht werden, die ein Verrutschen verhindern. Bei letzterem
handelt es sich vorteilhaft um eine umlaufende Klebstoffschicht oder in die Ver
tiefung eingearbeitete Haltespitzen, die sich mit der Folie verkrallen. Durch die
Einbringung in eine Vertiefung wird beim Formvorgang die Oberfläche des herzu
stellenden Faserverbundbauteils nicht beeinträchtigt.
Bevorzugt werden die Öffnungen, durch die die Luft aus dem Formhohlraum ge
führt wird, zumindest im formhohlraumseitigen Bereich nach außen hin verjün
gend angebracht. Dies erleichtert den Abtransport der vor der Front des Matrix
materials antransportierten Luftblasen, da zu Beginn größere Querschnitte der
Öffnungen zur Verfügung stehen und Kapillarwirkungen dadurch verringert wer
den können. Bei kreisförmigen Öffnungen wird diese Verjüngung durch Anphasen
der formhohlraumseitigen Bereiche der Öffnungen bewerkstelligt.
Bevorzugt wird die Unterstützung des formhohlraumseitigen Bereichs der Öffnung
dadurch gebildet, daß der angesprochene Bereich mit einem offenporigen
Schaum (Saugvlies) oder einem Material mit offener Wabenstruktur aufgefüllt
wird. Diese Füllung verhindert beim Formvorgang ein Ausstülpen der porösen
Membran in die Öffnung ohne das Entweichen der Luft aus dem Formhohlraum
durch die porösen Membranen zu beeinflussen. Auf diese Weise werden
Beeinträchtigungen der Oberfläche des herzustellenden Faserverbundbauteils,
wie sie bei großen Öffnungen entstehen können, unterbunden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann grundsätzlich bei jedem Formvorgang
benutzt werden, bei dem ein mindestens zwei Teile umfassendes Werkzeug einen
Formhohlraum bildet, durch den die Fasern und das Matrixmaterial in die ge
wünschte Form gebracht werden, und bei dem Öffnungen angebracht sind, durch
die die im Formhohlraum verbliebene Luft entweichen kann. Die Temperatur der
Werkzeuge und der Materialien spielt dabei keine Rolle.
Es können Umstände vorliegen, die es notwendig machen, die Fasern und das
Matrixmaterial zusammen als Gemisch in den durch verspannte Werkzeugteile
gebildeten Formhohlraum oder das Matrixmaterial allein in flüssiger Form in den
mit Fasern ausgelegten Formhohlraum über einen Kanal einzuspritzen. Der Ein
spritzpunkt in den Formhohlraum kann dabei beliebig gewählt werden, da einge
schlossene Luft über die poröse Membran und die Öffnungen entweichen kann.
Bevorzugt werden die Fasern und das Matrixmaterial aber in den formhohlraum
begrenzenden Bereich des ersten Werkzeugteils gegeben, wonach die weiteren
Werkzeugteile dann auf das erste gepreßt werden und den Formhohlraum voll
ständig abgrenzen. In diesem werden die Fasern und das Matrixmaterial an
schließend zum Faserverbundbauteil geformt. Die eingeschlossene Luft, die sich
vor der fließenden Front des Matrixmaterials befindet, entweicht durch die porö
sen Membranen und die Öffnungen, während das Matrixmaterial zurückgehalten
wird. Bei diesem bevorzugten Verfahren können die Fasern und das Matrixmate
rial als Gemisch oder als mit Matrixmaterial belegtem Faserhalbzeug eingebracht
werden. Das Matrixmaterial kann auch hier an beliebiger Stelle in den Formhohl
raum eingebracht werden, da es sich im flüssigen Zustand homogen verteilt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in zwei Figuren dargestellten Aus
führungsbeispiel näher beschrieben, aus denen sich weitere Einzelheiten, Merk
male und Vorzüge ergeben.
Es zeigt
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Vorrichtung zur Herstellung eines Faser
verbundbauteils mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Fig. 2 den vergrößerten Ausschnitt I aus Fig. 1, mit Darstellung einer form
hohlraumseitigen Öffnung samt poröser Membran.
In Fig. 1 ist eine Vorrichtung zum Naßpreßen von Faserverbundbauteilen darge
stellt, bei dem eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfah
rens angewandt wird. Das zweiteilige Preßwerkzeug 10 besteht aus einem an ei
ner oberen Aufspannplatte 11 befestigten oberen Werkzeugteil 13 und einem an
einer unteren Aufspannplatte 12 befestigten unteren Werkzeugteil 14, welche mit
einer Kraft F zusammengepreßt werden. Die Distanzstücke 15 definieren dabei
einen durch das obere Werkzeugteil 13 und das untere Werkzeugteil 14 gebilde
ten Formhohlraum. Dieser wird nach außen durch die Quetschkante 16 abge
schlossen.
Vor dem Formvorgang wird die Formfläche 14a des unteren Werkzeugteils 14 mit
einem aus einem Kohlefaser-Multiaxialgelege vorgeformten Faserhalbzeug 20
ausgelegt. Auf dieses wird das flüssige Matrixmaterial 21 gegossen. Dies ge
schieht hier mitten in das untere Werkzeugteil, kann aber auch an jeder anderen
Stelle im Werkzeugteil geschehen. Daran anschließend werden das obere Werk
zeugteil 13 und das untere Werkzeugteil 14 mit der Kraft F zusammengepreßt,
bis die Endstellung, die durch die Distanzstücke 15 gegeben ist, erreicht ist, bei
diesem Preßvorgang wird das flüssige Matrixmaterial 21 in das Faserhalbzeug 20
gepreßt, wodurch beides die endgültige Form des Faserverbundbauteils annimmt.
Die im Faserhalbzeug 20 eingeschlossene Luft wird beim Preßvorgang vor der
fortschreitenden Front des Matrixmaterials 21 hergeschoben.
Zum Entweichen der Luft wurden Öffnungen 30 in bestimmten Abständen durch
das obere Werkzeugteil 13 gebohrt. Unter bestimmten Umständen kann es auch
von Vorteil sein, wenn die anderen Werkzeugteile weitere Öffnungen enthalten.
Durch die poröse Membran 32 zwischen Formhohlraum und Öffnungen 30 läßt
man die Luft nun entweichen, hindert aber das Matrixmaterial 21 daran, in die
Öffnungen 30 einzudringen.
In Fig. 2 ist der formhohlraumseitige Bereich der Öffnungen in vergrößerter Form
dargestellt.
Damit die poröse Membran 32 beim Formvorgang keinen Einfluß auf die Ober
fläche des herzustellenden Faserverbundteils hat, wurde sie in diesem Ausfüh
rungsbeispiel in einer Vertiefung im oberen Werkzeug 13 untergebracht. Bei sehr
dünnen porösen Membranen 32 und weniger sensitiven Faserverbundbauteil
oberflächen kann die poröse Membran 32 auch ohne Vertiefung direkt auf die
Formfläche 13a des oberen Werkzeugteils 13 aufgebracht werden. Zur Fixierung
der porösen Membranen 32 werden diese über Klebstreifen 33 am oberen Werk
zeugteil 13 angeklebt.
Zur besseren Entlüftung des Formhohlraums wurden die Öffnungen 30 im form
hohlraumseitigen Bereich mit einem Konus versehen und zur Stabilisierung mit
einem luftdurchlässigen Saugvlies 31 ausgekleidet.
Die poröse Membran 32 samt Klebestreifen 33 und Saugvlies 31 können auch im
Verbund, als sog. Pad eingebracht werden, so daß ein Wechsel dieser Teile bei
Bedarf vereinfacht durchgeführt werden kann, da nur ein einziges Bauteil ausge
wechselt werden muß.
Die porösen Membranen 32 erlauben zwar eine Entlüftung des Formhohlraums,
unterbinden aber ein Entweichen des Matrixmaterials 21 in die Öffnungen 30, so
daß sämtliches Matrixmaterial 21 zur Füllung des Faserhalbzeugs 20 zur Verfü
gung steht und die Öffnungen 30 nicht verkleben. Durch das Verhindern von
Verklebungen der Öffnung 30 brauchen diese nach dem Formvorgang nicht von
erhärtetem Matrixmaterial befreit zu werden, wodurch die Taktzeiten erheblich
verkürzt werden.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von Faserverbundbauteilen, bei dem die Fasern
(20) und das Matrixmaterial (21) in einem mindestens zwei Teile umfassenden, einen
Formhohlraum bildenden Werkzeug (10) geformt werden und Öffnungen (30) vom Form
hohlraum nach außen geführt werden, über die die im Formhohlraum befindliche Luft ent
weichen kann, dadurch gekennzeichnet, daß formhohlraumseitig vor den Öffnungen (30)
eine Folie als poröse Membran (32) angebracht wird, deren Poren derart dimensioniert
sind, daß man die Luft ungehindert entweichen läßt, das Matrixmaterial (21) aber im
Formhohlraum zurückgehalten wird und zumindest der formhohlraumseitige Bereich der
Öffnungen (30) mit einer das Einwölben der Folie in die Öffnung verhindernden Unterstüt
zung ausgekleidet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Polyurethan (PU)-Folie oder eine Teflon (PTFE)-Folie oder eine Polyether-Blockamid-Folie
als poröse Membran (32) eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der
Folie zwischen 10 µm und 60 µm liegt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorausgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die poröse Membran (32) derart angebracht wird,
daß sie bei Bedarf leicht entfernt werden kann.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorausgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (30) zumindest im formhohlseitigen Bereich
nach außen hin sich verjüngend angebracht sind.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorausgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest der formhohlraumseitige Bereich der Öffnungen
(30) mit einem offenporigen Schaummaterial (31) oder einem mit einer offenen Waben
struktur ausgestatteten Material aufgefüllt wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorausgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeugteile (13, 14) verspannt werden und ein Ge
misch aus Fasern (20) und Matrixmaterial (21) eingespritzt wird oder die Fasern (20) vor
dem Verspannen der Werkzeugteile (13, 14) in den Formhohlraum gegeben werden und
das Matrixmaterial (21) eingespritzt wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorausgehenden Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeugteile (13, 14) mit Druck aufeinander ge
presst werden und vor dem Schließen ein Gemisch aus Fasern (20) und Matrixmaterial
(21) zwischen die Werkzeugteile gegeben wird oder die Fasern (20) als Halbzeug und das
Matrixmaterial (21) in ein Werkzeugteil (14) eingebracht werden.
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DE19813105A DE19813105C2 (de) | 1998-03-25 | 1998-03-25 | Verfahren zur Herstellung von Faserverbundbauteilen |
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ID=7862255
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Otto Schwarz: "Glasfaserverstärkte Kunststoffe", Vogel Verlag, Würzburg, 1975 * |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE19813105A1 (de) | 1999-09-30 |
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