DE19616992C1 - Verwendung von Ethylendiamindisuccinat zur Behandlung von Infektionen mit Cytomegalieviren - Google Patents
Verwendung von Ethylendiamindisuccinat zur Behandlung von Infektionen mit CytomegalievirenInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von der Verwendung von Ethylendiamindisuccinat ein
schließlich verträglicher salzbildender Ionen und der protonierten Form als
Medikament zur Behandlung von Infektionen, vgl. dazu insbes.
GB 2288812 A, US 5466867 A, US 5292446 A oder US 4704233 A.
(S,S)-N,N′-Ethylendiamindisuccinat wird ausführlich in der Publikation von
Takaaki NISHIKIORI et al. (1934) The Journal of Antibiotics, Vol. 37, Nr. 4: 426-427
beschrieben. (S,S)-N,N′-Ethylendiamindisuccinat kann aus Aktinomyceten
gewonnen werden und läßt sich ebenfalls synthetisch herstellen. (J. A. NEAL
and N. J. ROSE (1968) Inorg. Chem. Vol. 7: 2405-2412). Es inhibiert die
Phospholipase C und D. Wird (S,S)-N,N′-Ethylendiamindisuccinat Mäusen
intraperitoneal verabreicht, wird die Antikörperproduktion und die DTH-Reaktion
(delayed type hypersensitivity) unterdrückt. Die Blastogenese der B-Zellen und
T-Zellen wird in vitro supprimiert. Jedoch wird keine antimikrobielle Wirkung in
dieser Publikation beschrieben. Die Toxizität bei Mäusen ist relativ gering.
Die Cytomegalieviren (CMV) bilden eine Gruppe artverwandter Viren, die zu den
Herpes Viren zählen (Lutz SCHNEIDER (1990) Pharmazeutische Zeitung,
Vol. 135 Nr. 27, 2396-2400). Nach einer Erstinfektion verbleiben die Viren
latent im Körper. Erst wenn das Immunsystem durch eine medikamentöse
oder durch Krankheit bedingte Immunsuppression geschwächt wird, werden die
Viren reaktiviert. Den Namen erhielten die Viren, weil sie histopatologisch
nachweisbare Riesenzellen mit randständigem großem Kern und Viren als
Einschlußkörper verursachen.
Die Viren sind ubiquitär. Die Durchseuchung der Population schwankt von
30% bis 85, ja 95%. Die Infektion verläuft bei Erwachsenen mit einem funk
tionstüchtigen Immunsystem unauffällig und zeigt höchstens unspezifische
Symptome, wie Abgeschlagenheit und leicht erhöhte Körpertemperatur.
Bei immungeschwächten Erwachsenen stehen bei CMV-Infektionen pulmonale
Erkrankungen, Adernetzhaut-Entzündungen und Magen-Darm-Erkrankungen im
Vordergrund. Bei AIDS-Patienten verursachen CMV-Infektionen die meisten
Todesfälle.
Da mit steigendem Alter auch die Inzidenz der CMV-Infektionen steigt, wird au
genblicklich diskutiert, inwieweit die Cytomegalieviren an der arteriellen Plaque-
Bildung beteiligt sind. Die Viren sind in der Lage, Endothelzellen der Ge
fäßwände zu schädigen.
Verschieden Substanzen werden zur Behandlungen gegen das Cytomegalie
virus diskutiert.
In der Publikation von J. CINATL et al. (1994) Antiviral Research, Vol. 25: 73-77
wird Desferrioxamin beschrieben, das Eisenchelate bildet. Diese Substanz
kann in in vitro-Versuchen gegen Herpes simplex Viren, Varicella zoster Viren,
Epstein-Barr Viren und humane Cytomegalieviren erfolgreich eingesetzt wer
den. Dabei wird die Wirkung der Substanz auf eine Chelatbildung mit den Ei
sen-Ionen zurückgeführt. Weiterhin soll auch die zelluläre Ribonukleotid
Reduktase inhibiert werden. Jedoch sind die bisherigen Befunde zum Teil in
der Theorie widersprüchlich. Die Substanz zeigt eine geringe Toxizität.
Foscarnet ist eine antivirale Substanz mit in Zellkulturen nachgewiesener se
lektiver Aktivität gegen Humanviren der Herpes-Gruppe, wie zum Beispiel Her
pes simples, Varicella zoster, Epstein-Barr und Cytomegalie-Viren, sowie He
patitis Viren. Die antivirale Wirkung beruht auf einer Hemmung viraler Enzyme,
wie DNA-Polymerasen und reversen Transkriptasen. Auf Cytomegalieviren
wirkt Foscarnet virostatisch, jedoch können die Viren nicht eliminiert werden
(Lutz SCHNEIDER (1991) Pharmazeutische Zeitung, Vol 136, Nr. 46, 33-36).
Eine wesentliche Problematik der Cytomegalievirus-Infektion stellt die
Notwendigkeit der bisweilen lebenslangen Dauerbehandlung der Patienten dar.
Nachteilig ist weiterhin, daß die Cytomegalieviren in der letzten Zeit resistenter
gegen diese Substanz geworden sind. (Stanat et al. (1991) Antimicrob. Agents,
Chemother. Vol 35, Nr. 11: 2191-2197 und Knox et al. (1991) Lancet, Vol 337: 1292-1293).
Ganciclovir wird in der Publikation von Lutz SCHNEIDER (1990) Pharmazie, Vol
135, Nr. 37, 2396 bis 2400 beschrieben. Ganciclovir gehört zu den Nucleosid-
Antimetaboliten, die sich vom 2′-Desoxiguanosin ableiten. Es trägt anstelle der
2′-Desoxyribose eine acyclische Seitenkette und unterscheidet sich von
Aciclovir nur durch eine zusätzliche Hydroxymethylgruppe in der Seitenkette.
Ganciclovir ist zugelassen zur Behandlung lebens- oder augenlichtbedrohender
Cytomegalieviren-Infektionen bei Patienten mit erworbener Immunschwäche
oder medikamentöser Immunsuppression zum Beispiel nach Organ
transplantationen. Obwohl Ganciclovir auch bei anderen menschenpathoge
nen Herpesviren (HSV 1 und 2, Varicella zoster und Epstein-Barr) wirksam ist,
verbietet sich wegen der hohen Nebenwirkungsrate die Verwendung bei derar
tigen Infektionen. Ganciclovir führt dabei zu Neutropenie, weiterhin wurde
beobachtet, daß Mäuse Tumoren unter der Behandlung ausbildeten. Nachteilig
ist weiterhin, das die Cytomegalieviren in der letzten Zeit resistenter gegen
diese Substanz geworden sind. (Stanat et al. (1991) Antimicob. Agents, Che
mother. Vol 35, Nr. 11: 2191-2197 und Knox et al. (1991) Lancet, Vol 337: 1292-1293).
In der WO 94/22438 A1 wird Diethylen
triaminpentaessigsäure zur Behandlung von Herpes simples, Varicella zoster,
Encephalomyelitis, Polyradiculoneuritis, multiple Sklerose, nicht jedoch von
Cytomegalieviren beschrieben.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine weitere Substanz anzubieten, welche als
Medikament erfolgreich zur Bekämpfung von Cytomegalieviren eingesetzt wer
den kann, insbesondere ist dabei auf eine Reduktion der Nebenwirkungen im
Vergleich mit bisher bekannten Medikamenten, die bei derselben Indikation
eingesetzt werden, abzustellen.
Die Aufgabe wird durch die Verwendung von
(S,S)-N,N′-Ethylendiamindisuccinat zur Be
handlung einer Infektion mit Cytomegalieviren gelöst, wobei
(S,S)-N,N′-Ethylendiamindisuccinat die folgende Formel I aufweist:
Es war anzunehmen, daß die erfindungsgemäße Substanz ähnlich wie Diethy
lentriaminpentaessigsäure (Aisen and Listowsky (1980) Annu. Rev. Biochem.
Vol 49: 357-393) wegen seines stark hydrophilen Charakters nicht in die Zelle
eindringen und deshalb nur freie, d. h. nicht in die Zelle inkorporierte Metalle
oder Ionen komplexieren kann. Von zum Beispiel Desferrioxamin ist dagegen
bekannt, daß es in die Zelle einzudringen vermag. Da die Virusvermehrung
aus dem Inneren der Zelle heraus erfolgt, mußte davon ausgegangen werden,
daß ein hemmender Wirkstoff auch in die Zelle eindringen muß, um wirksam zu
werden. Überraschenderweise ist jedoch gemäß in-vitro-Versuchen in der
Zellkultur die erfindungsgemäße Substanz dennoch wirksam.
Gegenüber der Substanz Diethylentriaminpentaessigsäure ist die erfindungs
gemäße Substanz deutlich wirksamer. Gegenüber der Substanz Desferri
oxamin ist die erfindungsgemäße Substanz um den Faktor 30 wirkungsvoller.
Weiterhin ist überraschend, daß lediglich die erfindungsgemäße Substanz
(S,S-Form) als Medikament einsetzbar ist. Nicht dagegen sind die anderen
Formen einschließlich der Modifikationen (Propylen und Glutamat) gegen
Cytomegalieviren erfolgreich einsetzbar.
Der antivirale Effekt der erfindungsgemäßen Substanz läßt sich durch Zusetzen
von Eisen(II)- und Eisen(III)-Ionen modulieren. Die antivirale Aktivität wird um
etwa den Faktor 2 bis 3 herabgesetzt, jedoch nicht vollständig aufgehoben.
Somit wird offensichtlich, daß die Eisenchelatbildung einen beobachtbaren
Effekt bei der Wirkung als antivirales Mittel aufweist, jedoch wird auch offen
sichtlich, daß dieser Effekt allein nicht ausreicht, um die antivirale Wirkung zu
erklären.
Überraschenderweise hat sich herausgestellt, daß die erfindungsgemäße
Substanz sehr selektiv gegen Cytomegalieviren einsetzbar ist. Konzentratio
nen an erfindungsgemäßer Substanz, die voll antiviral sind, haben keinen Ein
fluß auf das Zellwachstum. Der therapeutische Index ist also sehr hoch.
Somit hat die erfindungsgemäße Substanz eine hohe klinische Bedeutung.
Ungewöhnlich ist, daß die erfindungsgemäße Substanz gegen Cytomegalie
viren einsetzbar ist, jedoch keinen Einfluß auf bestimmte andere Viren wie
Adenoviren (ATTC-Stamm: GB Typ 3), Varizella Zoster Viren (ATCC-Stamm:
MacIntyre) und Herpes simplex Viren (HSV-Vero) hat.
Die Erfindung umfaßt weiterhin das erfindungsgemäße Ethylendiamindisuccinat
und dessen Salze und/oder Wasserstoff-Ionen. Die Salze ergeben sich
zwangsläufig durch die Umgebung und den Aggregatzustand der Substanz.
Die Erfindung betrifft auch die Verwendung
von (S,S)-N,N′-Ethylendiamindisuccinat, bei dem die Salze Katio
nen aus der Gruppe mit den Ordnungszahlen 3-5,11-13, 19-29, 37-49 oder 55-81
umfassen oder Gemische der zuvor aufgezählten Kationen umfassen.
Mehr bevorzugt ist das (S,S)-N,N′-Ethylendiamindisuccinat, bei dem die Katio
nen aus der Gruppe von Magnesium(II)-, Aluminium(III)-, Calcium(II)-, Man
gan(II)-, Eisen(II)-, Eisen(III)-, Cobald(II)-, Nickel(II)-, Kupfer(II)-, Zink(lI)-Ionen
und weiterhin Lithium-, Kalium- und Natrium-Ionen ausgewählt sind oder
Mischungen dieser zuvor genannten Ionen sind. Besonders bevorzugt sind
weiterhin Lithium-, Mangan(II)-, Calcium(II)-, Kalium- und Natrium-Ionen.
Daneben ist das (S,S)-N,N′-Ethylendiamindisuccinat bevorzugt bei dem die
Salze organische Kationen umfassen.
Ebenfalls bevorzugt ist das (S,S)-N,N′-Ethylendiamindisuccinat, bei dem die Katio
nen aus der Gruppe der primären, sekundären oder tertiären Amine (z. B. Etha
nolamin, Diethanolamin, Triethanolamin, Morpholin, Glucamin, N,N-Dimethyl
glucamin und N-Methylglucamin), Lysin, Arginin oder Ornithin ausgewählt sind
oder die Kationen Gemische der zuvor angeführten Kationen sind.
Eine Mischung aus organischen und anorganischen Salzen wird von der Erfin
dung mitumfaßt.
Als Medikament ist die Substanz (S,S)-N,N′-Ethylendiamindisuccinat bevorzugt,
wenn sie eine Zusammensetzung mit pharmakologisch verträglichen Hilfs- und
Trägerstoffen bildet. Derartige Hilfs- und Trägerstoffe sind in Remington′s
Pharmaceutical Science, 15th ed. Mack Publishing Company, East Pennsylva
nia (1980) beschrieben. Die Zusammensetzungen können nach bekannten
Verfahren hergestellt werden.
Das erfindungsgemäße (S,S)-N,N′-Ethylendiamindisuccinat besitzt pharmako
logische Eigenschaften und ist deshalb als pharmazeutischer Wirkstoff ver
wendbar.
Insbesondere zeigt die erfindungsgemäße Substanz (S,S)-N,N′-Ethylen
diamindisuccinat eine Wirkung gegenüber Cytomegalieviren.
Die erfindungsgemäße Substanz zeigt eine antivirale Hemmung (IC₅₀-Wert) bei
Konzentrationen von 4 µg/ml. Höhere Konzentrationen sind anwendbar, ohne
das Testsystem zu stören. Somit ist die erfindungsgemäße Substanz in einer
Konzentration von 0,5 bis 100 µg/ml einsetzbar.
Die Versuchsergebnisse dieses in-vitro-Tests zeigen, daß die erfindungsge
mäße Substanz als Arzneimittel oder zur medizinischen Behandlung verwendet
werden kann. Diese Versuchsergebnisse lassen sich von dem in-vitro-Test
system auf ein in-vivo-System problemlos übertragen, da es sich bei dem antivi
ralen Testsystem um eine etablierte Versuchsanordnung handelt, die zum
Nachweis der antiviralen Aktivität dient (Gerna et al. (1992) Antiviral Res. Vol
19: 333-345).
Die erfindungsgemäße Substanz kann deshalb zur Behandlung von Cytomega
lieviren eingesetzt werden. Sie kann als Inhibitor bei Säugern, insbesondere
bei Menschen, zur Behandlung der zuvor genannten Erkrankung verwendet
werden.
Die Erfindung garantiert somit
die Verwendung der erfindungsgemäßen Substanz
zur Behandlung von Cytomegalieviren; und liefert ein
Beispiel für eine pharmakologische Zusammensetzung zur Behandlung von Cyto
megalieviren, welche Behandlung die erfindungsgemäße Substanz und
wenigstens einen pharmazeutischen Hilfs- und/oder Trägerstoff umfaßt.
Für die therapeutische Wirkung sind unterschiedliche Dosen geeignet. Sie
hängen beispielsweise von den verwendeten Salzen, vom Wirt, von der Art der
Verabreichung und von der Art und der Schwere der zu behandelnden Zu
stände ab.
Im allgemeinen sind jedoch bei Tieren zufriedenstellende Resultate zu erwarten,
wenn die täglichen Dosen einen Bereich von 1 bis 500 mg pro kg Körpergewicht
umfassen. Bei größeren Säugetieren, beispielsweise dem Menschen, liegt eine
empfohlene tägliche Dosis im Bereich von 1 bis 200 mg pro kg Körpergewicht.
Bevorzugt ist eine Dosis von 1 bis 50 mg pro kg Körpergewicht, am meisten
bevorzugt ist eine Dosis von 5 bis 30 mg pro kg Körpergewicht. Zum Beispiel
wird diese Dosis zweckmäßigerweise in Teildosen bis viermal täglich
verabreicht. Zufriedenstellende Resultate sind zu erwarten, wenn die
erfindungsgemäße Substanz subkutan oder intravenös verabreicht werden.
Auch die orale Verabreichung ist möglich.
Menschliche Vorhautfibroblasten (human foreskin fibroblasts, HFF) werden in
einem Nährmedium aus Eagle′s minimal essential medium (EMEM) mit
10%igen Zusatz von fötalem Kälberserum angezüchtet.
Es wird der CMV-Labor-Stamm AD169 eingesetzt. Die Viren werden in EMEM-
Nährmedium mit 4%igen Zusatz von fötalem Kälberserum vermehrt
(Erhaltungsmedium). Der Virustiter wird durch Bestimmung von sogenannten
immediate early antigen forming units (I.E.F.U.) ermittelt, die in dem Erhal
tungsmedium gebildet werden (Gerna et al. (1992) Antiviral Res. Vol 19: 333-345).
Die antivirale Wirkung der Substanzen auf die Vermehrung von Cytomegalie
viren wird durch verschiedene Parameter bestimmt:
In einem ELISA (enzyme-linked immunosorbent assay)-Test wird die Produktion and CMV-Late Antigenen ermittelt. Ausgedrückt wird dieses Ergebnis durch den IC₅₀-Wert, der die Konzentration an Wirkstoff repräsentiert, die die Produktionsrate des Antigens um 50% senkt. Die erfindungsgemäßen Sub stanzen haben einen IC₅₀-Wert von 4 µg/ml±µg/ml.
In einem ELISA (enzyme-linked immunosorbent assay)-Test wird die Produktion and CMV-Late Antigenen ermittelt. Ausgedrückt wird dieses Ergebnis durch den IC₅₀-Wert, der die Konzentration an Wirkstoff repräsentiert, die die Produktionsrate des Antigens um 50% senkt. Die erfindungsgemäßen Sub stanzen haben einen IC₅₀-Wert von 4 µg/ml±µg/ml.
Die Zellvitalität wird in einer HFF-Zellkultur unter Verwendung eines MTT-
Assays gemessen. Ausgedrückt wird das Ergebnis durch den TC₅₀-Wert, das
ist die Konzentration, bei der 50% der getesteten Zellen noch vital sind. Sie
beträgt in HFF-Zellen für die erfindungsgemäßen Substanzen 435 µg/ml.
Aus beiden Werten wird der Quotient TC₅₀/IC₅₀ gebildet, um den therapeu
tischen Index festzustellen. Dieser liegt bei den erfindungsgemäßen Substan
zen bei 109 (Gerna et al. (1992) Antiviral Res. Vol 19: 333-345).
10 mg Ethylendiamindisuccinat Tetranatriumsalz pro ml Infusions
lösung werden in einer herkömmlichen Infusionslösung angesetzt
und in üblichen Volumina portioniert. Die Zusammensetzung der
Lösung beträgt 10 g Ethylendiamindisuccinat Tetranatriumsalz in
340 ml 0,1 normaler HCl-Lösung und 660 ml Wasser für Injektions
zwecke. Der pH-Wert der Lösung beträgt zwischen 6,5 bis 7,5. Die
Abgabe erfolgt per Infusion in einer Menge von 60 mg/kg Körper
gewicht pro Tag (Gesamtmenge). Vorzugsweise werden 3 tägliche
Infusionen im Abstand von jeweils acht Stunden (je 20 mg/kg
Körpergewicht) verabreicht.
Claims (4)
1. Verwendung von (S,S)-N,N′-Ehtylendiamindisuccinat ("EDDS")
mit der Formel I zur Behandlung von Infektionen durch
Cytomegalieviren,
Formel I
Formel I
2. Verwendung von "EDDS" nach Anspruch 1 zusammen mit dessen
Salzen und/oder Wasserstoffionen.
3. Verwendung von "EDDS" nach Anspruch 2, wobei die Salze
Kationen aus der Gruppe mit den Ordnungszahlen des Periodi
schen Systems 3-5, 11-13, 19-29, 37-49 oder 55-81 sind oder
deren Gemische umfassen, insbesondere die Kationen aus der
Gruppe der Li-, Na-, K-, Ca-, Mg- oder Al-Ionen ausgewählt
sind.
4. Verwendung von "EDDS" nach Anspruch 2, wobei die Salze
organische Kationen umfassen, insbesondere ausgewählt aus
der Gruppe der primären, sekundären oder tertiären Amine,
Lysin, Arginin oder Ornithin oder deren Gemische mitein
ander.
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