DE107064C

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Publication number: DE107064C
Application number: DENDAT107064D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 27: Gebläse und Lüftungsvorrichtungen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 24. Februar 1899 ab.

Bisher waren nur Lüfter bekannt, bei denen das Gehäuse einschliefslich der Düse, Ausblaserohr, in eine schwingende Bewegung versetzt wurde, um durch den Lüfter den Wind auf eine grofse Fläche vertheilen zu können.

Wie schwierig die Bewegung solcher grofseri Massen ist und welchen Kraftaufwand dieselbe erfordert, ist allbekannt.

Zur Beseitigung dieses Uebelstandes ist nach vorliegender Erfindung das Gehäuse des Lüfters fest und nur die Düse beweglich ■ angeordnet.

Auf beiliegenden Zeichnungen stellen dar:

Fig. ι den Lüfter in Seitenansicht,

Fig. 2 denselben in Grundrifs,

Fig. 3 eine Verbindung der beiden Düsentheile.

Fig. 4 und 5 Antriebsvorrichtungen für die beweglichen Düsentheile.

Mit dem Lüftergehäuse A ist die Düse B gelenkig verbunden. Letztere hängt nach der dargestellten Anordnung mittelst Kette oder Seiles C, welche über Rollen D geführt sind, an einer Kurbel E. Sobald die Kurbel-E in Drehung versetzt wird, erhält die Kette C und mit ihr die Düse B eine auf- und abgehende Bewegung, wodurch eine grofse Fläche vom Winde bestrichen wird. Die Düse B darf hierbei kein starres Ganzes bilden, sondern es müssen die obere und untere Wand gelenkig mit einander verbunden werden.

Die Verbindung der beiden Düsentheile kann auch, wie Fig. 3 darstellt, dadurch geschehen, dafs der untere Theil durch eine Gelenkstange an den oberen angehängt ist und letzterer mittelst der Kette C auf- und abbewegt wird.

Der Antrieb kann auch durch eine starre Lenkerstangenverbindung anstatt durch Kette erfolgen. Zu diesem Zweck wird nach Fig. 4 der untere Düsentheil D₂ durch die Lenkerstange L₁ unmittelbar an die Kurbel K angehängt, der obere Düsentheil D hingegen wird mittelst der Lenkerstange L₂ an einem um den festen Drehpunkt α schwingenden Balken b aufgehängt und an der Aufhängestelle durch ein Gelenkstück L₃ mit der Kurbel K ebenfalls verbunden, so dafs die drehende Kurbelbewegung in die schwingende Bewegung der Düsentheile umgesetzt wird.

Schliefslich können die Düsentheile D₁ und D₂ durch ein Kniegelenk c d verbunden werden, welches im Knie an einem schwingenden Balken b aufgehängt ist. An letzterem greift die von der Kurbel K in auf- und niedergehende Bewegung versetzte Lenkerstange L an

(Fig· 5)· Alle diese Anordnungen (Fig. 3 bis 5) haben gegenüber der bekannten noch den Vortheil, dafs die am meisten vom Winde bestrichene Zone in der Mitte der zu bestreichenden Fläche unter geringerem Winddruck steht, als die oberen und unteren Zonen der Fläche. Dies kommt daher, weil die obere und untere Wand der Düse beim Ueberschreiten der normalen Mittellinie nach oben oder unten sich einander nähern, so dafs der Querschnitt der Düse verengert wird und der Wind unter gröfserer Spannung austritt. Der Wind wird auf diese

Weise gleichmä'fsiger auf die ganze Fläche vertheilt.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Ein Lüfter mit auf- und abbewegter Düse, durchweichen dieVertheilung des Windes auf eine gröfsere Fläche bewirkt wird, gekennzeichnet durch eine mit dem Gehäuse gelenkig verbundene Austrittsdüse, welche in eine auf- und abgehende Bewegung versetzt wird. . ■

2. Eine Ausführungsform des durch Patent-Anspruch ι gekennzeichneten Lüfters mit einer beweglichen Düse, .bei welcher die obere und untere Wand oder Düse derartig gelenkig mit einander verbunden sind, dafs in der Mittelstellung senkrecht zu der zu belüftenden Fläche die Ausströmöffnung am weitesten ist und gegen die Endstellungen zu sich verengt, zum Zweck einer gleichmäfsigen Druckvertheilung des Windes. Eine Ausführungsform der durch Patent-Anspruch 2 gekennzeichneten zweitheiligen Düse, bei welcher Lenkerstangen angeordnet sind, zu dem Zweck, durch Aenderung der Längenverhältnisse der Lenkerstangen einen Wechsel im Hub oder in den Querschnitten der Düse zu bewirken.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.