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DE160488C - - Google Patents

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Publication number
DE160488C
DE160488C DENDAT160488D DE160488DC DE160488C DE 160488 C DE160488 C DE 160488C DE NDAT160488 D DENDAT160488 D DE NDAT160488D DE 160488D C DE160488D C DE 160488DC DE 160488 C DE160488 C DE 160488C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
paper
pigment
image
copy
sensitized
Prior art date
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Active
Application number
DENDAT160488D
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English (en)
Publication of DE160488C publication Critical patent/DE160488C/de
Active legal-status Critical Current

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Landscapes

  • Non-Silver Salt Photosensitive Materials And Non-Silver Salt Photography (AREA)

Description

y \
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bekanntlich wird die Herstellung photographischer Pigmentbilder im allgemeinen in der Weise ausgeführt, daß ein mit einer farbstoflfhaltigen Gelatine, der sogen. Pigmentschicht, überzogenes Papier mittels Bfchromat sensibilisiert. und nach dem Trocknen belichtet wird, wobei die durch, das Licht entstandenen Reduktionsprodukte des Bichromats die Gelatine gerben und für Wasser unlöslich
ίο machen. Dieser Belichtungsprozeß ist aber eine sehr unsichere Manipulation, da hierbei keinerlei Veränderung der Pigmentschicht wahrnehmbar ist, und man deshalb genötigt ist, ein Photometer zu Hilfe zu nehmen.
Beim Kopieren werden nun, wie bereits erwähnt, die vom Licht getroffenen Stellen für Wasser unlöslich gemacht, aber da die Lichtwirkung nicht bis auf den Grund der Pigmentschicht vorgedrungen ist, würde beim Behandeln mit warmem Wasser die ganze Schicht abschwimmen, und muß deshalb das Bild erst auf eine andere Unterlage übertragen werden, so daß die vom Licht getroffenen Stellen zu Unterst zu liegen kommen. Wird dann mit warmem Wasser be-. handelt, so kommt das Bild auf seiner neuen Unterlage zum Vorschein, aber naturgemäß seitenverkehrt; wenn es seitenrichtig sein soll, muß es nochmals übertragen werden.
Die oben geschilderten Nachteile dieses Verfahrens haben Manly zu dem unter dem Namen »Ozotypie« bekannt gewordenen Verfahren geführt. Hiernach wird ein gelatiniertes Papier mit einer Lösung von Kaliumbichromat und Mangansulfat überzogen und nach dem Trocknen belichtet. Es entsteht dann ein sichtbares Bild, und zwar nach der Ansicht Manly's aus Braunstein bestehend. Die Kopie wird dann mit Wasser gut ausgewaschen, bis alles Bichromat entfernt ist, hernach im Säurereduktionsbade mit einem Pigmentpapier vereinigt und nach einiger Zeit entwickelt. Die Pigmentschicht wird dabei unlöslich und bleibt das Pigmentbild auf dem ursprünglich sensibilisierten Papier, und zwar in seitenrichtiger Stellung zurück.
Dieses Verfahren hat zwar gegenüber dem gewöhnlichen Pigmentverfahren schon die Vorteile, daß beim Belichten eine sichtbare primäre Kopie und beim Entwickeln gleich ein seitenrichtiges Bild entsteht, aber die Papiere können immer erst kurz vor dem Gebrauche sensibilisiert werden, da die sensibilisierten Papiere beim längeren Aufbewahren verderben.
Ferner ist zur Überführung des Manganbildes in ein Pigmentbild ein Reduktionsmittel, wie z. B. Eisenvitriol, nötig, welches bekanntlich leicht oxydiert wird und daher oft erneuert werden muß.
Außerdem muß die Kopie vor dem Vereinigen mit dem Pigmentpapier ziemlich lange gewaschen λνεΓαεη, da das Bichromat,
womit das Papier sensibilisiert wurde, daraus erst vollkommen entfernt werden muß, was, nachdem es einmal eingetrocknet ist, nur durch kräftiges Wässern erreichbar ist; hierbei läßt sich aber nicht vermeiden, daß die zarten Details des Bildes sich lösen und dann verloren gehen.
Das den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende neue Pigmentverfahren basiert
ίο auf der Beobachtung, daß neutrale", wasserunlösliche Chromate, wie z. B. Kupfer-, Nickel-, Kobalt-, Quecksilber- usw. Chromat die Pigmentschicht für Wasser unlöslich machen können, wenn sie in verdünnter saurer Lösung mit dieser längere Zeit in innigen Kontakt gebracht werden.
Das Verfahren wird in der Weise ausgeführt, daß man ein gelatiniertes Papier oder eine sonstige geeignete Unterlage gleichzeitig mit einem durch Licht reduzierbaren Ferrisalz und einem Metallsalz, das nicht mit sauren Chromaten, wohl aber mit neutralen Chromaten eine Fällung gibt (wie z. B. Kupfersulfat, Nickelsulfat, Quecksilberchlorid ö. dgl.) überstreicht bezw. imprägniert l). Darauf wird das Papier belichtet, wobei eine sichtbare Kopie durch Übergang des Ferri-
. salzes in Ferrosalz entsteht. Nunmehr wird diese Kopie in einer Bichromatlösung gebadet. Dabei wird das Bichromat durch das Ferrosalz an den Bildstellen zu neutralem Chromat reduziert, das dann sofort mit dem vorhandenen fällbaren Metallsalz (Kupfersulfat usw.) einen Niederschlag von z. B.
Kupferchromat liefert, der sich auf den Bildstellen festsetzt. Hierauf wird das so präparierte sichtbare Bild kurze Zeit ausgewaschen und dann mit einem mit verdünnter Säure imprägnierten Pigmentpapier zusammengequetscht und nach einigen Stunden in üblicher Weise mit warmem Wasser entwickelt. Bei dem eben erwähnten längeren Liegenlassen der mit dem mit verdünnter Säure angefeuchteten Pigmentpapier zusammengepreßten primären Kopie löst sich das Kupferchromat langsam auf, diffundiert in die Pigmentschicht hinein und macht dieselbe an den Bildstellen unlöslich, so daß dann beim späteren Abziehen und Entwickeln in warmem Wasser auf den belichteten Stellen des primären Bildes das Pigment haftet und so direkt eine seitenrichtige Pigmentkopie entsteht.
Prinzipiell neu an diesem Verfahren ist also in erster Linie einerseits der Umstand, daß nicht das Pigmentpapier, sondern das
1J Außerdem wird dasselbe in der bei der Darstellung von Pigmentbildern üblichen Weise mit Alaun oder ähnlich wirkenden Mitteln behandelt, welche bekanntlich dazu dienen, die später auf dem Papier niedergeschlagene Pigmentschicht festzuhalten.
belichtete, bereits das sichtbare, aus Ferrosalz bestehende Bild zeigende Papier mit der Bichromatlösung gebadet wird, andererseits die Tatsache, daß das fertige primäre Bild ans neutralen wasserunlöslichen Metallchromaten besteht.
Vor dem gewöhnlichen Pigmentverfahren besitzt das neue Verfahren den Vorzug, den Kopierprozeß bequem überwachen zu können, da eine sichtbare Kopie entsteht, ferner den Hauptvorteil der unbeschränkten Haltbarkeit der sensibilisierten Papiere. Außerdem fällt die doppelte Übertragung zwecks Erzielung eines seitenrichtigen Bildes bei dem neuen Verfahren weg.
Vor dem Verfahren der Ozotypie besitzt das neue A^erfahren einerseits ebenfalls den Vorzug der unbeschränkten Haltbarkeit der sensibilisierten Papiere, andererseits weist es den Vorteil auf, daß kein Reduktionsbad nötig ist und außerdem die primäre Kopie vor ihrer Vereinigung mit dem Pigmentpapier nur sehr kurze Zeit gewässert zu werden braucht, wodurch die zarten Details im Bilde erhalten bleiben.
Folgende Beispiele mögen zur weiteren Erläuterung des Verfahrens dienen:
Beispiel 1. go
Gewöhnliches Rives - Rohpapier (selbstverständlich kann auch anderes Papier verwendet werden) wird mit folgender Lösung überpinselt:
Wasser 10 ecm, Gelatine 0,1 g, Chromalaun 0,05 g, Eisenchlorid 1 g, Zitronensäure 1 g, Kupferchlorid 1 g.
Man läßt im Dunkeln trocknen, dann wird unter einem ,Negativ belichtet, bis das Bild mit allen Details sehr deutlich sichtbar geworden ist. Hierauf wird die Kopie in einer wässerigen 5 prozentigen Kaliumbichromatlösung ι bis 2 Minuten gebadet, 5 Minuten •in fließendem Wasser gewaschen, um das überschüssige Bichromat zu entfernen, und dann unter verdünnter (0,5 : 1000) Schwefelsäure mit dem hierin vorher eingeweichten Pigmentpapier vereinigt. Es wird mit einem Rollquetscher ausgequetscht, bis man sicher ist, daß alle Luftblasen entfernt sind, dann zwischen Fließpapier 3 bis 6 Stunden gepreßt. Nach dieser Zeit wird in warmem Wasser eingeweicht, bis sich Pigmentpapier und Kopie leicht voneinander trennen lassen, dann die Kopie so lange mit warmem Wasser behandelt, bis alle nicht belichteten Stellen abgelöst sind und das Bild vollkommen klar geworden ist.
Beispiel 2. J2Q
Gelatiniertes Rives-Papier wird mit folgender Lösung sensibilisiert:
Wasser ίο ecm, Alaun ο,ΐ g, Quecksilberchlorid 0,5 g, Ferriammoniumcitrat 1 g.
Nach dem Trocknen wird belichtet, die erhaltene Kopie in folgender Lösung: 80 ecm Natriumbichromatlösung (8prozentig), 20 ecm Alkohol ι Minute gebadet, 5 Minuten gewaschen, dann mit Pigmentpapier, welches vorher in folgender Lösung: Wasser 950 ecm, Glyzerin 50 ecm, Eisessig 5 ecm eingeweicht worden ist, vereinigt, mit einem Rollquetscher die Luftblasen herausgequetscht, zwischen Fließpapier gepreßt und nach 4 bis 6 Stunden mit warmem Wasser in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise entwickelt.
Beispiel 3.
Rives-Rohpapier wird mit folgender Lösung sensibilisiert:
Wasser 10 ecm, Gelatine 0,1 g, Chromalaun 0,05 g, Kupfersulfat 1 g, Ferriammoniumcitricum I g.
Nach dem Trocknen wird kopiert und weiter verfahren, wie im Beispiel 1 angegeben wurde.
Selbstverständlich ist man in der Zusammensetzung der Sensibilisierungslösung nicht an die angeführten Beispiele gebunden, sondern kann die Lösung durch Veränderung der Gewichtsverhältnisse, Zusatz von Säuren u. dgl. in der verschiedensten Weise variieren. Auch die Zusammensetzung des Säurebades kann je nach dem gewünschten Effekt verändert werden, indem durch konzentriertere Säure kontrastreiche, durch verdünntere Säure weiche Bilder entstehen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Herstellung photographischer Pigmentbilder durch Kontakt von .. Pigmentpapier mit solchen durch Lichtkopie erhaltenen primären Bildern, deren Bildsubstanz Gelatine in Wasser unlöslich macht, dadurch gekennzeichnet, daß man Papiere oder andere geeignete 'Unterlagen mit durch Licht reduzierbaren Ferrisalzen und mit durch neutrale Chromate fällbaren, dagegen mit Bichromaten keinen , Niederschlag gebenden Metallsalzen imprägniert, nach der Belichtung mit einer Bichromatlösung tränkt und dann nach kurzem Auswaschen mit einem in verdünnter Säure eingeweichten, nicht sensibilisierten Pigmentpapier vereinigt.
DENDAT160488D Active DE160488C (de)

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