DE1493646C - Cumaranyl-N-methyl-carbaminsäureester und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Cumaranyl-N-methyl-carbaminsäureester und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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- DE1493646C DE1493646C DE1493646C DE 1493646 C DE1493646 C DE 1493646C DE 1493646 C DE1493646 C DE 1493646C
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Description
Die Erfindung betrifft Cumaranyl-N-methyl-carbaminsäureester
der allgemeinen Formel
in der R ein Wasserstoffatom oder die Methylgruppe bedeutet.
Es wurde gefunden, daß die Verbindungen der obigen Formel starke insektizide und akarizide Eigenschaften
aufweisen.
Es ist zwar bereits bekannt, daß 2-Alkoxy-phenyl-N-methyl-carbaminsäureester,
z. B. 2-Isopropoxy-phenyl-N-methyl-carbaminsäureester
(vgl. deutsche Auslegeschrift 1 108 202) insektizid wirksam sind. Diese Verbindungen haben aber, wie fast alle Carbaminsäureester,
den Nachteil, daß sie im alkalischen Medium sehr schnell verseift werden. Sie sind daher
als Residualbelag auf gekalkten Unterlagen nicht einzusetzen, da sie ihre Wirksamkeit schon nach
einigen Tagen eingebüßt haben.
Die obigen Cumaranyl-N-methyl-carbaminsäureester
sind gegenüber bekannten Insektiziden auf Carbamatbasis überlegen. Ganz besonders überraschend
ist ihre hohe Alkalibeständigkeit, und sie sind deshalb besonders geeignet für die Anwendung
auf frisch gekalkten Wänden, wie sie z. B. in Stallungen vorhanden sind.
Sie weisen ferner bei geringer Warmblütertoxizität und Phytotoxizität starke insektizide und akarizide
Wirkungen auf, so daß sie mit gutem Erfolg zur Bekämpfung von schädlichen saugenden und beißenden
Insekten sowie Spinnentieren verwendet werden können.
Zu den saugenden Insekten gehören im wesentlichen Blattläuse, wie die Pfirsichblattlaus (Myzodespersicae);
Schildläuse, wie Aspidiotus hederae; Thysanopteren, wie Hercinothrips femoralis, und Wanzen, wie die
Rübenwanze (Piesma quadrata) und die Bettwanze (Cimex lectularius).
Zu den beißenden Insekten zählen im wesentlichen Schmetterlingsraupen, wie Plutella maculipennis; Käfer,
wie Kornkäfer (Calandra granaria), aber auch im Boden lebende Arten, wie die Drahtwürmer (Agriotes
sp.); Orthopteren, wie die Schaben, z. B. die Deutsche Schabe (Blatella germanica), das Heimchen (Gryllus
domesticus) und die Heuschrecken; Termiten, wie Reticulitermea lucifugus, Hymenopteren, wie Ameisen.
Die Dipteren umfassen insbesondere die Fliegen, wie die Taufliege (Drosophila melanogaster), die
Stubenfliege (Musca domestica) und Mücken, wie die Stechmücke (Aedes aegypti).
Bei den Spinnentieren sind besonders wichtig die Spinnmilben (Tetranychidae), wie die gemeine Spinnmilbe
(Tetranychus telarius); Gallmilben, wie die Johannisbeergallmilbe (Eriophyes ribis) und Tarsonemus
pallidus, sowie Zecken, wie die Lederzecke.
Die Cumaranyl - N - methyl - carbaminsäureester
können als solche oder in Form der üblichen Formu-, lierungen angewendet werden (z. B. als emulgierbare
Konzentrate, Spritzpulver, Pasten, lösliche Pulver, Stäubemittel und Granulate.
Weiterhin können die Cumaranyl-N-methyl-carbaminsäureester
auch als Fraßgifte verwendet werden. Zu diesem Zweck werden sie mit Mehl, Zucker,
Milchpulver oder Eipulver bzw. Trockenhefe vermischt.
In den folgenden Versuchen wurde die Wirkung im Vergleich zu zwei bekannten Carbaminsäureestern
geprüft und die angegebenen Ergebnisse erhalten.
Versuch 1
LT100-TeSt für Dipteren
LT100-TeSt für Dipteren
Testtiere: Stubenfliege (Musca domestica), Stechmücke (Aedes aegypti).
Lösungsmittel: Aceton.
1 Gewichtsteil Wirkstoff wird in 100 Volumteilen Lösungsmittel aufgenommen. Die so erhaltene Lösung
wird mit weiterem Lösungsmittel auf die gewünschten geringeren Konzentrationen verdünnt.
5 ml Wirkstofflösung werden in eine Petrischale pipettiert. Auf dem Boden der Petrischale befindet
sich ein Filterpapier mit einem Durchmesser von etwa 9,5 cm. Die Petrischale bleibt so lange offenstehen,
bis das Lösungsmittel vollständig verdunstet ist. Je nach Konzentration der Wirkstofflösung ist die
Menge Wirkstoff pro Quadratzentimeter Filterpapier verschieden hoch. Anschließend gibt man etwa 50Testtiere
in die Petrischale und bedeckt sie mit einem Glasdeckel.
Der Zustand der Testtiere wird laufend kontrolliert. Es wird diejenige Zeit ermittelt, welche für eine
100%'ge Abtötung der Tiere notwendig ist.
Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen und Zeiten, bei denen eine 100%ige Abtötung vorliegt, gehen aus
der nachfolgenden Tabelle hervor:
LT100-TeSt für Dipteren
Wirkstoffe | Testtiere | Wirkstoffkonzentrationen | LT | ,OO |
O — CO — NH — CH3 | Stubenfliegen | 0,1 | 8h | (=0) |
όο | ||||
(bekannt aus der USA.-Patentschrift 2 903 478) |
Stechmücken | 0,1 0,01 |
120' 3h |
(= 70%) |
Fortsetzung
Wirkstoffe | Testtiere | Wirkstoffkonzentrationen | LT100 |
O — CO — NH — CH3 | Stubenfliegen | 0,1 | 35' |
I | 0,01 | 50' | |
Λ/ °\ | 0,001 | 8h (= 90%) | |
Γ I C(CH3)2 | |||
V\c/ | |||
H2 | |||
(Beispiel 2) | Stechmücken | 0,1 | 60' |
0,01 | 60' | ||
0,001 | 120' | ||
0,0001 | 180' | ||
0-CO-NH-CH3 | Stubenfliegen | 0,1 | 25' |
0,01 | 210' | ||
jj
λ/°\\ |
0,001 | 8h(=40%) | |
J C-CH3 ' ^^C^ |
|||
H2 | |||
(Beispiel 1) | Stechmücken | 0,1 | 60' |
0,01 | 60' | ||
0,001 | 60' | ||
0,0001 | 180' |
Versuch 2
Residual-Test
Residual-Test
Testtiere: Stubenfliege (Musca domestica), Stechmücke (Aedes aegypti).
Netzpulver-Grundsubstanz, bestehend aus
Netzpulver-Grundsubstanz, bestehend aus
3% diisobutylnaphthalin-1-sulfosaures
Natrium,
6% Sulfitablauge, teilweise kondensiert mit Anilin,
6% Sulfitablauge, teilweise kondensiert mit Anilin,
40% hochdisperse Kieselsäure, CaO-haltig, 51% Kolloid-Kaolin.
Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man innig 1 Gewichtsteil des
Wirkstoffs mit 9 Gewichtsteilen Netzpulver-Grundsubstanz. Das so erhaltene Spritzpulver wird in
90 Teilen Wasser suspendiert.
Die Wirkstoffsuspension wird in einer Aufwandmenge von 10 g pro Quadratmeter auf Unterlagen
aus verschiedenen Materialien aufgespritzt.
Die Spritzbelege werden in Abständen von je einer Woche auf ihre biologische Wirkung geprüft.
Zu diesem Zweck bringt man die Testtiere auf die behandelten Unterlagen, über die Testtiere wird ein
flacher Zylinder gestülpt, der an seinem oberen Ende mit einem Drahtgitter verschlossen ist, um die Tiere
am Entweichen zu hindern. Nach 8 Stunden Verweilzeit der Tiere auf der Unterlage wird der Abtötungsgrad
der Tiere in Prozent bestimmt.
Wirkstoffe, Art der Testunterlagen und Resultate gehen aus der nachfolgenden Tabelle hervor:
Residual-Test
Nr. | Wirkstoff | Unterlage | Testtier | 1. Woche | 2. Woche | 4. Woche | 6. Woche | 8. Woche |
1 | 2-Methyl-7-cumaranyl- | gekalkte | Fliegen · | 100 | 100 | 100 | 100 | KX) |
N-methylcarbaminat | Tonunter | Stech | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | |
lage | mücken | |||||||
2 | 1 -Naphthy 1-N-methy 1- | gekalkte | Fliegen | 100 | 70 | ■ — | — | — |
carbaminat (bekannt) | Tonunter | Stech | 100 | 80 | — | — | — | |
lage | mücken | |||||||
3 | 2-1 sopropoxy-pheny 1- | gekalkte | Fliegen | 90 | — | — | — | — |
N-methylcarbaminat | Tonunter | Stech | 100 | 90 | — | — | — | |
(bekannt aus der deutschen | lage | mücken | ||||||
Auslegeschrift 1108 202, | ||||||||
Beispiel 1) | ||||||||
4 | 2,2-Dimethyl-7-cumaranyl- | gekalkte | Fliegen | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 |
N-methylcarbamat | Tonunter | Stech | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | |
lage | mücken |
1 | 493 | 646 | 6 | |
5 | Versuch 5 | |||
Versuch 3 | jalosiDhum-Test isvstei | |||
Plutella-Test | Rot | |||
Lösungsmittel: 1 Gewichtsteil Aceton.
Emulgator: 1 Gewichtsteil Alkylarylpolyglykoläther.
Wirkstoff: 2 - Methyl - 7 - cumaranyl - N - methylcarbaminat.
Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 Gewichtsteil des Wirkstoffs
mit der angegebenen Menge Lösungsmittel, gibt die angegebene Menge Emulgator zu und verdünnt
das Konzentrat mit Wasser auf die gewünschte Konzentration.
Mit der Wirkstoffzubereitung besprüht man Weißkohlblätter, welche von Schmetterlingsraupen (PIutella
maculipennis) befallen sind, bis zur Taufeuchte.
Nach 4 Tagen wird der Abtötungsgrad in Prozent bestimmt. Dabei bedeutet 1007o, daß alle Raupen
getötet worden sind, während 07o angibt, daß überhaupt keine Raupen getötet worden sind.
Wirkstoffkonzentrationen und Resultate gehen aus der nachfolgenden Tabelle hervor:
Raupen von | Plutella | maculipennis |
Konzentration | Abtötung nach 4 Tagen | |
0,1% 0,02% 0,004% 0,00087o ' |
100 100 90 20 |
|
O/ /0 |
||
Lösungsmittel: 1 Gewichtsteil Aceton.
Emulgator: 1 Gewichtsteil Alkylarylpolyglykoläther.
Emulgator: 1 Gewichtsteil Alkylarylpolyglykoläther.
Wirkstoff: 2 - Methyl - 7 - cumaranyl - N - methylcarbaminat.
Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 Gewichtsteil Wirkstoff
mit der angegebenen Menge Lösungsmittel, gibt die angegebene Menge Emulgator zu und verdünnt das
Konzentrat mit Wasser auf die gewünschte Konzentration.
Mit der Wirkstoffzubereitung werden Haferpflanzen, welche stark von der Haferlaus (Ropalosiphum padi)
befallen sind, am Stengel begossen, so daß die Wirkstoffzubereitung in den Boden eindringt, ohne die
Blätter der Haferpflanzen zu benetzen. Der Wirkstoff wird von den Haferpflanzen aus dem Boden aufgenommen
und gelangt so zu den befallenen Blättern. Nach 8 Tagen wird der Abtötungsgrad in Prozent
bestimmt. Dabei bedeutet 10070, daß alle Haferläuse abgetötet worden sind, 07o bedeutet, daß überhaupt
keine Haferläuse abgetötet worden sind.
Wirkstoffkonzentrationen und Resultate gehen aus der nachfolgenden Tabelle hervor:
Haferläuse (Ropalosiphum padi)
Raupen | von Lymantria dispar |
Konzentration | |
0,1% ' 0,02% 0,004% 0,000870 |
|
% Abtötung nach 4 Tagen | |
100 100 100 20 |
35 »Versuch 4
Lymantria-Test
Lösungsmittel: 1 Gewichtsteil Aceton.
Emulgator: 1 Gewichtsteil Alkylarylpolyglykoläther.
Wirkstoff: 2 - Methyl - 7 - cumaranyl - N - methylcarbaminat.
Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 Gewichtsteil des Wirk-Stoffs
mit der angegebenen Menge Lösungsmittel, gibt die angegebene Menge Emulgator zu und verdünnt
das Konzentrat mit Wasser auf die gewünschte Konzentration.
Mit der Wirkstoffzubereitung besprüht man Weißdornblätter, welche von Schmetterlingsraupen (Lymantria
dispar) befallen sind, bis zur Taufeuchte.
Nach 4 Tagen wird der Abtötungsgrad in Prozent bestimmt. Dabei bedeutet 1007o, daß alle Raupen
getötet worden sind, während 07o angibt, daß überhaupt keine Raupen getötet worden sind.
Wirkstoffkonzentrationen und Resultate gehen aus der nachfolgenden Tabelle hervor:
Konzentration , | % Abtötung nach 8 Tagen |
0,1% 0,02% 0,00470 0,0008% |
OOOO |
Versuch 6
Aerosol-Test
Aerosol-Test
Musca domestica.
Testtiere:
Testtiere:
Lösungsmittel:
99 Gewichtsteile Aceton.
Wirkstoff:
Wirkstoff:
2,2-Dimethyl-7-cumaranyl-N-methyl-
carbaminsäureester.
Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung .vermischt man 1 Gewichtsteil Wirkstoff
mit der angegebenen Menge Lösungsmittel.
In die Mitte einer gasdichten Glaskammer von 1 m3 Größe wird ein Drahtkäfig gehängt, in dem sich
etwa 25 Versuchstiere befinden. Nachdem die Kammer wieder verschlossen wurde, werden in ihr 2 ml
der Wirkstoffzubereitung zerstäubt. Der Zustand der Testtiere wird durch die Glaswände von außen
ständig kontrolliert und diejenige Zeit ermittelt, die Tür eine 5070ige knock-down-Wirkung auf die Tiere
notwendig ist.
Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen und Zeiten« bei denen eine 5O7o'ge knock-down-Wirkung vorliegt,
gehen aus der Tabelle nach Versuch 7 hervor:
Versuch 7
Schwel-Test
Schwel-Test
Tcsttierc:
Musch domestica.
Lösungsmittel:
Lösungsmittel:
Aceton.
Brennsatz, bestehend aus
15% Kaliumchlorat,
40% Kaliumsulfat,
4% Thioharnstoff,
15% Bariumcarbonat,
5% Siliciumoxyd,
8% Dextrin.
Wirkstoff:
15% Kaliumchlorat,
40% Kaliumsulfat,
4% Thioharnstoff,
15% Bariumcarbonat,
5% Siliciumoxyd,
8% Dextrin.
Wirkstoff:
virKstotl:
2,2-Dimethyl-7-cumaranyl-N-methylcarbaminsäureester.
Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man die gewünschte Wirkstoffmenge
mit Aceton. Von der so erhaltenen Lösung tropft man 0,5 cm auf eine Tablette von etwa 3 g
Gewicht, die aus obigem Brennsatz gepreßt wurde. Nach Verdunsten des Acetons wird die Tablette in
eine gasdichte Glaskammer von 1 m3 Größe gebracht. In der Mitte der Kammer wird ein Drahtkäfig mit
etwa 25 Testtieren aufgehängt. Die Tablette wird angezündet und die Tür der Gaskammer geschlossen.
Der Zustand der Testtiere wird durch die Glaswände von außen ständig kontrolliert und diejenige
Zeit ermittelt, die für eine 50%ige knock-down-Wirkung auf die Tiere notwendig ist.
Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen und Zeiten, bei denen eine 50%ige knock-down-Wirkung vorliegt,
gehen aus der nachfolgenden Tabelle hervor:
V. Aerosol-Test; B. Schwel-Test
o — ά |
Wirkstoffe | H2 | CH3 | Tesltiere | %ige Lösung | Wirkstoffkon mg pro m3 |
zentrationen LT50 |
|
A. | ο — ι |
GO —NH- °\ C(CH3), |
-CH3 | Musca domestica | 1 | 20 10 5 |
15,5' 17,5' 21' |
|
ά | H2 CO —NH- |
Musca domestica | 1 | 20 in |
16,5' 19,5' 21' |
|||
B. | C(CH3)2 | 5 | ||||||
Unter dem LT50-Wert versteht man dabei diejenige
Zeit, innerhalb welcher eine 50%ige knock-down-Wirkung erzielt 'wird, d. h. 50% der eingesetzten
Testtiere sich in einer irreversiblen Rückenlage befinden, also abgetötet wurden.
Versuch 8
Tetranychus-Test (akärizide Wirkung)
Tetranychus-Test (akärizide Wirkung)
Lösungsmittel:
3 GewichtsteileAceton oder Dimethylformamid. Emulgator:
1 Gewichtsteil Alkylarylpolyglykoläther.
Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 Gewichtsteil Wirkstoff
mit der angegebenen Menge Lösungsmittel, das die angegebene Menge Emulgator enthält, und verdünnt
das Konzentrat mit Wasser auf die gewünschte Konzentration.
Mit der Wirkstoffzubereitung werden Bohnenpflanzen (Phaseolus vulgaris), die ungefähr eine Höhe
von 10 bis 30 cm. haben, tropfnaß besprüht. Diese Bohnenpflanzen sind stark mit allen Entwicklungsstadien der gemeinen Spinnmilbe (Tetranychus urticae)
befallen.
Nach den angegebenen Zeiten wird die Wirksamkeit der Wirkstoffzubereitung bestimmt, indem man die
toten Tiere auszählt. Der so erhaltene Abtötungsgrad wird in Prozent angegeben. 100% bedeutet, daß alle
Spinnmilben abgetötet wurden, 0% bedeutet, daß keine Spinnmilben abgetötet wurden.
Wirkstoffe, Wirkstoffkonzentrationen, Auswertung»·
zeiten und Resultate gehen aus der nachfolgenden Tabelle hervor:
Pflanzenschädigende Milben .
Wirkstoffe
O — CO — NH — CH3
(bekannt aus der USA.-Patentschrift 2 903 478)
O — CO — NH — CH3
C(CH3J2
(Beispiel 2)
O — CO — NH — CH3
O — CO — NH — CH3
°\/H
C
C
q/ ^CH3
H2
(Beispiel 1)
H2
(Beispiel 1)
Wirkstoffkonzen tration in %
0,2 0,1 0,05 0,02
0,2 | 80 |
0,1 | 70 |
0,05 | 50 |
0,02 | 0 |
0,2 | 95 |
0,1 | 75 |
0,05 | 60 |
0,02 | 0 |
Abtötungsgrad in %
nach 8 Tagen
50 0 0. 0
009486/91
Die Cumaranyl-N-methyl-carbaminsäureester der
oben angegebenen Formel werden dadurch hergestellt, daß man ein 7-Hydroxy-cumaran der allgemeinen
Formel
OH
in der R ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe bedeutet, in an sich bekannter Weise
a) mit Methylisocyanat umsetzt oder
b) in einer ersten Stufe mit einem überschüssigen Phosgen in den entsprechenden Chlorameisensäureester
überführt und diesen dann in der zweiten Stufe mit Methylamin umsetzt oder
c) in einer ersten Stufe mit der etwa äquimolaren Menge Phosgen zum entsprechenden Bis-(7-cumaranyl)-carbonat
umsetzt und dieses in der zweiten Stufe mit Methylamin aufspaltet.
Bei der Methode a) kann in einem inerten Lösungsmittel gearbeitet werden. Hierfür eignen sich z. B.
Kohlenwasserstoffe, wie Benzin und Benzol, aber auch Äther, wie Dioxan. Es ist jedoch auch möglich,
die Komponenten in Abwesenheit von Lösungsmitteln direkt umzusetzen. Die Umsetzung wird durch Zugabe
eines tertiären Amins, z. B. Triäthylamin, beschleunigt. Die Reaktionstemperaturen können in
einem größeren Bereich variiert werden. Im allgemeinen arbeitet man zwischen 0 und 15O0C.
Die Methode b) wird in der ersten Stufe zweckmäßigerweise in Gegenwart von inerten Lösungsmitteln,
wie aromatischen Kohlenwasserstoffen, durchgeführt. Zum Binden der entstehenden Salzsäure tropft
man laufend eine Base, zweckmäßigerweise ein Alkalihydroxyd, zu. Der pH-Wert soll unter 7 bleiben.
Die Reaktionstemperaturen können in einem größeren Bereich variiert werden. Im allgemeinen arbeitet
man zwischen —10 und +1O0C. In der zweiten Stufe
wird der gebildete Chlorameisensäureester mit der etwa äquivalenten Menge an Methylamin umgesetzt.
Dabei arbeitet man zweckmäßigerweise in Gegenwart von inerten Lösungsmitteln, wie aromatischen
oder aliphatischen Kohlenwasserstoffen oder Äther, Z1 B. Dioxan. Die Reaktionstemperaturen liegen im
allgemeinen zwischen —10 und +1O0C.
Bei der Methode c) arbeitet man in der ersten Stufe zweckmäßigerweise in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels,
wobei man zur Abbindung der entstehenden Salzsäure eine Base hinzugibt, zweckmäßigerweise
ein Alkalihydroxyd. Der pH-Wert liegt vorzugsweise bei 8. Die Temperaturen können ebenfalls
in einem größeren Bereich variiert werden, vorzugsweise liegen sie zwischen 20 und 6O0C.
Die zweite Stufe verläuft dann entsprechend der folgenden Formelgleichung:
O 2 — CO + H2N — CH3
Hierbei arbeitet man zweckmäßigerweise ohne Lösungsmittel. Die günstigsten Umsetzungstemperatüren
liegen zwischen etwa —10 und +200C.
Das als Ausgangsmaterial verwendete, bisher nicht bekannte 2-Methyl-7-hydroxy-cumaran kann in
einfacher Weise nach bekannten Verfahren aus Brenzkatechinmonoallyläther durch Allylumlagerung
und Ringschluß des erhaltenen Allylbrenzkatechins hergestellt werden. Es ist weiterhin möglich, mit
dem 2-Halogenphenyl-ally lather eine Allylumlagerung
mit nachfolgendem Ringschluß durchzuführen und schließlich das Halogen nach bekannten Methoden
gegen eine Hydroxygruppe auszutauschen. Geht man von den entsprechenden Methallyläthern aus, so
erhält man das 2,2-Dirhethyl-7-hydroxy-cumaran.
2-Methyl-7-cumaranyl-N-methylcarbaminsäureester
O —C-NHCH1
In einem 250-ml-Kolben mit Thermometer werden
75 g 2-Methyl-7-hydroxy-cumaran und 30,1 g Methyl-CO-NH-CH3
+ HO
isocyanat miteinander vermischt und durch Zusatz von 3 Tropfen Triäthylamin zur Umsetzung gebracht.
Das Gemisch erwärmt sich zunächst langsam und dann immer schneller. Durch Kühlen des Kolbens
mit Eiswasser wird die Temperatur bei 600C gehalten.
Nach beendeter Wärmeentwicklung wird das Reaktionsprodukt auf ein Blech ausgegossen, wo es alsbald
erstarrt. Der erhaltene Carbaminsäureester wird aus Tetrachlorkohlenstoff umkristallisiert. Er stellt ein
farbloses Pulver vom F. 117 bis 118° C dar. Die Ausbeute beträgt 83% der Theorie.
Das als Ausgangsstoff verwendete 2-Methyl-7-hydroxy-cumaran ist wie folgt hergestellt worden: 30g
3-Allylbrenzcatechin werden zu 90 g 36,7%igem Bromwasserstoff
in Eisessig hinzugegeben, und das Gemisch wird 12 Stunden stehengelassen. Dann wird das
Reaktionsgemisch in Wasser gegossen und die organische Schicht in Äther aufgenommen. Die ätherische
Lösung wird mit Kaliumcarbonat neutralisiert und getrocknet. Aus der nitrierten ätherischen Lösung
wird im Vakuum der Äther abgedampft und der Rückstand fraktioniert destilliert. Man erhält beim
Kp.15 132 bis 136° C das 2-Methyl-7-hydroxycumaran
in einer Ausbeute von 26% der Theorie.
B e i s ρ i e 1 2
2,2-Dimethyl-7-cumaranyl-N-methyl-
carbaminsäureester
3 g 2,2-Dimethyl-7-hydroxy-cumaran werden in 3 ml Ligroin mit 2 ml Methylisocyanat versetzt und
durch Zusatz eines Tropfens Triäthylamin zur Reaktion gebracht. Die Reaktionstemperatur wird durch
Außenkühlung unterhalb 45° C gehalten. Das Reaktionsprodukt kristallisiert dann alsbald aus (Ausbeute
2 g). Es wird aus einem Gemisch von Ligroin—Dioxan
(5:1) umkristallisiert, wobei der 2,2-Dimethyl-7-cumaranyl-N-methylcarbaminsäureester
vom F. 148° C erhalten wird.
Das als Ausgangsstoff verwendete 2,2-Dimethyl-7-hydroxy-cumaran
ist wie folgt hergestellt worden: HOg Brenzcatechin-mono-imethylallyläther) werden
auf 1900C erwärmt. Durch die Reaktionswärme steigt
die Temperatur ohne weitere Außenheizung auf 270° C. Nach dem Abklingen der Reaktion wird noch
V2 Stunde bei 190° C weitergerührt und das Reaktionsprodukt
dann über eine 15-cm-Füllkörperkolonne im
Vakuum fraktioniert destilliert. Man erhält das 2,2-Dimethyl-7-hydroxy-cumaran
vom Kp. 120,50C in einer
Ausbeute von 53 g (= 48,2% der Theorie).
20 B ei s ρ i e 1 3
2,2-Dimethyl-7-cumaranyl-N-methyl-
carbaminsäureester
Herstellung über den Chlorameisensäureester [Methode b)]
164 g 2,2-Dimethyl-7-hydroxy-cumaran wurden in 800 ml Toluol aufgelöst, auf -5° C abgekühlt und
mit 148 g Phosgen vermischt. Bei —5 bis 0°C wurden nun unter mäßiger Rührung 350 ml 6 n-Natronlauge
so zugetropft, daß der pH-Wert 7 nicht überschritten
wurde und die Temperatur gehalten werden kann. Die Reaktion ist stark exotherm. Die Umsetzung
ist nach etwa 3 Stunden beendet. Das wird daran erkannt, daß pH 7 erreicht wurde und 3 Minuten
konstant blieb. Die toluolische Phase wurde dann von der wäßrigen Phase getrennt, dreimal mit etwa
100 ml Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und destilliert. Man erhält 201g (=89%
der Theorie) 2,2-Dimethyl-7-cumaranyl-chlorameisensäureester, Kp.O05 700C.
Der Chlorameisensäureester wurde anschließend in 500 ml Benzol aufgelöst und auf 0°C abgekühlt.
Bei dieser Temperatur wurden 183 g wäßrige, 30%'ge
Methylaminlösung innerhalb von etwa 20 Minuten zugetropft. Anschließend wurde das Ganze 9 Stunden
bei 00C nachgerührt, wobei der 2,2-Dimethyl-7-cumaranyl
- N - methylcarbaminsäureester ausfällt. Die Verbindung wurde abgesaugt, einige Male mit Ligroin
gewaschen und bei 5O0C im Vakuum getrocknet. Es wurden 167 g (= 85% der Theorie) des Carbaminsäureesters
vom F. 1480C erhalten.
Die organische Phase enthielt das Bis-(2,2-dimethyl-7-cumaranyl)-carbonat.
Anschließend wurden zu der organischen Lösung 206 g wäßrige 30%ige Methylaminlösung innerhalb
von etwa 30 Minuten bei 5 bis 1O0C unter schnellem
Rühren zugetropft. Die Mischung wurde 2 Stunden bei 0 bis 5° C verrührt, wobei ein Teil des entstandenen
Carbaminsäureesters ausfiel. Anschließend wurde absitzen
gelassen, die wäßrige von der organischen Schicht getrennt und die letztere* zweimal schnell
mit je 100 ml 2 η-Natronlauge sowie zweimal mit je 100 ml destilliertem Wasser extrahiert und mit 300 ml
Ligroin verdünnt. Durch die Verdünnung fiel weiterer Carbaminsäureester aus, der abgesaugt, kurz mit
Ligroin gewaschen und bei 500C im Vakuum getrocknet wurde. Aus der Mutterlauge ließ sich durch
Einengen bis auf eine Sättigungsgrenze von 4O0C (unter Wasserstrahlvakuum) und anschließende Abkühlung
bis 00C weiterer Carbaminsäureester mit dem Reinheitsgrad des zuerst abgetrennten Produkts
nachfällen.
Aus der Vereinigung der wäßrigen Phasen mit den Extraktionsauszügen wurde das wieder frei gewordene
2,2-Dimethyl-7-hydroxycumaran durch Aussäuerung als leichteres öl abgeschieden und destillativ gereinigt.
Zurückgewonnen wurden 77 g 2,2-Dimethyl-7-hydroxycumaran (= 47% der Theorie) des Einsatzes.
Die Ausbeute an 2,2-Dimethyl-7-cumaranyl-N-methylcarbaminsäureester
(F. 148° C) betrug 92,8 g (= 84% vom Umsatz).
Claims (2)
1. Cumaranyl - N - methyl - carbaminsäureester
der allgemeinen Formel
CO — NH — CH3
in der R ein Wasserstoffatom oder die Methylgruppe bedeutet.
2. Verfahren zur Herstellung von Cumaranyl-N-methyl-carbaminsäureestern
der im Anspruch 1 angegebenen allgemeinen Formel, dadurch gekennzeichnet, daß man ein 7-Hydroxy-cumaran der
allgemeinen Formel
OH
55
Beispiel 4
2,2-Dimethyl-7-cumaranyl-N-methylcarbaminsäureester
Herstellung über das Bis-(7-cumaranyl)-carbonat
[Methode c)]
[Methode c)]
164 g 2,2-Dimethyl-7-hydroxycumaran wurden in 100 ml Benzol aufgelöst und mit 175 ml Wasser
vermischt. Unter Rühren wurden 55 g Phosgen eingeleitet und gleichzeitig 105 g 45%ige Natronlauge
so zugetropft, daß immer ein geringer Alkaliüberschuß vorhanden war. Durch Außenkühlung wurde die
Temperatur unter 200C gehalten. Nach beendetem Eintragen wurde kurz absitzen gelassen und die
schwerere, wäßrige Phase abgetrennt und verworfen.
in der R ein Wasserstoffatom oder die Methylgruppe bedeutet, in an sich bekannter Weise
a) mit Methylisocyahat umsetzt oder
b) in einer ersten Stufe mit überschüssigem Phosgen in den entsprechenden Chlorameisensäureester
überführt und diesen dann in der zweiten Stufe mit Methylamin umsetzt oder
c) in einer ersten Stufe mit der etwa äquimolaren Menge Phosgen zum entsprechenden Bis-(7-cumaranyl)-carbonat
umsetzt und dieses in der zweiten Stufe mit Methylamin aufspaltet.
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1986003202A1 (en) * | 1984-11-23 | 1986-06-05 | Chinoin Gyógyszer és Vegyészeti Termékek Gyára Rt. | New pesticides |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1986003202A1 (en) * | 1984-11-23 | 1986-06-05 | Chinoin Gyógyszer és Vegyészeti Termékek Gyára Rt. | New pesticides |
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