DE1816395A1 - Verfahren zur Zurichtung von Leder und synthetischem Lederaustauschmaterial - Google Patents
Verfahren zur Zurichtung von Leder und synthetischem LederaustauschmaterialInfo
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Description
Badische Anilin= & Sodi.~Fabrik AG 1816395
Unser Zeichens O0Z0 25 91K) Nö/zm
67OO Ludwigshafen, 19=12.1968
Verfahren zur Zurichtung von Leder und synthetischem Lederaustauschmaterial
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Zurichtung von Leder oder .synthetischem Lederaustauschmaterial, nach dem ein
besonderer Schutz vor allem gegen Nässe und Alterung erzielt wird. Solche Zurichtungen werden heute allgemein mit dem Begriff "pflegeleicht"
bezeichnet.
Es ist das Ziel jeder Lederzurichtung, die auch als Lederausrüstung
bezeichnet wird, dem fertigen Leder ein bestimmtes Aussehen und
bestimmte Echtheitseigenschaften zu geben= Die Zurichtung beeinflußt also den Farbton, den Glanz, die Egalität und die Widerstandsfähigkeit
des Leders gegen äußere mechanische und optische Einflüsse, sei es bei der Herstellung des Lederartikels, sei es
bei dessen Gebrauch.
Es ist bekannt. Leder mit modifizierten und durch chemische Reaktionen
abgewandelten Naturstoffen zu beschichten« So können z.B. Zurichtungen mit alkalisch gelöstem Kasein durch entsprechende
Behandlung mit Säuren und Formaldehyd wasserunlöslich gemacht werden,· trotzdem bleiben diese Zurichtungen in Wasser quellbar und (
damit empfindlich gegen Nässe»
In Nitrocellulose enthaltendenAppretlermitteln sind fast immer
Weichmacher eingearbeitet. Deshalb besteht bei Zurichtungen mit Hilfe dieser Appretiermittel immer die Möglichkeit, daß der Weichmacher in die Grundierung bzw„ in das Leder wandert s wodurch die
Zurichtung spröde und brüchig wird und in vielen Fällen das aufgebrachte Appreturmittel sogar abblättern kann» Verarbeitungstech'-niseh
hat Nitrocellulose- außerdem den großen Nachteil,, daß sie
leicht brennbar ist«, Dieser Nachteil bleibt auch nach der Verarbeitung
erhalten, weshalb Z0B0 Lederaustauschstoffe, öie mit Nitrocellulose
enthaltenden Appretiermitteln zugerichtet worden sind,
nicht zum Bezug von Flugzeugsitzen verwendet v/erden. Es ist zwar
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bekannt, Nitrocellulose in Form wässriger Sekundäremulsionen zu
verarbeiten und dadurch die Gefahr der leichten Brennbarkeit zu-' mindest bei der Zurichtung zu vermindern, jedoch sind mit Hilfe
solcher Emulsionen hergestellte Zurichtungen wegen des Gehalts an hydrophilen Hilfsstoffen weniger nassecht als Zurichtungen, die
auf Basis von Nitrocellulose in organischen Lösungsmitteln hergestellt
worden sind»
Polymerisatdispersionen spielen als Appreturmittel praktisch keine
Rolle, da sie für eine Schlußappretur nicht die genügende Reibechtheit und Kratzfestigkeit bei gleichzeitig ausreichender Elastizität
besitzen. Außerdem begrenzt das thermoplastische Verhal-P ten der Polymerisate ihre Anwendungsmöglichkeiten.
Es wurde nun gefunden, daß man vorzüglich pflegeleicht zugerichtetes
Leder und synthetisches Lederaustauschmaterial erhält, wenn man zur Zurichtung eine Mischung verwendet, die aus
I) einer Lösung oder einer Dispersion eines Copolymerisates, das Acetessigester- und/oder Cyanessigestergruppen trägt,
und
H) einem Aldehyd, einem Gemisch verschiedener Aldehyde und/oder . Aldehyd abspaltender Verbindungen als Vernetzer
besteht oder diese Mischung .enthält.
W Die Acetessigsäure- und/oder Cyanessigsäureestergruppen enthaltenden
Copolymerisate können durch Copolymerisation von copolymeriesierbaren äthylenisch ungesättigten Verbindungen, die Acetessigsäure-
oder Cyanessigsäureestergruppen tragen, mit weiteren copolymerisierbaren Verbindungen oder auch durch polymeranaloge Reakttion,
wie durch Umesterung von Hydroxylgruppen enthaltenden Copolymerisaten mit niedermolekularen Estern der Acetessigsäure und/oder
Cyanesslgsäure oder durch Umsetzung mit Diketen hergestellt werden,
Vorzugsweise werden bei dem Verfahren dieser Erfindung Lösungen
oder Dispersionen von solchen Copolymerisaten (l) verwendet., die
aus
a) 0,5 bis 90 Gewichtsprozent (bezogen auf die Gesamtmenge der
Monomeren) copolymerlsierbaren äthyienisch ungesättigten Ver-
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o„z;25
bindungen, die Acetessigester- und/oder Cyanessigestergruppen tragen, und
b) 99*5 Ms 10 Gewichtsprozent weiteren copolymerisierbaren
äthylenisch ungesättigten Verbindungen
aufgebaut sind.
Zum Aufbau der Copolymerisate (i) kommen als Monomere (a) z.B.
gemischte Ester der Formel -
Y-CH0-CO-O-X-O-CO-C=CH0
in Betracht, in der X einen Kohlenwasserstoffrest oder einen Oxakohlenwasserstoffrest
mit jeweils 2 bis 10 Kohlenstoffatomen, R Wajäferstoff oder eine Methylgruppe und Y eine Acetyl- oder eine
Cyangruppe bedeuten und zwar auf Basis von Diolen wie Äthylenglykol, Propandiol-1,2, Butandiol-1,4 und Hexandiol-1,6. Auch Gemische verschiedener, durch die allgemeine Formel definierter Verbindungen
sind geeignet. Die Herstellung dieser Verbindungen kann in einfacher Weise erfolgen, indem man das zugrundeliegende Diol
oder das entsprechende Epoxyd mit Acrylsäure oder Methacrylsäure zunächst zum Halbester umsetzt und in diesem dann die freie Hydroxylgruppe
durch Umsetzung mit geeigneten Acetessigsäure- und/oder Cyanessigsäurederivaten, beispielsweise den entsprechenden Anhydriden
oder Estern in die Estergruppe.überführt. Zur Herstellung der gemischten Ester der Diole kann die freie Hydroxylgruppe im
Halbester einer polymerisierbaren Säure vorteilhaft mit Diketen
in die Acetessiggruppe überführt werden. Derartige Verfahren sind im Prinzip bekannt.
Außerdem kommen als Monomere (a) auch die Acetessigsäure- und Cyanessigsäureester von Vinylthioalkoholen, wie Vinylthioglykolacetylacetat,
in Betracht. Die Verbindungen können durch Umsetzen von Mercaptoäthanolen mit Acetylen und anschließende Umsetzung
des erhaltenen Vinylthioäthanols beispielsweise mit Diketen bzw. durch Umsetzung mit Cyanessigsaurealkylestern, Acetessigsäurealkylestern
oder den Anhydriden dieser Säuren erhalten werden·.
Als weitere copolymerisierbare äthylenisch ungesättigte Verbindun-
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gen (b) zum Aufbau der Copolymerisate (i) kommen in Betrachts
de.ren
Acrylsäure und/oder Methacrylsäure,/Alkylester mit 1 bis 20, vorzugsweise
1 bis 8 Kohlenstoffatomen to cerAlkylgruppe wie die Methylester,
der Methacrylsäure, die Äthyl-, n-Propyl-, i-Propyl-, n-Butyl-,
i-Butyl-, tert.-Butyl- und 2-Äthylhexylester der Acrylsäure j
als weitere Monomere (b) sind die Vinylester der Essigsäure, der Propionsäure und der Versatiesäuren, die N-Hydroxymethylamide der
Methacryl- und/oder Acrylsäure sowie deren Äther mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen im Alkylrest, wie das N-Hydroxymethylacrylamid, der
n-Butyläther des N-Hydroxymethylacrylamids oder -methacrylamids,
Hydroxyalkylester der Acryl- und/oder Methacrylsäure, Acrylnitril, Methacrylnitril, Allylalkohol, Methällylalkohol, Vinylidenhalogenide,
wie Vinylchlorid und Vinylidenchlorid sowie Butadien zu nennen. Auch Gemische verschiedener Monomerer (a) und/oder (b)
sind ebenfalls zum Aufbau der Copolymerisate (I) geeignet.
Man erhält die Copolymerisate (i) in bekannter Weise durch Lösungspolymerisation
oder durch Dispersionspolymerisation. Hierbei können die üblichen radikalischen Polymerisationskatalysatoren wie
organische Peroxide, Red-Ox-Katalysatoren oder aliphatische Azoverbindungen
verwendet werden. Als Lösungs- oder Verdünnungsmittel
sind organische Lösungsmittel, die unter den Bedingungen der Polymerisationsreaktion
inert sind, und Wasser geeignet.
Acetessigsäure- und Cyanessigsäureestergruppen enthaltende Copolymerisate
(i) können auch aus Hydroxylgruppen enthaltenden Copolymerisaten
in polymeranaloger Reaktion durch Umsetzung mit niedermolekularen Cyanessigsäure- und/oder Acetessigsäureester! oder
durch Umsetzung mit Diketen erhalten werden.
Die Zurichtungsmittel, die bei dem Verfahren dieser Erfindung verwendet
werden, enthalten außer den Copolymerisaten (I) als Vernetzer (II) einen Aldehyd oder ein Gemisch verschiedener Aldehyde,
wie Formaldehyd, Acetaldehyd, Propionaldehyd, Glyoxal, Acrolein, Methacrolein und/oder Verbindungen, welche Aldehyde abspalten, wie
Dimethylolharnstoff oder Hexamethylentetramin.
Da die Reaktion der Copolymerisate (i) mit den Aldehyden, besonders im schwach alkalischen pH-Bereich, sehr schnell erfolgt, ist
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es zweckmäßig, die beiden Reaktionskomponenten (i) und (II) vor
der Applikation in getrennten Gefäßen aufzubewahren und erst unmittelbar
vor dem Auftragen auf das Substrat zusammenzubringen,
z.B. durch Aufspritzen mittels einer 2-Komponenten-Spritzpistole
oder durch Aufgießen in einer 2-Komponenten-Gießmaschine. Die
Komponenten (i) und (il) werden zweckmäßig so gemischt, daß das
Molverhältnis von Acetessigester- und/oder von Cyanessigsäureestergruppen
zu Aldehydgruppen in den Ausrüstungsmitteln etwa 5!1
bis 2:1 beträgt. Es ist im allgemeinen nicht zweckmäßig, dieses Verhältnis wesentlich in Richtung geringeren Aldehyd^gehaltes zu
unterschreiten, da sich in diesen Fällen die Vernetzungsreaktion verlangsamt und gleichzeitig Härte'und Lösungsmittelbeständigkeit der
Appretur zurückgehen. Die Appretiermittel selbst können in üblicher Weise als Lösungen oder Dispersionen in organischen Medien
oder auch als wässrige Dispersionen in der bei der Lederzurichtung
üblichen Konsistenz hergestellt werden. Als organische Lösungsoder Dispergiermittel kommen aromatische Kohlenwasserstoffe wie
Toluol und Xylol, Ester, wie Äthyl- und Butylacetat, Ätherester, wie Methylglykolacetat , Ketone wie Methyläthylketon und Alkohole,
wie n-Butanol in Betracht. Insbesondere sind auch Gemische von Lösungsmitteln
geeignet.
Den Lösungen oder Dispersionen der Appretiermittel können die bei der Zurichtung des Leders üblichen Hilfs- und Zusatzstoffe, wie
Weichmacher, Pigmente, Mittel zur Verbesserung des Verlaufs, weitere Bindemittel, wie Phenoplastharze, Aminoplastharze, Alkydharze,
Epoxidharze, Cellulosederivate und/oder Acrylatharze zugegeben werden.
Die Zurichtungsmittel können zwar nach den bei der Zurichtung von Leder üblichen Methoden aufgebracht werden; doch hat sich das Auftragen
der beiden Komponenten (i) und (il) mittels einer 2-Komponenten-Spritzpistole
oder einer 2-Komponenten-Gießmaschine besonders bewährt.
Außer auf Leder werden mit den erfindungsgemäßen Mitteln insbesondere
auch auf Lederaustauschmaterialien, wie synthetische Schuhoberlederaustauschmaterialien,
sowie synthetischen Materialien, die zur Herstellung von Schuhoberleder verwendet werden können, ausge-
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zeichnete Haftfestigkeiten erreicht..
Nach dem Auftrag der Appretur wird der Überzug in kurzer Zeit in ■ Wasser und in organischen Lösungsmitteln unlöslich. Dieser Vorgang
kann durch Katalysatoren und/oder durch Wärme beschleunigt werden. Als Katalysatoren sind vor allem basische Stoffe, wie Pyridin,
Trimethylamin, Triäthylamin, Dialkyläthanolamin und/oder Natriummethylat geeignet. Wird der Überzug in der Wärme gehärtet,
so sollten die Temperaturen auf der Lederoberfläche zweckmäßigerweise 80 C nicht überschreiten. Die Vernetzung, durch die sich die
Härtung vollzieht, kann auch im sauren pH-Bereich durchgeführt werden, in dem sie allerdings in der Regel etwas langsamer als im
alkalischen Bereich erfolgt.
Die aus einer Mischung der Komponenten (I) und (II) hergestellten
Appreturen auf Leder oder synthetischem Lederaustauschmaterial
2 weisen Haftfestigkeiten von 2000 bis 3OOO p/cm auf. Die Appreturen
sind in Wasser und den meisten organischen Lösungsmitteln praktisch
unquellbar. Die Appreturen besitzen weiterhin eine ausgezeichnete Flexibilität und sind in einem weiten Bereich von Härte- und Elastizitätsgraden
einstellbar. Die Zusammensetzung.der Copolymerisate
kann so eingestellt werden, daß/im trockenen und im nassen Zustand mindestens derjenigen der besten heute bekannten Appreturen
entspricht/ Das erfindungsgemäß zugerichtete Leder oder Lederaustauschmaterial
kann weiterhin in der Regel nach den in der Lederzurichtung üblichen Techniken mit Erfolg z.B. durch Bügeln weiterbehandelt
werden.
100 Teile eines Copolymerisates aus 50 Teilen Methylmethacrylat,
45 Teilen Butandiolacrylatacetylacetat und 5 Teilen Acrylsäure
werden in 300 Teilen Isobutylacetat gelöst.
Getrennt hiervon wird eine Lösung aus 4 Teilen Formaldehyd in 20
Teilen n-Butanol hergestellt.
Die beiden Lösungen werden in die voneinander getrennten Kammern
einer 2-Komponenten-Spritzanlage gebraoht und auf ein nicht vorbehandeltes natürliches Leder aufgespritzt. Es wird ein Überzug
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erhalten, der sofort nach dem Auftrag unlöslich in organischen Lösungsmitteln, Wasser und wäßrigen Laugen ist. Die Haftfestigkeit
beträgt 3 000 p/cm . Der Überzug quillt in Wasser nicht auf. Im
Plexometertest ist nach 50 000 Biegungen keine Veränderung, wie
Abblättern, Reißen, Faltenwurf des Überzugs feststellbar. Ein Kältebruch erfolgt erst unterhalb 00C. Die Trocken- und Naßreibechtheit
ist ausgezeichnet: nach jeweils 5000 Umdrehungen mit dem Satra-Gerät sind die Überzüge unverändert.
100 Teile eines Copolymerisates aus 50 Teilen Methylmethacrylat,
45 Teilen Butandiolacrylatacetat und 5 Teilen Acrylsäure, 70 #ig
gelöst in fithylglykol, werden mit 2,8 Teilen konzentrierter wäßriger Ammoniaklösung neutralisiert und mit Wasser auf eine Auslaufzeit
nach 4 DIN 55 211 von 19 Sekunden gebracht.
l40 Teile dieser verdünnten Lösung werden in eine Vorratskammer
einer 2-Komponentenspritzpistole gebracht, 11,5 Teile einer 37-prozentigen
wäßrigen Formaldehydlösung werden in die andere Vorratskammer der Pistole eingefüllt. Beide Lösungen werden gleichzeitig
auf ein vorgrundiertes Leder aufgespritzt. Der erhaltene Überzug ist sofort nach dem Auftrag klebfrei und vollkommen unlöslich
in Wasser und in organischen Lösungsmitteln. Die Haftfestigkeit beträgt nach dem Auftragen 1000 p/cm , nach 4 Stunden 4000 p/
52 Teile einer 80 #igen Lösung eines Mischpolymerisates aus 20 Teilen
A'thylenglykolacrylatcyanoacetat, 70 Teilen Äthylacrylat und 10
Teilen Acrylsäure in Äthanol werden nach dem Neutralisieren mit 3 Teilen Dimethyläthanolamin mit l40 Teilen Wasser auf Spritzviskosität (Auslaufviskosität nach 4 DIN 52 211 ca. 20 Sekunden) gebraeirc
e
P.us einer 2-Komponentenspritzpistole wird diese Lösung zusammen mit
':l;5 Teilen einer 37 #igen wäßrigen Formaldehydlösung auf grundier-
"c -B Leder -- "gespritzt. Es wird ein sofort stapelfähiger, lösungsmitteld
alterungsbeständiger Überzug erhalten. Ein Kältebruch erfolgt erst unterhalb -8°C.
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Aus einer 2-Koniponentenspritzpistole werden gleichzeitig in einem
einmaligen Spritzgang, auf geschliffenes Rindbox-Leder aufgespritzt:
10 Teile einer 10 J&Lgen Lösung eines Mischpolymerisates aus 45
Teilen Kthylengiykolmonoacrylatacetylacetat, 50 Teilen Methylmethaorylat
und 5 Teilen Acrylsäure sowie 1 Teil einer j50 #igen Lösung
von Formaldehyd In n-Butanol.
Der dabei entstandene überzug 1st nach 2 Minuten absolut trocken
und griffest. Nach 4 Stunden beträgt die Haftfestigkeit 4 000 p/.
cm . Knickfestigkeit: nach 50 000 Längs- und Querknickungen mit
dem Bally-Plexometer zeigen sich keine bleibenden Veränderungen.
Die Kältebruchfestigkeit bleibt bis -50C erhalten. Die Heißbügelechthett
ist gut.
Reibechtheit; geprüft im Satra-Oerät bei einer Gewichtsbelastung von 2,5 kg, nach 5 000 Umdrehungen zeigt die Oberfläche noch
keinen Abrieb.
-9-00982671 835
Claims (1)
- PatentansprücheVerfahren zur Zurichtung von Leder und synthetischem Lederaustauschmaterial, dadurch gekennzeichnet, daß man hierzu eine Mischung verwendet, die ausi) einer Lösung oder einer Dispersion eines Copolymerisates, das Acetessigsäureester- und/oder Cyanessigsäureestergruppen trägt, undII) einem Aldehyd, einem Gemisch verschiedener Aldehyde und/oder Aldehyd abspaltender Verbindungen als Vernetzerbesteht oder diese Mischung enthält.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einCopolymerisat (i) verwendet, das aus ;"a) 0,5 bis 90 Gewichtsprozent (bezogen auf die Gesamtmenge der Monomeren) aus copolymerisierbaren äthylenisch ungesättigten Verbindungen, die Acetessigsäureester- und/oder Cyanesslgsäureestergruppen tragen, undb) 99,5 bis 10 Gewichtsprozent weiteren copolymerisierbaren ■ äthylenisch ungesättigten Verbindungenaufgebaut ist.~$. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Copolymerisat (i) verwendet, das aus 5 bis 50 Gewichtsprozent der Monomeren (a) und 95 bis 50 Gewichtsprozent ( der Monomeren (b) aufgebaut ist.4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysatoren basische oder saure Stoffe mitverwendet.5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeiohnet, daß man die Mischung aus I und II während der Applikation erzeugt .■ ■' ■ . " /Badische Anilin- 4 Soda-Fabrik AG009826/1635VtO
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