DE145445C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

JVl 145445 KLASSE 21 d.

Nach Patent 145437 wird eine Dreiphasenwicklung verwendet, deren eine Phase zur Erzeugung des Haupterregerfeldes und die beiden anderen Phasen zur Erzeugung eines dem Ankerfeld entgegengesetzt gerichteten gleich großen Feldes dienen, welches den Einfluß der Ankerrückwirkung unschädlich macht. Dabei war angenommen, daß die beiden Gegenfeldphasen gleiche magnetomotorische Kräfte oder Amperewindungen besitzen.

Nach vorliegender Erfindung gibt man den beiden Gegenfeldphasen II und III verschiedene magnetomotorische Kräfte und erreicht dadurch den Vorteil, daß das Haupterregerfeld I (Me) durch die geeignete Wahl des Verhältnisses dieser magnetomotorischen Kräfte je nach Bedarf verstärkt oder geschwächt werden kann.

Bisher hat man die Verstärkung oder Schwächung des Haupterregerfeldes Me bei elektrischen Maschinen dadurch bewirkt, daß die zur Hervorbringung dieses Magnetfeldes erforderlichen magnetomotorischen Kräfte,

d. h. also die Amperewindungen geändert wurden. ,Das geschah bei Gleich- und Wechselstrommaschinen meistens durch Vorschalten von Widerständen entweder in den Nebenschluß- oder in den Hauptstromerregerkreis oder in beide zugleich. Oder es wurde parallel zum Hauptstromerregerkreis ein Nebenschluß mit regelbarem Widerstand abgezweigt.

Nach vorliegender Erfindung geschieht die Verstärkung oder Schwächung des Haupterregerfeldes dadurch, daß man die nach Patent 145437 erforderlichen beiden Gegenfeldphasen mit verschiedenen magnetomotorischen Kräften oder Amperewindungen ausstattet.

Die Wirkungsweise ergibt sich aus den Fig. ι bis 5 der beiliegenden Zeichnung.

Fig. ι stellt wie im Haupt-Patent die Schaltung einer dreiphasigen, durch Gleichstrom erregten Wicklung zur Erzeugung des Haupterregerfeldes und des Gegenfeldes Mg dar.

Die Fig. 2 und 3 veranschaulichen die Verstärkung des Haupterregerfeldes Me, während die Fig. 4 und 5 sich auf die Schwächung des Haupterregerfeldes beziehen.

Die Fig. 6 und 7 zeigen, wie die Verschiedenheit der magnetomotorischen Kräfte in den beiden Gegenfeldphasen in einfacher Weise -erreicht werden kann.

Schickt man durch die Gegenfeldphasen II und III statt der für das Unschädlichmachen der Ankerrückwirkung erforderlichen Ströme von gleicher Größe zwei verschiedene Ströme derart, daß der Strom in der einen Phase um ebensoviel kleiner geworden ist, - als der Strom in der anderen Phase größer geworden ist, so werden sich die beiden Phasen nicht mehr, wie im Haupt-Patent beschrieben, stellenweise ganz, ...sondern nur teilweise aufheben.

Claims (3)

Es bleibt an den betreffenden Stellen das kleine schraffierte Stück der Fig. 2 oder 4 übrig. Da der Strom der Phase III gegenüber der Schaltung nach dem Haupt-Patent um ebensoviel größer geworden ist, als der in Phase II kleiner geworden ist, so ergibt sich, daß die zwischen den kleinen schraffierten Flächen liegenden Flächen des wirksamen Gegenfeldes genau so groß geblieben sind, wie die betreffenden Flächen des Gegenfeldes in Fig. 4 des Haupt-Patents. Unter der Voraussetzung, daß die Summe der Amperewindungen des Gegenfeldes im vorliegenden Falle gleich ist der Summe der Amperewindungen des Gegenfeldes nach dem Haupt-Patent, erhält man nach vorliegender Erfindung also das zum Unschädlichmachen der Ankerrückwirkung erforderliche Magnetfeld ao und außerdem einen Überschuß, welcher, wie aus Fig. 3 ersichtlich, gerade in der Mitte des Haupterregerfeldes liegt und mit letzterem gleichgerichtet ist. Es ergibt sich daher eine Verstärkung des Haupterregerfeldes, wenn man den Strom der Phase II kleiner . macht als den Strom der Phase III. In Fig. 4 ist der umgekehrte Fall dargestellt, daß der Strom der Phase II größer ist als der Strom der Phase III. Dabei ergibt sich in leicht verständlicher Weise, daß das als Überschuß auftretende schraffierte , Feld mit dem Haupterregerfeld entgegengesetzte Richtung hat und gerade in der Mitte des Haupterregerfeldes liegt. Statt die Ströme der beiden Gegenfeldphasen verschieden zu machen, könnte man auch die Windungszahlen verschieden machen, sofern nur die Summe der Amperewindungen stets die zum Unschädlichmachen der Ankerrückwirkung erforderliche ist. Die verstärkende und schwächende Eigenschaft der Gegenwicklung kann z. B. benutzt werden, um

1. bei Gleichstrom-, Wechselstrom- und Drehstrommaschinen ohne Nachregulierung des durch Phase I erzeugten Erregerfeldes die Spannung bei Belastung entweder zu erhöhen oder zu erniedrigen;

2. bei Gleichstrommotoren die Tourenzahl bei Belastung nach oben oder unten zu verändern;

3. bei Synchronmotoren und Drehstromgleichstromumformern zur Veränderung der Phasenverschiebung eine Über- oder Untererregung zu erzielen.

Die Änderung der magnetomotorischen Kräfte nach vorliegender Erfindung läßt sich in verschiedener Weise erzielen. Der einfachste Fall ist der, daß man in der aus Fig. 6 ersichtlichen Weise zu der einen Phase einen regelbaren Widerstand parallel schaltet. Man könnte auch z. B. bei parallel geschalteten Phasen einen Widerstand mit der einen Phase in Serie schalten (Fig. 7) oder die Verschiedenheit der magnetomotorischen Kräfte auf sonst geeignete Weise herbeiführen.

Patent-AνSPRUCH :

Feldarmatur für elektrische Maschinen mit Gleichstromerregung nach Patent 145437, dadurch gekennzeichnet, daß die Amperewindungen der beiden Gegenfeldphasen zwecks Verstärkung oder Schwächung des Haupterregerfeldes verschieden sind, während die Summe der Amperewindungen beider Phasen den nach dem Haupt-Patent zum Unschädlichmachen der Ankerrückwirkung erforderlichen Gesamtamperewindungen gleich ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.