DE144283C - Verfahren zur Darsteelung von Eiweiss aus eiwisshaltigen Materialien - Google Patents
Verfahren zur Darsteelung von Eiweiss aus eiwisshaltigen MaterialienInfo
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A23—FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
- A23J—PROTEIN COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS; WORKING-UP PROTEINS FOR FOODSTUFFS; PHOSPHATIDE COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS
- A23J1/00—Obtaining protein compositions for foodstuffs; Bulk opening of eggs and separation of yolks from whites
- A23J1/02—Obtaining protein compositions for foodstuffs; Bulk opening of eggs and separation of yolks from whites from meat
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Wenn man es sich zur Aufgabe macht, aus den Muskelfasern das Eiweiß rein zu .. gewinnen,
so bildet hierbei der Umstand die größte Schwierigkeit, daß die Muskeln nicht
eine homogene chemische Masse darstellen, sondern organisierte Gebilde sind. Die Muskelfaser
ist immer wieder aus feineren Fäserchen zusammengesetzt, die alle der Längsrichtung
nach nebeneinander liegen, so daß sich jede Faser wieder in eine große Zahl von Längsfäserchen
auflösen läßt. Alle diese Fäserchen sind umhüllt von Leim oder leimgebender
Substanz; das Fett sitzt in außerordentlich feinen Tröpfchen zwischen den Muskelfasern
in den Spalträumen dieser leimgebenden Gewebesubstanz und dringt mit dieser zwischen
die unendlich feinen Fäserchen des Muskels ein. Eine andere Art von Fett sitzt noch
tiefer in der eigentlichen Substanz der Muskelfäserchen. Gerade diese Fettzumischungen sind
außerordentlich schwer aus den Muskelfasern herauszuholen, weil dazu die zur Lösung bestimmte
Masse durch die Leimsubstanz, die Substanz des leimgebenden Gewebes und schließlich auch noch durch die Eiweißbestandteile
des Muskelfäserchens selbst dringen muß. Zur Reindarstellung des Eiweißes kommt es
aber gerade darauf an, die leimgebende Gewebesubstanz, den Leim und insbesondere die
angegebenen verschiedenen Arten von Fettmolekülen wegzuschaffen; denn die leimgebende
Substanz und der Leim befördern die Fäulnis und verursachen einen schlechten Geschmack,
während das Fett, namentlich in der feinen Verteilung, in welcher es im Muskel vorkommt,
sehr geneigt ist, sich zu zersetzen und ranzig zu werden, so daß selbst die kleinsten
Spuren des Fettes allmählich dem Eiweiß wieder einen unangenehmen Geschmack geben
können. Endlich ist aber auch das Fett stets der Träger von Farbstoffen, von schmeckenden
und riechenden Substanzen, da z. B. die Butter und anderes Fett den Geruch solcher Substanzen
annehmen. Es mußte daher das Augenmerk ganz besonders auf die Entfernung des
Leims, der leimgebenden Substanz und des Fettes gerichtet werden. Zur Erreichung dieses Zweckes
hat es sich nun als ganz besonders vorteilhaft erwiesen, die Aufquellung mit Säuren auf das
Eiweiß des Muskels anzuwenden; besonders sind Salzsäure, Schwefelsäure und alle organischen
Säuren sehr geeignet, in . gewissen Verdünnungen diesen Effekt hervorzubringen, zumal
bei höherer Temperatur bis zur Siedehitze. Die zur Quellung benutzte anorganische
oder organische Säure darf jedoch nicht wieder durch Neutralisation abgestumpft werden, weil
dadurch Fällungen der in der Säure aufgelösten Massen erfolgen; die Säure muß vielmehr
allmählich abgewaschen und ausgewaschen werden. Auch die Art dieser Auswaschung ist wichtig, indem es bei Anwendung
'*) Früheres Zusatzpatent: 103538.
von kaltem Wasser nicht gelingt, das Fett mit der Säure aus dem Gewebe wegzuschwemmen;
hierzu müssen höhere Temperaturen bis zur Siedehitze angewendet werden. Denn wenn
wirklich Fett oder Fettsäuren in der verdünnten anorganischen oder organischen Säure
gelöst sind, so fallen dieselben, wenn man die Lösung abkühlt, zum großen Teil als feste
Massen wieder aus, man würde daher dann
ίο denselben Fehler wie mit der Neutralisation
der Säuren gemacht haben. Die wesentlichen Merkmale des vorliegenden Verfahrens bestehen
mithin darin, daß die Muskelmasse mit verdünnter Säure (Salzsäure, Salpetersäure, Schwefeisäure
oder organischen Säuren) bei höherer Temperatur bis zur Siedehitze oder darüber hinaus behandelt bezw. Übergossen wird, worauf
man die in die Eiweißsubstanz der Muskelfasern vorgedrungenen Säuren, nachdem sie den
Leim, die leimgebende Substanz und das Fett teils gespalten, teils aufgelöst haben, mit Wasser
oder einer anderen indifferenten Flüssigkeit von entsprechend höherer Temperatur auswäscht,
wobei die in den Säuren vorhandenen Leim- und Fettteile bei der betreffenden Temperatur
gelöst und weggeschwemmt werden.
Das Verfahren ist besonders zur Verarbeitung von Fleischmehl bezw. den getrockneten Fleischfasern
geeignet, kann natürlich auch auf frisches Fleisch angewendet werden. Aus letzterem
kann man vielleicht Leim und Fett noch leichter wegschaffen, da bei getrockneten Muskelfasern
durch die beim Trocknen entstandene Veränderung des Eiweißes das Eindringen der Lösungsmittel außerordentlich erschwert wird.
In gleicher Weise wie die Muskelfasern können auch andere eiweißhaltige Materialien verarbeitet
werden, da sowohl in Pflanzenzellen wie in geronnenen oder umhüllenden Eiweißteilchen
die Fetttröpfchen und ähnliche Verunreinigungen umschlossen sein können.
Das vorliegende Verfahren läßt sich auf die Eiweißmaterialien auch dann anwenden, wenn
sie einer Vorbehandlung mit Alkali unterzogen gewesen sind. So kann es unter Umständen
vorteilhaft sein, aus den Eiweißmaterialien das Eiweiß durch Alkalilaugen herauszulösen und
aus dieser Lösung das Eiweiß durch entsprechenden Zusatz von Säuren zu fällen. Das
ausgefällte. Produkt bildet dann das Rohmaterial, welches in der oben beschriebenen
Weise zu-behandeln-ist. Auch kann es zweckmäßig
sein, die Eiweißmaterialien zuerst mit Alkalilauge zu waschen, um die in den Laugen
löslichen, von Eiweiß verschiedenen Substanzen zu beseitigen. Das Abwaschen in der Lauge
geschieht dann unter Bedingungen, welche die Auflösung des Eiweißes im allgemeinen nicht
gestatten. Die mit Lauge ab^ewaschenen Eiweißmaterialien werden dannt wie vorher angegeben,
weiter behandelt.
Claims (1)
- Patent-Anspruch :Verfahren zur Darstellung von Eiweiß aus eiweißhaltigen Materialien, dadurch gekennzeichnet, daß man den Leim, die leimgebende Substanz, das Fett oder sonstige Verunreinigungen auswäscht durch Verwendung von entsprechend verdünnten anorganischen Säuren (Salzsäure, Salpetersäure, Schwefelsäure) oder organischen Säuren mit der Besonderheit, daß diese Säuren in heißem, der Kochtemperatur sich näherndem oder sie überschreitendem Zustand bezw. bei Kochtemperatur selbst angewendet und nicht neutralisiert, sondern durch Zufluß neuen warmen bezw. heißen Lösungsmittels allmählich verdünnt weggewaschen werden, event, unter Vorbereitung des Materials durch Behandlung mit Alkali.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE93042T | 1895-06-13 | ||
DE144283T | 1899-03-04 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE144283C true DE144283C (de) | 1903-08-29 |
Family
ID=40565243
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1899144283D Expired DE144283C (de) | 1895-06-13 | 1899-03-04 | Verfahren zur Darsteelung von Eiweiss aus eiwisshaltigen Materialien |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE144283C (de) |
-
1899
- 1899-03-04 DE DE1899144283D patent/DE144283C/de not_active Expired
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