DE140581C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

- JV! 140581 KLASSE 32 a.

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine mechanische Flaschenkopfformschere, d. h. eine Maschine zur Herstellung runder Flaschenköpfe und insbesondere eine solche, bei welcher die Flasche mit einem sie haltenden Futter gedreht wird und die Formrollen sich nicht drehen, sondern in beliebiger Weise, z. B. durch einen sich in wagerechter Richtung verschiebenden Anlaufkegel geöffnet und geschlossen werden.

Die Erfindung besteht in der besonderen Einrichtung des Antriebes für das herausnehmbare Flaschenfutter und die Formrollen, welche so eingerichtet sind, daß bei dem Einrücken des Antriebes ein Scheerenlager für das Flaschenfutter geschlossen wird, während beim Ausrücken des Antriebes des Flaschenfutters und der Formrollen das Scherenlager geöffnet wird. In der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel der Flaschenkopfformzange erläutert.

. Fig. ι ist eine Oberansicht mit dem Schlitten für den Anlaufkegel in der einen Endstellung. Fig. 2 ist eine Seitenansicht mit dem Kegelschlitten in der anderen Endstellung unter Fortlassung des Flaschenfutters und unter Schnitt des Arbeitstisches nach der Linie x-x in Fig. 1.

Fig. 3 ist ein Längsschnitt in vergrößertem

Maßstab durch den Teil des Arbeitstisches, welcher das Scherenlager und den Handhebel zu dessen sowie des Zahnsegments Ein- und Ausrückung trägt, von der entgegengesetzten Seite gesehen wie die Ansicht Fig. 2 bei geschlossenem Scherenlager.

Fig. 4 ist eine Endansicht der Maschine in der Richtung vom Scherenlager nach dem Formrollenhalter zu gesehen, bei geschlossenem Scheerenlager.

Fig. 5 ist dieselbe Endansicht bei geöffnetem Scherenlager.

Fig. 6 ist eine Oberansicht des Handhebels in Fig. 3-

Auf dem Tisch 1 (Fig. 1 und 2) ist in der Mitte eine offene Auflage (Fig. 2) aus Längsleisten 2 und halbkreisförmigen Rahmen 3 befestigt und davor die Scheibe 4. Diese trägt in der Mitte einen kegelförmigen Dorn 6.

Durch Schlitze der Scheibe 4 treten bewegliche Formrollen 9 und Messer 17 oder dergl. tragende, unter Wirkung von Federn 19 stehende Arme 13, die mit Rollen 18 auf einem hin- und herbeweglichen kegelförmigen Anlauf 20 aufliegen und in bekannter Weise verstellt werden können, wenn der Anlauf 20 aus der Stellung Fig. 2 in die der Fig. 1 verschoben wird. Die Einrichtung der Scheibe 4 und der Arme 13 ist nicht Gegenstand dieser Erfindung.

Die Vorbewegung des den Anlauf tragenden Schlittens 21 geschieht gegen die Wirkung der Feder 22 mittels des Hebelgestänges 23, 24, 25 von der Kurbel 26 aus, die an der Nabe eines Zahnbogens 27 (Fig. 2, 3 und 4) befestigt ist. Die Nabe dieses Zahnbogens ist auf den Zapfen 28 eines Handhebels 29 (Fig. 3 und 6) gelagert, der selbst um den Zapfen 30 eines an dem Tisch ι befestigten Lagers 31 drehbar ist und mit seinem freien Ende 32 lose in den Block 33 eingreift, welcher das Offnen und Schließen eines Scherenlagers vermittelt.

Dieses besteht aus zwei oben zu Lagerhälften 34 (Fig. 4 und 5) ausgebildeten Sehen-

kein 35, die um den Zapfen 36 eines Lagerbockes 38 drehbar sind, welcher zwischen Öffnungen 37 im Tisch 1 angeordnet ist. Die Schenkel tragen unten geteilte Kugelgelenkgehäuse 39, welche mit einem ebensolchen Gehäuse 40 des Blockes 33 durch Kugelgelenkstangen 41 in Gelenkverbindung stehen, derart, daß, wenn der Hebel 29 in die strichpunktierte Lage (Fig. 3) gehoben wird, der Block 33 sich senkt und mittels der Stangen 41 die Schenkel 35 spreizt und somit das Lager öffnet. Bei dieser Bewegung des Hebels wird gleichzeitig der Zahnbogen 27, der durch einen offenen Schlitz des Tisches 1 tritt, außer Eingriff gebracht mit dem Zahnrad 43 einer mit Kurbel 52 versehenen Welle 42. Diese trägt ein Kegelrad 44, welches bestimmt ist, mit einem Kegelrad 45 (Fig. 1) in Eingriff zu kommen, das an dem Flaschenfutter 46 befestigt ist. Die innere Einrichtung dieses Futters, um die Flasche aufzunehmen, festhalten und wieder freizugeben, ist nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Für diese ist nor wesentlich zu bemerken, daß das Futter 46 vor dem Kegelrad 45 einen zylindrischen Teil 47 mit Bund 48 aufweist, die in bezw. vor das Scherenlager zu liegen kommen und daß die Flasche 50 zwischen Klemmbacken 49 des Futters festgehalten wird, die durch die innere Einrichtung so eingestellt werden können, daß der Abstand der Vorderkante des Flaschenhalses von dem Lagerbund 48 unabhängig von der Flaschenlänge stets derselbe ist.

Der Arbeitsgang der Maschine ist folgender:

Wenn der Arbeiter mit dem Futter 46 die Flasche aufgenommen hat, legt er dieses, den Flaschenhals über den Dorn 6 schiebend, von oben in das geöffnete Scherenlager, wobei der Rand des Kopfes der Flasche (bezw. bei Flaschen mit zur Kopf bildung besonders aufgelegtem Glasband, der Rand des letzteren) gegen die Kippkanten der drei Formrollen 9 stößt (wie Fig. 2 zeigt). Hierauf wird der Hebel 29 (aus der punktierten Stellung in Fig. 3) niedergedrückt, wodurch das Scherenlager sich schließt und gleichzeitig Trieb 43 mit dem Zahnbogen 27 in Eingriff gebracht wird. Dann wird die Kurbel 52 gedreht und dadurch unter gleichzeitigem Drehen des Flaschenfutters mit der Flasche der Anlauf kegel 20 vorbewegt, der die Formrollen 9 in die Stellung der Fig. 1 kippt. Hat der Kegel seine Endstellung erreicht, d. h. seinen Vorschub beendet, so läßt der Arbeiter die Kurbel 52 los, so daß der Zahnbogen 27 still steht, und hebt den Hebel 29 an. Die Feder 22 zieht den Schlitten 21 und das Hebelgestänge mit dem ausgerückten Zahnbogen 27 zurück, während sich das Scherenlager 34 geöffnet hat und die jetzt freiliegende fertige Flasche mit dem Futter 46 herausgenommen werden kann. Eine neue Flasche wird hierauf mit dem Futter aufgenommen und der Vorgang wird wiederholt.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Mechanische Flaschenkopfformschere mit nicht gedrehten Formrollen und drehbarem, die Flasche aufnehmendem Futter, dadurch gekennzeichnet, daß das die Formrollen öffnende und schließende Hebelgestänge mittels Zahnbogens und Triebes (27 bezw. 43) sowie das das Flaschen futter (46) drehende Kegelrädergetriebe (44, 45) gleichzeitig durch ein Kurbelgetriebe bewegt wer-

. den. ,

2. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Achszapfen (28) des Zahnbogens (27) an einem am Maschinengestell angelenkten Hebel (29) befestigt ist, welcher gleichzeitig eine das Flaschenfutter drehbar aufnehmende Schere (34) derart bewegt, daß die Schere sich öffnet, wenn der Zahnbogen (27) durch Bewegen des Hebels (29) außer Eingriff mit dem Kurbelgetriebe (43, 44, 45) kommt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.