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Magnet-Gangregler-Anordnung Die Erfindung bezieht sich auf eine Gangregler-Anordnung
mit einem aus einem Permanent-Magneten und einer Feder bestehenden Schwingsystemx
das ein magnetisches Hemmrad steuert.
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Derartige Gangregler-Anordnungen sind beispielsweise in den deutschen
Patentschriften 809 420, 812 615, 914 837 und 916 160 beschrieben. Die vorliegende
Erfindung betrifft Verbesserungen im Aufbau des Magneten sowohl, wie im Gesamtaufbau
der Gangregler-Anordnung und der Ausbildung der Justier-Reguliermittel.
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Insbesondere geht die Erfindung darauf aus, eine Gangregler-Anordnung
im Sinne einer selbständigen Baugruppe (sogen. Echappement) zu schaffen. Bei der
Herstellung der Permanent-Magnete, die vorzugsweise U-förmige Gestalt mit nach innen
gekehrten Enden der U-Schenkel zur Bildung gegenüberliegender Polstirnflächen aufweisen,
haben sich Fertigungsschwierigkeiten daraus ergeben ; daß das zur Verwendung kommende
hochlegierte Kobalt-Magnetstahlblech
sich beider notwendigen Dicke,
wenn überhaupt dann nur unter ungewöhnlichem Werkzeugverschleiß stanzen läßt.
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Es wurde gefunden, daß diesem Nachteil mit Erfolg dadurch begegnet
werden kann, daßder Permanent-Magnet aus mindestens zwei wenigstens teilweise kongruenten
Lamellen schichtweise augebaut wird. Beim Stanzen der dünnen Bleche bleibt der Werkzeugverschleiß
durchaus in den wirtschaftlich gebotenen Grenzen.
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Bei Magnet-Gangreglern der hier betreffenden Art ist bereits vorgeschlagen
worden, als Sicherung gegen Aussertrittfallen bei stößen, übermässigem Aufzug der
Triebfeder. dgl. in der Nähe der Magnetpole einen Sicherungsfinger anzubringen,
der bei normalem Gang zwischen die Pole des Hemmrades eintaucht, ohne sie zu berühren
und die Aufgabe hat, bei Aussertrittfallen des Hemmrades dieses an seinen Polzähnen
abzufangen. Die erflndungsgemässe Herstellung des Permanent-Magneten aus dünnen
Lamellen ermöglicht es nun, an den Polschenkeln vorzugsweise schwalbenschwanzförmige
Ausklinkungen auszustanzen zur Aufnahme einer mit entsprechenden Befestigungslappen
versehenen nichtmagnetischen Brücke, deren mittlerer zweckmässig bogenförmiger Teil
das Durchlauf-Sicherungsglied für das Hemmrad bildet.
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Trotz der Härte des Magnet-Stahlbleches wird auf diese Weise fertigungstechnisch
bequeme Verbindung zwischen Magnet und Sicherungsgliedgeschaffen.
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Das aus Permanentmagnet und Feder bestehende Sohwingsystem ist mittels
einer Stütze am Gestell des Gangreglers bzw.
des zugehörigen Laufwerkes
befestigt, wobei nach der Lehre des deutschen Patentes 809 420 die Stütze sich ungefähr
im Schwerpunkt des Schwingungsyystemes oder angenähert auf einer Achse befindet,
die durch den Schwerpunkt geht. Für die Kassenfertigung hat es sich gemäss vorliegender
Erfindung als zweckmässig erwiesen, die Stütze um eine zur Achse des Helmrades parallele
Achse schwenkbar am Lagergestell des Gangreglers zu befestigen. Durch Schwenken
des Schwingungssystemes um die Achse seiner Stütze kann die Eintauchtiefe der Magnetpole
in Bezug auf das Hemmrad feingestellt werden.
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Bei Gangreglersystemen der hier betreffenden Art ist es bekannt,
zur Feinregelung des Ganges eine Mikrometerschraube aus magnetisierbarem Material
am Lagergestell vorzusehen, deren freies Ende an einen der Magnetpole angenähert
oder von diesen entfernt werden kann, mit der Wirkung, dass durch Annähern dieselbe
Wirkung entsteht, wie durch eine Steifung der Schwingfeder. Da bei versehentlich
übermäßig weitem Einschrauben das Schwingsystem oder das Hemmrad beschädigt werden
können, wird gemäss der Erfindung vorgeschlagen, anstelle der Mikrometerschraube
einen Exzenterbolzen in einer Gestellplatte drehbar zu lagern. Diese Anordnung hat
den Vorteil, dass seie eine sehr feine Regulierung zulässt und ausserdem die Gewähr
bietet, dass der Bolzen bei entsprechender Anordnung dem Magneten nicht bis zur
Berührung
angenähert werden kann.
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Um sowohl den Zusammenbau wie insbesondere die Montage von Uhrwerken
mit einer Gangregler-Anordnung gemäss der Erfindung zu vereinfachen, kann nach einem
weiteren Merkmal der Erfindung das Schwingsystem nebst dem Hemmrad und noch wenigstens
ein diesem naohgeordnetes Getrieberad, vorzugsweise deren zwei, in einem besonderen
aus zwei Werkplatten und Werkpfeilern bestehenden Werkgestell untergebracht werden,
das mit Anschlußmitteln zum Anbau an einem mit Gegen-Anschlußmitteln versehenen,
die Triebfeder, den restlichen Teil der zum Gangregler führenden Getriebekette.
das Zeigergetriebe und gegebenenfalls andere Getriebe, wie z. B. Schlag-oder Weokergetriebe,
enthaltende Werkgestell (Laufwerk) versehen ist, derart, dass Werkplatten paarweise
annähernd in gleichen Ebenen liegen.
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Magnet-Gangregler-Anordnungen der hier betreffenden Art sind etwas
empfindlich gegen Kraftschwankungen. Das gut
insbesondere für 8-Tage-Uhrwerke. Gemäss einer bevorzugten
Aus- |
führungsform der Erfindung kann daher in die Getriebekette von der Triebfeder zur
Gangregler-Anordnung eine an aich bekannte Kraft-Ausgleichvorrichtung eingebaut
werden; z. B. die deutsche Patentschrift Nr. 875 592 zeigt eine geeignete Vorrichtung.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbelspieles,
aus der
Zeichnung und den Ansprüchen. Es zeigt : Fig. 1 in rambildlicher Darstellung den
Permanentmagneten, Fig. 2 in entsprechender Darstellungsweise wie
Fig. 1 das brüokenformige Durchlauf-Si- |
cherungsglied, Fig. 3 zeigt die Gangregleranordnung von der Seite gesehen, wobei
die vordere Werkplatte weggenommen ist, Fig. 4 ist die Draufsicht zu Fig. 3, Fig.
5 in Seitenansicht eine zweite Ausführugnsform der Gangregler-Anordnung in der Ausbildung
als selbständige an ein Uhrtriebwerk anbaufähige Baugruppe, Fig. 6 ist die Obenansioht
zu Fig. 5, Fig. 7 zeigt eine Einzelheit am Permanentmagneten nach einem Schnitt
VI-VI durch Figur 6, Fig. 8 zeigt in Seitenansicht eine als anbaufähige selbständige
Baugruppe ausgebildete Gangregler-Anordnung, die mit einer Vorrichtung zum Kraftaufgleioh
ausgestattet ist, Fig. 9 zeigt einen Schnitt nach VIII-VIII durch Fig. 8.
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist der als Ganzes mit 10 bezeichnete
Permanentmagnet aus zwei kongruenten Lamellen 11 und 12 aufgebaut. Der Magnetkrörper
10 weist im wesentlichen
U-förmige Gestalt auf, wobei die Enden der Polschenkel 10a
und |
lOb nach innen gekehrt sind und gegenüberliegende Polstirnflä- |
chen lOc und lOd bilden. Um den Magneten mit der Schwingfeder |
13 (Fig. 3 und 4) verbinden zu können ; weisen die Magnet-Lamel- |
len zwei Stanzlöcher 10e auf. An den Enden der Magnetschenkel 10a und lOb sind schwalbenschwanzförmige
Ausklinkungen 10t und lOg angebracht. Sie dienen zur Aufrahme von Nietlappen 15a
und 15b an einem als Ganzes mit 15 bezeichneten brückenförmigen
Nicht-Eisenteil,
der mit dem Magnet-Lamellenpaket vernietet wird und die Aufgabe hat, mit seinem
mittleren bogenförmigen Teil 15o das Hemmrad 16 an seinen Polzähnen 16a abzufangen,
wenn es ausser Tritt mit dem Schwingsystem aus Magnet 10 und Schwingfeder 13 z.
B. bei einem stoß fallen will.
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Die Schwingfeder 13 ist mit ihrer Zunge 13a auf die Stütze 17 aufgeschraubt
; diese besteht beispielsweise aus Profilmessing und weist einen angedrehten Zapfen
17a auf, mit dem sie unter Zwischenlage eines Relbscheibehens 18 mit der Werkplatte
19 vernietet ist. In der Stütze ist eine Querbohrung 17b angebracht, um von der
Seite her einen langen Stift einführen zu können, mit dem sich die Stütze zur Regelung
der Eintauchtiefe der Magnetpole 100 und 10d in Bezug auf das Hemmrad 16 sehr fein
einstellen lässt.
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Zur Feinregelung des Ganges ist in der Werkplatte 19 der aus Eisen
bestehende Exzenterbolzen 20 um seinen Schaft 20a drehbar gelagert. Aussen auf dem
Schaftende sitzt ein geschlitzter Knopf 21 aus beliebigem Werkstoff, z. B.
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Kunststoff, wobei zwischen Knopf und Werkplatte ein Reibscheibchen
22 eingelegt ist. Der Exzenterbolzen 20 ist derart zum Magneten 10 angeordnet, dass
er an diesen durch Drehen um seine Achse dicht, jedoch in äusserster Stellung, noch
ohne zu berühren, angenähert werden kann.
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Zur Erleichterung des Zusammenbaues und der Reparatur von Uhrwerken
mit einer Magnet-Gangregler-Anordnung sind bei dem in Fig. 5 und 6 dargestellten
Ausführungsbeispiel das Schwingsystem (Magnet 10, Schwingfeder 13) mit dem Hemmrad
16 und den zwei schnellaufenden, feinverzahnten Laufrädern 30 und 31 in einem besonderen
Werkgestell, das als Ganzes mit 32 bezeichnet ist, untergebracht. Die Werkplatten
dieses besonderen Gestelles sind mit 33 und 34 bezeichnet. Die (auf der Zeichnung)
vordere Werkplatte 33 weist U-förmig ausgeschnittene Füßchen 35a, 33b auf. Mit diesen
Füßchen wird die Werkplatte reiterartig auf die Gewindeansätze der Werkpfeiler P
des Laufwerkes L aufgesteckt und mittels der zu den Werkpfeilern P gehörenden Gewindemuttern
A festgeklemmt. Die rückwärtige Werkplatte 34 besitzt einerends einen halbrunden
Ausschnitt 34a, mit dem sie auf den starken Teil des zugehörigen Werkpfeilers P
aufgesetzt wird6 während am anderen Ende derWerkplatte 34 eine gerade Auflagerkante
34b vorgesehen ist. 33e und 33d sind Paßstifte an der Werkplatte 33, für die an
den Werkplatten des Laufwerkes L Bohrungen vorgesehen sind.
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Wie auf der Zeichnung nicht näher dargestellt, aber für den Fachmann
ohne weiteres verständlich, kämmt das Laufrad 31 mit dem bei L, gelagerten Sekundenrad
und der Getriebekette gehören weiterhin an das bei L2 gelagerte Zwischenrad, das
bei L3 gelagerte Minutenrad, endlich
das Federrad auf der bei L4 gelagerten Federwelle. |
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Die in Fig. 5 und 6 dargestellte Baugruppe ist nicht nur für Weckeruhren
bestimmte wie gezeichnet, sondern auch für sonstige Federzuguhren mit 1-oder 8-Tage-Werk.
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Der in Fig. 5 bis 7 veranschaulichte Schieber 40 besteht aus nicht-ferromagnetischem
Material und dient zur Grobregulierung des Schwingsystems. Er wird zu diesem Zweck
längsweise auf dem Permanentmagneten 10 verschoben.
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Magnet-Gangregler-Anordnungen der hier betreffenden Art sind etwas
empfindlich gegen Kraftschwankungen. Solche können sich besonders bei 8-Tage-Uhren
äussern. Bei dem in den Fig. 8 und 9 dargestellten Ausführungsbeispiel ist daher
ein weiteres Laufrad 50 in die Gangregler-Baugruppe mit eingebaut, das auf dem Laufradtrieb
51 gelagert ist. Das Laufrad 50 ist nicht mit der Triebwelle 51 verbunden, sondern
unter Zwischenschaltung eines Kraftausgleichssystems 52. Solche Kraftausgleichsysteme
sind in der Uhrentechnik in grosser Zahl bekannt geworden. Es kann z. B. ein Kraftausgleichsystem,
wie in der deutschen Patentschrift 875 592, der amerikanischen Patentschrift 2 731
790, der schweizerischen Patentschrift 295 134 und der französischen Patentschrift
1 045 708 beschrieben, verwendet werden. Das Kraftausgleichsygtem könnte auch auf
der Welle des Laufrades 30 oder 31 angeordnet werden, wenn es sich
um
ein Kraftausgleiohsystem handelt, welches für ein Laufrad mit grosser Drehzahl geeignet
ist.
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Fig. 1 0 und 11 zeigen eine Abänderung an dem der Feinregulierung
dienenden Exzenterbolzen 20 (Fig. 3 und 4)
Es hat sich gezeigt, dass es wünschenswert wäre, das Eisen- |
volumen der Regulierschraube, deren Querschnitt durch das Einschneiden des Schraubgewindes
geschwächt ist, zu erhöhen. Zu diesem Zweck ist auf dem Ansatz 50a der als Ganzes
mit 50 bezeichneten Regulierschraube, wenn diese an der Werkplatte 19 angeschraubt
ist, der Eisenring 51 aufgedrückt.