DE147025C

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Publication number: DE147025C
Application number: DENDAT147025D
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Den Gegenstand des vorliegenden Patentes bildet eine Schaltvorrichtung für solche elektromagnetische Uhren und dergl. Pendel, bei denen das Pendel oder die Unruhe nicht bei jedem Ausschwingen einen magnetischen Anstoß erhält, sondern nur von Zeit zu Zeit, wenn die Pendelschwingungen kürzer werden. Die vorliegende Neuerung an derartigen Vorrichtungen besteht darin, daß auf das als

ίο Triebrad wirkende Schaltrad der Uhr zwei Schaltklinken wirken, welche bei normalem Pendelausschlage gleichzeitig von einem Zahne auf einen anderen überspringen und zusammen auf Drehung des Rades wirken, während bei Verkürzung der Schwingungsweite das Pendels die Vorwärtsschaltung des Rades nur durch die eine der beiden Schaltklinken herbeigeführt wird, während die andere Schaltklinke auf dem vorangehenden Zahn zurückbleibt und infolge der Drehung des Rades gehoben wird. Diese Hebung der zweiten Schaltklinke wird nun benutzt, um einen Kontakt und mittels eines Elektromagneten einen Anstoß für das eiserne Pendelgewicht in bekannter Weise herbeizuführen.

In der beiliegenden Zeichnung ist in den Fig. ι bis 3 das Triebrad einer derartigen Uhr mit verschiedenen Stellungen des Pendels dargestellt. Das Triebrad ist als Schaltrad ausgebildet, welches, wie bekannt, durch am Pendel befestigte Schaltklinken in Bewegung gesetzt wird.

Es ist α das Triebrad, b das Pendel, dd¹ die beiden vom Pendel aus das Schaltrad mitnehmenden Schaltklinken. Die beiden Mitnehmer an den Schaltklinken sind derart angeordnet, daß sie im Sinne der Bewegungsrichtung des Rades hintereinander liegen. Auf der anderen Seite des Rades ist noch eine Sperrklinke e vorgesehen. Oberhalb des Schaltrades befindet sich ein elektrischer Anschlag / und an der nach dem Pendel zu gelegenen Schaltklinke d eine Kontaktfeder g, welche in der höchsten Stellung der Schaltklinke d einen Kontakt mit dem Anschlage/ herstellt.

Die Wirkungs\veise der Vorrichtung ist nun derart, daß bei genügendem Pendelausschlage gleichzeitig die beiden Schaltklinken d d¹ mit ihren hakenförmigen Enden von einem Zahne auf den nächsten Zahn des Schaltrades abgleiten. Wird der Pendelausschlag geringer, so gleitet nur die Schaltklinke d^l herab und zieht den entsprechenden Zahn mit, während die Schaltklinke d auf dem vorangehenden Zahne liegen bleibt und nunmehr durch die von d¹ veranlaßte Drehung des Rades derart gehoben wird, daß die Kontaktfeder g einen flüchtigen Kontakt bei / herstellt. Durch diesen Kontakt wird ein unterhalb des aus Eisen bestehenden Pendelgewichtes befindlicher Elektromagnet h in Tätigkeit gesetzt, indem der elektrische Strom von dem einen Pole der Batterie durch einen isolierten Draht zum Anschlage/, über die Feder g zur Pendelaufhängung geht und unter Benutzung der einen Tragsäule als Leitung durch den Elektromagneten h zur Batterie zurückkehrt; das Pendel erhält hierdurch in bekannter Weise einen Anstoß. Sobald der Pendelausschlag wieder genügend

Claims

groß ist, was nach ein bis zwei Kontakten der Fall sein wird, setzt wieder die gleichzeitige Tätigkeit beider Schaltklinken d d¹ ein, und das Spiel wiederholt sich. Die Art des Kontaktes zwischen der Schaltklinke d und dem Kontaktstifte f kann eine sehr verschiedene sein, wesentlich ist nur, daß durch die Bewegung nur einer Schaltklinke und das Zurückbleiben der anderen Schaltklinke

ίο auf dem vorangehenden Zahne ein Kontakt geschaffen wird, welcher bei der gleichzeitigen Tätigkeit beider Klinken nicht eintritt.

Selbstverständlich kann diese Schaltvorrichtung auch für andere A^orrichtungen, als gerade Uhren, verwendet werden, soweit solche durch Pendel oder gleichartige Mittel angetrieben werden.

In den Fig. 2 und 3 ist der Erfindungsgegenstand noch besonders dargestellt, und zwar zeigt Fig. 2 die Stellung der beiden Schaltklinken in dem Zustande, in welchem das Pendel ohne Kontakt schwingt, d. h. also die beiden Schaltklinken stets gemeinsam von einem Zahne des Schaltrades α zum anderen herabspringen.

Fig. 3 zeigt die Stellung, in welcher der Kontakt zustande kommt und bei welchem die Schaltklinke d um einen Zahn hinter der Schaltklinke d^l zurückbleibt und infolgedessen durch die Bewegung des Rades derart gehoben wird, daß vermittels der Feder g bei dem Stifte f der Kontakt zustande kommt; die übrigen Buchstaben entsprechen der Fig. 1.

PateNT-AνSPRUcH :

Stromschlußvorrichtung für elektrische Pendel an Uhren und ähnlichen Pendelwerken, bei welchen nur dann ein elektromagnetischer Anstoß erfolgt, wenn die Pendelschwingungen, kürzer werden, gekennzeichnet durch zwei verschieden lange, auf das Schaltrad (a) wirkende Schaltklinken (d d¹), welche bei normalem Pendelausschlag gleichzeitig von einem Zahne auf den nächstfolgenden überspringen und zusammen das Rad (a) drehen, während bei Verkürzung der Pendelschwingungen nur die längere Schaltklinke (d^l) hinter einen Schaltzahn greift, die kürzere Schaltklinke (d) dagegen auf dem vorangehenden Zahn zurückbleibt und infolge der Drehung des Rades gehoben wird, so daß von dieser Klinke mittels einer Feder (g) ein Kontakt mit dem Stifte (f) hergestellt und dadurch ein elektromagnetischer Anstoß des Pendels in bekannter Weise herbeigeführt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.