DE1795265B1 - Verfahren zur photopolymerisation einer oder mehreren vinylverbindungen - Google Patents
Verfahren zur photopolymerisation einer oder mehreren vinylverbindungenInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F2/00—Processes of polymerisation
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Description
Als thermisch stabile Massen werden solche Photopolymerisationssysteme
bezeichnet, die im Dunkeln eine thermische Polymerisation von einem geringeren Ausmaß als 2% Umwandlung je Stunde bei 3O0C
unter Vakuum aufweisen.
Nachstehend wird ein allgemeines Verfahren zur praktischen Durchführung der Erfindung erläutert.
Eine Mischung von Elektronen aufnehmenden Vinylverbindungen und Elektronendonatoren oder
Elektronen abgebenden Vinylverbindungen wird in einer Hartglasampulle, gegebenenfalls in Anwesenheit
eines Lösungsmittels, mit Licht bestrahlt. Diese lichtempfindliche Masse kann auch in Form einer von
geeigneten Unterlagen getragenen dünnen Schicht, beispielsweise auf Papier oder Film, zum Zwecke
von Bildaufzeichnungssystemen bestrahlt werden. Da das Ladungsübertragungsabsorptionsband, das durch
die Wechselwirkung von Elektronendonator mit Elektronenakzeptor hervorgerufen wird, im allgemeinen
bei einem längeren Wellenlängenbereich als die ursprünglichen Absorptionen von Elektronendonator
und Elektronenakzeptor liegt, ist es nicht unbedingt notwendig, teuere Photobestrahlungseinrichtungen,
die für die Bestrahlung bei dem Quarz-Ultraviolett-Bereich vorgesehen sind, zu verwenden.
Wenn ein Lösungsmittel verwendet werden soll, sind neutrale Lösungsmittel im Sinne von Elektronen
abgebenden oder Elektronen aufnehmenden Eigenschaften, beispielsweise Kohlenwasserstoffe, geeignet.
Die Anwesenheit von Wasser und Luft stört im allgemeinen die Photopolymerisation nicht. Da jedoch
der Reaktionsmechanismus und demzufolge die Zusammensetzungen der Produkte in Gegenwart von
Wasser und/oder Luft beeinflußt werden kann, ist bisweilen ein Entgasen und Trocknen der photopolymerisierenden
Systeme erwünscht.
Die vielseitige Charakteristik des Mechanismus des erfindungsgemäßen Verfahrens wird am auffallendsten
in der nicht katalysierten Photopolymerisation der Mischung von Elektronen abgebenden und Elektronen
aufnehmenden Vinylverbindungen beobachtet. Wie in den Beispielen beschrieben, kann die Zusammensetzung
der Produkte durch die Zugabe von geeigneten Zusätzen, die bestimmte Polymerisationsarbeitsgänge
verzögern oder beschleunigen, oder durch Änderung der Reaktionsbedingungen geregelt werden.
Erfindungsgemäß können Polymerisatgemische durch eine einstufige Polymerisation erhalten werden, woraus
sich verschiedene Anwendungsgebiete auf der Basis der Erfindung ergeben.
Da die erfindungsgemäß zu verwendenden Polymerisationssysteme im Dunkeln thermisch stabil sind,
ist die Anwendung als Bildaufzeichnungssystem vielversprechend.
Außerdem ermöglicht das Verfahren eine rasche Polymerisation in Gegenwart von Luft; unter Berücksichtigung
dieses Gesichtspunktes allein ist das erfindungsgemäße Verfahren den gebräuchlichen photosensibilisierten
Radikalpolymerisationssystemen überlegen.
0,582 g von N-Vinylcarbazol, das aus n-Hexan umkristallisiert worden war, wurden in 2,07 g Acrylnitril,
das durch Destillation gereinigt worden war, gelöst, wobei 3 ml einer Reaktionsmischung erhalten
wurden. Die Reaktionsmischung wurde in einer Hartglasampulle (Durchmesser = 12 mm) eingebracht und
im Vakuum oder in Luft abgeschlossen, wobei gegebenenfalls Zusätze in Abhängigkeit von den Reaktionsbedingungen
vorhanden sind. Dann wurde eine Photobestrahlung bei 3O0C unter Anwendung einer
300-Watt-Hochdruckquecksilberlampe als Lichtquelle ausgeführt. Nach der Umsetzung wurde die polymerisierte
Mischung mit Methanol behandelt, um nicht umgesetzte Monomere zu entfernen. Die Ergebnisse
der Polymerisation sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt. In dieser Tabelle sind auch die Ergebnisse
der thermischen Polymerisation bei 60° C im Dunkeln für Vergleichszwecke aufgenommen.
Polymerisationsbedingungen | Zusatz | kein | Bestrahlungsdauer (Minuten) |
Gesamtaus beute | N-Vinylcarbazol | |
Atmosphäre | kein | 10 | (mg) | in Produkten (Molprozent) |
||
Licht | Vakuum | kein | 10 | 490 | 20,8 | |
Licht | Luft | Wasser 0,1 Mol | 10 | 477 | 28,1 | |
Licht | CO2 | Ammoniak 0,047 ml | 10 | 458 | 18,9 | |
Licht | Vakuum | kein | 5 | 630 | 36,8 | |
Licht | Vakuum | kein | 480 | 400 | 19,4 | |
Wärme | Vakuum | Wasser 0,1 Mol | 480 | 77 | 67,8 | |
Wärme | Luft | Ammoniak 0,025 ml | 311 | 56 | 100 | |
Wärme | Vakuum | 2880 | 59 | 74,1 | ||
Wärme | Vakuum | 47 | 17,1 |
Wie aus der vorstehenden Tabelle klar ersichtlich ist, wird es bestätigt, daß die Produktzusammensetzungen
von den Polymerisationsbedingungen abhängen und daß die Polymerisation durch Photobestrahlung
auffallend beschleunigt wird. Der Gehalt an Homopolymerisat von N-Vinylcarbazol variiert
von 0 bis 100 % in Abhängigkeit von den Polymerisationsbedingungen, wie dies durch Extraktion mit
Benzol beurteilt wird. Es wird daher bestätigt, daß die Produkte aus einer Polymerisatmischung aus mehr
als zwei Arten bestehen und daß das Mischungsverhältnis durch die Polymerisationsbedingungen geregelt
werden kann.
Die Gesamtmenge von 0,01 Mol Acrylnitril und N - Vinylcarbazol (Molverhältnis = 0,086 : 0,914)
wurde zu 2 ml Benzol zugegeben und nach der gleichen Arbeitsweise wie im Beispiel 1 im Vakuum und in
Luft photopolymerisiert. Nach einer Photobestrahlung
während 150 Minuten wurden 112 mg Polymerisat erhalten. Der Gehalt an N-Vinylcarbazol betrug in
dem in Luft polymerisierten Produkt 65,7 % und in dem in Vakuum polymerisierten Produkt 55,2 %.
Nach Extraktion der benzollöslichen Fraktion nahm der Gehalt an N-Vinylcarbazol in dem in Luft erzeugten
Produkt auf 54% ab, während die Zusammensetzung des im Vakuum erhaltenen Produktes nahezu
unverändert blieb.
0,1 g N-Vinylcarbazol wurde in 0,5 ml p-Nitrostyrol gelöst, und die Mischung wurde in ähnlicher
Weise wie im Beispiel 1 photobestrahlt. Nach der Photobestrahlung während 60 Minuten wurde ein
Polymerisat unter einer 20%igen Umwandlung erhalten. Wie in F i g. 1 gezeigt, weist das Infrarotspektrum
des Polymerisats Absorptionen bei 1360 cm-1 und 1540 cm"1 auf Grund der Nitrogruppe von
p-Nitrostyrol und bei 1470 cm-1 auf Grund des N-Vinylcarbazols auf, wodurch die Bildung eines
Mischpolymerisats angezeigt wurde.
25
0,35 g N-Äthylcarbazol wurden zu 1,5 ml Acrylnitril zugegeben, und die Mischung wurde während
60 Minuten in ähnlicher Weise wie im Beispiel 1 photobestrahlt. Die Polymerisatausbeuten betrugen
245, 112 bzw. 131 mg bei Polymerisation im Vakuum, in Luft bzw. Kohlendioxydgas. Es wurde kein in
Methanol unlösliches Polymerisat nach 48 Stunden bei 6O0C gebildet, wenn die Photobestrahlung nicht
angewendet wurde.
Die Kombination von N-Äthylcarbazol mit neu- 3 s
tralen Monomeren, ζ. B. Styrol, zeigt keinerlei Photosensibilisierungswirkung.
Photobestrahlung ausgeführt wurde, wurde nach Erhitzen während 2 Stunden bei 60: C kein Polymerisat
gebildet. Der Zusatz von 0,1 Mol je Liter Wasser ergab keine merkliche Beeinflussung der Polymerisatausbeute.
Die Mischung von 1 ml 2-Äthyl-l-vinylimidazol
und 1 ml Acrylnitril wurde im Vakuum in ähnlicher Weise wie im Beispiel 1 photobestrahlt. Die Polymerisatausbeute
betrug nach 3 Stunden 472 mg. Die Polymerisatausbeute betrug nach 12 Stunden lediglich
90 mg, wenn keine Photobestrahlung angewendet wurde. Wenn 2 ml Acrylnitril oder 2-Äthyl-l-vinylimidazol
im Vakuum getrennt bestrahlt wurden, waren die Polymerisatausbeiiten nach Polymerisation während
3 Stunden 45 bzw. 210 mg.
Die Mischung von 1 ml Acrylnitril und 1 ml Vinylpyridin
wurde im Vakuum während 3 Stunden photobestrahlt. Die Polymerisatausbeiiten sind nachstehend
aufgeführt. Eine thermische Polymerisation im Dunkeln
wurde kaum beobachtet.
Polymerisiitausbsute
(mg)
4-Vinylpyridin
2-Vinylpyridin
2-Vinylpyridin
40
181
181
Vinylpyridin wurde allein bestrahlt Ausbeute (mg)
9 137
Die Gesamtmenge von 11,5 mMol Acrylnitril und
Styrol (Molverhältnis = 1:1) wurde mit 0,35 g N-Äthylcarbazol versetzt, um im Vakuum in ähnlicher
V/eise wie im Beispiel 1 photobestrahlt zu werden. 77,1 mg Mischpolymerisat wurden nach Polymerisation
während 1 Stunde erhalten. Dieses Mischpolymerisat enthält 40°/0 Acrylnitril. Die Zusammensetzung
des Mischpolymerisats stimmt mit derjenigen der Radikalpolymerisation überein.
1,5 ml Acrylnitril mit einem Gehalt an 10~3 Mol
je Liter Ferrocen wurden im Vakuum in ähnlicher Weise wie im Beispiel 1 photobestrahlt. Die Polymerisatausbeute
nach der Photobestrahlung während Minuten betrug 68 mg. Ferrocen ist ein Elektronendonator,
der bekanntlich mit Tetracyanoäthylen einen Komplex bildet.
N-Vinylcarbazol wurde in Methylmethacrylat gelöst, um eine Lösung mit einem Gehalt von 1 Mol
je Liter des ersteren herzustellen. 3 ml der Lösung wurden in Gegenwart von Luft in ähnlicher Weise
wie Beispiel 1 vorbestrahlt. Die Ausbeute an Polymerisat nach 90 Minuten betrug 169 mg. Wenn keine
Die Polymerisation von Vinylpyridin wird in Gegen-
3s wart von Acrylnitril in einem geringeren Ausmaß
photosensibilisiert als bei den in den Beispielen 1 bis 8 angegebenen Polymerisatioiissystemen. Vinylpyridin
besitzt ein wesentlich schwächeres Elektronendonatorverhalten als N-Vinylcarbazol oder 2-Äthyl-i-vinyl-
»'■ imidazol, wie dies durch den relativ positiven e-Wert
im Vergleich mit den N-Vinylverbindungen beurteilt wird (vgl. zum Beispiel G. E. Harn, »Copolymerization«,
Interscienee Publ.. 1964, und S. M u r ah
a s h i u. a., Kobunshi Kagaku, 21, S. 625 [1964]).
Demgemäß zeigt dieses Beispiel von einer Vinylpyridin-Acrylnitril-Kombinatio.ii,
daß die guten Photoempfindlichkeiten gemäß den Beispielen 1 bis S tatsächlich
durch die Ladungsübertragungswechselwirkting
von Elektronen aufnehmenden Vinylverbindungen mit Elektronen abgebenden Vinylverbindungen
oder mit Elektronen abgebenden Verbindungen hervorgerufen werden.
Mischungen von isobiitylvinylether und Acrylnitril
wurden im Vakuum in ähnlicher Weise wie im Beispiel 1 photobestrahlt. Die Photopolymerisation schritt
nach einem Radikalmeclianismas fort, und die PoIymerisationsausmafie
sind als Funktionen des Mono-
6υ merenbeschickungsVerhältnisses in F i g. 2 aufgeführt.
Es ist dabei eine optimale Monomerenzusammensetzung für die Erzielung eines maximalen Photopolymerisationsausmaiies
vorhanden, wohingegen das Ausmaß der katalysierten thermischen Polymerisation,
die durch Azobisisobiityronitril eingeleitet
wird, gleichförmig mit einer Erhöhung der isobutylvinylätherfraktion in der Monomerenbeschickung
abnimmt. Diese Ergebnisse zeigen, daß die Photo-
polymerisation durch die Ladungsübertragungswechselwirkung
zwischen diesen beiden Monomeren hervorgerufen wird.
Eine Mischung von 0,4 g N-Vinylcarbazol und 0,5 ml Acrylnitril wurde auf etwa 200 cm2 einer Art
von ungewebtem Stoff absorbiert. Die Dichte des Stoffes betrug 15 g/m2. Diese photopolymerisierbare
Masse wurde auf eine Glasplatte gebracht und mit einem Polypropylenfilm mit einer Dicke von 25 μ,
der vorhergehend biaxial verstreckt worden war, bedeckt; als Druckvorlage für die Photopolymerisation
wurde eine transparente Zeichnung, die aus einem photographischen Harttonfilm hergestellt war,
auf das photopolymerisierbare System gelegt und mit
einer Glasplatte erneut bedeckt. Diese Anordnung für die Belichtung wurde durch Klammern an vier
Ecken festgehalten und 5 Minuten lang bei einem Abstand von 25 cm von einer Superhochdruckquecksilberlampe
von 400 Watt photobestrahlt. Nach der Photobestrahlung wurde der die photopolymerisierbare
Mischung enthaltende ungewebte Stoff herausgenommen und mit Methanol gewaschen. An den
unbelichteten Bereichen, die dem Bildteil der Druckvorlage entsprechen, fand keine Polymerisation statt,
und die nicht umgesetzten Monomeren wurden herausgewaschen. Andererseits blieb an dem belichteten
Teil ein halbtransparenter Polymerisatfilm zurück, der dem bildfreien Teil (to the image part) der Druckvorlage
entspricht. Diese Anordnung kann als Musterplatte für den Siebdruck verwendet werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
COPY 209 523/263
Claims (1)
1 2
fahrens erzeugt werden können. Diese Besonderheit Patentanspruch: wurde in anderen bekannten photopolymerisierbaren
Massen nicht gefunden.
Verfahren zur Photopolymerisation einer oder Das erfindungsgemäße Verfahren zur Photopoly-
mehrerer Vinylverbindungen, dadurch ge- 5 merisation von Vinylverbindungen ist dadurch gekennzeichnet,
daß man ein gemischtes kennzeichnet, daß man Homopolymerisate, Mischsystem aus einer Elektronen aufnehmenden Vinyl- polymerisate und/oder Polymerisatgemische erzeugt,
verbindung und einem Elektronendonator einer indem man Mischungen aus elektronenaufnehmenden
Photobestrahlung mittels ultravioletten Strahlen Vinylverbindungen und elektronenabgebenden Ver-
oder sichtbaren Strahlen unterwirft, wobei dieses io bindungen, die auch elektronenabgebende Vinylver-System
eine geringe Wärmepolymerisierbarkeit bindungen sein können, bei einer Wellenlänge von
aufweist. ultravioletten oder sichtbaren Bereichen einer Photo
bestrahlung unterwirft. Die erfindungsgemäß zu ver-
wendenden Mischungen sind unter den gleichen
15 Polymerisationsbedingungen (Temperatur, Atmosphäre und Konzentrationen der Reaktionsteilneh-
Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur mer), wenn keine Photobestrahlung angewendet wird,
Photopolymerisation, um Homopolymerisate, Misch- stabil.
polymerisate und/oder Polymerisatgemische von Vinyl- Unter dem hier verwendeten Ausdruck »Elektronenverbindungen
zu erhalten, wobei Mischungen aus 20 donator oder -donor« ist eine äthylenische Verbindung
elektronenaufnehmenden Vinylverbindungen und elek- mit einem negativeren e-Wert als —0,3 in dem von
tronenabgebenden Verbindungen oder Elektronen- T. A1 frey und CC. Price definierten Q-edonatorvinylverbindungen
(die nachstehend verein- Schema (vgl. »J. Polymer Sei.,« 2, S. 101 [1947] oder
facht als »Elektronendonatoren« bezeichnet werden) die äthylenische Verbindung, in welcher die Äthyleneiner
Lichtbestrahlung (Photobestrahlung) unterworfen 25 gruppe mit einer Alkylgruppe oder einem Wasserwerden,
stoff atom substituiert ist, zu verstehen. Außerdem Bisher waren Photopolymerisationsverfahren, bei ist unter dem hier verwendeten Ausdruck »Elektronenweichen Farbstoffe, andere unter Lichteinwirkung akzeptor« eine äthylenische Verbindung mit einem
zersetzbare Verbindungen, Metallsalze od. dgl. ver- positiven e-Wert in dem Q-e-Schema zu verstehen
wendet wurden, bekannt. Auch die Verwendung von 30 (vgl. zum Beispiel »Elektronen-Donator-Akzeptor-Elektronenakzeptoren
zur Einleitung der thermischen Komplexe«, Springer Verlag, Berlin [1961], von Polymerisation von Elektronendonatormonomeren B riegl eb, und »Molecular Complexes in Organic
wurde bereits beschrieben. Diese thermische Poly- Chemistry«, Holden Day, San Francisco [1964], von
merisation erfordert das Einleitungsverfahren, das L. J. Andrews und R. M. K e e f e r). Das Q-eteilweise
oder die gesamte Elektronenübertragungs- 35 Schema ist bis jetzt nicht grundsätzlich bestätigt
reaktion, wie in Gleichung (1) gezeigt, begleitet. Zur worden, es ist jedoch, wie an Hand von 358 Beiwirksamen
thermischen Einleitung ist es erforderlich, spielen in G. E. H a m, »Copolymerization«, Interhohe
Temperaturen anzuwenden oder Elektronen- science (1964), gezeigt ist, ein brauchbarer halbakzeptoren
mit einer sehr starken Elektronenaffinität empirischer Index für die Angabe des elektronischen
anzuwenden. 40 Charakters von Äthylenverbindungen (vgl. zum Bei-Erhitzen sP'e^ »Elektronen-Donator-Akzeptor-Komplexe«.
D + A > D+ + A~ (I) Typische Beispiele für Elektronendonatoren sind
N-Vinylverbindungen, ζ. B. N-Vinylcarbazol, N-Vinyl-
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die indol, N-Vinylpyrrol, N-Vinylimidazol, N-Vinylpyrro-Photoenergie
zur Einleitung der Polymerisation auf 45 Hdon, N-Vinylharnstoff, N-Vinylanilin und N-Vinyldem
Wege einer Ladungsübertragungswechselwirkung urethan, Vinylsulfide, Vinyläther, Vinylnaphthaline,
ausgenutzt, wie dies in der nachstehenden Gleichung Vinylanthracene, Vinylphenanthracene, Styrol, kernill)
gezeigt ist. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren substituiertes Styrol mit einer Elektronen abgebenden
kann eine große Mannigfaltigkeit von Elektronen- Gruppe am Phenylkern, heterocyclische Verbindundonar-Elektronenakzeptor-Kombinationen
zur An- 50 gen mit einer Elektronen abgebenden Gruppe, z. B. Wendung gelangen, da eine hohe Photopolymerisier- Vinylpyridin. Die Vinylgruppe der vorstehend aufbarkeit
selbst für die Kombinationen aus sehr schwa- geführten Verbindungen kann durch eine Alkylgruppe
chen Elektronendonoren mit Elektronenakzeptoren oder ein Wasserstoffatom substituiert sein,
beobachtet wird, wie dies aus den nachstehenden Typische Beispiele für die Elektronenakzeptoren
beobachtet wird, wie dies aus den nachstehenden Typische Beispiele für die Elektronenakzeptoren
Beispielen ersichtlich ist. 55 sind Cyanverbindungen, ζ. B. Vinylidencyanid, Acryl-
I. «. nitril, Methacrylnitril, α-Cyanoacrylat, Fumaronitril
D _j_ a > D+ -f. a~ (H) und Maleonitril, Nitroverbindungen, ζ. B. Nitrostyrol
und Nitroäthylen, Maleinsäureanhydrid, Maleinsäure-
Dabei bedeuten in den vorstehenden Gleichungen (I) ester, Acrylamid, Methacrylamid, Vinylsulfone, Acryl-
und (II) D und A die Abkürzungen für Elektronen- 60 säurehalogenide und Methacrylsäurehalogenide.
donor bzw. Elektronenakzeptor. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird jedoch
donor bzw. Elektronenakzeptor. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird jedoch
Im Vergleich zu den gebräuchlichen Photopoly- eine Kombination der vorstehend genannten Elekmerisationssystemen,
bei welchen die Polymerisation tronendonoren und Elektronenakzeptoren verwendet,
nach einem Radikalmechanismus erfolgt, besitzt das die keine thermische Polymerisation unter den nacherfindungsgemäße
Verfahren, wie dies aus Gleichung 65 stehend angegebenen Reaktionsbedingungen erfährt.
(II) klar ersichtlich ist, den Vorteil, daß drei verschie- (Nachstehend wird eine derartige Kombination als
dene aktive Arten, nämlich kationische, anionische »gemischtes System mit niederer thermischer PoIy-
und radikalartige, gleichzeitig zu Beginn des Ver- merisierbarkeit« bezeichnet.)
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1968
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- 1968-08-30 GB GB4160568A patent/GB1224668A/en not_active Expired
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Also Published As
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