DE163791C

DE163791C -

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Publication number: DE163791C
Application number: DENDAT163791D
Authority: DE
Also published as: DE166221C; FR350778A

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Vorrichtung, welche den Zweck hat, auf Kopfstationen von Eisenbahnen Züge beim Versagen der Bremsen anzuhalten.
Als Bremsvorrichtung wird dabei ein in bekannter Weise unter dem Gleis angeordneter hydraulischer Bremszylinder o. dgl. benutzt, dessen Bremskraft durch zwei Hilfswagen auf den Zug übertragen wird. Die

ίο Verbindung der Hilfswagen mit dem Bremszylinder erfolgt nun in der Weise, daß die Hilfswagen selbst noch bremsend wirken und damit den Bremszylinder entlasten.

In der Zeichnung stellt Fig. ι eine Ausführungsform derBremsvorrichtung im Längsschnitt und Fig. 2 dieselbe im Querschnitt dar, während Fig. 3 eine schematische Darstellung der auftretenden Kräfte zeigt.

Unterhalb eines Einfahrtgleises ist ein Bremszylinder beliebiger Bauart, beispiels-. weise ein hydraulischer Bremszylinder a, dessen Kolbenstange b auf Zug beansprucht wird, angeordnet.

Der anzuhaltende Zug fährt gegen eine Mitnehmervorrichtung, die als ein auf dem Einfahrtgleis laufender Wagen c ausgebildet ist. Der Wagen c ist mittels Zugstangen d mit einem ähnlichen Wagen e verbunden, der auf unterhalb der Einfahrtgleise liegenden Schienen läuft und mit der Kolbenstange b des Bremszylinders a, zwecks Übertragung der zu verrichtenden Bremsarbeit auf den Bremszylinder, fest verbunden ist.

Damit nun die zwei Wagen c und e gleichzeitig als Bremsschuhe wirken und so die auftretende Bremsarbeit dieser Bremsschuhe den Bremszylinder α entlasten können, sind die Schienen S₁S₁ der Einfahrtgleise auf einer dem Bremswege s entsprechenden Strecke auf Trägern tt gelagert, die auf ihren unteren Flanschen // mit Laufschienen S₂ S₂ versehen sind.

Gegen diese Schienen S₂ S₂ wird der untere als Gleit- und Bremsschuh ausgebildete Wagen e durch die beide Bremsschuhe c und e verbindenden Zugstangen d angepreßt, wie aus Fig. 3 ersichtlich, mit den Kräften P₁ P₂, die. sich als Komponenten des Widerstandes W des Bremszylinders α ergeben.

Die Wirkungsweise dieser \^orrichtung ist folgende (Fig. 3):

Die lebendige Kraft des gegen fahrenden und anzuhaltenden Eisenbahnzuges wird in der Hauptsache durch den Widerstand W des Bremszylinders a, dann aber auch durch die aus W resultierende Reibungsarbeit

A = (P₁ + P₂) μ. s

vernichtet, wenn s der Bremsweg der beiden Bremsschuhe c und e ist.

Die Reibungsarbeit der beiden Bremsschuhe wird am größten, wenn der Neigungswinkel α der beiden Zugstangen d d (Fig. 3) zur Horizontalen gleich dem Reibungswinkel der aufeinander gleitenden Baustoffe der Bremsschuhe und Laufschienen S₁ S₁ wird.

Pie Gesamtreibungsarbeit L der Vorrichtung setzt sich also zusammen aus:

Hierin ist

also

L=W+ A.

A = (P₁ + PJ μ.s,

L = W + (P₁ + PJ-fi-s. ίο Nun ist noch

P₁ + P₂ = 2 W tg α, mithin wird

L = W + (2W tg cl) μ-s. 15

Durch die dargestellte Anordnung der Wagen c und e wird erreicht, daß der Bremszylinder α entlastet wird, so daß der Querschnitt des Bremszylinders verhältnismäßig klein gewählt werden kann und Eisenbahnzüge von sehr großem Gewicht und großer Einfahrtsgeschwindigkeit beim Versagen der Bremsen immer noch mit Sicherheit aufgefangen werden können.

Claims

Patent-An Spruch:

Vorrichtung zum Bremsen von Eisenbahnzügen von der Strecke aus mittels eines unter dem Gleis wagerecht angeordneten Bremszylinders, gekennzeichnet durch einen auf dem Gleise laufenden Wagen (c), welcher mittels Zugstangen (d d) mit einem unterhalb des Gleises auf Schienen laufenden, mit der Kolbenstange des Bremszylinders fest verbundenen Wagen (e) derart in Verbindung steht, daß während des Bremsens die beiden Wagen durch '■ die auftretenden Kräfte gegen die Schienen gepreßt werden und somit die Bremsarbeit des Bremszylinders unterstützen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.