DE19612807A1 - Neue Benzaldehyd-Derivate aus Hericeum erinaceus - Google Patents
Neue Benzaldehyd-Derivate aus Hericeum erinaceusInfo
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Description
Die Erfindung betrifft neue Benzaldehyd-Derivate, ein Verfahren zu deren
Herstellung und ihre Verwendung zur prophylaktischen und therapeutischen
Behandlung des menschlichen Körpers.
Die Erkrankungen des menschlichen Körpers, die durch den Human
Immunodeficiency Virus (HIV) hervorgerufen, werden, sind lebensbedrohend
und gehen mit einer Vielzahl von Sekundär-Erkrankungen einher. Die Stärke der
Erkrankung ist direkt mit dem Virus-Titer, also der Zahl der im Körper
vorhandenen Viren, verbunden. Eine Reduzierung des Virus-Titers stellt eine
Möglichkeit dar, den Ausbruch der Krankheit zu verhindern oder den Verlauf der
Erkrankung positiv zu beeinflussen. Essentiell für die Vermehrung des Virus ist
das Enzym Reverse Transkriptase. Mit Inhibitoren dieses Enzyms konnte gezeigt
werden, daß die Virus-Vermehrung deutlich verlangsamt (z. B. Azidothymidin).
Es ist ein Gegenstand der vorliegenden Anmeldung, Inhibitoren der HIV
Reversen Transkriptase und damit zur Behandlung von Erkrankungen, welche
durch HIV-Infektionen hervorgerufen werden, bereitzustellen.
Von verschiedensten synthetischen und natürlichen Stoffen ist bekannt, daß sie
die HIV Reverse Transkriptase inhibieren (vgl. z. B. die Übersicht von G.T. Tan et
al, Biochem. Biophys. Res. Commun. (1992), 185, 370-378) und damit eine
Grundvoraussetzung für die Behandlung von HIV-Infektionen erfüllen.
Darüberhinaus ist bekannt, daß Basisiomyceten Sekundärmetabolite mit
biologischer Wirkung wie z. B. die Strobilurine (vgl. z. B. S. Zapf et al. Angew.
Chemie (1995), 107, 255) bilden. Speziell der Fruchtkörper des Basisiomyceten
Hericeum erinaceus bildet als Sekundärmetabolite die Hericenone und das
Hericerin, deren Wirkungen mit cytotoxisch bzw. das Auswachsen von Neuriten
aus Nervenzellend stimulieren beschrieben wird (vgl. H. Kawagishi et al,
Tetrahedr. Lett. (1990), 31, 373).
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß auch aus dem Mycel des
Basisiomyceten Hericeum erinaceus Sekundärmetabolite isoliert werden können,
die die HIV Reverse Transkriptase inhibieren und sich deshalb zur Behandlung
von HIV Infektionen eignen. Die Verbindungen sind bislang unbekannt und sind
durch folgende Struktur (Formel I) gekennzeichnet
worin R¹ bis R¹⁰ Wasserstoff oder Methyl bedeuten oder zwei sich an
benachbarten Kohlenstoffatomen befindende R¹ bis R¹⁰ stehen zusammen mit
einer C-C-Einfachbindung für eine C-C-Doppelbindung mit der Maßgabe, daß in
der mit R¹ bis R¹⁰ substituierten Kohlenstoffkette jeweils nur einer der
Substituenten R¹ bis R¹⁰ Methyl bedeutet und jeweils nur ein benachbartes Paar
dieser Substituenten zu einer C-C-Doppelbindung beiträgt.
Vorzugsweise bedeutet R⁵ in Formel I Methyl.
Besonders bevorzugt bedeuten R³ und R⁶ (beispielsweise Formel 1) oder R⁶ und
R⁷ (beispielsweise Formel 2) zusammen mit der zwischen den von ihnen
substituierten Kohlenstoffatomen liegenden C-C-Einfachbindung eine C-C-Dop
pelbindung.
Vorzugsweise liegt die Doppelbindung dieser Verbindungen in Z-Konfiguration
vor.
Die neue Verbindung der Formel I, insbesondere die Verbindungen 1 und 2,
zeichnen sich durch ihre Wirkung gegen die HIV Reverse Transkriptase aus, die
derjenigen von anderen Metaboliten aus Basisiomyceten deutlich überlegen ist,
wie die Tabelle zeigt.
Substanz | |
IC₅₀ [µM] | |
(HIV-RT) | |
Hyphodontal | |
77 | |
Mniopetal B | 91 |
Mniopetal D | 54 |
Hericenal A | 0,37 |
Weiterhin gehören zum Gegenstand der vorliegenden Erfindung die Verfahren
zur Herstellung der genannten Verbindungen. Ein Verfahren zur Herstellung der
genannten Verbindungen ist dadurch gekennzeichnet, daß der Mikroorganismus
Hericeum erinaceus, vorzugsweise Hericeum erinaceus DSM 10600, in einem
wäßrigen Medium kultiviert wird und die Zielverbindungen anschließend isoliert
und gereinigt werden.
Der Mikroorganismus Hericeum erinaceus DSM 10600 ist am 20. März 1996
nach den Vorschriften des Budapester Vertrags hinterlegt worden.
Anstelle des Stammes DSM 10600 können auch dessen Mutanten und
Varianten eingesetzt werden, soweit sie Verbindungen der Formel I
synthetisieren können. Solche Mutanten können in an sich bekannter Weise
durch physikalische Mittel, beispielsweise Bestrahlung, wie mit Ultraviolett- oder
Röntgenstrahlen, oder chemische Mutagene, wie beispielsweise
Ethylmethansulfonat (EMS), 2-Hydroxy-4-methoxy-benzophenon (MOB) oder N-Methyl-
N′-nitro-N-nitrosoguanidin (MNNG) erzeugt werden.
Die im folgenden beschriebenden Fermentationsbedingungen gelten für
Hericeum erinaceus und das hinterlegte Isolat. Die Fermentation kann im
Labormaßstab (Milliliter- und Litermaßstab) oder im industriellen Maßstab
(Kubikmetermaßstab) erfolgen.
In einer Nährlösung, die eine Kohlenstoffquelle und eine Stickstoffquelle sowie
die üblichen anorganischen Salze enthält, produziert Henricium erinaceus,
insbesondere H. erinaceus DSM 10600, die Verbindung der Formel I.
Als bevorzugte Kohlenstoffquellen für die aerobe Fermentation eignen sich
assimilierbare Kohlenhydrate und Zuckeralkohole, wie Glukose, Laktose oder D-Mnanit
sowie kohlenhydrathaltige Naturprodukte, wie z. B. Malzextrakt. Als
stickstoffhaltige Nährstoffe kommen in Betracht: Aminosäuren, Peptide und
Proteine sowie deren Abbauprodukte, wie Peptone oder Tryptone, ferner
Fleischextrakte, gemahlene Samen, beispielsweise von Mais, Weizen, Bohnen,
Soja oder der Baumwollpflanze, Destillationsrückstände der Alkoholherstellung,
Fleischmehle oder Hefeextrakte, aber auch Ammoniumsalze und Nitrate. An
anorganischen Salzen kann die Nährlösung beispielsweise Chloride, Carbonate,
Sulfate oder Phasphate der Alkali- oder Erdalkalimetalle, Eisen, Zink, Kobalt und
Mangan enthalten.
Die Bildung der Verbindung der Formel I mit H. erinaceus, bevorzugt DSM
10600, verläuft besonders gut in einer Nährlösung, die 0,1 bis 2%, bevorzugt
0,5-1%, Cornstep, 0,5 bis 10% bevorzugt 1 bis 5% Tomatenpaste, 0,1 bis
5% bevorzugt 0,5 bis 3% Hafermehl 0,1 bis 5% bevorzugt 0,5 bis 3%
Glucose sowie Spurenelemente (% Angaben jeweils bezogen auf das Gewicht
der gesamten Nährlösung) enthält. Die Spurenelementlösung kann folgende
Zusammensetzung aufweisen:
Die Kultivierung erfolgt aerob, also beispielsweise submers unter Schütteln oder
Rühren oder in Fermentern, gegebenenfalls unter Einführen von Luft oder
Wasserstoff. Sie wird in einem Temperaturbereich von 15 bis 30°C,
vorzugsweise von 20 bis 30°C, insbesondere von 23 bis 28°C, durchgeführt
werden. Der pH-Wert liegt von pH 1 bis 7, vorteilhaft von pH 2,5 bis 4,5. Man
kultiviert den Pilz unter diesen Bedingungen über einen Zeitraum von 100 bis
300 Stunden, bevorzugt 120 bis 168 Stunden.
Vorteilhaft kultiviert man in mehreren Stufen, d. h. man stellt zunächst eine
oder mehrere Vorkulturen in einem flüssigen Nährmedium her, die dann in das
eigentliche Produktionsmedium, die Hauptkultur, beispielsweise im
Volumenverhältnis 1 : 10, überimpft werden. Die Vorkultur erhält man z. B.,
indem man Mycel in eine Nährlösung überimpft und etwa 100 bis 200 Stunden,
bevorzugt 120 bis 168 Stunden, wachsen läßt. Das Mycel kann beispielsweise
erhalten werden, indem man den Stamm 7 bis 40 Tage, bevorzugt 10 bis 20
Tage, auf einem festen oder flüssigen Nährboden, beispielsweise Hefe-Malz-
Agar oder Kartoffel-Dextrose-Agar, wachsen läßt.
Der Fermentationsverlauf kann jeweils anhand des pH-Wertes der Kultur oder
des Mycelvolumens sowie durch chromatographische Methoden, wie z. B.
Dünnschichtchromatographie oder High Pressure Liquid Chromatography,
überwacht werden. Die Verbindung der Formel I ist überwiegend im Kulturfiltrat
enthalten.
Die Isolierung der Verbindung der Formel I aus dem jeweiligen Kulturmedium
erfolgt nach bekannten Methoden unter Berücksichtigung der chemischen,
physikalischen und biologischen Eigenschaften der Produkte. Es können z. B.
das Adsorptions-, Ionenaustausch- oder Gelfiltrationsverfahren angewendet
werden.
Ethylacetat/Methanol/Wasser-Mischungen werden als Laufmittel in dem
Fachmann bekannten Konzentrationen, angewandt. Die Detektion bei der
dünnschichtchromatographischen Auftrennung kann beispielsweise auch UV-Löschung
und Färbereagentien wie Anisaldehyd, Tetraozolblau oder Orcin
gegebenenfalls Zusatz- und/oder Hilfsstoffe in die bzw. eine geeignete
Darreichungsform bringt.
In den sich anschließenden Beispielen wird die Erfindung weiter erläutert.
Prozentangaben beziehen sich auf das Gewicht, Mischungsverhältnisse bei
Flüssigkeiten beziehen sich auf das Volumen, wenn keine anderen Angaben
gemacht wurden.
Die Hericenale können sowohl im Mycel als auch im Kulturfiltrat vorkommen,
gewöhnlich befindet sich die Hauptmenge im Kulturfiltrat. Es ist deshalb
zweckmäßig, die Zellmasse durch Filtration oder Zentrifugation vom Filtrat zu
trennen. Das Filtrat wird lyophilisiert und das Lyophilisat mit einem Lösungsmittel
wie Methanol oder Acetonitril oder 1-Butanol extrahiert. In gleicher Weise
können Hericenale aus dem Mycel extrahiert werden. Die Extraktionen können
über einen weiten pH-Bereich durchgeführt werden, zweckmäßig ist ein Bereich
von pH 3.0-pH 7.5.
Eine andere Methode der Isolierung ist die Lösungs-Verteilung in an sich
bekannter Weise.
Eine weitere Methode der Reinigung ist die Chromatographie an
Adsorptionsharzen wie z. B. an Diaion® HP-20 (Mitsubishi Casei Corp., Tokyo),
an Amberlite® XAD 7 (Rohm und Haas, USA) an Amberchrom® CG (Toso Haas,
Philadelphia, USA), oder an ähnlichen Trägern. Geeignet sind darüberhinaus
zahlreiche reversed-phase Träger, z. B. RP-18, wie sie in der
Hochdruckflüssigkeits-Chromatographie allgemein verwendet werden. Eine
weitere Reinigungsmöglichkeit für die Hericenale besteht in der Verwendung
sogenannter straight-Phase Träger wie z. B. Kieselgel oder Aluminiumoxid oder
anderen in an sich bekannter Weise. Geeignet zur Elution sind viele
Lösungsmittel wie z. B. Chloroform/Methanol- oder Dichlormethan/n-Butanol-
Gemische.
Ein alternatives Verfahren zur Isolierung der Texenomycine ist die Verwendung
sog. Molekularsiebe, wie z. B. Fractogel® TSK HW-40, Sephadex® LH-20 und
andere in an sich bekannter Weise. Es ist darüberhinaus auch möglich, die
Texenomycine aus angereichertem Material durch Kristallisation zu gewinnen.
Geeignet hierzu sind z. B. organische Lösungsmittel und ihre Gemische,
wasserfrei oder mit Wasserzusatz. Ebenso können Zusätze von Säuren, wie z. B.
Trifluoressigsäure, Schwefelsäure, Salzsäure, Ameisensäure oder andere von
Vorteil sein.
Die Verbindungen der Formel I sind ferner als Therapeutikum gegen Krankheiten
geeignet, welche durch eine HIV-Infektion hervorgerufen werden. Demgemäß
betrifft die vorliegende Erfindung betrifft ferner auch die Verbindung der
Formel I zur Verwendung als Arzneimittel, vorzugsweise zur Herstellung eines
Arzneimittels zur Behandlung einer Krankheit welche durch eine HIV-Infektion
hervorgerufen wird.
Die Arzneimittel können eine oder mehrere Verbindungen der Formel I und
pharmazeutische Hilfsstoffe enthalten.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner Hericeum erinaceus DSM 10600 sowie
dessen Mutanten und Varianten.
100 ml Nährlösung (20 g Malzextrakt, 2 g Hefeextrakt, 10 g Glucose, 0,5 g
(NH₄)₂HPO₄ in 1 l Leitungswasser, pH-Wert vor der Sterilisation 6,0) in einem
500 ml sterilen Erlenmeyerkolben werden mit dem Stamm DSM 7427 beimpft
und 240 Stunden bei 25°C und 140 UpM auf einer rotierenden
Schüttelmaschine inkubiert. Anschließend werden 20 ml Kulturflüssigkeit in
einem sterilen 500 ml Erlenmeyerkolben mit dem Nährboden [Kartoffelinfus
4,0 g/l (Infus aus 200 g Kartoffel in 1000 ml H₂O), 20,0 g D-Glucose, pH vor
der Sterilisation 5,6] dem zusätzlich 15 g Agar/l zur Verfestigung zugegeben
wurde, gleichmäßig verteilt und dekantiert. Die Kulturen werden 10 bis 21 Tage
bei 25°C inkubiert. Das nach dieser Zeit entstandene Mycel eines Kolben wird
mit einer sterilen Impfnadel abgenommen, sofort weiterverwendet oder bei
-4°C in Wasser aufbewahrt.
Ein steriler 500 ml Erlenmeyerkolben mit 100 ml der unter a) beschriebenen
Nährlösung wird mit einer auf einem Schrägröhrchen gewachsenen Kultur oder
mit einem 1 Quadratzentimeter großen Agarstück angeimpft und auf einer
Schüttelmaschine bei 140 UpM und 25°C inkubiert. Die maximale Produktion
einer Verbindung der Formel I ist nach ca. 168 Stunden erreicht. Zum Animpfen
von 4 (500 ml in 200 ml Erlenmeyer) genügt eine 168 Stunden alte
Submerskultur (Animpfmenge ca. 5%) aus der gleichen Nährlösung.
Ein 2000 ml Erlenmeyer Schüttelkolben wird unter folgenden Bedingungen
betrieben:
5 g/l Cornstep
4 g/l Tomatenpaste
10 g/l Hafermehl
pH 6,8 (vor der Sterilisation)
10 g/l Glucose
10 ml/l Spurenelementlösung.
4 g/l Tomatenpaste
10 g/l Hafermehl
pH 6,8 (vor der Sterilisation)
10 g/l Glucose
10 ml/l Spurenelementlösung.
Der pH-Wert wird mit wäßriger 2 N NaOH oder HCl eingestellt.
Inkubationszeit: 168 Stunden
Inkubationstemperatur: 25°C
Schüttelgeschwindigkeit: 140 Rpm.
Inkubationstemperatur: 25°C
Schüttelgeschwindigkeit: 140 Rpm.
Composition | |
amount in percent | |
FeSO47 H₂O | |
0,100 | |
MnSO41 H₂O | 0,100 |
CuCl22 H₂O | 0,0025 |
CaCl22 H₂O | 0,010 |
H3BO₃ | 0,0056 |
(NH₄) 6Mo70244 H₂O | 0,0019 |
ZnSO47 H₂O | 0,020 |
Comments: Spurenelementlösung für Dokument 5158
Die nach Beispiel 2 gewonnene Kulturlösung wird abzentrifugiert und die
Zellmasse wird gefriergetrocknet. Das klare Kulturfiltrat wird an Mitsubishi
Diaion® CHP20 adsorbiert Säulenmaße 30 × 6 cm) und mit einem Isopropanol
Gradienten 0-70% Isopropanol eluiert (Fluß 50 ml/min). Die die Hericenale
enthaltenden Fraktionen werden vereinigt, im Vakuum bis auf die Wasserphase
eingeengt und lyophilisiert.
270 mg des in Beispiel 3 erhaltenen Rohgemisches werden in 20% wäßr.
Acetonitril gelöst und zunächst an einer Säule mit Nucleosil® 100-12 C₁₈ mit
einem Gradienten von 25-40% Acetonitril in Wasser mit 0.05%
Trifluoressigsäure (Säulenmaße 250 × 32 mm, Fluß 50 ml/min)
chromatographiert. Die Fraktionen, die die Hericenale enthalten, werden
vereinigt, im Vakuum konzentriert und an Nucleosil® 100-10 C₁₈ AB mit dem
gleichen Gradienten endgereinigt (Säulenmaße 250 × 20 mm, Fluß 25 ml/min).
Nach Konzentration der Fraktionen und Lyophilisation werden 17,6 mg eines
Gemisches aus Hercenal A und Hericenal B. Das Gemisch wird durch
Säulenchromatographie an Kieselgel 60 (Merck, 0,015-0,040 mm,
Säulenvolumen 5 ml) mit Dichlormethan/n-Butanol 20 : 1 als Eluens in die
Einzelkomponenten getrennt.
Claims (13)
1. Verbindung der Formel I
worin R¹ bis R¹⁰ Wasserstoff oder Methyl bedeuten oder zwei sich an
benachbarten Kohlenstoffatomen befindende R¹ bis R¹⁰ stehen
zusammen mit einer C-C-Einfachbindung für eine C-C-Doppelbindung mit
der Maßgabe, daß in der mit R¹ bis R¹⁰ substituierten Kohlenstoffkette
jeweils nur einer der Substituenten R¹ bis R¹⁰ Methyl bedeutet und
jeweils nur ein benachbartes Paar dieser Substituenten zu einer C-C-Dop
pelbindung beiträgt.
2. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R⁵ Methyl
bedeutet.
3. Verbindung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß R³ und R⁶
zusammen mit der zwischen den von ihnen substituierten
Kohlenstoffatomen liegenden C-C-Einfachbindung eine C-C-Dop
pelbindung bedeuten.
4. Verbindung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Doppelbindung in Z-Konfiguration vorliegt.
5. Verbindung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß R⁶ und R⁷
zusammen mit der zwischen den von ihnen substituierten
Kohlenstoffatomen liegenden C-C-Einfachbindung eine C-C-Dop
pelbindung bedeuten.
6. Verbindung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Doppelbindung in Z-Konfiguration vorliegt.
7. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung gemäß einem der Ansprüche
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Mikroorganismus Hericeum
erinaceus in einem wäßrigen Medium kultiviert wird und die
Zielverbindung anschließend isoliert und gereinigt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß Hericeum
erinaceus DSM 10600 eingesetzt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß Mutanten oder
Varianten des Mikroorganismus Hericeum erinaceus DSM 10600
eingesetzt werden.
10. Verbindung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 zur Verwendung als
Arzneimittel.
11. Verwendung einer Verbindung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 zur
Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung einer Krankheit, welche
durch eine HIV-Infektion hervorgerufen wird.
12. Arzneimittel enthaltend mindestens eine Verbindung gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 6 und pharmazeutische Hilfsstoffe.
13. Hericeum erinaceus DSM 10600 sowie dessen Mutanten und Varianten.
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JP9534897A JP2000507447A (ja) | 1996-04-01 | 1997-03-25 | ヘリシウム・エリナシウスからの新規ベンズアルデヒド誘導体 |
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-
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- 1997-03-25 WO PCT/EP1997/001504 patent/WO1997036852A1/de not_active Application Discontinuation
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |