DE143926C

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Publication number: DE143926C
Application number: DENDAT143926D
Authority: DE
Also published as: FR326683A

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

M 143926 KLASSE 72 a.

in BUDAPEST.

des Schießens mit Platzpatronen.

Vorliegende Erfindung bezweckt, es zu verhindern, daß anläßlich von Friedensübungen der Truppen, bei welchen Platzpatronen mit ungefährlichen Geschossen aus Papier, Holz und dergl. zu verwenden sind, infolge von Verwechslungen oder aus böswilliger Absicht scharfe Patronen abgefeuert werden, wie dies erfahrungsgemäß sehr häufig vorkommt.

Zu diesem Behufe wird gemäß vorliegender Erfindung am Verschluß des Gewehres, sobald es zum Schießen mit Exerzierpatronen verwendet werden soll, eine Vorrichtung- angebracht, welche es unmöglich macht, das Gewehr abzufeuern, wenn es mit einer normalen scharfen Patrone geladen ist, jedoch zuläßt, daß aus dem so adaptierten Gewehr entsprechend gestaltete Exerzierpatronen abgefeuert werden.

Durch Abnehmen der Vorrichtung am Ver-Schlüsse des Gewehres kann dasselbe zum Schießen mit scharfen Patronen wieder verwendet werden.

Nachstehend sollen mit bezug auf die Zeichnungen einige Ausführungsformen der Einrichtung beschrieben werden.

Fig. ι veranschaulicht in Ansicht die Einrichtung an einem Verschlußstücke A eines Gewehres mit auswechselbarem Verschlußkopf b. Der in Fig. 2 abgebildete normale Verschlußkopf wird entfernt und an Stelle desselben ein anderer Verschlußkopf b angebracht, welcher mit einem aus der vorderen Fläche desselben vorragendem Teil, z. B. mit einem 45

Stift c, versehen ist. Wird nun das Gewehr mit einer normalen scharfen Patrone B (Fig. 6) geladen, so stößt der Stift c beim Schließen des Verschlusses an den Boden der Patrone und verhindert das Schließen des Verschlusses und somit das Abfeuern des Gewehres. Wird hingegen eine Exerzierpatrone geladen, welche am Boden mit einer entsprechenden Vertiefung, z. B. einer kreisförmigen Rille e (Fig. 5) versehen ist, so dringt der Stift c in diese Rille ein und gestattet das Schließen des Verschlusses, so daß das Gewehr abgefeuert werden kann.

Die Fig. 3 bis 6 veranschaulichen die Einrichtung in Ansicht, teilweise im Schnitt an einem Gewehre, bei welchem das Verschlußstück aus einem Stück besteht, d. h. mit keinem auswechselbaren Verschlußkopf versehen ist. Hier ist der Stift c in einer Bohrung des Verschlußstuckes A untergebracht, so daß derselbe nach Bedarf über die vordere Fläche des Verschlußstückes A gehoben oder in bezw. unter diese Fläche versenkt werden und in beiden Lagen, z. B. durch Schraube d, fixiert werden kann. Der in den Fig. 3 bis 6 veranschaulichte Stift c besitzt an einem Ende eine dünnere Spitze, welche, wenn der Stift mit der Spitze nach abwärts in die Bohrung des Verschlußstückes A eingesetzt wird (Fig. 4), in den engeren Teil der Bohrung eindringt, wodurch der Stift vollständig versenkt wird und das Gewehr zum Schießen mit scharfen Patronen verwendbar ist. In umgekehrter Lage in die Bohrung, eingesetzt, ragt die dünnere

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Claims

Spitze des Stiftes über die vordere Fläche des Verschlußstückes A vor und verhindert das Verschließen des Verschlusses beim Laden einer normalen scharfen Patrone (Fig. 6), gestattet jedoch dasselbe beim Laden einer entsprechend gerillten Exerzierpatrone (Fig. 5). Selbstverständlich können an Stelle des Stiftes c und der Rille e Erhöhungen und Vertiefungen von beliebiger anderer Form am Verschkißstücke und am Boden der Exerzierpatrone angewendet werden.

Eine weitere, in der Zeichnung nicht veranschaulichte, sehr einfache Ausführungsform besteht darin, daß am Verschlußstücke des Gewehres eine Vertiefung angebracht wird, in welche die etwas vorstehende Kapsel einer Exerzierpatrone eindringen kann. Wird nun das Gewehr mit einem entsprechend verkürzten Schlagstift versehen, so kann mittels desselben eine Exerzierpatrone infolge der in die Vertiefung des Verschlußstückes eindringenden Kapsel abgefeuert werden, jedoch wird die in der Ebene des Patronenbodeiis liegende Kapsel einer normalen scharfen Patrone durch den verkürzten Schlagstift nicht erreicht und daher nicht abgefeuert.

Patent-Α ν Sprüche:

i. Einrichtung an Militärgewehren zur Verhinderung der Abgabe scharfer Schüsse gelegentlich des Schießens mit Platzpatronen, dadurch gekennzeichnet, daß am Verschluß des Gewehres eine Erhöhung angeordnet ist, welche das Abfeuern einer normalen scharfen Patrone unmöglich macht, hingegen in eine Vertiefung einer für diesen Zweck entsprechend gestalteten Exerzierpatrone eindringen kann und so das Abfeuern derselben ermöglicht.
2. Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschluß des Gewehres mit einer Vertiefung versehen ist, in welche die vom Boden vorstehende Kapsel einer entsprechend gestalteten Exerzierpatrone eindringen kann, wodurch eine solche Patrone durch einen verkürzten Schlagstift abgefeuert werden kann, während das Abfeuern einer normalen scharfen Patrone mit diesem Schlagstift unmöglich wird.
3. Platzpatrone für mit der Einrichtung nach Anspruch 1 J^ezw. 2 versehene Militärgewehre, dadurch gekennzeichnet, daß dieselbe am Boden entweder mit einer Vertiefung oder mit einer Erhöhung versehen ist, welche, mit der entsprechenden Erhöhung oder Vertiefung nach Anspruch 1 bezw. 2 des Verschlusses in Eingriff kommend, das Abfeuern der Patrone ermöglicht.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.