Aufgabe der Erfindung ist es vor
allem, ein Verfahren und eine Einrichtung zur Lastüberwachung von
hydraulischen Schildausbaugestellen anzugeben, mit dem bzw. der
vor allem in den kritischen Lastfällen Überbeanspruchungen der Schildausbaugestelle
bzw. ihrer Bauteile ohne übermäßigen Bauaufwand
zuverlässig
vermieden werden, so daß die Schildausbaugestelle
mit deutlich vermindertem Gewicht und entsprechend kostengünstiger
gebaut werden können.
Zu den vorgenannten kritischen Lastfällen im Einsatz
der Schildausbaugestelle gehört
vor allem deren unsymmetrische bzw. einseitige Belastung im Setzzustand,
wie sie sich beispielsweise bei Hangendausbrüchen, Hangendabsetzungen oder
sonstigen Unregelmäßigkeiten
des Hangenden ergeben und bei denen die stempelunterstützte Kappe
nur im Bereich ihrer einen außen-
bzw. Seitenkante in Hangendanlage steht, während sie an der anderen Außen- bzw.
Seitenkante hohl liegt, also keine Anlage am Hangenden findet. Ein
weiterer kritischer Lastfall, der zu Überlastungen führen kann
und der im Bergbau als "Spitzentanz" bezeichnet wird, ist dann gegeben,
wenn das Schildausbaugestell durch die Hangendauflast auf der gegen
den Abbaustoß vorkragenden
Kappe so gekippt wird, daß sich
seine Liegendkufe mit dem Heck, also dem versatzseitigen Ende vom
Liegenden abhebt und folglich das Schildausbaugestell nur mit dem
abbaustoßseitigen Liegendkufenende
eine Auflage auf dem Liegenden findet. Diese nur bei- spielsweise
angegebenen kritischen Lastfälle,
die zu hohen Beanspruchungen und zu Beschädigungen der Bauteile des Schildausbaus führen, können im
laufenden Betrieb insbesondere dann, wenn der Schildausbau im Streb
mit einer elektrohydraulischen Ausbausteuerung ausgerüstet ist, nicht
sicher erfaßt
werden. Es ist daher erforderlich, den kritischen Lastfällen dadurch
Rechnung zu tragen, daß die
Schildausbaugestelle konstruktiv sehr kräftig ausgelegt werden müssen, was
jedoch zu erhöhten
Schildgewichten und entsprechend hohen Kosten führt.
Die vorgenannte Aufgabe wird hinsichtlich des
verfahrensmäßigen Aspektes
dadurch gelöst, daß mit Hilfe
der Mikroelektronik des elektronischen Steu- ergerätes aus
den Meßignalen
der Sensoren potentiell kritische Last- fälle für die Mechanischen Banteile
des Schildausbaugestells ermittelt werden und mit dem Steuergerät durch
entsprechend Ansteuerung der Stempel und/oder wenigstens eines Eckzylinders
des Schildausbaugestells eliminiert oder unterbunden werden.
Bei dieser Verfahrensweise wird also
die elektrohydraulische Steuerung des Schildausbaus mit dem die
Elektroniksteuerung aufweisenden baueigenen Steuergerät in Verbindung
mit den verschiedenen Sensoren im laufenden Betrieb zur Belastungsüberwachung
des Schildausbaugestells verwendet, wobei die kritischen Lastfälle sicher
erfaßt und
durch entsprechende Steuerung insbesondere der Hydraulikstempel
bzw. ihrer Setzdrücke
eliminiert werden können,
bevor es zu Überlastungen
und Bauteilbeschädigungen
am Schildausbau kommen kann. Mit Hilfe der ohnehin im Schildausbau
vorhandenen elektrohydraulischen Steuerung und zusätzlicher Sensoren
kann demgemäß der Schildausbau
im Einsatz ständig
in Bezug auf die kritischen Belastungsfälle überwacht und mit Hilfe entsprechender
Algorithmen über
die elektrohydraulische Steuerung so gesteuert werden, daß schädliche Beanspruchungen sofort
erkannt und über
die Ansteuerung der Schildausbaugestelle beseitigt werden. Hiermit
wird es möglich,
die hohen Schildgewichte und die hierdurch bedingten Fertigungskosten
erheblich zu reduzieren und auch auf die Verwendung von teuren hochfesten
Stahlsorten zu verzichten. Die Gewichtsverminderung der Schildausbaugestelle
gestattet es auch, Schildausbaugestelle mit größeren Breitenabmessungen, vorzugsweise
von 2m, herzustellen, ohne daß vorgegebene
Gewichtsgrenzen überschritten
werden. Zugleich wird die Lebensdauer der Schildausbaugestelle erheblich
erhöht.
Da für
die Lastüberwachung
der Schildausbaugestelle die ohnehin an diesen für die Schildsteuerung angeordneten
elektronischen Steuergeräte
verwendet werden, die bei dem erfindungsgemäßen Verfah ren mit einer die
Meßsignale
der Sensoren verarbeitenden Mikroelektronik ausgestattet werden,
ergeben sich zugleich erhebliche Bau- und Kostenvorteile.
Die vorgenannte Aufgabe wird auch
durch die in Anspruch 5 angegebene Einrichtung gelöst. Erfindungsgemäß ist bei
dieser wenigstens einem mechanischen Bauteil des Schildausbaugestells
ein die mechanische Beanspruchung dieses Bauteils messender Spannungssensor,
ein als Winkelgeber ausgebildeter Sensor und/oder ein als Weggeber
ausgebildeter Sensor zugeordnet, wobei mit der zur Lastüberwachung
und Laststeuerung dienenden Mikroelektronik des Steuergerätes die
Meßsignale
der Sensoren bezüglich
potentiell kritischer Lastfälle
für die mechanischen
Bauteile des Schildausbaugestells auswertbar sind und zur Eliminierung
oder Unterbindung der potentiell kritischen Lastfälle die
hydraulischen Stempel und/oder ein hydraulischer Eckzylinder des
Schildausbaugestells im Sinne einer Lastbegrenzung ansteuerbar ist.
Es versteht sich, daß für das erfindungsgemäße Verfahren
und bei der erfindungsgemäßen Einrichtung
die verschiedenen Überwachungssensoren
so ausgeführt
und am Schildausbaugestell bzw. dessen Bauteilen vorgesehen werden,
daß im
Betriebseinsatz eine sichere Erfassung der kritischen Lastfälle erreichbar
ist. Im Einsatz der Schildausbaugestelle besonders hochbelastete
Bauteile sind vor allem das Bruchschildgelenk, in dem der Bruchschild mit
der Hangendkappe verbunden ist, sowie die Lenker bzw. deren Anschlußgelenke
am Bruchschild und an der Liegendschwelle. Vorzugsweise werden diesen-Bauteilen
Spannungsmeßsensoren
zugeordnet, die aus mechanischen Spannungsmeßeinrichtungen, zum Beispiel
Dehnungsmeßstreifen-Anordnungen
bestehen können
und die im Einsatz des Schildausbaugestells die an diesen Bauteilen
aufgrund der Belastungen auftretenden mechanischen Spannungen ermitteln,
wobei die jeweiligen Spannungsmeßwerte als elektrische Signale
dem elektronischen Steuergerät
des Schildausbaugestells zur Verarbeitung zugeführt werden, dessen aus einem Mikroprozessor
bestehende Elektronikeinheit die ermittelten und zugeführten Istwerte
mit vorgegebenen, maximal zulässigen
Grenzwerten vergleicht und bei Erreichung des Grenzwertes Steuersignale
liefert, die zum Beispiel zu einer Herabsetzung der hydraulischen
Setzdrücke
in den Stempeln führen,
wodurch erreicht wird, daß die
genannten Bauteile gegenüber
Belastung und Beschädigung
geschützt werden.
Mit Hilfe von den Stempeln zugeordneten Drucksensoren, welche die
jeweiligen hydraulischen Stempeldrücke dem Steuergerät anzeigen,
ist demgemäß eine laufende
Lastüberwachung
der genannten Bauteile und eine Lastbegrenzung derselben erreichbar.
Weiterhin empfiehlt es sich, den
oder die Winkelgeber als Sensor zur Messung der jeweiligen Winkelstellung
der vorderen (abbaustoßseitigen) Lenker
gegenüber
dem Bruchschild vorzusehen. Mit Hilfe dieser Winkelsensoren, für die gebräuchliche Winkelgeber
verwendet werden können,
werden dem elektronischen Steuergerät die jeweiligen Ist-Winkelmeßsignale
zugeführt.
Die Überwachungs- und Steuerelektronik
des Steuergerätes
ist damit in der Lage, Unterschiede in der Winkelstellung der beiden
vorderen, im Parallelabstand zueinander an-geordneten Lenker festzustellen,
die auf Lastunsymmetrien im Schildausbaugestell zurückzuführen sind, wie
sie zum Beispiel bei einseitiger Kappenbelastung des Schildausbaugestells
auftreten können.
Zweckmäßig werden
weitere Sensoren vorgesehen, welche die jeweiligen Ausfahrlängen der
hydraulischen Stempel des Schildausbaugestells erfassen und als Istwerte
dem Steuergerät
zuführen.
Damit können
im Betriebseinsatz Unterschiede in der jeweils ausgefahrenen Länge der
links- und rechtsseitigen Stempel des Schildausbaugestells von der Überwachungs-
und Steuerelektronik erfaßt
werden, die kennzeichnend für
einen potentiellen kritischen Lastfall sind, vor allem den Lastfall
der einseitigen Kappenbelastung. In allen Fällen werden die Meßwerte der
verschiedenen Sensoren als elektrische Signale der im Schildausbaugestell
vorhandenen, von einem Mikroprozessor gebildeten Überwachungs-
und Steuerelektronik zugeführt,
die nach vorgegebenen Algorithmen, zum Beispiel einem Istwert-Grenzwertvergleich,
arbeitet und elektrische Steuerfunktionen ausführt, um ungünstige Lastfälle und
daraus resultierende unzulässig
hohe Beanspruchungen in den Bauteilen des Schildausbaugestells zu
eliminieren. Beispielsweise würde
die Erkennung von unterschiedlichen Spannungen im Bruchschildgelenk rechts
und links desselben und/oder von unterschiedlichen Winkelstellungen zwischen
Bruchschild und den Lenkern rechts und links bei gleichzeitigem unterschiedlichen
Druckanstieg in den Stempeln rechts und links und/oder unterschiedlicher
ausgefahrener Länge
der Stempel rechts und links der Lastfall einer "einseitigen Belastung"
vorliegen. Dieser von der Überwachungs-
und Steuerelektronik erkannte Lastfall bewirkt einen Steuerbefehl,
der zum Beispiel zum Entlasten des am längsten ausgefahrenen und/oder
des im Druckanstieg beim vorausgegangenen Setzvorgang zurückhängenden
Stempels führt
mit der Folge, daß die
einseitige Belastung des Schildausbaugestells aufgehoben wird, bevor
die Stempelkraft infolge von Strebkonvergenz von der ursprünglichen
Setzkraft auf die höhere
Einstellkraft ansteigt.
Mit Hilfe der vorstehend beschriebenen
Sensortechnik lassen sich demgemäß alle im
Betriebseinsatz möglichen
kritischen Lastfälle
erfassen und die Schildausbaugestelle unter Verwendung der elektronischen
Steuergeräte
so steuern, daß Überlastungen
der mechanischen Bauteile der Schildausbaugestelle zuverlässig vermieden
werden. Dies gilt auch für
den Lastfall "Heckanhebung der Liegendkufe" (Spitzentanz). In diesem
Lastfall kann über
das elektronische Steuergerät
der üblicherweise
am Schildausbaugestell zwischen Kappe und Bruchschild angeordnete
hydraulische Eckzylinder bzw. das Eckzylinderpaar durch hydraulische
Druckbeaufschlagung in Einschubrichtung so vom Steuergerät angesteuert
werden, daß das
Schildausbaugestell auch mit dem Heck seiner Liegendkufe zuverlässig auf
dem Liegenden verbleibt.
Weitere Gestaltungsmerkmale der Erfindung und
der erfindungsgemäßen Einrichtung
ergeben sich aus den einzelnen Ansprüchen und der nachfolgenden
Beschreibung des in der Zeichnung gezeigten Ausführungsbeispiels. Es zeigen:
1 in
schematischer Vereinfachung und in Seitenansicht ein an sich bekanntes
Schildausbaugestell;
2 das
Schildausbaugestell nach 1 in
einer Ansicht vom Abbau- bzw. Kohlenstoß her in Richtung des Pfeiles
II der 1;
3 in
einem einfachen Blockschaltbild eine erfindungsgemäße Lastüberwachung
für das Schildausbaugestell.
Das in den 1 und 2 in
schematischer Vereinfachung gezeigte Schildausbaugestell für den Einsatz
in untertägigen
Gewinnungsbetrieben, insbesondere in Strebbetrieben für die Kohlegewinnung, ist,
wie bekannt, als Lemniskatenschild ausgebildet und besteht in seinen
Hauptteilen aus einer Liegendkufe 1, einer das Hangende
unterfangenden Kappe 2, die zum Abbau- bzw. Kohlestoß hin vorkragt,
einem den Strebraum gegenüber
dem Versatzraum abschirmenden Bruchschild 3, Lenkern 4 und 5,
die mit dem Bruchschild 3 ein Lemniskatengetriebe bilden,
und zwei hydraulischen Stempeln 6 und 7, die sich,
wie üblich,
in Fußgelenken
auf der Liegendkufe abstützen
und deren Stempelköpfe
in Kopfgelenken mit der Kappe 2 verbunden sind. Der Bruchschild 3 ist
in einem Bruchschildgelenk 8 am versatzseitigen Ende der
Kappe 2 angeschlossen. Im Abstand unterhalb des Bruchschildgelenks 8 sind
die Lenker 4 und 5 jeweils in Anschlußgelenken 9 am
Bruchschild 3 angeschlossen. Mit ihren anderen Enden sind
die Lenker 4 und 5 über Anschlußgelenke 10 hinter
den Stempeln 6 und 7 mit der Liegendkufe 1 oder
einer Anschlußkonsole
derselben gelenkig verbunden. Die Gelenke 8, 9 und 10 bestehen üblicherweise
aus kräftigen
Bolzengelenken. Zwischen dem Bruchschild 3 und der Kappe 2 ist
ein hydraulischer Eckzylinder 11 angeordnet, der mit seinem
Zylinderteil am Bruchschild 3 und mit seinem Kolbenstangenkopf
an der .Kappe 2 gelenkig angeschlossen ist. Die beiden hydraulischen
Stempel 6 und 7 sind parallel nebeneinander angeordnet.
Das Schildausbaugestell ist demgemäß als Zweistempelschild ausgeführt.
Stattdessen kann das Schildausbaugestell aber
auch mehr als zwei hydraulische Stempel aufweisen, zum Beispiel
vier Stempel, deren beide Stempelpaare in Schreitrichtung S des
Schildausbaugestells im Abstand hintereinander zwischen der Liegendkufe 1 und
der Hangendkappe 2 angeordnet sind, wie dies ebenfalls
allgemein bekannt ist. Die Liegendkufe 1 kann aus einer
einteiligen Liegendschwelle oder aber auch aus einer zweiteiligen
Liegendschwelle bestehen, wie dies ebenfalls bekannt ist. Die mit
dem Bruchschild 3 das Lemniskatengetriebe bildenden Lenker 4 und 5 können aus
Einzellenkern bestehen oder aber vorzugsweise aus Lenkerpaaren,
wie dies aus 2 für die beiden
vorderen (abbaustoßsei tigen)
Lenker 4 erkennbar ist. Anstelle nur eines einzigen Eckzylinders 11 kann,
wie bekannt, aber auch ein Eckzylinderpaar vorgesehen sein. In hydraulisches
Schreitwerk 18 ist angedeutet, über
welches das Schildausbaugestell mit einem nichtgezeigten rückbaren
Strebförderer
gekoppelt ist, so daß es
in Abbaurichtung S schreiten kann.
Alle vorgenannten Ausgestaltungsmerkmale und
Gestaltungsmöglichkeiten
sind im Schildausbau allgemein bekannt und bedürfen daher keiner näheren Erläuterung.
In 2 ist die Baubreite
des Schildausbaugestells ein gezeichnet, die im allgemeinen 1,5m
beträgt,
im bevorzugten Ausführungsbeispiel
aber vorzugsweise mindestens 1,75m und vorteilhafterweise 2m beträgt.
Die Steuerung des Schildausbaus,
die von einer Reihe dicht nebeneinander angeordneter Schildausbaugestelle
gebildet wird, erfolgt, wie ebenfalls bekannt, mit Hilfe einer elektrohydraulischen Ausbausteuerung,
wobei jedem Schildausbaugestell ein elektronisches Steuergerät zugeordnet
ist, mit dessen Hilfe die Stempel und alle weiteren hydraulischen
Arbeitszylinder des zugeordneten Schildausbaugestells durch Befehlsgabe
im Sinne eines Setzens und Raubens der Stempel und des Schreitens der
Schildausbaugestelle gesteuert werden. In 1 ist das baueigene Steuergerät 13 angedeutet,
hier beispielsweise angebaut an der Unterseite der Kappe 2.
Das elektronische Steuergerät 13,
welches die den Stempeln und den sonstigen Arbeitszylindern des
Schildausbaugestells zugeordneten elektrischen Magnetventile betätigt und
zu diesem Zweck mit einer Mikroelektronik ausgeführt ist, dient erfindungsgemäß zugleich
zur Lastüberwachung
des Schildausbaugestells im untertägigen Betriebseinsatz. Es weist
zu diesem Zweck eine entsprechende Überwachungs- und Steuerelektronik
auf.
Zur Lastüberwachung ist das Schildausbaugestell
mit einer Reihe von den einzelnen Bauteilen desselben zugeordneten
Sensoren versehen. Diese sind in den 1 und 2 lediglich angedeutet, ohne daß hierdurch
ihre Lageanordnung bestimmt ist. Mindestens ein Sensor 14 ist
am Bruchschildgelenk 8 angeordnet, und zwar zweckmäßig an dem
Gelenkbolzen des Bruchschildgelenks 8. Weist das Bruchschildgelenk 8 in
Querrichtung des Schildausbaugestells, also in Richtung seiner Baubreite
8 zwei auf gemeinsamer Fluchtlinie im Abstand zueinander angeordnete
Gelenkbolzen auf, die die Gelenkverbindung zwischen Kappe 2 und
Bruchschild 3 herstellen, so wird zweckmäßig jedem
dieser beiden Einzelgelenke jeweils ein Sensor 14 zugeordnet.
Für den
oder die Spannungsmeßsensoren 14 werden
zweckmäßig mechanische
Spannungsmeßeinrichtungen
verwendet, die an dem das Bruchschildgelenk bildenden Gelenkbolzen
oder den beiden Gelenkbolzen angeordnet sind, aber auch an den von
dem oder den Gelenkbolzen durchgriffenen Gelenkaugen der Kappe oder
des Bruchschildes angeordnet sein können. Mit Hilfe des oder der
Spannungsmeßsensoren 14 wird beim
Setzen oder im Setzzustand des Schildausbaugestells die Belastung
bzw. die mechanische Spannung am Bruchschildgelenk gemessen.
Weiterhin weist das Schildausbaugestell
für jeden
der beiden auf dessen rechten und linken Seite befindlichen vorderen
Lenker 4 einen Sensor 15 in Gestalt eines Winkelgebers
auf, mit dessen Hilfe die durch den Winkel α angegebene Winkellage der Lenker 4 in
Bezug auf den Bruchschild 3 abgegriffen wird, so daß sich Abweichungen
in der Winkellage zwischen den beiden Lenkern 4 feststellen
lassen.
Jedem der beiden in Quer- bzw. Breitenrichtung
des Ausbaugestells nebeneinander angeordneten hydraulischen Stempel 6 und 7 ist
ein Sensor 16 zugeordnet, der aus einem die jeweilige Ausfahrlänge des
betreffenden Stempels ermittelnden Weggeber besteht. Abweichungen
in der Ausfahrlänge
der Stempel 6 und 7 können auf diese Weise festgestellt werden.
Weist das Schildausbaugestell vier in Rechteckanordnung zueinander
stehende Stempel auf, so kann jedem Einzelstempel oder aber auch
jedem Stempelpaar, das von zwei seitlich nebeneinander stehenden
Stempeln 6 und 7 gebildet wird, ein Sensor 16 zugeordnet
werden. Als Weggeber arbeitende Sensoren zur Bestimmung der Ausfahrlängen hydraulischer
Zylinder sind ebenfalls bekannt, zum beispiel in der Ausführung als
Ultraschall-Meßwertaufnehmer.
Schließlich weist das Schildausbaugestell, wie
bekannt, Drucksensoren 17 auf, welche die hydraulischen
Setzdrücke
in den Stempeln 6 und 7 messen. Auch hier ist
jedem der beiden seitlich nebeneinander angeordneten Stempeln 6 und 7 ein Drucksensor 17 zugeordnet.
Schließlich sind auch die vorderen
und hinteren Lenker 4 und 5 und/oder deren Anschlußgelenke 9 oder 10 mit
Sensoren 18 versehen, welche die mechanischen Belastungen
dieser Lenker im Setzzustand des Schildausbaugestells erfassen.
Auch diese Spannungssensoren 18 können aus mechanischen Spannungsmeßeinrichtungen
bestehen.
Die elektrischen Meßwertsignale
aller vorgenannter Sensoren 14 bis 18 werden über elektrische Leitungsverbindungen
dem Ausbau-Steuergerät 13 zugeführt, das
mit einer die Meßwerte
erfassenden und verarbeitenden Überwachungs-
und Steuerelektronik ausgestattet ist, die von dem ohnehin vorhandenen
Mikroprozessor des Steuergerätes 13 gebildet sein
kann.
In 3 ist
diese Anordnung in einem vereinfachten Schaltbild mit den an den
Eingang des Steuergerätes 13 angeschlossenen
elektrischen Signalleitungen der verschiedenen Sensoren 14 bis 18 -gezeigt.
Angedeutet ist hier auch ein dem elektrischen Steuergerät 13 zugeordneter
Ventilblock 19, in dem die elektrisch schaltbaren Magnetventile
für die Steuerung
der einzelnen Arbeitszylinder des Schildausbaugestells zusammengefaßt sind,
wobei die Magnetventile über
die Elektroniksteuerung des Steuergeräts 13 angesteuert
und betätigt
werden. Angedeutet sind weiterhin die Stempel 6 und 7 sowie der
Eckzylinder 11; die mit ihren hydraulischen Druckräumen über hydraulische
Leitungsverbindungen 20 und 21 an den Ventilblock 19 angeschlossen sind,
so daß die
Drücke
in den Zylinderräumen
der Stempel 6 und 7 und gegebenenfalls des Eckzylinders 11 vom
Steuergerät 13 gesteuert
beeinflußt
werden können.
Das beschriebene Lastüberwachungs-
und Steuersystem kann zum Beispiel wie folgt arbeiten:
Tritt
beim Setzen des Schildausbaugestells oder in dessen Setzzustand
ein Lastfall ein, bei dem sich eine Überlastung des Bruchschildgelenks
8 und/oder der Lenker 4, 5 einstellen kann, so
wird von dem Steuergerät 13,
welches die entsprechenden Spannungsmeßsignale von den Sensoren 14 und/oder den
Sensoren 18 zugeführt
erhält,
der Stempelsetzdruck in den Stempel 6 und 7 vermindert,
so daß Beschädigungen
dieser Bauteile durch Überlastung nicht
auftreten können.
Hierbei können
die dem Steuergerät 13 zugeführten Spannungsmeßwerte der
betreffenden Spannungsmeßsensoren
von der Elektronik im Steuergerät
als Istwerte mit vorgegebenen, den Höchstbelastungen der genannten
Bauteile entsprechenden Grenzwerten verglichen werden, so daß bei Erreichen
dieser Grenzwerte von der Überwachungs-
und Steuerelektronik des Steuergerätes 13 ein elektrisches
Ausgangssignal bewirkt wird, welches über die betreffenden Magnetventile
im Magnetblock 19 und die hydraulischen Leitungsverbindungen 20 die
hydraulischen Drücke
in den Druckräumen
der Stempel 6 und 7 auf einen Wert herabsetzt bzw.
hält, der
nicht höher
liegt als der vorgegebene Grenzwert.
Ein kritischer Lastfall ist bei Lastunsymmetrien
am Schildausbaugestell und hier vor allem bei einseitiger Kappenbelastung
des Schildausbaugestells gegeben. In 2 ist
angedeutet, daß das
Hangende 22 im Unterstützun
sbereich des Schildausbaugestells eine Unregelmäßigkeit, zum beispiel einen Ausbruch 23 aufweist,
so daß die
Kappe 2 beim Setzen des Schildausbaugestells nicht auf
voller Breite in Hangendanlage gelangen kann, sondern nur auf einer
Teilbreite, hier im Bereich der rechten Kappenseite, wo sich der
oder die Stempel 6 befinden. Der oder die auf der anderen
(linken) Kappenseite befindliche Stempel 7 stützt die
Kappe 7 dort, wo sie aufgrund des Ausbruchs 23 freiliegt.
Aufgrund dieser Unsymmetrie bzw. der einseitigen Belastung können sich
beim Setzen des Schildausbaugestells, das heißt beim
Ausfahren der Stempel 6 und 7 Zwangskräfte einstellen,
die zu Überlastungen
und Beschädigungen
der mechanischen Bauteile des Schildausbaugestells, insbesondere
des Bruchschildgelenks 8 und/oder der Lenker oder ihrer
Anschlußgelenke
führen.
Mit Hilfe der die mechanischen Spannungen der belasteten Bauteile
erfassenden Sen soren 14 und/oder 18 können sich am Bruchschildgelenk 8 auf dessen
rechten und linken Seite unterschiedliche Spannungen und/oder am
Lenkersystem unterschiedliche Winkel α zwischen Bruchschild 3 und
den rechts und links liegenden Lenkern 4, 5 bei
gleichzeitigem unterschiedlichem Druckanstieg in den rechts und
links liegenden Stempeln 6 und 7 und/oder unterschiedliche
Ausfahrlängen
der rechts und links angeordneten Stempel 6 und 7 ergeben,
was auf die einseitige Belastung zurückzuführen ist. Diese Belastungsunterschiede
zwischen den rechten und linken Bauteilen des Schildausbaugestells
werden dem Steuergerät 13 über die
verschiedenen genannten Sensoren gemeldet und im Steuergerät zum Beispiel uber
den genannten Istwert-Grenzwertvergleich ausgewertet mit der Folge,
daß das
Steuergerät
bzw. dessen Überwachungs-
und Steuerelektronik an ihrem Ausgang einen elektrischen Steuerbefehl
liefert, der zur Steuerung der hydraulischen Stempel 6 und/oder
7 im Sinne eines Überlastungsschutzes führt. Dieser
Steuerbefehl kann eine Entlastung desjenigen Stempels oder derjenigen
Stempel herbeiführen,
die beim Setzvorgang weiter ausgefahren sind als der oder die anderen
Stempel. Dies ist bei der in 2 gezeigten
Anordnung der unter dem freiliegenden Teil der Kappe 2 stehende
Stempel 7, der somit durch den ausgangsseitigen Steuerbefehl
vom hydraulischen Setzdruck entlastet bzw. in seinem Setzdruck begrenzt
wird. Auch kann der vom Steuergerät abgegebene Steuerbefehl eine
Stempelsteuerung dahingehend durchführen, daß der beim Setzvorgang freistehende
Stempel 7 gegenüber
dem rechten Stempel 6 in seinem hydraulischen Setzdruck
entlastet wird. Durch diese Steuerungsmaßnahmen, einzeln oder in Kombination,
wird die vorgenannte einseitige Belastung des Schildausbaugestells
aufgehoben, bevor die Stempelkräfte
insbesondere unter der nachfolgenden Hangendauflastung des Schildausbaugestells
so stark ansteigen, daß Überlastungen
der Bauteile des Schildausbaugestells eintreten können.
In 1 ist
ein anderer Lastfall angedeutet, bei dem das Hangende 22 im
Unterstützungsbereich des
Schildausbaugestells einen solchen Ausbruch 23 aufweist,
daß beim
Setzen des Schildausbaugestells und Ausfahren seiner Stempel 6 und 7 die
Kappe 2 nur auf ihrem vorderen, zum Abbaustoß hin vorkragenden
Endbe reich in Hangendanlage gelangt. Unter der Hangendauflast kann
es zu einem Kippen des Ausbaugestells in der Weise kommen, daß es mit
dem Heckteil seiner Liegendkufe sich vom Liegenden abhebt, so daß die Liegendkufe 1 nur
an seinem vorderen, abbaustoßseitigen
Kufenende 1' eine Auflage auf dem Liegenden findet. Auch
dieser kritische Lastfall wird von den Sensoren erfaßt und dem Steuergerät 13 gemeldet,
dessen Überwachungs- und
Steuerelektronik dann den Lastfall verhindernde Steuermaßnahmen
durchführt.
Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, daß der Eckzylinder 11 von
dem Steuergerät 13 gesteuert
in Einschubrichtung vom hydraulischen Druck beaufschlagt wird. Stattdessen
oder zusätzlich
können
auch die hydraulischen Stempel 6 und 7 in ihren
hydraulischen Setzdrücken
so gesteuert werden, daß sich
eine stabile Lage des Schildausbaugestells beim Setzen und im Setzzustand
ergibt.
Bei dem vorstehend angegebenen kritischen Lastfall
"Spitzentanz" kann die Überwachungssteuerung
mit Vorteil so durchgeführt
werden, daß bei Überschreiten
einer zulässigen
mechanischen Beanspruchung (Spannung) die vorzugsweise am Lenkersystem
und/oder an der Liegendkufe durch Spannungssensoren gemessen wird,
die Stempel 6 und 7 nicht weitergesetzt werden
und/oder der bzw, die Eckzylinder durch Ansteuerung soweit eingefahren werden,
bis eine im zulässigen
Bereich liegende Spannungsreduzierung am Steuergerät festgestellt wird.
Der andere kritische Lastfall "einseitige Last" kann, wie oben beschrieben,
dagegen dadurch erfaßt
werden, daß mit
Hilfe der Sensoren 14 die Spannungen im Bruchschildgelenk 8 gemessen
werden. Bei einseitig erhöhter
Spannung im Bruchschildgelenk wird dann der diese erhöhte Spannung
verursachende freistehende Stempel 7 in 2 beim Setzvorgang des Schildausbaugestells
nicht mehr weitergesetzt, so daß gefährliche
Spannungswerte nicht auftreten können.
Andererseits kann aber auch so vorgegangen werden, daß bei Überschreitung
eines durch die Winkelgeber 15 erfaßten zulässigen Winkels der verursachende
Stempel, im Beispiel der Stempel 7, nicht weitergesetzt
wird, so daß auch
mit dieser Maßnahme
bauteilgefährdende Überlastungen
vermieden werden. Schließlich
kann die Laststeuerung in diesem Lastfall auch so erfolgen, daß bei einseitig
zu weit ausgefahrenem Stempel, nämlich
der freistehende Stempel 7, dieser durch entsprechende
Ansteuerung nicht weitergesetzt bzw. ausgefahren wird. Auch können die
vorgenannten Laststeuerungen für
den Fall der einseitigen Last in Kombination durchgeführt werden.
Mit der beschriebenen Einrichtung
gelingt es, mit Hilfe der Sensortechnik und unter Verwendung der Überwachungs-
und Steuerelektronik des Steuergerätes 13 für unterschiedliche
Lastfälle
belastungs- und spannungsreduzierende Maßnahmen durchzuführen, so
daß Überlastungen
der einzelnen mechanischen Bauteile des Schildausbaugestells zuverlässig ausgeschlossen
werden, wobei aber die horizontale Steifigkeit des Schildausbaugestells
nicht vermindert zu werden braucht. Mit Hilfe der im Schildausbau
ohnehin vorhandenen elektrohydraulischen Steuerung und unter Zusatz
von geeigneten Sensoren, die den Schildausbau ständig in Bezug auf kritische
Spannungsüberhöhungen überwachen
und mit Hilfe der Steuerelektronik so steuern, daß solche schädlichen
Spannungen sofort erkannt und eliminiert werden, ist die Voraussetzung
dafür geschaffen, daß die Schildausbaugestelle
nicht in ihrer Stabilität und
damit in ihrem Gewicht überdimensioniert
werden müssen,
sondern vielmehr leichter und kostengünstiger gebaut werden können, was
wiederum die Möglichkeit
eröffnet,
die Baubreite der Schildausbaugestelle ohne Überschreitung der vorgegebenen
Gewichtsgrenzen zu erhöhen,
vorzugsweise auf etwa 2m. Zugleich wird mit der Erfindung aufgrund
der Begrenzung der maximal auftretenden inneren Kräfte im,
Schildausbau dessen Lebensdauer erhöht. Es versteht sich, daß die Erfindung
auf die im beschriebenen Ausführungsbeispiel
angegebene Lastüberwachung
und Laststeuerung des Schildausbaugestells nicht beschränkt ist
und daß insbesondere
für die
kritischen Lastfälle
"einseitige Belastung" und "Spitzentanz" auch mit abweichender Anordnung
der verschiedenen Sensoren gearbeitet werden kann. Wesentlich für den Lastfall
"einseitige Belastung" ist vor allem, daß die hiermit verbundene Lastunsymmetrie
mit Hilfe der Sensoren ermittelt wird und die Meßwerte von der Mikroelektronik
des Steuergerätes
so ausgewertet werden, daß durch
entsprechende Ansteuerung der hydraulischen Druckräume der
Stempel mechanische Überbeanspru chungen
der Bauteile des Schildausbaugestells zuverlässig vermieden werden.