DE170566C - - Google Patents
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Description
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KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung betrifft die bestimmte Ausführung eines Verfahrens zur
Behandlung von Golderz mittels Cyankaliumlösung. Es sind bereits Verfahren bekannt,
welche im Kreislauf arbeiten. Bei ihnen besteht der Nachteil, daß die Lösung und das Gut den Kreislauf gemeinsam
machen. Demgegenüber kommt es bei dem neuen Verfahren darauf an, daß bei ruhender
ίο Laugeflüssigkeit das Gut beständig aus dem
Bade geschöpft und diesem von neuem in entsprechender Verteilung wieder zugeführt
wird. Zur Ausführung des Verfahrens wird ein nach unten sich verjüngender Behälter
benutzt, dessen Wandungen zweckmäßig in bekannter Weise als Filterwandungen ausgeführt
sein können. Das in dem unteren Teile dieses Behälters sich ansammelnde Gut wird von dort aus mittels einer Fördervorrichtung
entnommen, um erneut dem Bade zugeführt zu werden. Hierdurch ergeben sich
wesentliche Betriebsvorteile, vor allem eine schnellere Auslaugung, weil das Gut in
schneller Folge wiederholt durch die Lösung geführt wird. Ferner ergibt sich eine wirksamere
Auslaugung, weil die einzelnen Teilchen des Gutes frei durch die Lösung hindurchfallen
und dadurch von dieser auf das wirksamste umspült werden. Würde das Gut mit der Flüssigkeit kreisen, bewegen sich
also beide in gleicher Richtung, so ist die Umspülung der einzelnen Teilchen des Gutes
weniger wirksam als bei dem neuen Verfahren , wonach sich das Gut durch die Flüssigkeit hindurchbewegt. Dadurch wird
erreicht, daß die Teilchen des Gutes sich in möglichst hohem Grade an den in Ruhe
bleibenden Flüssigkeitsteilchen reiben. Der Auflösungsvorgang wird aber nicht nur durch
diese mechanische Wirkung gefördert, sondem auch dadurch, daß die Teilchen bei
ihrer Bewegung durch die ruhende Flüssigkeit beständig mit anderen Teilchen der Flüssigkeit in Berührung kommen. Es
kommt hinzu, daß auch an Betriebskraft gespart wird, wenn nicht das ganze Bad mit
dem Gute, sondern nur das letztere in Umlauf gesetzt zu werden braucht. Durch die
beständige und wirksame Bewegung des Gutes in der Lösung werden die Filterflächen
in günstiger Weise freigelegt, so daß auch der Abfilterungsvorgang begünstigt wird.
Ferner wird der unter der Mitwirkung der Luft sich vollziehende Oxydationsvorgang erhöht
und auch dadurch eine schnellere Auslaugung erzielt, indem das Gut bei seiner erneuten
Verteilung außerhalb des Bades der möglichst wirksamen Einwirkung der Luft ausgesetzt ist. Das Verfahren wird zweckmäßig
in der Weise durchgeführt, daß in demselben Behälter zunächst die Befreiung des Gutes vom Wasch- oder Schwemmwasser,
dann die Behandlung mit Cyankaliumlösung erfolgt. Wichtig ist, daß eine Trennung der
Sandmasse von der Schlämme, wofür bisher besondere Einrichtungen nötig waren, nicht
vorgenommen zu werden braucht. Die gleichzeitige Behandlung der Sandmasse und der Schlämme in dem Filter wird gerade
durch die neue Wirkung des Verfahrens, d. h. durch die wiederholte Durchführung des
Gutes durch die Lösung ermöglicht, indem die Bestandteile des Erzes die Schlammasse
ίο mit nach unten abführen und eine Verschmutzung
der Filterflächen durch die Schlämme verhüten.
Eine Ausführungsform der Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens ist in Fig. ι
im Schnitt und in Fig. 2 im Grundriß dargestellt.
An den Innenseiten des Behälters α befindet sich das Filter b, welches sich nach
unten verjüngt. Durch die Rinne r gelangt das Gut in den Raum innerhalb des Filters
und sinkt an den schrägen Wandungen entlang auf den Boden des Filterraumes. Dort
wird es von dem unteren Ende der sich drehenden Schnecke d, der es gegebenenfalls
durch einen Rührarm m zugeführt wird, in den Mantel g der Schnecke hineingezogen.
Die Schnecke d erhält ihre Drehbewegung von der Spindel e, welche in beliebiger
Weise angetrieben werden kann. Solange die Schnecke sich nicht dreht, stellt sich der
Wasserspiegel im Inneren des Mantels g der Schnecke ebenso hoch ein wie im Behälter.
Arbeitet die Schnecke, so wird der Inhalt des Mantels g gehoben, bis er über den oberen
Rand des Mantels fließt oder fällt. Er gelangt dann auf den Schirm f und gleitet
über diesen in den Behälter zurück. Hierbei wird die Masse über dem Schirm gleichmäßig
fein verteilt, so daß sie nach allen Seiten in dünner Schicht herabfällt und gleichmäßig
verteilt dem Bade wieder zugeführt wird.
Bei dem Beginn des Verfahrens kann zunächst der Überschuß an Schwemmwasser,
mit welchem die Massen von der Pechmühle kommen, durch das Filter b in den Raum
zwischen Filter und Wandung des Behälters a gelangen und durch die Hähne u abgelassen
werden.
Ist der Behälter gefüllt und das überflüssige Schwemmwasser abgelassen, so wird
die Cyankaliumlösung zugesetzt. Indem dann die Schnecke in der angegebenen Weise
arbeitet, wird das Gut mit der Cyankaliumlösung innig und gleichmäßig durchtränkt.
Bei dem Hinweggleiten über den Schirm ist das Gut der Einwirkung des Sauerstoffes der
Luft ausgesetzt, indem diese die dünnen, über den Schirm fließenden Schichten wirksam
durchlüftet und der Sauerstoff der Luft somit auf die Masse oxydierend wirken kann.
Soll erforderlichenfalls bei dem ersten Vorgange des Ablassens des Schwemmwassers
oder zeitweilig während oder nach Beendigung der Cyankaliumbehandlung ein Aufrühren
des Bades vorgenommen werden, so kann hierfür die Fördervorrichtung benutzt
werden. Zu diesem Zwecke ist bei der dargestellten Ausführung der Mantel g in. Ringen
I lose gehalten, welche an senkrechten Stangen i und wagerechten Stangen k befestigt
sind. Läßt man die Schnecke nach Abnahme des Mantels laufen, so wirkt sie
aufrührend auf den Behälterinhalt.
Hat die Lösung den Goldgehalt der Füllung ausgelaugt, so wird sie durch Öffnung
der Hähne u abfiltriert. Es kann ein beliebig zu wiederholendes Auswaschen der Lösung
durch Zusetzen von Wasser vorgenommen werden. Zum Zwecke des Auswaschens kann der Schneckenmantel g mit
oder ohne Schirm f wieder eingesetzt werden.
Sobald die Lösung ausgewaschen ist, kann das taube Gut durch die Öffnung h entfernt
werden. Die.Entleerung kann durch Drehung der Schnecke d in umgekehrter Richtung
nach Entfernung des Mantels g unterstützt werden.
Die Vorrichtung kann in allen Teilen abgeändert ausgeführt sein. Es ist z. B. gleichgültig,
ob der Behälter und der Filtereinsatz im Grundriß rund oder eckig gestaltet ist.
Es ist nicht erforderlich, daß der Behälter vollkommen der Gestalt des Filtereinsatzes
entspricht. Der Filtereinsatz kann in allen seinen Teilen sich nach unten verjüngen, und
er kann auch teilweise zylindrisch gestaltet sein. Die Transportvorrichtung kann beliebig
andersartig ausgebildet sein. Der Mantel derselben kann durch beliebige Mittel abnehmbar gehalten sein. Es ist auch möglieh,
den Mantel mit der Schnecke sich drehen zu lassen. Die Schnecke kann durch eine turbinenartige Schaufel ersetzt sein. Als
Transportvorrichtung können auch Bagger und beliebige sonstige Vorrichtungen dienen.
An Stelle des Schirmes f können mehrere stufenweise und sonstwie angeordnete Schirme
oder Flächen usw. treten. An Stelle der einen Entleerungsöffnung h können mehrere
Öffnungen vorgesehen sein.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche,:i. Verfahren zum Auslaugen von Golderz mittels Cyankaliumlösung unter Anwendung eines Kreislaufes im Laugungsbehälter, dadurch gekennzeichnet, daß bei ruhender Laugeflüssigkeit nur das feste Gut ununterbrochen gehoben und in entsprechender Verteilung der Oberflächedes Bades wieder zugeführt wird, wobei das Gut bei seiner erneuten Verteilung oberhalb des Bades der Einwirkung der Luft ausgesetzt werden kann.
- 2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens gemäß Anspruch ι, gekennzeichnet durch die Kombination der für sich bekannten Anordnung der in einem Rohrstücke drehbaren Förderschnecke mit einem trichterförmigen Behälter und mit der für sich gleichfalls bekannten Ausbildung der Behälterwandungen als Filter.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE170566C true DE170566C (de) | 1900-01-01 |
Family
ID=435598
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT170566D Expired DE170566C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE170566C (de) |
-
0
- DE DENDAT170566D patent/DE170566C/de not_active Expired
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