DE160975C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

M 160975 KLASSE 37d.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Putzen von Wänden und dergl. Von den bekannten Vorrichtungen, bei welchen der in einem Behälter befindliehe Mörtel durch ein Schaufelrad aus den Öffnungen des Behälters herausgepreßt wird, unterscheidet sich die vorliegende Vorrichtung dadurch, daß der Mörtel durch eine unter der Einwirkung eines Gewichtshebels stehende

ίο Druckplatte aufgetragen wird, und daß die Belastung des Gewichtshebels für verschieden starken Druck eingestellt werden kann, ferner auch dadurch, daß mit der vorliegenden Anordnung, im Gegensatz zu den bekannten, die Wand bis zur Decke geputzt werden kann.

Auf der beiliegenden Zeichnung sind zwei Ausführungsformen der Vorrichtung dargestellt. Fig. ι zeigt einen lotrechten Schnitt

zo und Fig. 2 einen Teil einer Oberansicht der Ausführungsform mit zwei Öffnungen. In den Fig. 3 und 4 sind Schnitt und Oberansicht der Vorrichtung mit einer Öffnung dargestellt. Fig. 5 zeigt einen Einzelteil.

Die Vorrichtung besteht in bekannter Weise aus einem den Putzmörtel α enthaltenden Behälter b, der durch ein über eine Führungsrolle c geleitetes Seil d auf- und abwärts bewegt werden kann. Der Behälter b erhält hierbei seine Führung in den Führungsstangen f.

Das Andrücken des Putzmörtels an die Wand findet durch eine Druckplatte h statt, die unter der Einwirkung eines Gewichtshebels g steht. Diese Druckplatte ist an einer Welle i radial schwingbar befestigt. Die Welle i, die durch die Wandung des Behälters b hindurchreicht, trägt an ihrem vorstehenden Ende einen Kurbelarm z'¹. An der Welle i ist ferner außerhalb des Behälters b ein Vierkant z'² fest angearbeitet, neben dem auf ihr ein loser, somit drehbarer

Vierkant z'³ (Fig. 5)

aufgezogen
³

ist.

gg Diese

beiden Vierkante i'² und z'³ dienen zur abwechselnden Aufnahme des Gewichtshebels g. Ist dieser auf den Vierkant z² aufgeschoben, so ist er mit der Welle i gekuppelt, steht er hingegen mit dem Vierkant z'³ in Eingriff, so kann er, ohne die Welle zu drehen, frei ausschwingen. Durch diese Einrichtung wird es möglich, die Druckplatte h nach oben oder nach unten hin in Tätigkeit zu setzen. Für den ersteren Fall wird der Gewichtshebel g auf den losen Vierkant i³ geschoben, so daß er mit der Welle i in loser Verbindung steht. Dann werden der Gewichtshebel g und der Kurbelarm z'¹ durch eine über eine Führungsrolle / geleitete Schnur oder Kette k miteinander verbunden. Bewegt sich nun der Gewichtshebel g in Richtung des Pfeiles abwärts, so schwingt er mittels der Schnur k den Kurbelarm z¹ aufwärts, wodurch auch die Druckplatte h in Richtung des in ausgezogener Linie dargestellten Pfeiles sich bewegt und den in ihrer Bewegungsbahn befindlichen Putzmörtel α gegen die zu putzende Wand drückt. . ...■

Wird die Schnur k abgenommen und der

Hebel g auf den festen Vierkant i² geschoben, so ist dieser mit der Welle i und der Druckplatte h fest verbunden, so daß der Gewichtshebel g bei seiner Abwärtsbewegung die Druckplatte h in Richtung des gestrichelt gezeichneten Pfeiles abwärts gerichtet schwingt. Hierbei wird der unterhalb der Platte h befindliche Putzmörtel gegen die zu putzende Wand gedrückt.

ίο Es ist aus vorstehendem ersichtlich, daß man durch Ein- und Ausschalten der Schnur k und Lösen oder Befestigen des Gewichtshebels g die Platte h gegen das obere oder untere Ende des Behälters b (Fig. ι und 2) hin wirken lassen kann. An diesen beiden Stellen ist der Behälter b mit einer oberen und einer unteren Austrittsöffnung η und 0 versehen. Den Verschluß der beiden Austrittsöffnungen besorgen, wie bekannt, senk-

ao rechte, in wagerechter Richtung verschiebbare Schieber p. Durch die Verwendung von zwei Austrittslöchern η und ο ist die Möglichkeit gegeben, nicht nur den unteren und mittleren, sondern auch den oberen Teil der Wand zu putzen, und zwar dient die obere Öffnung η zum Putzen des oberen Wandteiles, da sie bis an die Decke herauf geführt wird und den Mörtel bis zu dieser an die Wand abgibt. An seinem oberen und unteren Ende ist der Behälter b je mit einer oder mit zwei der üblichen Abstreichleisten r versehen, die bei der auf- oder abwärts gehenden Arbeitsbewegung des Behälters abwechselnd in Wirkung treten. Da man vorteilhaft zuerst den oberen Teil der Wand und dann erst deren unteren Teil putzen wird, beim Aufwärtsbewegen des Behälters die obere Abstreichleiste r aber den bereits glatt gestrichenen Putz wieder aufreißen würde, so empfiehlt es sich, die obere Abstreichleiste r vor- und rückwärts verschiebbar und in passender Weise feststellbar anzuordnen.

Auch mit der zweiten Ausführungsform der Vorrichtung (Fig. 3 und 4) kann man die Wand bis zur Decke hinauf putzen. Statt des oben beschriebenen Doppelkastens (d. h. Kastens mit zwei Öffnungen) ist hierbei ein Kasten verwendet, der gewissermaßen nur die untere Hälfte des ersteren darstellt, und zwar in der beschriebenen Form mit ausschwingbarem Druckdeckel. Die der zu putzenden Wand zugekehrte Vorderwand g des Kastens fällt weg, so daß der Deckel beim Hochgehen der Vorrichtung den Mörtel in ganzer Höhe des Kastens an die Wand preßt. Die unten an der Austrittsöffnung befindliche Abziehscheibe glättet den Verputz nicht ganz bis zur Decke heran, sondern nur bis zu der Wandhöhe abzüglich der Höhe des Kastens. Den letzten oberen Rest verputzt man dadurch, daß man einen wagerechten Schieber, an dessen einem Seitenrande eine senkrecht gestellte Abziehscheibe r¹, die oben bis an die Decke und unten genau an den Vorderrand der unteren Abziehscheibe des Kastens reicht und mit dieser in gleicher Ebene liegt, anbringt und diesen seitlich vorschiebt, womit gleichzeitig mit der Fertigstellung des Verputzes der oberen Endfläche der Wand der Kasten, fertig zum Herablassen, geschlossen wird.

Claims (2)

1. Patent-An Sprüche:

   ι. Vorrichtung zum Putzen von Wänden und dergl. mit einem mit Austrittsöffnungen versehenen und eine Druckplatte enthaltenden Mörtelbehälter, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckplatte (h) unter der Einwirkung eines Gewichtshebels um eine an der Außenwand des Behälters gelagerte Welle (i) drehbar ist, um den Mörtel durch die in der Vorderwand des Behälters vorgesehene Öffnung gegen die zu verputzende Wand zu pressen und diese Wand bis unmittelbar an die Decke hinan zu verputzen.
2. 2. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Gewichtshebel (g) durch eine "90 Schnur oder dergl. mit einem Arm (i¹) der Welle verbunden ist, um den Mörtel durch die obere Öffnung (n) des Kastens herauszupressen und durch Vermittlung des Vierkantes (i²) der Welle (i) unmittelbar an dieser Welle angreift, um den Mörtel durch die untere Öffnung (0) des Kastens an die Wand anzutragen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.