Die Erfindung betrifft einen passiven Infrarot-Intrusion-Sensor, der insbesondere in Infrarot-
Alarmgeräten zur Anwendung gelangt.
Es sind passive Alarmgeber bekannt, die auf die von lebenden Objekten ausgesendete Infra
rotstrahlung reagieren. Der Stand der Technik ist gekennzeichnet durch den Einsatz pyro
elektrischer Strahlungssensoren für derartige passive Alarmgeber. Zumeist wird ein pyro
elektrischer Dualsensor verwendet (Pyroelectric Dual Element Detector LHi954,
Firmenschrift Heimann GmbH 12/89). Pyroelektrische Sensoren erzeugen einen Signalimpuls,
wenn sich die auf den Sensor auffallende Infrarotstrahlung ändert. Es ist bekannt, die
Impulssignale von pyroelektrischen Dualsensoren, die beim Bewegen von Menschen vor dem
Sensor entstehen, mit vorherbestimmten repräsentativen Vergleichsfolgen auf Ähnlichkeit zu
prüfen und beim Auftreten charakteristischer Ähnlichkeitsmerkmale zur Alarmauslösung zu
nutzen (EP 0 107 042 A1; DE 36 22 371 A1). Derartige Alarmgeber werden als Bewegungs
melder bezeichnet, weil sie zur Alarmauslösung die Temperaturstrahlungsänderung anzeigen,
die durch das Bewegen von Menschen verursacht wird.
Die Bewegungsmelder erkennen ein unbewegtes Objekt nicht. Außerdem liefern sie keine
Information über die Position des in den Erfassungsbereich eindringenden Objektes. Die
Bewegungsrichtung des Objektes wird ebenfalls nicht angezeigt.
Zur Positionsanzeige von Menschen werden Infrarotkamerasysteme benutzt, die linienförmige
oder matrixförmige pyroelektrische Vielelementsensoren enthalten (Human Information
Sensor; Yoshilke, N. et. al.: The 7th Int. Conf Solid-State Sensors and Actuators, 93, Yoko
hama, Japan 1993, S. 1015-1018). Zur Verbesserung der Zuverlässigkeit des Alarmsignals
des Infrarotkamerasystems kann das thermische Bild mit dem Informationsgehalt eines Ultra
schallsensorsystems verglichen werden (Human Information Sensor, Yoshiike, N. et. al.: The
8th Int. Conf Solid-State Sensors and Acutators, and Eurosensors IX, Stockholm, Sweden
1995, S. 108-111). Der Nachteil von Infrarotkamerasystemen besteht in der technischen
Kompliziertheit dieser Anlagen und dem damit verbundenen hohen ökonomischen Aufwand
beim Einsatz als Alarmgeber.
So wird auch gemäß der den Oberbegriff des Anspruches 1 bildenden DE 38 32 428 C2 dieses Problem aufgegriffen und eine Personen
erfassungsvorrichtung, bei der Infrarotstrahlung aus einem in mehreren Zonen unterteilten
Erfassungsbereich durch eine optische Einrichtung konzentriert und von mehreren Infrarot-
Detektorelementen empfangen wird, deren Ausgangssignale verstärkt und mittels eines
Signalprozessors verarbeitet werden, um an eine Diskriminatoreinrichtung angelegt zu
werden, welche die Ausgangssignale der verschiedenen Infrarot-Detektorelemente miteinan
der vergleicht, wobei das Ergebnis des Diskriminiervorganges an eine Ausgabeeinrichtung
abgegeben wird, vorgeschlagen, bei der jedes Detektorelement einer einzigen Zone zugeord
net ist, daß mehrere Zonen des Erfassungbereiches entsprechend der zweidimensionalen
Anordnung der Infrarot-Detektorelemente für jede Bewegungsrichtung einer Person von
dieser nacheinander betreten werden, daß die Diskriminatoreinrichtung die Pegelspitzen Vi
und Ausgabezeiten der verschiedenen Ausgangssignale der Infrarot-Detektorelemente mitein
ander vergleicht und daß die Diskriminatoreinrichtung auf Anwesenheit einer Person schließt,
wenn die Zeitdifferenz zwischen den Ausgabezeiten Zweier Infrarot-Detektoren, die zwei
benachbarten Zonen entsprechen, innerhalb eines vorbestimmten Bereiches liegt, so daß auf
gleichzeitige Anwesenheit der Person in diese zwei benachbarten Zonen geschlossen wird,
und wenn jeweils das Verhältnis zwischen den Pegelspitzen Vi der Detektorelemente und der
maximalen Pegelspitze Vmax einen Wert K(0 < k < 1) überschreitet.
Wenn auch damit die Störanfälligkeit derartiger Erfassungseinrichtungen minimiert wird,
bleibt der hohe Aufwand beim Einsatz als Alarmgeber erhalten.
Der Erfindung liegt im Ansatz die Aufgabe zugrunde, mit einem Sensor, der einfach und
ökonomisch günstig herzustellen ist, das Eindringen eines Objektes, die Position bewegter
und unbewegter Objekte und die Bewegungsrichtung des Objektes anzuzeigen. Dabei soll die
Anzeige nicht durch in Erfassungsbereich des Sensors angeordnete stationäre thermische
Strahler wie Heizungen oder elektrische Geräte beeinflußt werden.
Diese Aufgabe soll durch die Schaffung eines positionsselektiven passiven Infrarot-Intrusion-
Sensors zur Erfassung bewegter und ruhender wärmestrahlender Objekte, zur Bestimmung
der Position wärmestrahlender Objekte, zur Bestimmung der Bewegungsrichtung
wärmestrahlender Objekte und zur Vermeidung von Störungen durch stationäre Strahler,
wobei mehrere infrarotempfindliche Empfänger 2, 3, 4, 5 in Form von thermoelektrischen
Säulen, derart angeordnet sind, daß jeder Empfänger 2, 3, 4, 5 Wärmestrahlung aus einem
andern Winkelbereich erfaßt, sich aneinander angrenzende Winkelbereiche teilweise
überdecken und das Signal des positionsselektiven passiven Infrarot-Intrusions-Sensors 1
durch Vergleich der Signale der einzelnen infrarotempfindlichen Empfänger 2, 3, 4, 5
gebildet ist, und jeweils zwei Empfänger mit Winkelerfassungsbereichen, die sich nicht
überdecken, so in Reihe geschaltet sind, daß ihre Signalspannungen entgegengesetzt gerichtet
sind, gelöst werden, bei dem erfindungsgemäß mindestens zwei dieser Reihenschaltungen so
geschaltet sind, daß der Quotient der Spannungen der Reihenschaltung, die Vorzeichen der
Spannungen und der Größenvergleich der Spannungen der Reihenschaltung gebildet werden
und hieraus die Winkellage des wärmestrahlenden Objektes im Erfassungsbereich ermittelt
und zur Anzeige gebracht wird.
Gemäß den Merkmalen der Ansprüche 2 bis 5 wird die Erfindung weiter ausgebildet.
Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben. In den Zeichnungen
zeigen
Fig. 1 den prinzipiellen Winkelbereich von 4 infrarotempfindlichen Empfängern, in
welchem sie die Temperaturstrahlung bei der erfindungsgemäßen Empfängeranord
nung erfassen,
Fig. 2 die unterschiedliche Dezentrierung der strahlungsabsorbierenden Empfängerfläche
zum Strahlungseintrittsfenster der Empfänger,
Fig. 3 die entgegengesetzt gerichteten Signalspannungen der Empfänger in einer sogenann
ten Anti-Reihenschaltung,
Fig. 4 die Anordnung der Thermosäulen in Richtung der Beobachtungsrichtung des Objek
tes,
Fig. 5 die Signalspannungen der Thermosäulen in Abhängigkeit von der Winkellage des
Objektes vor dem Sensor,
Fig. 6 die Spannungen der Anti-Reihenschaltungen und
Fig. 7 die Winkelbestimmung der Lage des Objektes vor dem Sensor in Bereichen gemäß
den Tabellen 1 bis 6 von -40° bis +40°.
Gemäß Fig. 1 sind mehrere infrarotempfindliche Empfänger 2, 3, 4, 5 derart nebeneinander
angeordnet, daß jeder Empfänger 2, 3, 4, 5 infrarote Wärmestrahlung aus einem anderen
Raumbereich vor dem positionsselektiven passiven Infrarot-Intrusion-Sensor 1 erfaßt. Die
von jedem einzelnen Empfänger 2, 3, 4, 5 umfaßten Raumbereiche überdecken sich in unter
schiedlichem Maße. Fig. 1 zeigt den prinzipiellen Winkelbereich von 4 Empfängern 2, 3, 4, 5,
in dem sie die Temperaturstrahlung bei der erfindungsgemäßen Empfängeranordnung erfas
sen.
Das Sensorsignal ist durch Vergleich der Signale der einzelnen Strahlungsempfänger gebildet.
In Ausbildung der Erfindung sind die infrarotempfindlichen Strahlungsempfünger Strah
lungsthermosäulen. Strahlungsthermosäulen sind thermoelektrische Sensoren zum Nachweis
von Wärmestrahlung. In Strahlungsthermosäulen führt die von einer Empfängerfläche 10
absorbierte Infrarot-Strahlung zu einer Temperaturerhöhung der auf der Empfängerfläche
angeordneten warmen Verbindungsstellen der thermoelektrischen Materialien gegenüber den
nicht bestrahlten kalten Verbindungsstellen der thermoelektrischen Materialien. Durch diese
Temperaturerhöhung entsteht aufgrund des thermoelektrischen Effektes eine elektrische
Spannung. Strahlungsthermosäulen können daher in Gegensatz zu pyroelektrischen Sensoren
auch nicht modulierte Strahlung messen.
Der in Fig. 1 dargestellte Winkelerfassungsbereich der einzelnen Empfänger 2, 3, 4, 5 ist nach
Fig. 2 durch unterschiedliche Dezentrierung 8 der strahlungsabsorbierenden Empfängerfläche
10 zum Strahlungseintrittsfenster 7 der Empfänger 2, 3, 4, 5 realisiert. In Varianten der Erfin
dung befinden sich Chips 9 der Empfänger 2, 3, 4, 5 in separaten Gehäusen 6 oder die einzel
nen Empfänger 2, 3, 4, 5 bilden eine Empfängerzeile in einem gemeinsamen Gehäuse 6.
Im weiteren Ausbau der Erfindung sind die Empfänger 2, 3, 4, 5 paarweise in Reihe geschal
tet, deren Winkelerfassungsbereiche sich nicht oder nur geringfügig überdecken. Wie in Fig. 3
dargestellt, ist die Reihenschaltung so gebildet, daß die Signalspannungen der Empfänger
entgegengesetzt in einer sogenannten Anti-Reihenschaltung gerichtet sind. Das Verhältnis
(der Quotient) von mindestens zwei dieser durch Anti-Reihenschaltung entstehenden Span
nungen, das Vorzeichen der Spannungen und der Größenvergleich der Spannungen sind durch
übliche schaltungstechnische Maßnahmen gebildet und als Maß für die Position des Objektes
vor dem positionsselektiven passiven Infrarot-Intrusion-Sensor 1 zur Anzeige gebracht.
Die Änderung des Verhältnisses von mindestens zwei der durch Anti-Reihenschaltung entste
henden Spannungen ist als Maß für die Bewegungsrichtung zur Anzeige gebracht.
Der erfindungsgemäße positionsselektive passive Infrarot-Intrusion-Sensor 1 ermöglicht durch
die Anwendung eines neuartigen Meßprinzips die Vermeidung der Beeinflussung der
Messung durch stationäre oder sich langsam verändernde Störstrahler. Dazu sind die Span
nungen von mindestens zwei der Anti-Reihenschaltungen gespeichert und als Maß für even
tuell vorhandene stationäre Temperaturstrahlungszustände des zu überwachenden Raumes,
die sich dem Meßsignal überlagern würden, genutzt. Eine langsame Änderung von mindestens
zwei der durch Anti-Reihenschaltung entstehenden Spannungen gegenüber den gespeicherten
Werten ist zur Vermeidung der Beeinflussung der Messung durch sich langsam ändernde
stationäre Strahler genutzt.
In einem besonderen Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 besteht ein positionsselektiver passiver
Infrarot-Intrusion-Sensor 1 aus 4 Strahlungsthermosäulen 11, 12, 13, 14 in Miniaturausfüh
rung. Die Thermosäulen 11, 12, 13, 14 sind in Richtung der Beobachtungsrichtung des Objek
tes nebeneinander angeordnet. Die beiden inneren Thermosäulen 12 und 13 haben einen
Öffnungswinkel von 45° und die beiden äußeren Thermosäulen 11 und 14 haben einen
Öffnungswinkel von 35°. Durch die in Fig. 4 dargestellte Dezentrierung 8 der Empfänger
flächen 10 der Thermosäulen 11, 12, 13, 14 relativ zu ihren Strahlungseintrittsfenstern 7
erfassen die beiden äußeren Strahlungsthermosäulen 11 und 14 Strahlung aus einem Bereich,
der um 30° nach außen aus der Mitte vor dem positionsselektiven passiven Infrarot-Intrusion-
Sensor 1 verschoben ist. Die beiden inneren Thermosäulen 12 und 13 erfassen durch besagte
Dezentrierung 8 Strahlung aus einem Bereich, der um 15° nach außen aus der Mitte vor dem
positionsselektiven passiven Infrarot-Intrusion-Sensor 1 verschoben ist. Die Signalspannun
gen der Thermosäulen 11 bis 14 sind in Abhängigkeit von der Winkellage des Objektes vor
dem positionsselektiven passiven Infrarot-Intrusion-Sensor 1 gemäß Fig. 5 dargestellt. Die
Thermosäulen 11 und 13 und die Thermosäulen 12 und 14 sind in Anti-Reihe geschaltet. Die
Spannungen der Anti-Reihenschaltung U11-U13 und U12-U14 sind in Fig. 6 dargestellt. Nach
Verstärkung und Digitalisierung der Spannungen ist durch eine Logikschaltung der Quotient
(U11-U13)/(U12-U14) gebildet und in 25 gleichmäßige Teilbereiche aufgeteilt. Der Wert
dieses Quotienten oder seines reziproken Wertes bestimmt in Kombination mit dem jeweili
gen Vorzeichen der Spannungen (U11-U13) und (U12-U14) und in Kombination mit dem
Größenvergleich der Spannungen (U11-U13) und (U12-U14) die Winkellage des Objektes vor
dem positionsselektiven passiven Infrarot-Intrusion-Sensor 1. Der Zusammenhang zwischen
dem Quotienten, dem Vorzeichen der Spannungen und dem Größenvergleich der Spannungen
mit der Winkellage vor dem Positionsselektiven passiven Infrarot-Intrusion-Sensor 1 im
Bereich von -40° bis +40° mit einer Auflösung von 1° ist in den Tabellen entsprechend
Fig. 7 dargestellt. In den zugehörigen Tabellen 1 bis 6 zeigt die Logikschaltung des
positionsselektiven passiven Infrarot-Intrusion-Sensors 1 die Winkellage des Objektes vor
dem positionsselektiven passiven Infrarot-Intrusion-Sensor 1 an.
Bezugszeichenliste
1
= Positionsselektiver passiver Infrarot-Intrusion-Sensor
2
= Empfänger
3
= Empfänger
4
= Empfänger
5
= Empfänger
6
= Gehäuse
7
= Strahlungseintrittsfenster
8
= Dezentrierung
9
= Chip
10
= Empfängerfläche
11
= Thermosäule
12
= Thermosäule
13
= Thermosäule
14
= Thermosäule