DE1518353C3 - Verfahren zur Herstellung von optisch aktivem Lysin oder einer Ver bindung desselben - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von optisch aktivem Lysin oder einer Ver bindung desselbenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von optisch aktivem Lysin oder einer Verbindung desselben,
z. B. Lysinmonohydrochlorid, aus Gemischen, insbesondere Racematen, von D(—) und L(+)-Lysin
unter Anwendung der Salzbildung mit einer optisch aktiven Säure.
In der Technik besteht ein großes Bedürfnis nach einem wirtschaftlichen Verfahren zur Herstellung von
optisch aktivem Lysin, insbesondere L(+)-Lysin als Zusatzmittel für Nahrung und Viehfutter, aus synthetischem
Lysin oder damit gleichzusetzenden Produkten.
Auf Basis der bekannten Methode zur Trennung optischer Antipoden von Basen durch Ausnutzung der
unterschiedlichen Löslichkeit der diastereoisomeren Salze mit einer optisch aktiven Säure wurden bereits
viele Versuche durchgeführt und Vorschläge gemacht für die Behandlung von Gemischen von D(—)- und
L(+)-Lysin mit bestimmten, optisch aktiven Säuren. So wurde schon vor geraumer Zeit vorgeschlagen, zu
diesem Zweck D-Kampfersäure zu verwenden (Berg, J. Biol. Chem. 115 [1936], S. 9 bis 15), und neuerdings
hat man sich optisch aktiver, saurer Tartrate bedient (deutsche Auslegeschrift 1 118 794). '
Bei den bisher gemachten Vorschlägen wurde immer einer oder mehreren wichtigen Vorbedingungen für
technische Anwendung, namentlich in großem Maßstab, nicht oder nicht zur Genüge Folge geleistet.
Solche Vorbedingungen sind: gute Kristallisierbarkeit und eine nicht allzu lange Kristallisierungsdauer des
(der) diastereoisomeren Salzes (Salze), sowie ein genügend großer Unterschied in Löslichkeit dieser Salze;
hohe Selektivität bei der Gewinnung des erwünschtesten Diastereoisomeren; Unterbleiben von Racemisierung
der optisch aktiven Säure unter den Reaktionsverhältnissen.
Es wurde nunmehr gefunden, daß technisch hervorragende und wirtschaftlich anziehende Ergebnisse bei
der Herstellung von optisch aktivem Lysin oder einer Verbindung desselben aus Gemischen, z. B. Racematen,
von D(—)- und L(-j-)-Lysin mit Anwendung der
Salzbildung mit einer optisch aktiven Säure erzielt werden können, wenn als optisch aktive Säure eine
der optischen Antipoden von a-Phenoxypropionsäure benutzt witd. Die Praxis geht darauf hinaus, daß bei
Anwendung von D(+)-a-Phenoxypropionsäure das Salz dieser Säure mit L(+)-Lysin (»LD-Salz«) eine
wesentlich geringere Löslichkeit besitzt als das Salz
ίο mit D(—)-Lysin (»DD-Salz«). Bei Benutzung von
L(—) α-Phenoxypropionsäure ist das Salz mit D(—)-Lysin
(»DL-Salz«) weniger löslich als das Salz mit L(+)-Lysin (»LL-Salz«).
Die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens umfaßt viele denkbare Variationen hinsichtlich der auf
diesem Gebiet üblichen Techniken. Sie umfaßt bei der technisch-wirtschaftlichen Durchführung z. B. die
Rückgewinnung und Rezirkulierung der optisch aktiven Säure, sowie neben der Ausscheidung des er-
ao wünschten, optisch aktiven Lysins und gegebenenfalls
der Umsetzung desselben in eine Verbindung, die Racemisierung der nicht erwünschten, optischen Anti- Γ
pode von Lysin und die darauffolgende Rezirkulierung des anfallenden Racemats.
Vorzugsweise wird der Ausgangsstoff mit einer nahezu äquimolekularen Säuremenge zu festem Salz umgesetzt,
aus "dem anschließend durch Behandlung mit einem Lösungsmittel an D(—)- oder L(+)-Lysin reiche
Fraktionen hergestellten werden. So wird z. B. durch Umsetzung einer wässerigen Lösung des Ausgangsstoffes
mit D(+)-a-Phenoxypropionsäure und darauffolgende Entfernung des Wassers, z. B. durch Eindampfen,
Sprühtrocknen oder azeotropes Destillieren, ein Gemisch ausTLD-SaIz und DD-Salz gewonnen, aus
dem durch selektive Extraktion mit Hilfe eines Lösungsmittels eine an DD-Salz reiche Lösung und eine
an LD-Salz reiche feste Phase erhalten werden. Aus der festen Phase läßt sich dann zweckmäßig L(+)-Lysin
gewinnen.
Als Lösungsmittel wird vorzugsweise Methanol verwendet.
Dabei werden die besten Resultate erzielt, wenn die Extraktion im wesentlichen bei einer Temperatur
von etwa 350C durchgeführt wird.
Besonders gute Ergebnisse, namentlich in Bezug auf (^
die optische Reinheit des Endproduktes, werden erreicht, wenn die Extrakion gemäß dem Gegenstromprinzip
erfolgt.
312 g pulvriges Salz, erhalten durch Sprühtrocknen einer wäßrigen Lösung von 146 g DL-Lysin und
166 g D(+)-a-Phenoxypropionsäure, werden mit 312 g Methanol aufgerührt. Die Trübe wird bei 650C während
Y2 Stunde und anschließend bei 35 0C während
1 Stunde gerührt. Der noch in ungelöstem Zustand befindliche Feststoff wird, nach Abtrennung der
Lösung durch Filtration, in Portionen von bzw. 187 und 250 g Methanol bei einer Temperatur von 350C
jedesmal während 1 Stunde aufgerührt. Schließlich wird der Feststoff auf einem Filter mit 62,5 g Methanol
nachgewaschen. Auf diese Weise werden 115,5 g LD-Salz
(Wirkungsgrad 74%, bezogen auf das L(+)-Lysin im Ausgangsprodukt) gewonnen. Daraus wird durch
Lösung in Wasser, Abstreifung von Methanol und darauffolgende Umsetzung mit Salzsäure L(+)-Lysin.
HCl mit einer spezifischen Drehung [a]o20 = +25,1
(c= 10; 6 N HCl) erhalten, was einer optischen Reinheit von 96,5 % entspricht.
Portionen von je 312 g trocknem Salz, erhalten durch Trocknung einer Lösung äquivalenter Mengen
DL-Lysin und D(+)-a-Phenoxypropionsäure in Wasser, wurden einer selektiven Gegenstromextraktion mit
Methanol unterzogen, wobei jede Portion für sich drei aufeinanderfolgenden Behandlungen unterzogen wurde.
Die 1. und 2. Behandlung erfolgen mit Methanol, in dem schon Salz von Lysin und D(+)-a-Phenoxypropionsäure
gelöst ist, und die 3. Behandlung mit ,reinem Methanol. Das Filtrat der ersten Behandlung
enthält ein Gemisch aus LD-SaIz und DD-SaIz, arm
an LD-SaIz, aus welchem Gemisch die D(+) a-Phenoxypropionsäure
zurückgewonnen werden kann, während das Lysin nach Racemisierung dem Prozeß wieder
zugeführt werden kann. Das Filtrat der zweiten Behandlung wird jeweils in einem ersten Vorratsgefäß,
nachher als Gefäß A bezeichnet, und das Filtrat der dritten Behandlung jeweils in einem zweiten Vorratsgefäß, nachher Gefäß B genannt, gelagert.
Die Behandlungen, welche jede Salzportion erfährt, sind nachfolgende: 312 g festes Salz werden zuerst mit
880 g Flüssigkeit aus Gefäß A aufgerührt. Nach 35-minutigem Rühren bei 350C wird filtriert. Es werden
952,5 g Filtrat aufgefangen. Der Feststoff wird anschließend mit 860 g Flüssigkeit aus Gefäß B aufgerührt;
nach 20minutigem Rühren bei 35 °C wird wieder filtriert. Das Filtrat (880 g) wird im Gefäß A gelagert
und der Feststoff mit 812 g reinem Methanol aufgerührt.
Nach lOminutigem Rühren bei 35°C filtriert man. Das Filtrat (860 g) wird im Gefäß B gelagert und
der Rückstand, nämlich 109,1 g Feststoff und 62,4 g Methanol, in Wasser gelöst. Nach Abstreifung des
Methanols aus dieser wäßrigen Lösung, Ansäuerung mit Salzsäure und Extrahierung der freiwerdenden
D(+)-a-Phenoxypropionsäure mit Toluol fällt eine Lösung an, die 63,9 g L(+)-Lysin.HCl enthält (Wirkungsgrad
70%, bezogen auf das L(-f)-Lysin im Ausgangsprodukt)
mit einer spezifischen Drehung [ct]oao
= +27,0 (c= 10; 6 N HCl) was einer optischen Reinheit von 99,7% entspricht.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von optisch aktivem Lysin oder einer Verbindung desselben aus Gemischen,
insbesondere Racematen, von D(—)- und L(+)-Lysin durch Salzbildung mit einer optisch
aktiven Säure, dadurch gekennzeichnet, daß als optisch aktive Säure eine der optischen'Antipoden
von a-Phenoxypropionsäure verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ausgangsstoff mit einer nahezu äquimolekularen Säuremenge zu festem Salz umgesetzt
wird, aus dem anschließend durch Behandlung mit einem Lösungsmittel an D(—) bzw.
L(+)-Lysin reiche Fraktionen hergestellt werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungsmittel
Methanol benutzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die selektive Extraktion mit Methanol
im wesentlichen bei einer Temperatur von etwa 350C durchgeführt wird.
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1965
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Legal Events
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