DE171133C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 55/.

Die bekannten Eigenschaften des Pergamentpapiers, die Durchsichtigkeit und die Fähigkeit, leicht Feuchtigkeit aufzunehmen, sind für manche Verwendungszwecke hinder-Hch; man hat daher, um z. B. die Durchsichtigkeit zu beseitigen, das schon pergamentierte Papier durch eine wässerige Lösung eines entsprechenden Metallsalzes und dann, um aus diesem im Pergament einen Niederschlag zu bilden, durch eine verdünnte Säure oder durch die Lösung eines geeigneten Salzes geführt. Dieses "Verfahren ist umständlich und ergibt nur ein getrübtes, aber nicht vollkommen undurchsichtiges Erzeugnis.

Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein Verfahren, durch welches in einfacher Weise nicht nur ein gänzlich undurchsichtiges, sondern auch ein Pergament erzielt werden kann, welches zugleich undurchsichtig und unfähig zur Feuchtigkeitsaufnahme ist, oder, welches zwar Durchsichtigkeit besitzt, aber keine Feuchtigkeit aufnimmt. Das Verfahren besteht im wesentlichen darin, daß dem Pergamentierbade unlösliche, möglichst fein verteilte, geschlemmte oder durch Ausfällung erhaltene Körper, namentlich Metallsalze, Metalloxyde, Metallseifen, emulsierte Paraffine oder Mineralöle oder Emulsionen von Paraffinen oder Mineralölen in Verbindung mit fein verteilten Körpern zugesetzt werden.

Wird z. B. dem Pergamentierbade Bariumsulfat beigemengt, so saugt der Pergamentrohstoff beim Einführen in die Pergamentierflüssigkeit gleichzeitig mit dieser das derselben beigemengte Bariumsulfat auf, so daß von demselben die Fasern des zu pergamentieren·* den Stoffes umhüllt werden. Dadurch kann in den Stoff eine verhältnismäßig große, die Undurchsichtigkeit herbeiführende Menge des Bariumsulfates oder des dem Pergamentierbade zugesetzten Körpers hineingebracht werden. Auch findet eine innige, dauernde Vereinigung der einverleibten Stoffe mit dem Pergamentpapier statt, weil das aus der Pergamentierflüssigkeit kommende, im Entstehen begriffene Pergamentpapier eine klebrige Beschaffenheit besitzt.

Je nach der Wahl des beizumengenden Körpers wird ein undurchsichtiges weißes oder farbiges Pergament erzeugt. Der Zusatz von Metallseifen oder einer' Emulsion von Paraffin oder flüssigen Kohlenwasser-' Stoffen zum Pergamentierbad macht das Pergament, indem in gleicher Weise wie vorbeschrieben eine Durchsetzung des in der Pergamentierung begriffenen Papierstoffes vor sich geht, wasserabstoßend und unfähig zur Feuchtigkeitsaufnahme. Dieser Zustand kann sowohl durchsichtigem, wie undurchsichtigem Pergament verliehen werden, je nachdem die genannten Emulsionen allein oder in Verbindung mit den die Undurchsichtigkeit herbeiführenden Körpern als Zusatz des Pergamentierbades zur Verwendung gelangen. ;

Claims (1)

1. Pate nt-Anspruch :
   Verfahren zur Herstellung von undurchsichtigem oder keine Feuchtigkeit aufnehmendem Pergamentpapier, dadurch gekennzeichnet, daß die die Undurchsichtigkeit bewirkenden oder die Feuchtigkeitsaufnahme hindernden Körper, wie Bariumsulfat, Metallseifen usw., in feiner Verteilung dem Pergamentierbade zugefügt werden, zu dem Zwecke, den Papierstoff während der Pergamentierung mit den Körpern zu durchsetzen.