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Bei gewöhnlicher Temperatur durch atmosphärische Bsuchtigkeit härtbare
Polyestermasse mit chemisch gebundenen Organosilylgruppen. pie vorliegende Erfindung
bezieht sich auf bei gwöhnlicher Temperatur härtbare Massen, die aus einem Po1yestr-bestehen,
der chemisch verknüpfte Organosilylgruppen mit an Silicium gebundenen hydrolysierfähigen
Resten aufweist.
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Verschiedene "Ein-Pack"-Organopolysiloxane, die bei gewd'hnlicher
Temperatur infolge, Zutritts von atmosphärischer Feuchtigkeit härten, gehören zum
Stand der Technik. Bei einem bekannten System werden Acyloxy-ednblockierte Organopolysiloxane
verwendet. Obwohl diese Produkte im allgemeinen befriedigend sind, so ermangelt
es ihnen doch häufig an Festigkeit und Lösungsmittelresistenz. Andere bekannte Organopolysiloxan'Massen,
die bei gewöhnlicher Temperatur aushärten, basieren auf Isocyanatendblockierten
Polymeren. Jedoch sind diese Materialien mit dem Nachteil behaftet, dass sie langsam
aushärten und im nicht gehärteten Zustand toxisch sind.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass gewisse
Polyester, die Organosilylgruppen mit an Silicium gebundenen hydrolysierfähigen
Resten, beispielsweise Acylocy-, Ketoximato-, Halogene, Amino-Reste, usw. enthalten,
sioh zur.
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Herstellung von bei gewöhnlicher Temperatur härtbaren Massen eignen,
die in elastomere mit wertvollen digenschaften berfUhrbar sind. Diese bei gewöhnlicher
Temperatur härtbaren Massen lassen sich leicht verformen und sind nur eine relativ
sehr kurze Zeit klebrig. Die gehärteten Produkte besitzen ferner eine stark verbesserte
Festigkeit und Quellresistenz, wenn sie mit verschiedenen organischen Lösungsmitteln
in Berührung kommen.
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Die bei gewöhnlicher Temperatur härtbaren Massen gemäss vorliegender
Erfindung sind Polyester, die im wesentlichen aus chemisch verknüpften Einheiten
der Pormel
bestehen und Organosilylgruppen enthalten, und zwar (A) zumindest einen einwertigen
Silylrest der Formel
der über eine Kohlenstoff-Silicium-Bindung an (B) einen mehrwertigen organischen
Zwischenrest, nämlich einen Kohlenwasserstoff-, halogenierten Kohlenwasserstoff-,
Oxykohlenwasserstoff-oder halogenierten Oxykohlenwasserstoff-Rest gebunden ist,
der seinerseits direkt über eine Carbonat-, ster- oder Urethan-Bindung an den Polyester
gebunden ist; R bedeutet hierbei einen
zweiwertigen Kohlenwasserstoffrest
oder einen halogenierten zweiwertigen Kohlenwasserstoffrest, R' einen einwertigen
Kohlenwasserstoffrest oder einen halogenierten einwertigen Kohlenwasserstoffrest,
Y einen hydrolysierfähigen Rest, nämlich einen Acyloxy-, Amino- oder Ketoximato-Rest,
ferner Halogen und a 0, 1 oder 2.
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Vorzugsweise wird der in der bei gewöhnlicher Temperatur härtbaren
Masse gemä&s vorliegender Erfindung eingesetzte Polyester dadurch hergestellt,
dass man in Gegenwart eines Platinkatalysatore ein Siliciumhydrid der Formel
in der R', Y und a die oben angegebene Bedeutung besitzen, mit einem ungesättigten
Polyester, der im wesentlichen aus chemisch verknüpften einheiten der Formel (1)
besteht und endständige aliphatisch ungesättigte Reste, nämlich
aufweist, umsetzt, wobei R" einen einwertigen Rest mit aliphatisch ungesättigter
Gruppierung, nämlich einen Kohlenwasserstoff- oder einen haloganierten Kohlenwasserstoffrest
bedeutet und die Ungesättigt.neit olefinisch oder acetylenisch und ferner aliphatisch
oder cycloaliphatisch sein kann; Qist eine Verknüpfungagruppe, wie
Z bedeutet NG, 0 oder S, G bedeutet Wasserstoff oder das Gleiche wie R', W einen
mehrwertigen Kohlenwasserstoffrest und e 1 oder 2, und zwar die Zahl 1 weniger als
die Wertigkeit von W beträgt.
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Reste, die vom Symbol R umfasst werden, sind beispielsweise wlkylen-,
ltalo6enalkylen-, hlkylenarylen-, ILrylen- und Halogenarylen-Reste. Reste, die vom
Symbol R1 umfasst werden, sind beispielsweise Arylreste und halogenierte Arylreste,
Aralkylreste, aliphatische, halogenaliphatische und cycloaliphatische Reste, wie
beispielsweise der Alkyl-, Halogenalkyl- und Cycloalkylrest.
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Reste, die vom Symbol Y umfasst werden, sind beispielsweise Halogene,
Acyloxy-, Ketoximato- und sminoreste.
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Wenn in den vorgenannten Formeln die Symbole R, R' und R" sowie Q
mehr as einmal vorkommen, so können diese jeweils das Gleiche oder auch zwei oder
mehr verschiedene der vorgenannten Reste bedeuten.
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Eine Verfahrensweise zur Herstellung der ungesättigten Polyester besteht
darin, dass man eine Reaktion zwischen einer aliphatisch ungesättigten Verbindung
der Formel (3) R"Q' und einem Polyester bewierkt, der im wesentlichen aus chemisch
verknüpften Einheiten der formel (1) besteht, wobei R" die oben angegebene 3edeutung
besitzt, Q' einen
-Rest und X Halogen bedeutet.
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Vorzugsweise wird der ungesättigte Polyester dadurch hergestellt,
dass man Polyester mit einem Polyisocyanat der Formel (O=C-N) W N=C=O e in Berührung
bringt, wobei W und e die oben genannte Bedeutung besitzen. Der entstandene Isocyanat-endblockierte
Polyester kann weiterhin mit einer aliphatisch ungesättigten organischen Verbindung
der Formel (4) Rt?ZH umgesetzt werden, wobei R11 und Z die oben angegebene Bedeutung
besitzen.
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Polyester, die bei der praktischen Durchführung vorliegender Erfindung
zur Schaffung der ungesättigten Polyester Verwendung finden können, sind dem Stand
der Technik gut bekannt und stellen handelsübliche Materialien dar. Solche Polyester
können endständige Hydroxylreste aufweisen, die als reaktive Steilen dienen, wenn
sie mit Materialien der Formel (3) oder Polyisocyanaten in Barührung kommen.
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Die gemäss vorliegender Erfindung einsetzbaren Polyester können unverzweigte
oder verzweigte Ketten besitzen. Sie können dadurch hergestellt werden, dass man
eine Polycarbonsäure mit einem Polyglykol umsetzt. Ferner lassen sich die Polyester
aus geringeren Mengen eines Materials, wie beispielsweise Butadienmonoxyd herstellen,
um für die Anwesenheit von aliphatisch ungesättigtem Charakter längs der Kette zu
sorgen. Hierdurch kann gegebenenfalls ein höhrer Grad an Vernetzung erzielt werden.
Dde Veresterunge- und Umesterungsverfahren zur Herstellung dieser Polyester
sind
an sich gut bekannt. Eien anwendbare Methode ist beispielsweise auf den Seiten 45
bis 48 der Literaturstelle "Polyurethanes Chemistry and Technology". J. H. Saunders
und K.C. Fritch Interscience Publishers, New York (1962) beschrieben.
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Ausser den vorgenannten Siliciumhydriden werden von der Formel (2)
auch Aminosilane umfasst, die man durch eine Reaktion zwischen Polyestern mit endständigen
lialogensilylorganogruppen und Aminen, wie Ammoniak, primären und sekundären Aminen,
herstellen kann.
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Siliciumhydride, die in den Umfang der Formel (2) fallen, sind beispielsweise
Acyloxysilane, wie
Ketoximatosilane, wie HSiCH3[ONC(CH3)(C2H5)]2, HsI(CH3)2 [ONC(CH3)(C2H5)] , HSi[ONC(CH3)(C2H5)]3
, HSiCH3[ONC(CH3)2]3 , usw. und Halogensilane, wie HSiCl3, HSi(CH3)2Cl, HSi(CH3)F2,
HSi(CH3)Cl2, HSi(CH3)Br2, usw.
kusser den vorgenannten Siliciumhydrlden
gehören zu den von der Forme (2) umfassten Verbindungen ferner auch Aminosilans,
die man dadurch herstellen kann, dass man Polyester mit endständigen Halogensilylorganoresten
mit Aminen, wie beispielsweise Ammoniak, primären Aminen, wie Methylamin, Äthylamin,
Isopropylamin und mit sekundären Aminen, wie Dimethylamin, Athylisobutylamin und
Methylisopropylamin umsetzt.
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Aliphatisch ungesättigte Verbindungen, die in den Umfang der Formel
(3) fallen, sind beispielsweise
Polyisocyanate, die bei der praktischen Durchführung vorliegender Erfindung einsetzbar
sind, sind beispielsweise:
Aliphatisch ungesättigte organische Verbindungen, die in den Umfang
der Formel (4) fallen, sind beispielsweise Allylalkohol, Allylmercaptan, Allylamin,
p-Allylphenol und p-Aminostyrol.
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Die Polyester mit Organosilylgruppen, die zur Schaffung der härtbaren
Lassen gemäss vorliegender Erfindung verwendbar sind, werden durch ein stufenweises
Verfahren gewonnen. Die Reaktion kann am Anfang zwischen einem Polyester und einer
aliphatisch ungesättigten Verbindung der Formel (3) vonstatten gehen, die in Form
eines Isocyanats, eines Säurehalogenids oder eines Halogenformiats vorliegen kann.
Bei dieser Verfahrensweise gewinnt man direkt Polyester mit endständig aliphatisch
ungesättigter Gruppierung. In den Fällen der Verwendung eines Säurehalogenids oder
eines Halogenformiats wird ein Säureacceptor benutzt. hnschliessend kann die addition
des Siliciumhydrids der Formel (2) an den aliphatisch ungesättigten Polyester erfolgen.
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Wenn eine Reaktion zwischen einem Polyisocyanat und- einem Polyester
durchgeführt wird, kann die aliphatisch ungesättigte Gruppierung dadurch eingeführt
werden, dass man einen Kontakt zwischen dem Isocyanat-endblockierten Polyester und
einer aliphatisch ungesättigten organischen Verbindung der Formel (4) bewirkt. Um
bei der Umsetzung dieser Art, nämlich eines Polyisocyanats mit einem Polyester,
optimale Resultate zu erhalten, soll der Polyester ein Solesulargewicht in der Grössenordnung
von etwa 500 bis 10 000 besitzen. Man soll etwa 10 bis 50 Teile Polysiocyanat pro
100 Teile Polyester einsetzen. Die tIerstellung des Polyesters, der chemisch verknüpfte
Organosilylgruppen besitzt, kann durch die Addition eines Siliciumhydrids der Formel
(3) an einen aliphatisch ungesättigten Polyester in anwesenheit eines Platinkatalysators
bewirkt werden.
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Der bei vorliegender Erfindung zu verwendende Platinkatalysator
ist
ein beliebiger der an sich bekannten Platinkatalysatoren, die zur Katalyse der Reaktion
zwischen siliciumgebundenen Wasserstoffatomen und siliciumgebundenen olefinisch
ungesättigten Gruppen, wirksam sind. Hierzu gehören verschiedene gut bekannte fein
zerteilte elementare Platinkatalysatoren, wie sie in der USA-Patentschrift 2 970
150 beschrieben sind, ferner der Chlorplatinsäurekatalysator gemäss USA-PatentschriSt
2 823 218, die aus den USA-Patentschriften 3 159 601 und 3 159 662 bekannten Platin-Kohlenwasserstoff-Komplexe
und ferner der in der USA-Patentschrift 3 220 972 beschriebene Platinalkoholatkatalysator.
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Die härtbaren Massen gemäss vorliegender Erfindung bleiben zumindest
6 Monate und darüber hinaus bei Temperaturen im Bereich von 0°C bis 100 0C stabil,
wenn nicht mehr als 100 Teile Wasser pro 1 Million Teile der Komposition zugegen
sind. Man kann an sich gut bekannte Verfahrensweisen anwenden, um die Menge des
in der Endkomposition enthaltenen Wassers minimal zu halten. Man kann beispielsweise
die Inhaltsstoffe, wie die Polyester durch azeotropisches Austreiben des Xrassers
unter Verwendung von Toluol trocknen. Die Mischung der Inhaltsstoffe kann vorzugsweise
in einer inerten Gasatmosphäre, beispielsweise unter Stickstoff, erfolgen.
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Die härtbaren Massen gemäss vorliegender Erfindung können Härtebeschleuniger,
wie beispielsweise Zinn-(II)-Octoat, Dibutylzinndilaurat oder Zinn-(II)-Oleat enthalten,
die in Mengen von etwa 0,01 bis 10,0 >0, bezogen auf das Gewicht der Romposition,
vorhanden sein können. Perner können Füllstoffe bis zu einer Menge von etwa 50 Teilen
Füllstoff pro 100 Teile Masse in dieser vorhanden sein. Als Füllstoffe eignen sich
beispielsweise Russ, Diatomeenerde, Rauchsilika (= aus der Gasphasa gewonnenes Siliciumdioxyd)
und so weiter. Es können auch verstärkende Materialien
wie Siliciumkarbidfasern,
Glasfasern, usw. zugegen sein.
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Schliesslich können auch 2 ente, Hitzestabilisatoren und Weichmacher
eingearbeitet werden.
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Die härtbaren Massen gemäss vorliegender Erfindung können als Versiegelungs-
und Dichtungsmassen, insbesondere bei Dachkonstruktionen, ferner als Verkapselungs-
und fiinbettungsmassen angewendet werden.
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Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung des erfindungsgemässen
Gegenstandes; alle Teile sind Gewichtsteile.
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Beispiel 1: Untar praktisch wasserfreien 3edingungen wurden 32,8 Teile
Allylisocyanat zu 400 Teilen in Toluol aufgelöstem Polyester hinzugegeben. Der Polyester
war dabei das Reaktionsprodukt einer Umsetzung zwischen Adipinsäure und Diäthylenglykol
und besass ein åolekulargewicht von etwa 2020. Das entstandene Gemisch wurde sodann
5 Stunden auf 1000C erhitzt. Anschliessed wurden 0,008 Teile Platin in Form der
Chlorplatinsäure hinzugefügt und sodann auf 5500 erhitzt, sowie 32,4 Teile Diacetoxymethylsilan
auf einmal hinzugegeben. Die Mischung wurde hierauf 3 Stunden auf 1000C erhitzt
und sodann das Lösungsmittel durch Flash-Verdampfung entfernt. Die Mischung vitirde
sodann in eine Aluminiumschale gegossen und der Atmosphäre ausgesetzt, wobei nach
weniger als 2 Stunden das Produkt frei von Klebrigkeit war. Nach 3 Tagen war das
entstandene blattförmige Gebilde ausgehärtet. Ein hieraus geschnittener Streifen
besass eine Zugfestigkeit von 7,96 kg/cm2 und eine Dehnbarkeit von 16 %.
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Beispiel 2: Eine Mischung aus 200 Teilen Polyester, der durch Umsetzung
von 1,3-Butylenglykol und Adipinsäure entstanden war, und 11 Teilen Allylisocyanat
wurde 4 Stunden auf 1000C erhitzt.
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Sodann gab man zu der Mischung unter Stickstoffatmosphäre 0,004 Teile
des in Beispiel 1 verwendeten Platinkatalysators und anschliessend 21,5 Teile Diacetoxymethylsilan
hinzu. Hierauf wurde die Mischung bei 11500 und 4 mm/Hg vom Lösungsmittel entfernt.
Sodann wurden 0,10 Teile Dibutylzinndilaurat hinzugefügt und die Mischung auf eine
Zinnplatte gegossen. Man liess diese sodann unter atmosphärischen Bedin£ungen aushärten,
wobei sie bereits nach weniger als 2 Stunden frei von KleDrigkeit war. Nach 6 Tagen
war ein gehärtetes blattförniges Gebilde entstanden, das wertvolle slastomere-und
Isoliereigenschaften besitzt.
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Beispiel 3: Ein Polyester mit einem Molekulargewicht von etwa 2000
wurae dadurch hergestellt, dass man adipinsäure mit Diäthylenglykol umsetzte. Sodann
fügte inan unter praktisch wasserfreien 3edingungen 430 Teile 2,4-Toluoldiisocyanat
zu 2500 Teilen Polyester, der in Toluol gelöst war, wobei eine Temperatur von etwa
1000C herrschte. Die Mischung wurde so lange erhitzt, bis das Infrarot-Spektrum
die Abwesenheit von Hydroxylresten zeigte.
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Sodann gab man 0,4 Teile Dibutylzinndilaurat und 145 Teile Allylalkohol
hinzu. Sobald das Infrarot-Spektrum die Abwesenheit von Isocyanat anzeigte, wurden
0,05 Teile Platinätnylenkomplex und 400 Teile Methyldiacetoxysilan hinzugegeben,
wobei die Temperatur 100°C - 105°C betrug. Das Reaktionsgemisch wurde noch eine
weitere Stunde auf 10000 gehalten, bis das Infrarot-Spektrum anzeigte, dass kein
Siliciumhydrid mehr zugegen war.
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Hierauf wurden 0,04 Teile Zinn-(II)-Octoat pro 100 Teile Polymer hinzugefügt
und das Lösungsmittel durch Flash-Verdampfung entfernt.
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Es wurde eine weitere Mischung aus 10 Teilen Rauchsilika aus der Gasphase
gewonnenes Siliciumdioxyd) und 100 Teilen des vorgenannten Polyesters hergestellt.
Daneben wurde noch eine weitere Mischung aus 20 Teilen Rauchsilika und 100 Teilen
des Polymers bereitet. Die Mischungen wurden auf ein flaches Aluminiumblatt gegossen
und der atmosphäre ausgesetzt. In weniger als 2 Stunden waren die Oberflächen der
entstandenen Produkte nicht mehr klebirg. Nach 8 Tagen waren ausgehärtete Streifen
entstanden, die wertvolle Isolier- und elastomere Zigenschaften besassen.
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BeisPiel 4: L'S wurde die Verfahrensweise des Beispiels 3 wiederholt,
mit der abänderung, dass diesmal 10 Teile Russ mit 100- Teilen des Polyesters mit
endständigen Diacetoxymethylsilylurethangruppen vermischt wurden. Das entstandene
gehärtete Produkt besass eine Zugfestigkeit von 30,9 kg/cm2, eine Dehnbarkeit von
404 vi und eine Shore A - Härte von etwa 23.
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Beispiel 5: Man gab 40,4 Teile hllylalkohol und 0,06 Teile Dibutylzinndilaurat
zu 200 Teilen eines Reaktionsproduktes aus 2,4-Toluoldiisocyanat und einem Polyester
der 12-Hydroxy-9-Octadecensäure.
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Die Mischung wurde so lange erhitzt, bis das Infrarot-Spektrum die
Abwesenheit von Isocyanat zeigte. Hierauf wurden 112,8 Teile Methyldiacetoxysilan,
0,04 Teile Platin in Form von Chlorplatinsäure und 0,10 Teile Zinn-(II)-Octoat hinzugesetzt
und das Lösungs3ittel durch Flash-Verdampfung entfernt. Das Gemisch wurde hierauf
auf eine glatte Metalloberfläche gegossen und der
Atmosphäre ausgesetzt.
In weniger als 2 Stunden war die Oberfläche der mischung frei von Klebrigkeit. Nach
8 Tagen wurde ein Probestreifen aus dem entstandenen gehärten blattförmigen Gebilde
geschnitten und seina physikalischen Eigenschaften gemessen. Ferner wurden diese
physikalischen Eigenschaften des gehärteten Produkts nochmals nach 18 Tagen und
nach 25 Tagen gemessen. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst,
wobei "T" die Zugfestigkeit in kg/cm2 und "E"die prozentuale Dehnbarkeit bedeuten.
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TABELLE: Tage T E 8 51,8 65 18 95,9 140 25 172,0 173 Beispiel 6:
Es wurde ein Polyester mit endständigen Diacetoxymethylsilyl urethangruppen nach
der in Beispiel 3 geschilderten Verfahrensweise hergestellt und dieser sodann pro
100 Teile Polyester mit 30 Teilen Rauchsilika-Füllstoff vermisoht. Ferner wurde
eine weitere Polyester-Füllstoff-Mischung unter Verwendung von 30 Teilen Russ, der
eine mittlere Partikelgrösse von 22 Millimioron, eine Oberfläche von 120 m2/g und
einen pH-Wert von etwa 4,5 besass, hergestellt. Es wurden aus Blättern der gehärteten
Kompositionen, die man dadurch erhielt, dass man die Kompositionen 3 Tage unter
atmosphärischen Bedingungen härten liess, Streifen geschnitten und festgestellt,
dass diese wesentlich bessere Quellverhältnisse" aufwiesen, als ähnlich
gefüllte
hitzegehärtete Polydimethylsiloxans.
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Beispiel 7: Unter praktisch wasserfreien Bedingungen wurden 110 Teile
Allylisocyanat zu 1300 Teilen Poly(1,2-Propylenglykoladipat) das ein Molekulargewicht
von etwa 2000 basitzt, hinzugegeben.
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Der Polyester war vorher durch azeotropische Entfernung des Wassers
mittels Toluol getrocknet worden. Die Mischung wurde bei einer Temperatur von 90°C
- 110°C so lange gerührt, bis sie, wie durch das Infrarot-Spektrum geprüft wurde,
frei von Isocyanat war. Hierauf wurden 0,08 Teile Platin in Porm der Chlorplatinsäure
und sodann 214,5 Teile Methyldiacetoxysilan hinzugegeben, wobei eine Temperatur
von 100 bis 110°C eingehalten wurde. Zu 145 Teilen des entstandenen Gemisches wurden
0,-05 Teile Zinn-(II)-Octoat hinzugefügt und das Lösungsmittel durch Flash-Verdampfung
entfernt. Sodann vrurde die Mischung auf eine Zinnplatte gegossen und der Atmosphäre
ausgesetzt, wobei die Mischung bei einer Temperatur von 250C in weniger als 1 Stunde
frei von Klebrigkeit war. Man schnitt einen Streifen von dem entstandenen gehärteten
blattartigen Gebilde, nachdem dieses etwa 5 Tage der Atmosphäre ausgesetzt worden
war. Der Streifen zeigte wertvolle elastomere- und Isoliereigenschaften.
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Beispiel 8: Man gab 230 Teile 2, 4-Toluoldiisocyanat zu 1300 Teilen
des Poly (1, 2-Propylenglykoladipats), das in Beispiel 7 genannt wurde, wobei eine
Temperatur von 90°C-100°C eingehalten wurde.
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Zu dem entstandenen Produkt wurden 0,18 Teile Dibutylzinndilaurat
und 76,7 Teile Allylalkohol hinzugegeben und die Mischwung sodann so lange auf einer
Temperatur von etwa 1000C
gehalten, bis das Infrarot-Spektrum die
Abwesenheit von Isocyanat zeigte. Zum entstandenen Gemisch wurden sodann 0,08 Teile
Platinkataysator in Form eines Platin-Athylen-Komplexes und hierauf 214,5 Teile
Methyldiacetoxysilan hinzugefügt.
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Die Temperatur der mischung wurde so lange auf 1000C gehalten, bis
diese, wie durch Infrarot-Analyse geprüft wurde, frei von Siliciumhydrid war.
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Es wurden sodann 0,u4 Teile Zinn-(II)-Octoat zu 265 Teilen des vorgenannten
Produkts hinzugefügt und des Lösungsmittel durch Flash-Verdampfung entfernt. Din
anteil des vorgenannten Produkts wurde hierauf auf eine Zinnplatte gegossen und
unter atmosphärischen Bedingungen gehärtet. Es wurde festgestellt, dass nach weniger
als 1 Stunde bereits Klebrigkeitsfreiheit erzielt war. Nach 5 Tagen wurde ein Streifen
von dem gebildeten gehärteten Blatt geschnitten, dieser besass eine Zugfestigkeit
von 15,3 kg/cm2, eine Dehnbarkeit von 139 %, eine Einreissfestigkeit von 1,8 kg/cm2
und eine Shore -Härte von 40.
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Beispiel 9: Ein Polyester mit einem Molekulargewicht von 2020 würde
dadurch hergestellt, dass man dipinsaure mit Diäthylenglykol gemäss der üblichen
Veresterungsverfahrensweise umsetzte. Das Wasser wurde aus dem Polyester durch azeotropische
Destillation mittels Toluol entfernt. Sodann wurde eine Mischung aus 200 Teilen
Polyester, 150 Teilen Toluol und 15,7 Teilen an trockenem Pyridin bereitet, und
diese in einem Trockeneis-Aceton-Bad auf -20°C abgekühlt. Hierauf wurden langsam
23,9 Teile wllylchlorformiat zur Mischung hinzugegeben und sodann 4 Stunden bei
2000 gerührt, und anschliessend die Temperatur auf Zimmertemperatur erhöht. Die
Mischung wurde sodann abfiltriert und
das Lösungsmittel vom Filtrat
durch Flash-Verdampfung entfernt.
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Der Rückstand wurde in Chloroform aufgelöst und mit destilliertem
Wasser gewaschen, die Chloroform-Lösung sodann getrocknet und das Chloroform durch
Flash-Verdampfung entfernt. Man erhielt hierdurch 206 Teile Rückstand.
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Der Rückstand wurde in 150 Teilen Toluol aufgelöst und hierzu 0,01
Teile Platinäthylenkomplex hinzugegeben. Sodann wurde die Mischung auf 900C erhitzt
und 30,5 Teile Methyldiacetoxysilan hinzugegeben, wobei man die Temperatur der Reaktionsmischung
durch äusseres Kühlen auf 9000 - 10500 hielt. Nach dieser Zugabe wurde die Mischung
noch eine weitere Stunde erhitzt und sodann auf gewöhnliche Temperatur abgekühlt.
Hierauf werden 0,2 Teile Zinn-(II)-Octoat hinzugefügt, das Toluol von der Mischung
abgedampft und der Rückstand auf eine Zinnplatte gegossen. Nachdem die Mischung
etwa 3 Tage unter atmosphärischen Bedingungen gehalten worden war, war-ein festes
Polymer entstanden, das wertvolle elastomere - und Isoliereigenschaften besitzt.
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Beispiel 10: Es wurde eine im wesentlichen wasserfreie Mischung aus
200 Teilen Polyester des Beispiels 9, 150 Teilen Toluol und 15,7 Teilen sn trockenem
Pyridin hergestellt und diese in einem Trockeneis-Aceton-Bad auf 2000 abgekühlt,
sodann wurden unter Rühren langsam 20,7 Teile Butanoylchlorid hinzugegeben und nach
Beendigung der Zugabe noch weitere 4 Stunden bei-20°G gerührt. Hierauf liess man
die Mischung gewöhnliche Temperatur annehmen und filtrierte ab. Vom Filtrat wurde
das Toluol abgedampft und der Rückstand in Chloroform aufgelöst und mit Wasser gewaschen.
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Nach dem Trocknen der Chloroform-Lösung und der ntfernung des
Chloroforms
bei reduziertem Druck wurden 202 Teile Rückstand erhalten, der in Toluoi aufgelöst
wurde. Hierzu wurden 0,01 Teile Platin-Äthylen-Komplex hinzugegeben, die Mischung
auf 90°C erhitzt und sodann 30,5 Teile Methyldiacetoxysilan langsam hinzugefügt.
Durch äusserliches Kühlen wurde. die Reaktionstemperatur zwischen 90°C und 11500
gehalten. Sodann liess man die Mischung auf gewöhnliche Xemperatur-abkühlen und
fügte 0,2'Teile Zinn-(II)-Octoat hinzu. Nachdem man das Toluol im Vakuum abgedampft
hatte, erhielt man einen viskosen Rückstand, den man unter atmosphärischen Bedingungen
3 Tage auf einer Zinn-Platte härten liess. than erhielt dabei ein von Klebrigkeit
freies blattartiges Gebilde, das wertvolle elastomere-und Isoliereigenschaften besitzt.
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Im Vergleich mit anderen bekannten bei gewöhnlicher Temperatur härtenden
Kompositionen ist die Zeit, in der die Kompositionen gemäss vorliegender Erfindung
klebrigkeitsfrei werden, wesentlich kürzer. Weiterhin haben die härtbaren Massen
gemäss vorliegender Erfindung im Vergleich mit den hitzehärtbaren Organopolysiloxankompositionen
des Standes der Technik den Vorteil, dass sie eine wesentlich bessere Resistenz
gegenüber Quellung in Öl besitzen.
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/ Patentansprüche: