DE190874C

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Publication number: DE190874C
Application number: DENDAT190874D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 8ö. GRUPPE

Trockenmaschine für Garnsträhne und andere Textilwaren.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 31. Juli 1906 ab.

Die Erfindung betrifft eine solche Trockenmaschine für Garnsträhne und andere Textilwaren, bei welcher das auf Tragstangen aufgehängte Trockengut den Trocken raum im Zickzack von unten nach oben durchwandert und dabei vom Trockenluftstrom von oben nach unter bestrichen wird.

Nach der Erfindung wird der Trockenluftstrom von zwei in Seitenkammern derTrockenkammer angeordneten Ventilatoren erzeugt. Zur Erzielung eines Kreislaufes der Trockenluft ist die Trockenkammer mit den Seitenkammern durch Öffnungen am Boden und an der Decke in Verbindung gebracht. Das aus der Trockenkammer austretende getrocknete Gut wird außerdem von einem Kühlluftstrom bestrichen, der durch einen Ventilator erzeugt wird, welcher in einem dem Ausgangsende der Maschine vorgelagerten Abteil angeordnet ist.

Auf den Zeichnungen ist eine beispielsweise Ausführungsform der neuen Trockenmaschine veranschaulicht, und zwar ist Fig. 1 ein lotrechter Längsschnitt der Trockenkammer, Fig. 2 ein wagerechter Längsschnitt der ganzen Maschine, Fig. 3 die innere Ansicht des Hinterendes der Maschine, während Fig. 4 die Vorderansicht und Fig. 5 eine Seitenansicht der Maschine, letztere mit teilweisem Schnitt und in vergrößertem Maßstabe, zeigend.

Die Trockenkammer α der Maschine besitzt eine Grundform in Gestalt eines länglichen Rechtecks, und ist ihr Vorderende b sowie ihr Hinterende c geschlossen. Die Unter- bzw. Oberseite ist durch einen durchlöcherten Boden 33 bzw. durch eine ähnliche Decke 34 abgeschlossen. Dieselben können indessen auch aus Latten zusammengesetzt sein, zwischen denen geeignete Durchlaß-Öffnungen verbleiben. Auf der einen oder auf beiden Seiten der Trockenkammer α ist je eine kleinere Kammer d, e von gleicher Länge und Höhe angeordnet. In jeder dieser Kammern ist ein Ventilator f oder auch deren mehrere auf einer Längswelle g angeordnet, und zwar derart, daß die von ihnen erzeugten Luftströme parallel zueinander fließen. Die Ventilatoren sind außerdem derart untergebracht, daß sie die Luft aus der Trockenkammer α durch Öffnungen oder Türen h am Boden der Zwischenwände abziehen und sie durch ähnliche Öffnungen j in der Nähe der Decke der Trockenkammer wieder zuführen, so daß ein beständiger Kreislauf von oben nach unten zwischen dem von den Tragstäben k herabhängenden Trockengut hindurch gewährleistet ist. In jeder Seitenkammer sind ferner genügende Heizflächen, z. B. Dampfschlangen /, vorgesehen, um die Luft, bevor sie von den Ventilatoren ausgetrieben wird, auf die gewünschte Temperatur zu bringen.

Zwecks leichteren Abzuges der mit Feuchtigkeit gesättigten Luft aus der Trockenkammer sind in den Zwischenwänden Schiebetüren m vorgesehen, und zwar neben den Öffnungen _> für den Antriebsriemen der Ventilatoren, der über die Scheibe η der Welle g läuft. Die Schiebetüren müssen natürlich, damit keine Störung des Kreislaufes eintritt, auf der Saugseite der Ventilatoren sitzen. Außerdem

ist zur Regelung der Luftzufuhr zweckmäßig ein weiterer Ventilator ο oder auch deren mehrere vorhanden, die einen unabhängigen Antrieb erhalten und Luft aus dem unteren Teil der Trockenkammer absaugen.

Die mit Garnsträhne behangenen Tragstangen k werden, wie üblich, am vorderen Ende der Maschine aufgegeben, um danach mit Hilfe endloser Ketten zunächst durch

ίο die untere Laufbahn q und danach rückwärts durch die obere Laufbahn ρ in ununterbrochenem Gange befördert zu werden, und während jedes Durchganges im Zickzack durch die Trockenkammer sind sie der Einwirkung des von oben nach unten streichenden Trockenluftstromes in bekannter Weise ausgesetzt, ohne daß hierbei ein öffnen und damit ein Verwirren der Strähne zu befürchten ist, vielmehr wird ein Geradelegen derselben eintreten. Um nun zu verhindern, daß die Feuchtigkeit sich am unteren Ende jedes Strähnes ansammelt und dadurch eine sehr ungleichmäßige Trocknung erreicht wird, wird den Tragstangen bei ihrem Durchgange durch die Laufbahnen ρ und q in bekannter Weise eine beständige oder auch nur absatzweise Drehung erteilt.

Sobald die Garnsträhne o. dgl. wieder am vorderen Ende der Maschine anlangen, sind sie vollkommen- fertig getrocknet. Um sie jedoch ohne weiteres lagern bzw. verpacken zu können, müssen sie noch einer Nachbehandlung durch einen Kühlstrom unterworfen werden. Zu diesem Zweck ist am Ausgangsende der Maschine ein Abteil 27 vorgelagert, dessen Unterseite 29 offen ist und das mit einem Ventilator 28 oder deren mehreren ausgestattet ist, "der durch einen Kanal 30 frische, gegebenenfalls gekühlte, angefeuchtete oder in anderer Weise behandelte Luft anzusaugen vermag und sie durch die heißen Garnsträhne o. dgl. hindurchdrückt, so daß letztere in der für das Verpacken erforderlichen Weise hergerichtet werden. An dem vorderen Ende der Laufbahn ρ sind in üblicher Weise geneigte Schienen 26 angeschlossen, auf denen die Stäbe mit dem Trockengut selbsttätig zur Abnahmestelle hinabgleiten können.

Claims

50 Patent-Anspruch:

Trockenmaschine für Garnsträhne und andere Textilwaren, bei welcher das auf. Tragstangen hängende Trockengut den Trockenraum im Zickzack A¹On unten nach oben durchwandert, und dabei vom Trockenluftstrom von oben nach unten bestrichen wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Trockenluftstrom von zwei Ventilatoren (f) erzeugt wird, welche einzeln in Seitenkammern (d, e) der Trockenkammer (a) angeordnet sind, die mit den Seitenkammern (d, e) durch Öffnungen (h, j) am Boden und an der Decke in Verbindung stehen, während das aus dem Trockenraum austretende getrocknete Gut von einem Kühlluftstrom bestrichen wird, der durch einen Ventilator (28) erzeugt wird, welcher in einem, dem Ausgangsende der Maschine vorgelagerten Abteil (27) angeordnet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.