DE159090C

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Publication number: DE159090C
Application number: DENDAT159090D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei der bisherigen Herstellung von Litzen aus schmalen, flachen Metallstreifen wurden die Ösen zwecks Aufreihung derselben auf die Querschienen des Webschaftes durch seitliches Abbiegen erweitert. Diese Herstellung der Ösen erfolgte, indem der schmale Metallstreifen geschlitzt und dicht am Ende der Schlitze oder aber nahe dem Ende derselben durch Ausbiegen erweitert wurde. Im

ίο ersteren Falle wurde ein Einreißen des Bleches während des Biegens hervorgerufen, was im zweiten Falle vermieden wurde. Hier trat aber ein Reißen des Bleches später ein, und zwar durch das keilartige Eindringen der Querschiene des Webschaftes in den außerhalb der Biegestelle liegenden unveränderten Teil des Schlitzes, so daß auch diese Herstellung der Ösen den angestrebten Zweck nicht erreichte.

Das vorliegende neue Herstellungsverfahren beruht darin, daß die schmalen, vorher mit ausgestanzten Schlitzen versehenen Metallstreifen in Gesenke eingeführt werden, welche das Metall an einem oder beiden Enden der Schlitze strecken. Durch dieses Strecken des Metalls, durch welches sich dasselbe seitlich ausdehnt, wird der Schlitz in die benötigte Ösenform ohne Biegen des Streifens erweitert, und durch diese Streckung wird

außerdem erreicht, daß am Ende der Öse, also an der Stelle, wo beim Biegen desselben oder beim späteren Gebrauch bisher ein Reißen erfolgte, durch die Verdichtung der Faserstruktur des Metalls des Streifens dieses Reißen verhindert wird.

Derart hergestellte Litzen sind von geringem Gewicht und nehmen außerordentlich wenig Raum im Webschaft ein. Eine größere Anzahl solcher Litzen können deshalb in einem Webschaft, welcher ein bestimmtes Gewicht nicht überschreiten darf, verwendet werden, ohne dieses Gewicht zu vergrößern. Größere Schäfte erfordern jedoch starke Querschienen, und um genügend große Ösen in den Litzen zu bilden, haben bisher schmale, flache Metallstreifen nicht verwendet werden können.

Auf beiliegender Zeichnung ist eine nach vorliegendem Verfahren hergestellte Litze durch fünf Figuren dargestellt.

Zur Herstellung der Litze wird ein schmaler, flacher Stahlstreifen α verwendet, welcher in der in Fig. 2 durch gestrichelte Linien a¹ gezeigten Weise aufgeschlitzt wird. Der Streifen wird hierauf in ein Gesenk eingeführt und das Metall an den Enden der Schlitze a^l gestreckt. Der Stempel in dem Gesenk, welcher in Angriff mit dem Metall des Streifens an den Enden des Schlitzes gebracht wird, hat hierbei die in Fig. 2 durch die Gestalt der Streckung angedeutete Form, d. h. derselbe verjüngt sich an den Enden und ist hier abgerundet. Das Metall wird infolgedessen an dieser Stelle derart gestreckt, daß die größte Ausdehnung desselben am Ende des Schlitzes erfolgt und in Richtung des Endes des Streifens α gleichmäßig abnimmt, wie aus dem Querschnitt des Streifens in Fig. 3 ersichtlich ist. Dieser größten Streckung des Metalls an den Enden des Schlitzes entsprechend werden die durch den Schlitz ge-

bildeten Schenkel in der in Fig. i, 2 und 4 gezeigten Weise gespreizt und eine verhältnismäßig große Öse b in dem Streifen α gebildet. Durch das Strecken des Metalls des Streifens α wird dasselbe gleichzeitig an den Enden der Schlitze verdichtet und eine Art Rippe oder Ansatz c gebildet, welcher die ösen b an dieser der Beanspruchung durch die Querschiene des Webschaftes am meisten ausgesetzten Stelle verstärkt. Wo eine minder große Öse benötigt wird, kann eine solche durch Strecken des Metalls nur an einem Ende des Schlitzes gebildet werden, wie Fig. 5 zeigt. Wo dagegen sämtliche Flächen

der Ösen einer Beanspruchung unterworfen sind, wie dies bei dem den Kettenfaden aufnehmenden Mittelauge d der Fall ist, werden sämtliche Kanten des Metalls an der geschlitzten Stelle des Streifens α zur Bildung dieses Auges derart gestreckt, daß das gestreckte Metall c an den Enden der Augen mit dem gestreckten Metall c^l an den Seiten des Auges oder der Öse verbunden ist, wie Fig. 4 zeigt.

Claims

Patent-Anspruch:

Ein Verfahren zur Herstellung der Ösen in Litzen aus flachen, schmalen Metallstreifen, in welchen die Ursprungliehen Schlitze durch Ausstanzen erzeugt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die ausgestanzten Schlitze durch Strecken des Materials an ihren Enden zu Ösen erweitert werden, während eine Verstärkung derselben durch die gleichzeitige Verdichtung des Metalls an diesen Stellen erfolgt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.