DE144484C

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Publication number: DE144484C
Application number: DENDAT144484D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

r 144484 KLASSE 6 c.

Aus der Hausenblase wird bereits seit mehreren Jahren ein vorzügliches Klärmittel für Bier, Wein und andere gegorene Flüssigkeiten ,in der Weise hergestellt, daß die Hausenblase in einer schwachsauren Flüssigkeit in Emulsion gebracht wird, ein Verfahren, das sechs bis acht Wochen dauert.

Diese Emulsion kann konserviert und so in kalten oder gemäßigten Klimaten transportiert werden. Wird dieselbe jedoch, wie dies in warmen Klimaten häufig der Fall ist, längere Zeit einer Temperatur von 21 bis 27⁰C. und noch höher ausgesetzt, so geht die Hausenblase leicht in Gelatine über, die bekanntlich als Klärmittel für Bier oder Weißwein nicht mehr zu gebrauchen ist (vergl. Allen's Commercial Organic Analysis, 2. Aufl., Bd. 4, S. 476, 477)·

Die vorliegende Erfindung bezweckt nun, aus Hausenblasenemulsion ein konzentriertes Präparat darzustellen, welches die Hausenblase in einer Form enthält, in der sie warmen Klimaten ausgesetzt werden kann, ohne in Gelatine überzugehen, und in der sie leicht wieder in Emulsion gebracht werden kann.

Zu diesem Zwecke wird die ursprüngliche Emulsion der Hausenblase mit 5 bis 10 Prozent ihres Gewichtes Kochsalz (Chlornatrium) vermischt und diese Mischung einige Stunden lang stehen gelassen, wonach die Hausenblase ausgefällt ist. Andere Salze, wie beispielsweise schwefelsaures Natron, können in gleicher Weise dazu dienen, die Hausenblase aus der Emulsion niederzuschlagen.

Der erhaltene Niederschlag wird durch FiI-trieren oder auf andere Weise von der Flüssigkeit getrennt und in Kuchen, Tafeln oder Tabletten gepreßt, bis der gewünschte Grad der Trockenheit erreicht ist. Um diesen Kuchen als Klärmittel zu verwenden, hat man nur nötig, ihn einige Stunden in kaltes Wasser zu tauchen und eine genügende Menge kalten Wassers hinzuzufügen, bis eine Emulsion von der gewünschten Dicke erreicht ist. Enthält z. B. der Kuchen etwa 40 Prozent Wasser, so kann er zunächst in der fünffachen Gewichtsmenge kalten Wassers eingeweicht und dann zwölf Stunden mit der zwanzigfachen Gewichtsmenge Wassers versetzt werden, wobei das Ganze gut durchgemischt wird.

Wenn das Wasser bis zu der oben erwähnten Höhe von 40 Prozent in dem Kuchen belassen wird, so muß dem Hausenblasenniederschlag etwas konservierende oder antiseptische Substanz zugefügt werden. Ebenso empfiehlt es sich, geringe Mengen einer festen Säure, wie Weinsteinsäure oder Zitronensäure, zu dem Niederschlag vor dem Pressen zuzusetzen, besonders wenn derselbe hart gepreßt werden soll, da solche Säuren das spätere Emulgieren des Kuchens erleichtern.

Es ist klar, daß die Transportkosten dieses konzentrierten Klärmittels geringere sind als die der zum Gebrauch fertigen Emulsion, und

daß es einen großen Vorteil bietet, daß dieses Klärmittel auch in einem heißen Klima ohne Veränderung versendet werden kann.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Verfahren zur Herstellung einer halt baren, konzentrierten, durch Anrühren mit Wasser leicht in gebrauchsfertigen Zustand überführbaren Hausenblasenemulsion, dadurch gekennzeichnet, daß eine Emulsion von Hausenblase durch ein Salz, vorzugsweise Kochsalz, gefällt, von der Flüssigkeit getrennt und abgepreßt wird.
2. Eine Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der gefällten und abgepreßten Hausenblase eine geeignete feste Säure zugesetzt wird, zum Zwecke, das Wiederemulgieren des nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1 erhaltenen konzentrierten Klärmittels zu erleichtern.