DE1535838C - Webstuhlpicker und Verfahren zu sei ner Herstellung - Google Patents
Webstuhlpicker und Verfahren zu sei ner HerstellungInfo
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Description
1 2
Die Erfindung bezieht sich auf einen Webstuhl- Pickerkörper zu steigern und die stoßabsorbierenden
picker mit einem Pickerkörper aus elastischem Ma- Flächen zu vergrößern, sind zweckmäßig auf ein-
terial, der im Bereich der Schützenaufschlagstelle ander benachbarten Flächen des Einsatzes und des
einen Einsatz aus einem weniger elastischen, abrieb- Pickerkörpers eine Vielzahl von ineinandergreifenfesten
Material aufweist und in diesem Bereich mit 5 den Rippen vorgesehen, die sich vorteilhaft parallel
einer den Einsatz freilegenden Ausnehmung ver- und horizontal erstrecken. Eine besonders elastische
sehen ist, sowie auf ein Verfahren zum Herstellen Wirkung für den Pickerkörper und eine gute Puffer-
eines derartigen Webstuhlpickers. wirkung ergeben sich, wenn seine Wandung an der
Bei einem bekannten Webstuhlpicker dieser Art Rückseite annähernd zweimal so stark wie an den
(USA.-Patentschrift 2 534 203) ist ein Einsatz aus io anderen Seiten ist.
einem harten und zähen Werkstoff fest von einem Der Luftaustausch und damit die Wärmeabfuhr
elastischen Pickerkörper umgeben, der Schichten von wird noch gesteigert, wenn der Pickerkörper zusätzmit
Gummi imprägnierten und um den Einsatz ge- Hch zu der Ausnehmung im Bereich der Schützenwickelten
Bändern aufweist. Durch die feste Ver- abschlagstelle eine oder mehrere Öffnungen aufbindung
zwischen Pickerkörper und Einsatz wird 15 weist, die vom Hohlraum zwischen Pickerkörper und
einerseits der Schlag beim Auftreffen der Spitze des Einsatz nach außen führen. Der Pickerkörper wird
Schützens in voller Stärke auf den Pickerkörper über- vorzugsweise aus einem Polyurethanelastomer hertragen,
andererseits wird die im Einsatz durch die gestellt. Dabei wird so vorgegangen, daß man den
Schläge entstehende Wärme · unmittelbar auf den Einsatz auf oder unter Umgebungstemperatur bringt
Pickerkörper übergeleitet, was zu einer unzulässigen 20 und das den Pickerkörper bildende elastische Ma-Erwärmung
dieses hohen Beanspruchungen ausge- terial bei erhöhter Temperatur, vorzugsweise bei
setzten Teils führen kann. Auch wird durch die 150 bis 220° C, um den kalten Einsatz spritzt. Beim
feste Verbindung zwischen dem harten Einsatz und Erkalten entsteht dabei um den Einsatz herum ein
dem elastischen Pickerkörper die Elastizität des Spielraum, der die Beweglichkeit des Einsatzes in
letzteren wesentlich verringert, was zu einem vor- 25 dem Pickerkörper sichert. Durch die Wahl der
zeitigen Verschleiß des letzteren führen kann. Temperaturdifferenz zwischen dem kalten Einsatz
Der Erfindung liegt daher die technische Aufgabe und dem um den Einsatz zu spritzenden erhitzten
zugrunde, den Einsatz im Pickerkörper so anzu- elastischen Material ist die Möglichkeit gegeben, die
ordnen und auszubilden, daß unter Verbesserung ,Größe des gewünschten Spiels zu beeinflussen,
der stoßdämpfenden Eigenschaften des Pickers eine 30 - Die Erfindung wird im folgenden an Hand von
unzulässige Erwärmung desselben vermieden wird. Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel näher
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Ein- erläutert.
satz im Pickerkörper mit Spiel beweglich ange- Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines
ordnet ist. Webstuhlpickers, wobei ein Abschnitt eines Schlag-
Durch diese Beweglichkeit des Einsatzes wird der 35 armes, auf welchem der Picker angebracht wird, in
Stoß des Webschützens zunächst etwas gedämpft gestrichelten Linien angedeutet ist;
und dann auf breiter Fläche an den Pickerkörper F i g. 2 ist ein vertikaler Schnitt längs der Linie 2-2
weitergeleitet; außerdem wird die beim Webschützen- der Fig. 1;
aufschlag entstehende Wärme durch den bei jedem F i g. 3 ist ein horizontaler Schnitt längs der '
Schlag eintretenden Austausch der den Einsatz um- 40 Linie 3-3 der Fig. 2;
gebenden Luft nach außen abgeführt, ohne daß die Fig. 4 ist ein vertikaler Schnitt längs der Linie4-4
Eigenschaften des Pickefkörpers durch Erwärmung der Fig. 2;
wesentlich beeinträchtigt werden. F i g. 5 zeigt in vergrößerter Ansicht in einem der
An sich ist es bekannt, den den Webschützen- F i g. 2 ähnlichen vertikalen Längsschnitt den vorde-
schlag aufnehmenden Einsatz in einem Pickerkörper 45 ren Abschnitt des Pickers.
beweglich zu lagern; dabei wird der Einsatz aber' Gemäß den Zeichnungen umfaßt der Webstuhl-
gegen die Kraft einer Feder (britische Patentschrift picker einen Pickerkörper oder ein Gehäuse 10, das
371 045) oder einen ein Luftvolumen komprimieren- aus einem federnden elastomeren Material, vorzugs-
den Kolben zurückgeworfen (deutsche Patentschrift weise aus einem Polyurethanelastomer, besteht. Der
458 306). Diese bekannten Einsätze und die Picker- 50 Pickerkörper 10. weist einen sich durch dessen
körper selbst unterliegen aber einem starken Ver- hinteren Abschnitt erstreckenden, sich verjüngenden
schleiß. , , Kanal 11 auf, welcher zusammen mit dem Picker-
Der von dem Pickerkörper umschlossene Einsatz körper 10 einen ösenförmigen Abschnitt 12 zur Aufbesteht
zweckmäßig aus starrem Material, insbe- nähme eines durch den Kanal 11 einführbaren
sondere aus Polyäthylen von sehr hohem Molekular- 55 Schlagarmes bzw. Schlagstockes bildet,
gewicht. Der Pickerkörper 10 ist mit einer kegelstumpf-
Die Verwendung hochwertiger Kunststoffe, ins- förmigen Ausnehmung 13 versehen, welche sich zur
besondere von mittlerem und hochmolekularem vorderen Fläche des Pickerkörpers 10 hin öffnet und
Polyäthylen, zur Herstellung von Pickerkörpern ist an in einen im vorderen Abschnitt des Pickerkörpers 10
sich bekannt (deutsches Gebrauchsmuster 1 764 991); 60 ausgebildeten inneren Hohlraum 10α führt. Ein die
als Werkstoff für den Einsatz wird dort jedoch in Stöße aufnehmender Einsatz 14 sitzt innerhalb dieses
erster Linie Chromleder verwendet. Es ist auch be- Hohlraumes und füllt diesen im wesentlichen aus.
kannt, bei einem Pickerkörper aus vernetztem Poly- Der Einsatz 14 besteht aus einem relativ starren,
urethan oder Niederdruck-Polyäthylen als Einsatz abriebfesten Material, welches eine hohe Widerkreuzweise
aufeinander geklebte Polyamidbänder auf 6g Standsfähigkeit gegen bleibende Verformungen durch
der Basis Caprolactam zu verwenden (deutsches Ge- Druck aufweist. Geeignet hierzu ist hochmolekulares
brauchsmuster 1 764 990). Polyäthylen mit einem Molekulargewicht in der
Um die Diimpfungswirkung des Einsatzes in dem Größenordnung von 1 000 000 und mehr. Der Ein-
satz 14 besitzt auf seiner hinteren Fläche eine Vielzahl von sich in Querrichtung erstreckenden Rippen
15 und eine obere, nach vorn abgeschrägte Fläche 16. Die Form des im Pickerkörper 10 vorgesehenen
inneren Hohlraumes zur Aufnahme des Einsatzes 14 ist der Form des Einsatzes 14 komplementär und
weist also eine hintere Wand mit sich in Querrichtung erstreckenden Nuten zur Aufnahme der
einzelnen Rippen 15 des Einsatzes 14 und eine der abgeschrägten Fläche 16 des Einsatzes 14 entsprechende
geneigte Wand auf.
Aus F i g. 5 ist zu ersehen, daß der Einsatz 14 lose von dem im vorderen Abschnitt des Pickerkörpers
10 ausgebildeten Hohlraum aufgenommen ist und nicht mit dem Pickerkörper 10 verbunden ist
oder an diesem haftet, also schwimmend bzw. mit Spiel innerhalb dieses Pickerkörpers angeordnet ist,
so daß ein sich um den Umfang des Einsatzes 14 erstreckender Luftspalt vorhanden ist. Der Luftspalt
bildet eine Isolierungsschranke zwischen dem Einsatz 14 und dem Pickerkörper 10, um eine Wärmeübertragung
vom Einsatz 14 auf den Pickerkörper 10
) mindestens zum Teil zu verhindern, da die Temperatur des Einsatzes 14 durch die Reibungswärme erhöht
wird, welche von den wiederkehrenden Stoßen der Schiffchenspitze gegen den Einsatz 14 herrührt,
dessen vordere Fläche durch die kegelstumpfförmige Ausnehmung 13 des Pickerkörpers 10 zum Teil freigelegt
ist.
Der Pickerkörper 10 ist ferner mit oberen und
unteren Öffnungen 17 bzw. 18 versehen. Die oberen öffnungen 17 erstrecken sich von der oberen Fläche
des Pickerkörpers 10 aus vertikal durch den vorderen
. Abschnitt des Pickerkörpers 10 und enden innerhalb
j des Einsatzes 14 an hinter der abgeschrägten Fläche
: 16 liegenden Stellen. Die unteren öffnungen 18
liegen im wesentlichen in vertikaler Fluchtung mit den oberen öffnungen 17 und erstrecken sich vertikal
, von der unteren Fläche des Pickerkörpers 10 aus nach oben, um in der Nähe der unteren Fläche des
Einsatzes 14 zu enden. Die durch die wiederholten
; Stöße der Schiffchenspitze gegen den Einsatz 14 auf
diesen übertragene Reibungswärme wird vom Ein-
■■"! satz 14 durch die oberen und unteren öffnungen 17
und 18 abgeleitet, ohne daß ein merkliches Maß an Wärme auf den Pickerkörper 10 des Pickers über-.
tragen wird.
Die vordere Fläche des Einsatzes 14 besitzt eine konische Aussparung 20, welche mit der kegelstumpfförmigen
Ausnehmung 13 im Pickerkörper 10 in Verbindung steht, um so eine zusammengesetzte
Ausnehmung mit konischer Form zur Aufnahme der Schiffchenspitze zu bilden. Hauptsächlich wird der
Anprall des Schlages der Schiffchenspitze vom Einsatz 14 aufgenommen, wenn die Schiffchenspitze in
die konische Aussparung 20 des Einsatzes 14 schlägt, wobei die kegelstumpfförmige Ausnehmung 13 im
Pickerkörper 10 dazu dient, die Schiffchenspitze zur konischen Aussparung 20 im Einsatz 14 in eine im
wesentlichen zum Einsatz zentrierte Lage zu führen. Jede Tendenz des frei schwimmenden Einsatzes 14,
sich vertikal im Pickerkörper 10 zu verschieben, wird durch die Vielzahl von Querrippen 15 auf der
hinteren Fläche des Einsatzes verhindert, welche mit den komplementären Nuten in der hinteren Wand
des im Pickerkörper 10 vorgesehenen Hohlraumes zusammenwirken. Durch die Rippen 15 wird auch
'■ die Kontaktfläche zwischen dem Einsatz 14 und dem
Pickerkörper 10 wesentlich vergrößert, wenn der Einsatz 14 von der Schiffchenspitze beaufschlagt
wird. Diese vergrößerte Kontaktfläche zwischen dem Einsatz 14 und dem Pickerkörper 10 führt zu einer
Verminderung des durch den Druck hervorgerufenen Zusammendrückens des Materials, aus welchem der
Pickerkörper 10 besteht, und zwar auch nach längerem Gebrauch des Webstuhlpickers. Die erhöhte
Kontaktfläche bewirkt ferner eine Verminderung der Bildung von »heißen Stellen« auf
dem Pickerkörper 10 auf Grund der im Einsatz 14 unter der Einwirkung der wiederkehrenden Stöße
der Schiffchenspitze aufgebauten Wärme.
Unter dem Schlag der Schiffchenspitze wird der Einsatz 14 in einem begrenzten Ausmaß in bezug
auf den Pickerkörper 10 nach hinten getrieben. Aus diesem Grunde ist ein verhältnismäßig dicker Abschnitt
des federnden, elastomeren Materials des Pickerkörpers 10 unmittelbar hinter dem Einsatz 14
angebracht, um als ein Puffer oder eine Rückwand 21 zur Schaffung einer wirksamen Stoßdämpfung
des Schlages der Schiffchenspitze gegen den Einsatz 14 zu dienen. Die abgeschrägte Fläche 16 des Einsatzes
14 dient mit zur Verhinderung des Berstens oder Splitterns des Pickerkörpers 10 als Folge der
Tendenz der Schiffchenspitze, den Einsatz 14 beim Aufprall vertikal zu heben.
Bei der Herstellung des Webstuhlpickers kann der Einsatz 14 in seiner besonderen Gestalt aus dem
stark hochmolekularen Polyäthylen extrudiert oder maschinell bzw. durch Bearbeiten hergestellt sein,
während der Pickerkörper 10 aus dem Polyurethanelastomer um den Einsatz 14 herumgespritzt sein
kann. Die Temperatur des Einsatzes 14 wird auf oder unter Umgebungstemperatur gehalten, wenn der
Polyurethanelastomer bei einer Temperatur von etwa 149 bis 2180C um diesen Einsatz gespritzt wird.
Der den Pickerkörper 10 bildende Polyurethanelastomer schrumpft vom Einsatz 14 weg, um den
sich um den Umfang des Einsatzes 14 erstreckenden Luftspalt zu bilden, so daß der Einsatz 14
schwimmend bzw. mit Spiel im Pickerkörper 10 des Pickers angeordnet wird. Der Grad des Spielraumes
zwischen dem Einsatz 14 und dem Pickerkörper 10. welcher den Luftspalt gewährleistet, kann durch
Regulieren der Anfangstemperatur des Einsatzes 14 beim Umspritzen des Polyurethanelastomers gesteuert
werden. .
Claims (9)
1. Webstuhlpicker mit einem Pickerkörper aus elastischem Material, der im Bereich der
Schützenaufschlagstelle einen Einsatz aus einem weniger elastischen, abriebfesten Material aufweist
und in diesem Bereich mit einer den Einsatz freilegenden Ausnehmung versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz
(14) im Pickerkörper (10) mit Spiel beweglich angeordnet ist.
2. Webstuhlpicker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (14) aus starrem
Material, insbesondere aus Polyäthylen sehr hohen Molekulargewichts, besteht.
3. Webstuhlpicker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf einander benachbarten
Flächen des Einsatzes (14) und des Pickerkörpers (10) eine Vielzahl von ineinandergreifenden
Rippen (15) vorgesehen ist.
4. Wcbstuhlpicker nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (15) sich parallel
und horizontal erstrecken.
5. Webstuhlpicker nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wandung (21) des Pickerkörpers (10) an der Rückseite des Einsatzes (14) annähernd zweimal
so stark wie an den anderen Seiten ist.
6. Webstuhlpicker nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Pickerkörper (10) zusätzlich zu der Ausnehmung (13) im Bereich der Schützenaufschlagstelle eine
oder mehrere öffnungen (17, 18) aufweist, die vom Hohlraum (10 a) zwischen Pickerkörper (10)
und Einsatz (14) nach außen führen.
7. Webstuhlpicker nach einem der Ansprüche 1 bis 6. dadurch gekennzeichnet, daß
der Pickerkörper (10) aus einem Polyurethanelastomer besteht.
8. Verfahren zur Herstellung eines zweiteilig ausgebildeten Pickers nach einem der Ansprüche
1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man den Einsatz auf oder unter Umgebungstemperatur
bringt und das den Pickerkörper bildende elastische Material bei erhöhter Temperatur,
insbesondere bei einer Temperatur von 150 bis 220c C, um den kalten Einsatz
spritzt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man die Temperaturdifferenz
zwischen dem kalten Einsatz und dem um den Einsatz zu spritzenden erhitzten elastischen Material
der gewünschten Größe des Spiels entsprechend wählt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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